Me with poetry...

Poesie, Gedichte, Worte, die geschrieben werden wollen.

Diese Möglichkeit habe ich für mich gefunden, um mich innerlich zu sortieren und um auszudrücken, was mich bewegt, berührt, was mir begegnet.

 

Auch Du kannst Wege finden, um Dein Inneres zum Ausdruck zu bringen.

Vielleicht ist es nicht über das Schreiben.

Vielleicht ist es das Sprechen, Malen, Singen, Tanzen, Basteln, Bauen, Pflanzen....oder vielleicht findest Du Deine ganz eigene Form des Ausdrucks. 

GROSSSTADT
Einsam unter tausend Menschen.
Keiner lächelt,
keiner schaut.
Jeder ist in sich gefangen
und hält fest am äuss'ren Bild.
Mancher wünscht sich,
doch kann doch nicht,
Einlassen und Offenheit.
Mancher würde alles geben
für ein wenig Zeit zu zweit.
Schwere,
Trauer
hinter Mauern.
Gut versteckt und trotzdem da.
Einsam unter tausend Menschen,
dennoch sind sie wunderbar.


GEMEINT
Sich nicht spüren, sich nicht kennen
und vom Leben stets wegrennen.
Vom Bedürfnis, das laut ruft,
dessen Klang man übertrumpft
mit vermeintlich lebenswerten
Imitaten, fremden Werten.
Körper will gesehen werden,
angehört, erlaubt.


ERFÜLLT
Ich erfülle mich
mit Leben.
Fülle mich
mit meinen Werten.
Schließe meine Tür
für Täter.
Bleib mit mir allein.

Ich erfülle
meine Wünsche.
Füll mein Leben auf
mit Weite.
Zeit wird Freund
und wir uns einig.
Sanftheit schreibt sich
laut.


HEIMLICH
Du sagst ihr,
dass sie ohne dich nichts wert sei.
Dass sie ihr Leben
nicht alleine stemmt.
Du würdest ihr die Hölle
schwarz kreieren,
wenn sie auch nur
das Gegenteil sich denkt.

Du hasst dich selbst
und kannst deshalb nicht gönnen.
Du siehst die Fehler
stets nur ausserhalb.
Du bist perfekt,
soll man dir dringend glauben.
Und heimlich brichst du ein,
wenn Hoffnung brennt.


VEILCHEN
Schwarz auf Weiß.
Veilchenblau.
Sattgrün, die Wiesen.
Neongelb
blendet Nacht.
Du mittendrin.
Honiggold-
lebensfern.
Grund zum Begießen.
Feierst bis
Tag erwacht,
du ihm erliegst.


AKKORD
Wolkendicht,
der Tag verhangen.
Dunkel wiegt
Vergangenheit.
Schwarzes Loch
verschluckt das Leben,
zieht mich fort.
Bin nicht bereit.
Einverleibend,
deine Worte.
Dein Missgönnen,
schwer wie Blei.
Zukunftsbruch,
am JA erhängen.
Wandel folgt,
neuer Akkord.


IGNORIERT
Schwarzes Loch,
schwere Not,
rennst um dein Leben.
Fort von dir,
weit hinaus,
nie mehr zurück.
Risiko
wär zu gross,
wärst du geblieben.
Morgenrot
ruft dir zu.
Hältst es nicht aus.


ABKÜRZUNG
Zu lang der Tag.
Zu langes Leben.
Du kürzt es ab.
Endest ab hier.

Kein Wort erklärt.
Nichts ist geblieben.
Abgrundtief schwarz
klopft's an der Tür.


KEINER
Keiner sah,
keiner ahnt',
keiner konnt' wissen.
Zeigtest nichts.
Zeigtest dich
ewig maskiert.
Augen trüb,
leerer Blick,
Lösung gefunden.
Wendest dich
Leben ab.
Fragengeplagt.


DIES LEBEN
Du gehst mit mir
durch dick und dünn,
ich spür dich dennoch kaum.
Du gibst dich allem andern hin,
kannst Leben noch nicht trau'n.
Du bleibst bei mir,
du rettest mich,
reisst mich dem Tod aus Hand.
Ich danke dir,
du opferst dich
und ich hab dich verkannt.
Du glaubst an mich
und glaubst an uns,
versteh es immer mehr.
Du gibst mir Form,
trägst meinen Schmerz.
Gehörst dies Leben mir.


HIER
Körperform.
Körperglück.
Einheit und Macht.
Zauberhaft.
Einmalig.
Stets mit Bedacht.
Körperlich
abhängig,
wenn's eskaliert.
Körperschmerz
rettet dich.
Bleibst dadurch hier.


UNERMESSLICH
Unermesslich viele Stunden
fließen schwer
an dir vorbei.
Suchst nach Glück,
hast nichts gefunden,
bist zu mehr noch nicht bereit.
Unermesslich viele Tränen
rinnen leis,
un-auf-halt-sam.
Tragen bei zu tausend Fragen,
die das Herz befrei'n.


ANTEIL
Traue dem Frieden nicht,
bin auf der Hut.
Kenn das schon auswendig,
geht mir kurz gut,
plötzlich geht Zweifel an,
schreit mir ins Ohr.
Ich bin verunsichert.
Nichts wie zuvor.
Starre nimmt Körper ein,
glaub mir kein Wort.
Geht dann um alles,
um Leben und Tod.
Einst war es wackelig,
Tod stand vor mir.
Hab überlebt,
glaubt nicht alles in mir.
Mutig begegne ich
Anteil, der denkt,
dass mich der Tod
Richtung Abrund hinlenkt.
Mag ihm erzählen,
wie alt ich schon bin.
Anteil glaubt fest,
ich bin immer noch Kind.
Staunend, verwundert
betrachtet er mich
und ich erzähl ihm,
ich pass auf auf dich.


BLIND
Ehrlichkeit schenkst du mir,
gibst dich ihr hin.
Verkörperst im Herzen
den wirklichen Sinn.

Du eckst an und denkst von dir,
du lägest falsch.
Vertrau mir und auch dir selbst,
Welt ist oft blind.


EINSTIEG
Engagiert.
Übermass.
Angst überlegen.
Zweifelsfrei
angepasst,
stets auf der Hut.
Lückenlos
springt der Tag.
Ihm unterlegen.
Flashback klopft
hämmernd an.
Steigst ein, fährst ab.


RASEND
Körper führt Eigenleben,
ist nicht zu steuern.
Saust durch Zeit,
zerrt dich mit.
Völlig erschöpft.
Eskaliert hier und da.
Kannst dich kaum regen.
Angefasst
von der Not, die damals war.

Wutentbrannt
wehrst du dich,
willst ihn erlegen.
Kampfesgeist gegen dich,
Schmerz wächst, gedeiht.
Keiner da,
keiner sieht,
keiner zum Reden.
Fällt auch schwer,
Worte zieh'n rasend vorbei.


ERWARTUNGSVOLL
Erwartungsvoll
schaust du mich an.
Ich kann die Gedanken erraten.
Es hing einst mein Leben daran,
zu wissen bevor das Wort klang.


HINGESCHAUT
Mein ist mein ganzes Herz,
hör ich mich denken.
Uralte Angst darf geh'n,
mich nicht mehr lenken.
Leben erinnert mich,
dass ich noch bin.
Schaute vorbei an mir,
jetzt schau ich hin.


BRUCH
Und wenn die Erde
unter deinen Füßen bebt,
willst du sie fühlen,
lässt dich mitbewegen.
Du bist nicht sicher,
doch das Beben spendet Trost,
wenn Mauern brechen,
die einst Hindernisse waren.


WURZELN
Wurzeln zogen sich zurück und starben.
Fußten einst in nährstoffarmem Sud.
Wären beinah ewig da begraben,
hätt' der Zufall nicht dafür gesorgt,
dass sich Leben ändert,
manchmal plötzlich.
Grosse Stürme machen manches neu.
Wurzeln wollen neues Land erkunden.
Trauen sich allmählich schon hinein.


BEISTAND
Hab überlebt und bin hier.
Gab fast mein Leben dafür.
Körper stand bei, konnte tragen
all diese Wucht, diesen Schmerz.

Hab überlebt, bin noch da.
Jahre zerflossen ganz nah.
Steh mit den Füssen am Boden.
Nichts hält mich je wieder auf.


ALLEIN
Wurzeln suchen
neue Pfade,
neuen Ort zum Bleiben.
Nährstoffarmer Boden
lädt nicht ein.
Wollen wachsen,
tiefer wandern,
woll'n sich weit ausbreiten.
Finden ihr zu Hause
von allein.


VERGEBUNG
Du kannst nicht.
Du darfst nicht.
Wie kann man.
Nie darf man.
Vom Sollen,
nicht dürfen
befreit.
Du musst doch.
Das war doch
unfassbar.
Nicht tragbar.
Halt fest dran.
Lass nicht los.
Sollst ewig
verbunden noch sein.

Ich halt nicht mehr
fest dran.
Lass los,
all den Schmerz, um
in mir wieder friedvoll
zu sein.
Lass ein mich
auf's Leben
Mein eigenes Leben.
Ich heile
und lös ab.
Bin frei.


VERZEIHEN
Vergebung,
Verzeihung.
Befreiung von Lasten.
Entartung verändert die Form.
Asphaltgrau,
die Worte
und bleischwerer Körper.
Verblassen berührt neue Norm.
Die Stricke
gerissen.
Das Einst bleibt nun liegen.
Das Winterkleid blättert und fällt.
Erhoben
aus Trümmern.
Der Frühling will grüssen.
Sag ihm laut "hallo" und der Welt.


NARBEN
Lüge, Lüge.
Honigtau.
Güldene Verlockung.
Ahnst noch nicht,
was morgen kommt.
Trägst die Welt ganz locker.
Glaubst dem Worte
und vertraust.
Bist noch ungebrochen.
Nacht bricht an und
Tag vergilbt.
Zeigt, dass Narben locken.


MILCHIG
Milchiger Klang deiner Worte.
Wahnwitzig schaust du umher.
Fühlst Überlegenheit locken.
Gibst dich ihr gänzlich nun her.

Tränende Augen erblickend.
Wutentbrannt, Körper erstarrt.
Härte half zu überleben.
Lang ist es her, oh so lang.


NEHMEN
Das Nehmen,
geknebelt am Boden.
Darf nicht sein,
ist vollends verboten.
Gefesselt liegt es und vergeht.
Beschützer davor,
die verstecken.
Gefährlich, das Nehmen,
gefährlich.
Vergeblich verdrehter Beschluß.


NEU
Selbst erinnert
an mich selbst.
War verloren
in der Welt.
Fand mich wieder,
kam zurück.
Neuentdeckung.
Neues Glück.


BEDARF
Und weil ich dich sehe,
vertrau ich.
Auch wenn dir nicht jeder vertraut.
Weil ich mit dir fühle,
versteh ich.
Auch du bist auf Wasser gebaut.
Und weil ich mich liebe,
schätz ich dich.
Doch sind meine Grenzen stets klar.
Ich höre dir zu,
nehme Rücksicht.
Doch beidseitig ist der Bedarf.


OHNE
Und ohne Schuld
entfaltete sich Schönheit.
Und ohne Scham
entfesselte sich Trost.
Und ohne Lüge
zeigte sich das Leben.
Weil diesem Leben
alles innewohnt.


SCHUTT
Meine Würde liegt in meiner Hand.
Kannst sie mir nicht nehmen,
nicht zerbrechen.
Halt sie fest, sie trägt mich immer weiter.
Horizont trägt Freiheit als Gewicht.


WASSER
Wasser fließt in meinen Adern.
Wasser fließt durch mich hindurch.
Wasser informiert die Zellen.
Wasser spült den Nebel fort.
Wasser lebt und ich leb mit ihm.
Wasser öffnet neue Tür.
Wasser weiss, ich lausch ihm leise.
Wasser, du bist ich, ich du.


HERZ
Ich spür, wie mein Herz sich erhebt.
Und wie es, trotz Zweifel, laut schlägt.
Wie es mich ermutigt, mich trägt
und mir mein Erleben verschönt.


BRUCH
Und wenn ich mir zutrau
mir selbst zu begegnen.
Wenn ich mir erlaube,
dass alles schon ist.
Wenn ich mich mir öffne,
mir selbst und dem Leben.
Dann wackelt Blockade
und bricht.


IM JETZT
Im Jetzt liegt die Fülle,
liegt alles,
liegt nichts.
Im Jetzt bist du sichtbar,
ich seh dich,
du mich.
Im Jetzt liegt die Wahrheit,
die Weite,
das Glück.
Im Jetzt stoppt das Suchen,
der Frust.


BEREIT
Vom schlechten Gewissen
gebissen.
In Schuld, Scham, Bedrohung
gedrängt.
Es rüttelt schon stark
an den Grenzen.
Und Werte sind längst
angehängt .
Vom Fliehen und Flüchten
und Kämpfen.
Von Starre, die nachträglich
bleibt.
Vom Alten,
in Schwere gegossen.
Doch steht schon Verzeihen
befreit.


NORM
Enge bricht die Tore auf.
Tritt ins Tageslicht hinaus.
Wandelt ihre Form.
Im Kontakt mit Licht und Zeit
macht sie ihre Flügel weit.
Bildet neue Norm.


ZWEIFEL
Zweifel, Zweifel.
Dir vertrau ich.
Bist ein Freund
seit Ewigkeit.
Du gabst Halt und
ich nahm Rücksicht.
Zweifel, Zweifel.
Du bleibst laut.

Zweifel, Zweifel.
Einst und ständig.
Wärst du nicht,
wär ich nicht hier.
Viel zu lang und
immer wieder.
Zweifel, Zweifel
inhaliert.


KROKUS
Schneeweißer Krokus
im Abendlicht.
Und seine Farbe verändert sich.
Morgentau wartet,
wenn Tag sich dreht.
Täglich wird Leben in dich gewebt.


UND DOCH
Schwarzer Blick
auf dunkle Zeiten.
Wellen brechen
und entgleiten.
Schwermut schallt,
zerspringt am Strand.
Lebenslust
noch an der Hand.
Schwarze Worte
in den Adern.
Keine Brücken
zwischen Tagen.
Kein Verständnis.
Kein Pardon.
Neue Zeit
und doch von vorn.


GLEICHES HOLZ
Trübsal und Schwermut.
Tod und Gebären.
Augen erblinden.
Leben der Ahnen.
Dank und Verpflichtung.
Schatten voll Stolz.
Eigenes Wesen
und gleiches Holz.
Bitter und fröstelnd.
Eskalation.
Stets funktionieren
für Hungerlohn.


BESTER FREUND
Jeder Schritt in Blut getränkt.
Jedes Wort in Gas ertränkt.
Jeder Wunsch wird abgetan.
Leben ist nichts wert.

Jede Lüge wandelt sich,
wird verkörpert, ewiglich.
Jede Hoffnung stirbt und bricht.
Tod als bester Freund.


FEUCHT
Macht bricht Würde, wandelt sie.
Hebt sich, stellt sich über sie.
Augen werden feucht.

Abgeschirmte Menschlichkeit.
Hoffnungsvoll zu jeder Zeit.
Bis der Tod beweist.


AB
Abgehakt.
Abgeklärt.
So geht's nicht weiter.
Abgestumpft.
Abhängig.
Und kein Pardon.
Aufgepasst.
Abgeschirmt.
Wolkenbild bleicher.
Aufgedrückt.
Ausgebrannt.
Zu monoton.


BIS HIER
Tiefes Tal, hoher Berg,
im Ohr das Scheitern.
Rückwärtsgang angepeilt,
doch etwas stoppt.
Viel zu lang, Kräfteakt
und kein Begleiter.
Oft allein, doch mit Mut
bis hier gegang'.


MIT
Zeit zerrinnt,
findet Trost
im immer Neuen.
Jahre zieh'n
schnell voran
und du ziehst mit.


SCHLAFF
Zeit im Blick,
im Genick,
im Wort und Handeln.
Stellt ein Bein,
lässt dich ein.
Treibst dich voran.
Augen zu,
einfach durch.
Leben entgleitet.
Hoffnungslos
leerer Blick
und schlaffe Hand.


BEWEISEN
Bei Dunkelheit betrachtet,
steht die Zeit.
In Dunkelheit
zählt keiner deiner Werte.
Wenn Sinne fliehen,
weil sie nicht mehr greifen,
muss Leben sich
und neuen Wert
beweisen.


ERBARMEN
Dein Sumpf zieht mich an den Haaren.
Hat kein Erbarmen, kein Aber.
Tiefes Loch streckt aus die Hände.
Schluckt alles, saugt alles aus.


GLASIG
Das Staunen bestaunend,
erkenn ich mich selbst.
Und Ausdrucksverbot
half einst bleiben.
Wenn Zeit sich verwandelt
und glasig verwelkt,
blüht mutig mit Kraft
neue Ton.


VERSCHLOSSEN
Legst mir Worte in den Mund.
Drehst die meinen wortlos um.
Legst mich ab in Schubladen,
riegelst diese ab.

Grätschst in jeden meiner Sätze.
Du willst schließlich nur das Beste.
Schnürst mir meine Kehle zu,
drückst mir diese ab.

Ich verliere meine Form,
meine Farbe, meinen Ton.
Wut und Zorn sind Illusion,
bleiben eingeschlossen.


BERÜHRT
Kein Wort zu viel,
lieber leise.
Nah war der Tod schon,
recht nah.
Hockt unter düsteren Brücken,
lauert auf dich
und gibt Acht.
Jede Sekunde ist tödlich
und jedes Wort transportiert
Ängste,
die besser sich ducken,
weil sie der Hass sonst berührt.


VERGANGENHEIT
Ich sprach von mir
als war ich ausgestiegen.
Und kein Gramm Seele war
noch involviert.
Nur leere Hüllen lagen mir
vor Füssen,
die aufzufüllen fast
unmöglich blieb.


IM BAUCH
Umgekehrt.
Abgewehrt.
Augen zu, weiter.
Weggeschaut.
Weggehört.
Lüge erbaut.
Abgewandt.
Abgestraft.
Qual ging noch weiter.
Einheitsbrei.
Mit dabei.
Taten im Bauch.


GEIER
Weiß der Geier.
Weißt nicht weiter.
Widerstand im Blut.

Für das Leben.
Überleben.
Innerlich verwirrt.


AUCH SCHAM
Scham überwältigt mich,
Scham nimmt mich ein.
Scham spielt und zieht mich mit
und hüllt mich ein.

Scham trifft mich, winde mich.
Igel mich ein.
Zeitnah bestimmt sie mich.
Ich lass mich ein.

Scham durchwühlt innerlich.
Breche entzwei.
"Hätt ich nur, wäre ich.."
Gedanken aus Blei.

Atme aus, atme ein.
Zeit geht vorbei.
Humorvoll erlaube ich.
Auch Scham darf sein.


EXISTENZ
Existenz kippt von den Füssen.
Keiner sieht und keiner fängt.
Existiert das Leben wirklich,
wenn es nur an Seide hängt.

Exquisite Worte wählen
Ablenkung und Hochverrat.
Weggezerrt an beiden Füssen.
Ohnmacht wird nur ausgelacht.

Heiligkeiten explodieren.
Machthungrigkeit eskaliert.
Krieg und Frieden kämpfen innen.
Staunen schaut bestaunend nach.

Existenz aus vollem Leibe
existiert kaum wahrnehmbar.
Dennoch mutig, dennoch weiter.
Fantasieren vorstellbar.


GUT GEMEINT
Eskalation hinterm Vorhang.
Drohung, Gewalt still und leis.
Alles nach außen nicht sichtbar.
Alles versteckt, gut gemeint.


GELIEBT
Ich brauche Hilfe, ich bin in Not.
Ich brauche Liebe, doch kenn nur Tod.
Bin ohne Heimat, nirgends und hier.
Will aber kann nicht, Angst zu verliern.
Ich stecke fest und wünsch mir so sehr,
halte mich fest, doch keiner schaut her.
Ich mach Krawall und will, dass man sieht,
jeder wär gern wertgeschätzt und geliebt.


ATEM
Vom Atem gebändigter Zorn.
Zu tief sind die Spuren im Fleisch.
Zu lang war die Zeit ohne Trost.
Das Glück hat die Hoffnung verkannt.

Der Atem ist alles, was blieb.
Er schleppt durch die schwersten Gezeiten.
Er hält Körper in seiner Form,
nimmt jeden Tag neu an die Hand.


NARR
Mächtiger Hofnarr
erleichtert das Leiden.
Zirkus im Fühlen.
Dressur wird trainiert.
Pflegliche Ängste,
Gebieter der Seele.
Kein Schritt zu viel,
bis der Morgen erblüht.


IM GRAB
Wandel verkümmert,
das Herz wirkt versteinert.
Zutrauen stirbt
und der Morgen erkrankt.
Planloser Blick
lässt die Ängste gedeihen.
Mut unter Trümmern
und Liebe im Grab.


NICHTIG
Leib ohne Leben,
am Knochen nagt Trauer.
Schutzlos ergebend
dem Kummer, dem Tod.
Tief sitzt das Warten
auf einstige Zeiten.
Kein Blick nach vorn,
wenn das Nichts mächtig droht.


NICHTS
Wahrhafte Helden
und Rückkehr erschüttert.
Beifall und Dank
fielen aus, fielen weg.
Chaos im Herzen
und Füsse auf Trümmern.
Nichts wie es war.
Nichts mehr da,
alles weg.


BLIEB
Liebe trug
und führte heim,
offenbarte Lüge.
Rache süß
auf Hass gereimt,
innerlich krepierend.
Wortverlust
und Herz aus Stein,
Jahre trugen Lieder.
Meilenweit
weg von daheim,
blieb ein Teil von dir.


SOHLEN
Leise Sohlen,
Katzensprung.
Hochverrat.
Geheimnis.
Keiner sah
und niemand weiß.
Du hältst deinen Mund.
Träume zeigen
nachts und deutlich,
Schweigen sprengt
die Rahmen.
Schonungslose
Wahrheit wächst.
Bricht dich heimlich auf.


HEIMWEH
Heimweh zerbricht in den Händen.
Ferne spielt neues Zuhaus.
Keine Verbindung, wär Schmerz nur.
Löschst die Erinnerung aus.

Heimkehr zeigt auf das Entfremden.
Fernweh nimmt ein den Verstand.
Zeit klebt wie Glas an den Wänden
und löst Verbindlichkeit ab.


REGEN
Regen, ich liebe dich
und deine Kraft.
Mal bist du puderweich,
mal zeigst du Macht.
Deine Facetten sind
allesamt schön.
Möchte bei Regen gern
im Regen steh'n.


GÄNZLICH
Was, wenn die Tage zerspringen
und nichts als Glück übrig bleibt.
Würdest du's drehen und wenden
oder wärst gänzlich bereit?


BLOCKT
Von der Unmöglichkeit
Leben zu leben.
Weil der Tod ruft
und verlockt.
Alles vergeblich,
kein Lohn für die Mühe.
Angst bestimmt handeln
und blockt.


LEERE
Leere Fragen,
leere Phrasen.
Interesse, bleich.
Aufgehangen
im Misslingen.
Lebenssinn entweicht.

Kühle Stimmen,
kalte Herzen.
Macht und Arroganz.
Überheblich
und erhaben.
Ausdrucksloser Tanz.


FINDERLOHN
Unerreichbarkeit der Träume
eskaliert, brennt lichterloh.
Leere Phrasen formen Hüllen,
inhaltslose, schwere Not.
Kein Erbarmen, gibst doch alles.
Eitelkeit dein gülden Lohn.
Ausgemerkelt das Beisammen.
Bruch und Trübsal-
Finderlohn.


SCHAUFELND
Verlierst das Gefühl für das Leben.
Stattdessen wächst Nähe zum Tod.
Hast dich unterdessen vergessen,
weil sich alles gar nicht mehr lohnt.

Verlierst deine Freude, den Mut und
stattdessen erlaubst du dir Macht.
Kontrolle- bist davon besessen.
Und Kälte und Gier schaufeln Grab.


UNTREU
Angstgeprägt
kämpft der Schmerz,
zieht dich hinfort.
Teilnahmslos
redest du,
sagst dabei nichts.
Insgeheim
wünschtest du,
Leben wär Freund.
Bist dabei
ungeniert,
dir selbst nicht treu.


INSGEHEIM
Insgeheime Hoffnung
unerfüllt.
Hoher Anspruch an
das Gegenüber.
Ohne Gleichen
angsterfüllter Blick.
Und Verlust
legt Steine auf den Weg.


HALTLOS
Sicherstellen
oder Trennung.
Kontrolliertes Fühlen.
Kein Erbarmen
spendet Hoffnung
oder spendet Trost.
Trauerklänge,
Angstgesänge
und die Not wird haltlos.
Übermannende
Gedanken
graben ihren Weg.


HEUT
Angst wirkt ehrlich
und gefährlich.
Liegst bereits am Abgrund.
Starke Winde,
Bodenwellen
und du fällst ganz tief.
Eingekrallt in
kalte Erde,
Leben kaum vorhanden.
Taube Stimme,
warme Starre
spendet heute Trost.


HAND
Sterbebett,
Ende ist nah.

Weggewischt
Dasein und Leben.

Atemzug,
letztes Mal ein.

Und der Tod
schüttelt die Hand.


WURF
Kannst dich verlieren in dir.
Willst dich verlieren im Leben.
Trennst dich, bevor's eskaliert
und dich zurückwirft zu dir.


WAHL
Vergeblichkeit in allen Taschen.
Machtverlust und Todesfurcht.
Kein Erbarmen, kein Vergessen.
Keine Sehnsucht, Hoffnungsfrust.

Müde Augen schauen weiter.
Müde Worte wählen Qual.
Mannigfaltigkeit vergessend
übertrumpft das Mangeltal.


KEINE ZIELE
Weiter, weiter
durch die Enge,
durch den Nebel,
übern Berg.
Hast gewählt
und doch vergessen.
Keine Ziele
hat der Tag.


VERLUST
In Staunen gehüllt
brach Verzweiflung sich Wege.
Der Abgrund verlor seine Tiefe.
Am Wegesrand flammten
geduldige Blüten
und sangen von Liebe im Chor.


MOND
Angst vor Erschütterung,
Angst vor dem Tod.
Fuß überm Abgrund schon,
Blick rauf zum Mond.
Leben trat plötzlich aus,
doch wieder ein.
Wellen bewegen raus
und tragen heim.


FLUCHT
Im Becken getragen
und dunkel umhüllt.
Der Schmerz kaum erahnbar,
so wahr.

In Qual eingewoben,
Verbindung verdreht.
Mit Kraft ausgetreten,
entfloh'n.


GLÜCK
Und wenn dich
die Unsicherheit packt im Genick.
Vertrau ihr, geh mit ihr, halt durch.
Kein Zweifel,
der Weg wackelt, wirft dich zurück.
Doch glaub mir,
am Ende steht Glück.


FREI
Niemandsland.
Halt nur durch.
Regen und Nebel.
Schwerer Schritt,
Atemblei.
Noch nicht vorbei.
Leid und Not
halten Hand.
Du hältst dagegen.
Augen schwer.
Finsternis.
Kampf ums Befrei'n.


NEU
Auch wenn du den Tod schon berührtest
und alles erinnert an ihn.
Wenn Hoffnung fast starb
aber du bliebst
und Leben gab sich langsam hin.
Wenn Weite erschreckt
und beatmet.
Wenn Trostlosigkeit übernimmt.
Wenn Zweifel sich wendet an Demut,
bekommt das Sein ganz neuen Sinn.


AUSGELÖSCHT
Ausgelöscht.
Weggewischt.
Zu nah am Leben.
Existenz,
besser nicht.
Ist nicht erlaubt.
Aufgelöst.
Untertan.
Hast dich ergeben.
Körperglück
unfassbar.
Nicht existent.


WUNDER
In Wunder gebettetes Leben.
Vom Wunder berührt und benetzt.
Verwandelt vom Wunder,
bestaunt und erlaubt.
Und Zeit legt ab
schweres Gewicht.


WINKT
Verflochten, umwoben,
gebettet ins Nichts.
Die Hüllen zerbersten,
zerbrechen im Licht.
Gefangen, gehalten
in Angst, Trauer, Wut.
Keine Ende erkennbar,
kein Tag ohne Mut.
Getragen, gehalten
und Wunder trägt mit.
Gestorben im Gestern,
im Heute winkt Glück.


SILBRIG
Oberflächlichkeiten
klatschen treulos in die Hände.
Körper liegt am Boden,
das Bewegen fällt nicht leicht.
Tiefe ging verloren,
keiner lauschte,
sah das Ende.
Mutbegräbnis
während Herbst
die Blätter silbrig färbt.


ENTGEGEN
Auseinander,
voneinander weg.
Entgegenstreben.

Miteinander teilend
leere Hülsen, leeres Lied.

Zueinander werfend
taube Blicke, Wort aus Lügen.

Trübsal bläst ins Horn
und tanzt enttaktet
glasig Lied.


BLEI
Heiterkeit bricht
Blöcke
aus dem Genießen.
Schwerfüssig tanzt
das Gewandt voller Blei.
Eintönig klingen
die Phrasen aus Lügen.
Kanten aus Glas,
einer fällt, einer bleibt.


AUSBLICK
Zwischen dem Wahnsinn,
den Tod auf der Schippe.
Eiskalte Kugel
verfehlt steifes Ziel.
Zähes Gerangel
ums Steh'n oder Liegen.
Endlich das Leben,
bald bricht es entzwei.


LIED
Augen, wie Meere
und Schutt liegt am Boden.
Zwischen den Tiefen
ertönt ein Gebet.
Abgrund im Sinne,
Gewalt in den Nieren.
Abgrundtief blutet
das Leben sein Lied.


RAUSCH
Moore aus Asche,
kein Windzug erinnert.
Gräuliche Haut
hüllt die Angst ein, gibt Form.
Keiner fragt nach
und berührt das Gewissen.
Vorwärts, nur vorwärts
im rauschenden Takt.


NIE
Absturz
und unter dir
Splitter aus Fragen.
Formlose Nacht
hüllt die Antworten ein.
Weichst jedem Blick aus,
die Schuld auf dem Rücken.
Trägst sie für immer
und legst sie nie ab.


FREI
Keiner versteht,
doch die Augen erinnern.
Weißt um dein Leben
und kennst auch den Tod.
Haarscharf vorbei
und den Schock noch im Knochen.
Willen bricht sich
an der Form und kämpft frei.


GUT
Stetig bemüht,
doch Verbindung gescheitert.
Alles probiert,
doch der Zugang blieb aus.
Ausweglos schaut
die Erwartung zum Spiegel.
Gut gemeint reicht
nicht in jedem Fall aus.


ZÜGEL
Panzerglas.
Herz umrahmt.
Wort nicht gebildet.
Hoher Druck.
Perfektion.
Burnout im Schoss.
Innerlich
angestaubt.
Brüchige Zügel.
Todesangst.
Matter Blick.
Tagein, tagaus.


MASSLOS
Uniform.
Unisex.
Gleichsame Einheit.
Kampfeslust.
Wutentbrannt.
Unmöglichkeit.
Siegesritt
eskaliert.
Sturz von der Leiter.
Blut geleckt.
Hohes Ross.
Maßloses Aus.


RAU
Eingetaucht.
Zugedeckt.
Hinter Fassaden.
Gut getarnt.
Gut versteckt.
Zukunft winkt grau.
Mittendurch.
Mittendrin.
Gedankenblasen.
Bunt gefärbt.
Lichterloh.
Wärme wirkt rau.


NUR
Liebesblick.
Schwerer Mund.
Hoffnung gefesselt.
Keinerlei
Zukunftsblick.
Nur das Warum.


FALL
Atemnot.
Atmung bricht.
Keine Besinnung.
Nah dem Tod.
Nah dem End.
Alles vorbei.
Keine Schuld.
Auch kein Glück.
Und keine Stimme.
Hoffnungslos.
Körper fällt
kraftlos entzwei.


MANCHMAL
Schwerelos.
Hoffnungslos.
Starr ohne Ausweg.
Ohne Halt.
Ohne Sinn.
Ohne Zuhaus.
Gnade fiel.
Heimat brach
weg,
ohne Aussicht.
Im Verlust
findet sich
manchmal das Selbst.


DABEI
Sonne trifft
Augenlicht
und wirkt ermüdend.
Schlafes Hand
hält dich fest,
zieht dich hinfort.
Schwerer Leib
wirkt zu fremd,
wirkt unvergleichbar.
Fassungslos
träumt es sich.
Haltlos dabei.


BEIN
Eingebrannt.
Eingraviert.
Gestern trifft morgen.
Narben tief.
Heilung braucht
noch so viel Zeit.
Mittendrin
suchst du dich.
Bist auserkoren.
Wandel trifft
Einsamkeit.
Stellt manchmal Bein.


STETS BEREIT
Blut im Mund.
Auf der Haut
ackern Gedanken.
Staub im Aug.
Eingebrannt
hallt der Verlust.
Wünschenswert,
abgewehrt.
Wär zu vermessen.
In der Brust
lebt die Angst.
Hält stets bereit.


DU
Pionier.
Leibeskraft.
Hoffnung trägt weiter.
Auserwählt.
Lebensstark.
Mut im Gepäck.
Kein Pardon.
Kein Vergleich.
Nur überleben.
Mitten rein.
Mittendurch.
Du mittendrin.


VERMISCHT
Starre und abgestellt.
Nicht existierend.
Ausgelöscht, abgewählt.
Leben erlischt.
Wie aus Luft, unsichtbar.
Half überleben.
Ausdruckslos.
Neu gewählt.
Zeiten vermischt.


UNWAHR
Ausdruck ist nicht mehr bedrohlich.
Sprache ist keine Gefahr.
Worte führ'n nicht mehr zur Strafe.
Kindheit ist schon nicht mehr wahr.


UND NOT
Meine Zeit ist dir nicht teuer.
Mein Rhythmus nichts, was dich stoppt.
Augen auf dich nur gerichtet.
Grenzüberschreitend, dein Wort.
Angst übernimmt dein Verhalten.
Und sie bestimmt deinen Blick.
Halt mich zurück unausweichlich.
Trigger und Not im Genick.


BEWUNDERN
Form verändert sich
und ich geh mit ihr.
Manchmal wehr ich mich,
fällt dann schwer.
Doch bewunder ich,
was Zeit mit sich bringt.
Ich betrachte mich,
mich mit ihr.


FEUER IM KOPF
Feuer im Kopf,
brennender Körper.
Angst aufgeschreckt,
trägt dich stets weiter.
Worte zerspringen
zwischen den Zeilen.
Kein Innehalten
und kein Verweilen.
Lediglich manchmal
verstehende Blicke.
Benommene Sinne,
verschwindende Zeit.


KREIDEFELSEN
Kreidefelsen,
weiß und spröde,
wir zwei
im Begegnen.
Gut gemeint,
doch Sonne trocknet aus.
Wind umfährt die scharfen Kanten,
Regen weicht sie auf.
Dennoch nicht genug,
um sanft zu sein.


SCHIMMER
Dämmerung trübt
erhitzte Gedanken,
wandelt die Hitze zu Blei.
Bleierner Körper
zieht schwer zu Boden.
Schlägt
Hoffnungsschimmer entzwei.


SEGELN
Rosenblätter segeln mit dem Wind.
Wind trägt sie mit sich in weite Ferne.
All das Ferne lässt sich nur erahnen.
Horizont malt einen zarten Strich.


KURS ÄNDERN
Ich änder' den Kurs
und änder' Begegnung.
Keine Verfälschung
durch Vorüberlegung.
Geb jede Chance
auch immer wieder.
Zieh dennoch Grenzen,
keiner darf drüber.
Ändern ist möglich,
auch jederzeit.
Änderung lohnt sich.
Ändern befreit.


OFFENBARUNG
Die Traurigkeit in mir,
sie überwältigt.
Berührt mich,
weil ein Wunsch sich offenbart.
Ganz zart und leise
tritt er nun nach vorne.
Und zeigt,
wie lang er mich begleitet hat.


STÜCKE
Ungezwungen

hockt ihr nebeneinander.

Kalte Hände

sagen alles aus.

Traut euch zu.

Teilt alles miteinander. 

Seid für euch da

und spendet euch Applaus.

Versteht euch,

ohne nur ein Wort zu sagen.

Als wär es Blut,

das euch zusammenhält.

Ihr würdet euch

durch tiefe Tiefen tragen.

Auch wenn dabei

die Welt in Stücke fällt.



TANZ 

Der erste Frost hat sich aufs Gras gelegt.

Die Sonne wärmt ihn 

und er wandelt sich.

Im Wassertropfen 

spielen Farben miteinander.

Sie tanzen 

und bewegen sich ganz frei.

Wie wär's,

würd ich den Frost in mir aufspüren?

Ihn wärmen 

mit der Kraft aus meinem Herz.

Ihn dadurch sanft und leise transformieren.

Bis meine Farben fließen

durch den Schmerz.



LEB WOHL
Gestern haben wir uns noch unterhalten.
Gestern war auch schon alles

nicht mehr
wie gewohnt.
Aber du hast mich angesehen.
Und ich sah,
dass du schon auf dem Sprung bist.
Heute renne ich auf und ab,
dreh Runden in deinem Zimmer,
schau ängstlich,
ob sich deine Bettdecke noch bewegt,
weil du

kaum hörbar atmest.
Immer wieder schnappst du nach Luft,
nach unendlichen Momenten der Stille.
Ich bin überfordert von der Situation.
Gleichzeitig froh,
hier zu sein,
um dich zu begleiten.
Dann geht es irgendwie

doch ganz schnell.
Ereignisse überschlagen sich.
Du atmest
das letzte Mal aus.
Ich streich dir übers Haar.
Das letzte Mal.
Ich geh zum Fenster
und öffne es.
Leb wohl!


DAZWISCHEN

Zwischen aufgereihten Worten

liegen Schätze

fein versteckt.

Hörst Du zu,

nicht mit den Ohren,

findest Du,

was zwischen Worten steckt.

Emotionen

und Geschichten,

auch die Stille zeigt sich dort.

Lass Dich ein

auf das Dazwischen

und schieb Vorgedachtes fort.



WELLEN
Wir sind alle Wellen eines Meeres.
Größen variieren,
auch die Form.
Und so sind wir alle samt verbunden.
Zeigen uns,
vergehen,
werden neu.


SCHWÄNE 

Ich stürze mich kopfüber in den Tag. 

Regen schlägt mir kalt in mein Gesicht.

Und ich denke über zu viel nach.

 

Schwäne ziehen hoch oben am Himmel.

Und ich schau sie an, lausch ihrem Klang.

Und sie helfen mir, mich zu erinnern.

 

Ich lächle und erinner' mich.

Ich fühl mich und schau neben mich.

Kleine Finger halten meine Hand

GEDULDIG
Worte schreiben sich auf das Papier.
Worte,
die mich innerlich bewegen.
Fang ich an sie zu verändern,
sperren sie sich 

und das Schreiben stoppt.

Manchmal finde ich den Zugang nicht.
Erst die Zeit erlaubt es,
ihn zu finden.
Und so sind sie aufgereiht,
geduldig brücken sie die Zeit,
bis sie in Erinnerung sich rufen.


FREMDE
Abgegeben in ganz fremde Hände
stehst du da,
die Orientierung fehlt.
Fühlst verloren dich und einsam,
nichts Vertrautes.
Suchst nach etwas,
das durch Tage trägt.

Starr bist du.
Du musst,
um durchzugehen.
Weiter gehst du,
weiter,
Tag um Tag.
Immer in der Hoffnung
bald wird's enden.
Bald schon kommt der allerletzte Tag.

Zeit verschwimmt,
wird endlos,
läuft in Schleifen.
Irgendwie bewegst du dich hindurch.
Alles das ist für dich schwer zu greifen.
Und das Fremde wird langsam vertraut.

In der Fremde gelten andre Regeln.
Passt dich an,
weil du hier sonst zerbrichst.
Du wirst stumm,
dein Wesen immer leiser.
Dumpf dein Körper,
fühlst in dir das Nichts.

Fantasiewelt rettet dich,
Heidelbeeren auch.
Seltener Besuch.
Hinterlässt auch Spuren.

Und dann ist's vorbei.
Und du liegst in Scherben.
Sammelst diese Tag für Tag nun ein.



AM ENDE
Und am Ende geht auch das vorüber.
Und am Ende schaust du still zurück.
Und am Ende nickst du zart
und lächelst.
Denn am Ende bleibt nicht viel, was zählt.

Und am Ende schaust du in den Spiegel.
Und wenn du dir in die Augen blickst,
bist du hoffentlich mild
mit dem Gegenüber.
Schau!
Es schaut ganz sanft zu dir zurück.

Wenn am Ende du dir kannst verzeihen,
weil am Ende es um nichts mehr geht.
Wird am Ende jede Wunde heilen.
Weil am Ende alle Zeit vergeht.



A.

Wenn ich dich betrachte, 

wird mir klar:

Du bist ein ganz zauberhaftes Wesen.

Mutig und voll Sonnenschein
gehst du deine Schritte in die Welt.

Und ich staune jeden Augenblick,
den ich dir lausche.

Angebunden, rein und klar,
ehrlich und ganz wunderbar,
sagst du stets, 

was deine Wahrheit ist.

Oftmals bist du schlauer als die Großen.

Ich achte und ich schätze dich.
Ich liebe dich, 

weil du du bist.

Bist ein Geschenk

und ich bin überwältigt.



E.
Du erinnerst sanft und mutig
an die Liebe.
Fragst ganz leise
aber ehrlich,
wie' s denn geht.
Und dann schenkst du einen Blick
oder berührst mich.
Streichelst mir die Hand
und gehst klar deinen Weg.


DELLEN
Jede Narbe,
jede Delle
ist genau an dieser Stelle
gut und richtig,
weil sie auch etwas erzählt.



BLOCKADE
Gute Noten.
Zugefallen.
Nie gezeigt, was in dir steckt.
Dran gekommen,
rot geworden.
Hättest lieber dich versteckt.
Wirst ganz leise,
immer leiser.
Möchtest nicht, dass man dich sieht.
Lieber zuhören
von Weitem.
Glaubst, du hast es nicht verdient.
Hast es so gelernt
und dir angenommen.
Bist dadurch ein wenig
vom Wege abgekommen.
Leise gehst du deine Schritte
und fällst dennoch auf.
Auch wenn du das so nicht kennst,
nimmt es seinen Lauf.
Darfst das Anpassen nun lassen.
Zeit ist's, dich zu zeigen.
Und dann weht ein anderer Wind,
lässt sich nicht vermeiden.
Wirst gesehen und erkannt,
deine Tür wird eingerannt
von Wundern und der Freude.


PARAMETER
Parameter ändern sich,
heilst
und bringst ins Gleichgewicht,
das,
was dich erschlägt.
Hast dich lang gequält.
Dir viel abverlangt.
Vieles still ertragen.
Nun ist die Zeit reif.
Abzulegen,
was dich bremst.
Komm zurück auf deinen Weg.
Trau dich,ihn zu gehen.
Deine Schritte hinterlassen sanfte Spuren.


WACHSAM
Und du trägst schon viel Gepäck.
Und du bist erst hier
seit Wochen.
Doch dein Start war laut
und hat dich überrollt.

Und nun suchst du stets Vertrautes.
Suchst nach Stimmen, die du kennst.
Suchst nach Wärme
und dem Herzschlag, der dich trägt.

Fällt dir schwer, sanft einzuschlafen.
Denn du darfst hier nichts verpassen.
Angst,
wenn du zur Ruhe kommst,
könnte es die letzte sein.
Schläfst deshalb erst gar nicht ein.



WAHR

Du stehst mutig für die Wahrheit.

Du nimmst sie

und du sprichst sie einfach aus.

 

Hast keine Angst

mit deinen jungen Jahren.

Sagst,

wahre Worte dürfen einfach raus.

 

Die Lüge kann sich nicht mehr länger halten.

Ein letztes Aufbegehren.

Und sie löst sich auf.



DREI

Manchmal lohnt es sich,

einen zweiten Blick zu werfen.

Und einen dritten.

Manchmal lohnt es sich,

eine zweite Chance zu geben,

Und eine dritte.

Manchmal lohnt es sich,

zwei Schritte aufeinander zu zugehen.

Und einen dritten.

Manchmal lohnt es sich,

zwei tiefe Atemzüge zu nehmen.

Und einen dritten.

Manchmal lohnt es sich,

zwei Worte auszusprechen.

Und ein drittes.



GETRAGEN

Und durch den Schock hindurch

agier ich.

Betroffenheit 

macht Platz für klares Schauen.

Hast dich verletzt

und ich bin hier für dich!

Kannst immer, immer, immer

auf mich bauen.

 

Komm lass dich fallen und vertrau mir.

Hier bist du sicher,

bist zu Haus.

Lehn deinen Kopf an und ich kümmer mich.

Streich sanft dir 
allen Schmerz und Sorg' hinaus.

 

Lausch meinem Herzschlag,

er erinnert dich.

Erinnert dich an deinen eignen Klang.

Und du entspannst.

Entspannst dich innerlich.

Trägst das Gefühl ein Leben lang.

 

 

SCHERBEN 

Erinnerungen tanzen in den Zellen.

Noch über Zeiten werden Enkel sich erinnern.

Und nachts, wenn alles schläft, erwachen Geister.

Sie schütteln mich und mit mir alles wach.

Ich wälze mich

als könnt ich was bewegen.

Doch statt Bewegung

wird es in mir starr.



RINGELREIME

In Ringelreimen reime ich,

fröhlich auf und nieder.

Ringelreim?

Was soll das sein?

Ich weiss es nicht.

Das Wort hat mich gefunden.

 

Ringelblume,

Ringelreihen.

Doch Ringelreim?

Das kennt kein

Mensch.

 

Mir ist das gleich.

Wie schad' wär's um den Ringelreim,

wenn niemand ihn benutzte!

 

Wie die Schlange 

ringeln sich,

Wort für Wort um Zeilen dich .

Gibst du Acht,

kann unerwartet, dich der Reim berühren.

Tust du's nicht, kann es passieren,

blätterst einfach um.

 

Willst du mit mir Ringel reimen?

Zieh' die Ringelsocken an.

Reimen, bis wir ringeln uns.

Vielleicht wird es dir gefallen.

Schreibst fortan,

ganz grossartig,

reimringelnde Worte.

 

Reime ringeln,

Ringelreimen.

Worte,

die ganz unverhofft,

dich berühr'n im Herzen.

 

Ist kein echter Ringelreim!

Reimen müssten Worte sich

an Stell'n, 

an denen sie's nicht tun.

So reime ich auf meine Art,

schreib Worte,

weil ich Worte mag,

die manchmal sich auch reimen.



GRAU
Neid zerfrisst dich innerlich.
Steht dir zu Gesichte.
Betrachte Narben,
die er hinterlässt.

Bist dir dessen kaum bewusst.
Merkst nur,
gönnen

konntest du noch nie.

Unterdessen
frisst er Löcher.
Bahnt sich Wege
quer durch die Gedanken.

Antrieb

wechselt seine Farbe.
Malt statt bunt nun grau.



AUCH
Hohes Ross
steigt dir zu Kopfe.
Rennst auch Mauern ein.
Du
um jeden Preis.
Achtsam ist das nicht.
Wahrheiten gibt's viele.
Blicke öffnen
auch für Blicke anderer.



FILIGRAN

Zarte Linien

auf naiver Seele.

Nutzt Methoden,

die man nicht gleich sieht.

Gräbst ganz tief hinein dich,nagst durch
Schichten.

Wird erst klar

nach langer, 
langer Zeit.

 

Bin mir deiner

ewig

nicht bewusst.

Wunder mich nur

über stetes Stocken.

Einst als Samen tief hinein gepflanzt,

sichtbar nun

als rankendes Gewächs.

 

Unaufhaltsam

breitest du dich aus.

Kletterst in die Tiefen der Gedanken.

Setzt als zarter Hauch ganz filigran

erinnernd dich

in jeder Lücke fest.



NATUR

Baumwipfel 

bewegen sich im Wind.

Im Grase liegend,

schau ich ihnen nach.

Sonne wechselt sich mit Schatten ab.

Leise Brise flüstert mir ins Ohr.

Erinnerung.

Auch in mir lebt Natur.



WANDELN

Nur Mut,

es kann hier nichts passieren.

Schade wär's,

verstreicht die Zeit zu Sand.

Erinnerungen

wollen sich erst formen.

Brauchen Schritte,

die zu ihnen werden.

Alles findet sich,

bleibt der Blick erst weit.

Und Wandel 

geht umherwandelnd daher.



WUNDERLICH

Hinterfrage mich.

Zeit verändert sich.

Ändert mich mit ihr.

Und sie nimmt mich mit.

Springe über sie.

Oder einfach rein.

Sie reißt mich mit sich.

Bin so nie allein.

Zeit heilt Wunden auch.

Und lässt Wundern zu.

Staune wunderlich

bis zur letzten Ruh.



ZU STAUB

Halte mich

am Nichthaltbaren fest.

Ausgerichtet auf

ungreifbar Fernes.

Suche Halt

scheinbarer Sicherheiten.

Erinnern mich,

wenn sie zu Staub zerbröseln,

nichts ist

für die Ewigkeit gemacht.



JE

Ich atme ein

den aufwirbelnden Staub.

Bin hinter dir,

kann dich so nie erreichen.

Du rennst,

als rennst du immer nur davon.

Gern würde ich dir

meine Hände reichen.

Du schaust,

doch schaust du niemals hinter dich.



KULTIVIERT

Würdest dein Leben

verschwenden,

würde ich es nur

verlangen.

Toxisch,

das was wir da leben.

Krankmachend

auf allen Ebenen.

Finden so

nicht mehr zusammen.

Haben verloren schon lange,

worum es eigentlich geht.

Haben stattdessen gar prächtig

Abhängigkeit kultiviert.



TROST

Erzähle dir,

was mich bewegte,

was mich berührt, noch jetzt.

Ich staune, denn ich dachte,

ich sei längst darüber weg.

Die Stimme wackelt,

wenn ich das Erlebte dir beschreibe.

Und du hörst zu,

erlaubst das Wackeln,

tröstest eine Weile.

Sind nicht die Worte,

die du nutzt.

Du sagst nichts, bist nur da.

Und mir 

tut das unendlich gut.

ich danke dir dafür.



TIEFBLAU

Tiefblaue Nacht

bricht das Schweigen.

Wenn sich die Albträume zeigen.

Ziehen durch Körper und Raum.

Morgens,

gleich nach dem Erwachen,

lässt sich davon nichts erahnen.

Fühlst dich nur müde und schwer.

Der Tag bringt in ganz kleinen Stücken

zurück dir, den nächtlichen Traum.

Lässt dich auch Momente erzittern.

Zufrieden, es war nur ein Traum.



KLEIN

Aufgeregte Stimmen

wirbeln fröhlich durcheinander.

Leben ist ganz wunderbar,

steht in eurem Blick.

Freundschaft hält für immer,

ist die Frage gar nicht wert.

Eng verbunden

helfen kleine Hände sich in Not.



LEUGNEN

Schaut euch an und wisst,

dass alles gut ist.

Seid vertraut

als wärt ihr beide eins.

Verbundenheit

lässt sich nicht länger leugnen.

Ihr seid Freunde

in alle Ewigkeit.



LEISE, LEISE

Leise, leise.

Fall nicht auf.

Halte dich zurück.

Dich und alles,

was du glaubst,

fällt auf dich zurück.

Leise, leise

und noch leiser.

Pass dich besser an.

Lass die anderen mal machen,

du kommst auch noch dran.

Leise wirst du,

immer leiser.

Kannst dich selbst nicht hören.

Dafür hörst du,

um so besser,

was die andren wollen.

STILL UND LEISE

Leise hallt Erinnerung in mir.

Zeigt in bunten Farben mir Momente.

Getragen waren sie von deinem Sein.

Dein Sein ging still und leise einst zu Ende.


Kein warmer Lufthauch ist mehr von dir übrig.

Gedanken werden manchmal mir ganz schwer.

Bin dankbar dir.

Konnt manches nicht erkennen.

Erkenne jetzt, dein Platz bleibt ewig leer.


Doch ich bin hier.

Ich bin noch nicht gegangen.

Und werde bis zu meiner letzten Stund'

Erinnerungen hier und da erlauben.

Ich bin am Leben noch, aus gutem Grund.



HÄNDE REICHEN

Ich kenn dich gut,

hab keine Angst zu sterben.

Dein Gegenspieler war's,

nahm mir den Mut.


So war der Tod mir

näher als sein Bruder.

Doch wär' kein Anfang,

stünd' ich heut nicht hier.


Mein Blick gilt beiden nun,

Anfang und Ende.

Erkenn' den Wert in euch,

reich' euch die Hand.



BETÄUBEN
Ich reich dir meine Hände.
Du schaust an mir vorbei.
Ich zieh an deinem Ärmel.
Du schaust an mir vorbei.
Ich stampfe mit den Füßen.
Du schaust an mir vorbei.
Ich werde immer lauter.
Du schreist mich an mit bösem Wort.
Ich lass es lieber sein.

Hinterschlucken.
Nicht aufmucken.
Unterdrücken.
Überbrücken.
Fühlen darf nicht sein.

Schnell kapieren,
funktionieren.
Reagieren
wie Maschinen.
Das soll Leben sein.



VERSCHLEIERT
Ich blicke
durch die Schleier meines Lebens.
Betrachte dich
mit diesem Schleierblick.
Kann dadurch die Details fast nicht erkennen.
Ich seh dich
und ich sehe doch nur mich.
Die Ängste
malen dich in meinen Farben.
Und deine Farben seh ich dabei nicht.
Ich wünscht,
ich könnt den Schleier einfach lüften.
Verpass dich,
dreht sich alles nur um mich.



ZU SCHNELL
Fast jedes deiner Worte
ist gelogen.
Nur dessen bist du selbst
dir nicht bewusst.
Die Lüge ist dir längst
zum Freund geworden.
Hast wahre Worte lang nicht mehr benutzt.
Wie würdest du
die Wahrheit noch erkennen.



NEU
Löst dich von mir ab.
Hält mich gut auf Trapp.
Bist längst nicht mehr klein.
Willst selbstständig sein.
Kann dich gut verstehen.
Will im Weg nicht stehen.
Willst dich ausprobieren,
alles neu sortieren.
Gönne dir dein Glück.
Nehme mich zurück.



TAGESLICHT

Wenn der Tag sich 

langsam legt zur Ruh,

schau ich ihm beim Dunkelwerden zu.

Er erscheint mir

nun in neuem Licht.

Manches sah ich im Tageslichte nicht.

Erst mit etwas Abstand

wird mir klar,

nicht alles, was ich sehe, ist auch wahr.



SCHMETTERLINGE
Tränenmeer spült Ewigkeit hinfort.
Reich dir meine Hand, es geht zu Ende.
Das, was in dem Augenblick vergeht,
ist gleichzeitig meine Lebenswende.
Stülpt mein Dasein einfach auf den Kopf.
Alles einst Vertraute geht ganz leise.
Schmetterlinge seh ich in der Ferne.
Leben lebt sich nun auf neue Weise.



AUF UND ZU
Wasser spült hinfort
meine Gedanken.
Seh' dem Fluss beim sich Bewegen zu.

In mir steigt
die Schwere alter Tage.
Eine, die mich abhält auszuruh'n.

Will an Leben und an Tod erinnern.
Erinnern.
Mehr ist hier heut nicht zu tun.

Geht um nichts mehr
als mich einzulassen.
Einzulassen auf das Auf und Zu.



PAARE
Schokoladenküsse.
Honigsüße Worte.
Niemals wieder 

wollen wir uns trennen.

Alle unsre Macken
finden wir ganz niedlich.
Unaufhaltbar. 

Du und ich ein Wir.

Erste Streitereien.
Zweierlei Wahrheiten.
Treffen aufeinander

ungebremst.

Ein Wort jagt das andere.
Teller fall'n zu Boden.
Kaum auszuhalten noch 

ist dieses Wir.

Gehen auseinander.
Hinterlassen Schrammen.
Spuren, 

die nie abzusehen waren. 



ABRUPT 1

Das Mamaglück wird dir abrupt genommen.

Bist überfordert,

fühlst dich ganz allein.

Die Zeit hält an,

du kannst grad nichts mehr spüren.

Findest kaum die Kraft, es zu beweinen.

Du weißt nicht, wie es weiter geht,

fühlst dich in dir verloren.

Du lässt es lieber nicht tief rein,

hast du dir selbst geschworen.



SAND
Sand als Hinterlassenschaft,
der das Schaffen mir erschwert.
So, als stünd ich umgekehrt
hier vor meinem Leben.

Alles, was du hinterlässt,
nachdem der Sturm sich niederlegt,
ist Sand
und nichts als Sand in meinen Augen.



"SENSIBELCHEN"

Die Augen noch geschlossen,

lieg ich da

und nehm schon wahr.


Türen rasten ein.

Stimmenwirrwarr,

Autorauschen,

ausschwirrende Mengen.


Regen klopft ans Fenster.

Vögel unterhalten sich.

Wind rauscht durch die Bäume.


Leises Atmen neben mir.

Decke raschelt,

Magengrummeln.

Der Tag kehrt in die Körper.


Alle Sinne schon hellwach 

und angeknipst.

Längst bevor ich zur Besinnung komme.



DROHUNG
Unumstößlich
und wie Pergament
gehst du tauben Schrittes
durch die Pfützen.
Aufgeweichte Haut,
die Farbe blass.
Keine Regung steht dir zu Gesicht.
Lässt die Müdigkeit
dich nicht ergreifen.
Auch die Kälte nicht
und gar nichts sonst.
Und am Horizont
zieh'n Silberstreifen.
Alte Wunden werden wieder wund.
Unumstößlich,
doch wie Pergament.
Nach jedem Ende
droht ein neuer Anfang.



AUGENKLAPPEN
Wunder überstehst du nicht.
Lieber übersiehst du dich
und mit dir das Wunder.

Sonderbare Tage ziehen
dauerschleifend schwer
an dir vorüber.

Festen Schrittes
schreitest du alleine.
Augenklappen
schützen dich vorm Wundern.



ERSTICKT
Aufgeblähte Worte.
Hin und her geworfen.
Schmeißen den Getroffenen zu Boden.

Unter schwerer Last
Aufstehen kaum möglich.
Regungslos vom Überwältigtsein.

Begegnungen ersticken
sich im Nichtbeachten
feinster, nicht gezeigter Emotion.



ZWITSCHERN
Dunkelheit der Nacht
in jeder Zelle.
Erstickt mit einer Wucht
den Hauch des Lebens.

Drückt den ganzen Körper
schwer ins Kissen.
Regungslos.
Erinnernd an den Tod.

Wenn die Vögel zwitschern
dann erwacht der Körper.
Leben zieht erneut
in Herz und Blut.



RÜCKWÄRTS DREHT
Erstarrte Asche
quält die müden Augen.
Tageslicht hält die Gedanken auf.
Doch Dunkelheit
kann Wellen nicht mehr stoppen.
Spült Wut an Land
und sie nimmt ihren Lauf.
Rodet ab sekündlich

die Idee von Leben.
Zeit steht fest,
bevor sie rückwärts dreht.



KONSUM
Müssen verstehen,
im Kreis uns zu drehen
und Abgelenktsein
ganz zu stoppen.

Bewegen uns rückzu,
Natur mitgerissen.
Und Einzelschicksale
nichts wert.

Geht nur um Besitzen.
Geht auf fremde Kosten.
Schaun nicht übern Teller.
Verquer.



MÜDE
Körperstreik
wirft derbe mich zu Boden.
Schwer nur
ist Bewegung mir erlaubt.
Kämpfend
werd ich mühsam mich ergeben.
Atme,
wie nach einem Dauerlauf.
Müde Knochen
legen Müssen ab.
Einlassen auf nichts
ist nicht vertraut.
Starre
fließt direkt hinein
ins Kissen.
Fließendes Erschöpftsein nun ganz laut.



DISTANZ
Schattierungen von einsam bis gelassen
geben sich die Hand,
den Staffelstab.
Werden kaum vereint das Ziel erreichen,
klatschen sich zuvor
beim Wechseln ab.
Seid zu schnell,
kann keine von euch halten.
Schau nur zu
aus sicherer Distanz.



ANSPRUCH
Kaum noch zu erreichen.
Einfachheit muss weichen.
Immer top gestylt.

Allerbeste Eltern.
Klischees werden lebendig.
Alles wird geteilt.

Bröckelnde Fassade.
Trotzdem immer weiter.
Anspruch im Vergleich.



HOLZWURM
Alte Schätze längst vergessener Tage,
wegwerfen kommt für dich nicht in Frage.
Hängt Geschichte dran.
Und Geschichten auch.
Der Holzwurm explodiert zur fetten Made.

Irrwege durchqueren deine Keller.
Etwas finden, geht einfach nicht schneller.
Du verzettelst dich.
Und die Zeit rast mit.
Kopfkino wünschst du dir deutlich heller.

Tauchst in die Vergangenheit hinein.
Stehst für immer dort mit einem Bein.
Doch das Jetzt verschwimmt.
Kaum zu greifen noch.
Schätze wahren muss man nicht allein.



EINES TAGES
Gesundheit
als mein allerhöchstes Gut,
manchmal lass ich's schleifen
dich zu pflegen.
Geduldig
rappelst du dich wieder auf.
Dann stehst du da
als wäre nichts gewesen.
Selbstverständlich
glaub ich dich für immer.
Doch eines Tages
wirst du nicht mehr sein.



BEIDE
In allem lauert Tod,
in allem Leben.
Die Frage der Betrachtung
liegt sehr nah.
Das Eine nur alleine zu betrachten,
kommt der Wahrheit
immer nur halb nah.
Zusammenspiel der beiden,
mehrfach täglich
ist das,
was wir erleben,
was sie eint.



HINTERLASSENSCHAFTEN

Lasse den Gedanken

freien Lauf.

Kommt auf nichts mehr an

als auf das Schreiben.

Hinterlassenschaften meines Seins.

Zu späten Zeiten

kann man sich verbinden

mit Stimmungen

und einst gesagtem Wort.



DAS WAHRE
Verbannter Tod
lugt 

durch Maskeraden.
Glaubst, 

er würde ewig auf dich warten.
Verplemperst deine Zeit 
mit Lapidarem.
Um festzustellen 

irgendwann,
war alles nicht das Wahre.



PRÄSENT
Mittagssonne
drückt auf das Gemüt.
Bleiern werden
Hände und die Beine.
Gerne würde ich
hier kurz verweilen.
Die Erlaubnis dafür,
sie bleibt aus.
Atmen möchte ich
am liebsten meiden.
Schwere Asche
färbt die Atemluft.
Lüge schwingt
gleichsam
in dieser Asche.
Menschen kommen
und verschwinden dann.
Fremdbestimmte Zeit.
Leben ist nichts wert.
Und der Tod ist selten so präsent.



KÖRPERGLÜCK
Krankheit überstanden,
neu geboren,
ich, in meinem Körper.

Gar nicht mehr vertraut.
Kennenlernen
darf ich ihn erneut.

Selbstverständlichkeiten
können über Nacht
besonders werden.



AUSMASS
Mit deinem milden Blicke
und deiner Art zu sein,
erinnerst du
an Schönheit
und den Tod.



FRÜH
Viel zu früh
erblicktest du die Welt.
Und sie steht Kopf.
Und Kopf bestimmt das Herz.
Gedanken quälen stetig
das Befinden.
Nicht sicher,
ob der Ausgang ist gewiss.
Zu viele Fragen
drehen sich im Kreis.
Distanz zieht ein,
macht sich im Raum ganz breit.
Aus Angst
wird plötzlich alles starr wie Eis.
Und erst die Jahre
schmelzen es davon.



WIEDER VON VORN
Alles ist möglich.
Kann überfordern.
Findest den Anfang nicht.
Rennst einfach los.

Hinterlässt Scherben.
Fokus verloren.
Alles auf Anfang
hättest du gern.

Zweifelst und scheiterst.
Perfektionismus
macht es nicht leichter.
Stellt dir ein Bein.

Und mit der Ruhe,
schlechtes Gewissen.
Treibst dich stets selbst an.
Wieder von vorn.



ZERRISSEN
Deine Tränen
kannst du nicht mehr weinen.
Hast zu viel
gesehen und erlebt.
Spürst den Schmerz
als Druck in deiner Brust.
All die Bilder
wirst du nicht mehr los.
Ablenkungen
helfen äußerst kurz.
Schnell trübt die Erinnerung
dein Jetzt.
All der Schmerz,
er war dir einst zu viel.
Alles, was du sahst,
hat dich entsetzt.
Du, ein kleines Kind
im Trümmerhaufen.
Zerrissen
zwischen 
Heimat und Verlust.


BLIND
Menschen mögen gerne
heile Welt.
Ja, sie heilt,
doch trägt sie dennoch Wunden.
Wunden sitzen manchmal
äußerst tief.
Und hinzuschauen,
fällt nicht selten schwer.
Schwere möchte keiner
gerne teilen.
Erdrückend das Gefühl,
erinnernd auch.



HARMONIE
Hinter freundlichen Gesichtern
sitzen oftmals
still und leise
harte Zeiten.

Bleiben diese harten Zeiten
Ewigkeiten
still und leise,
sieht man Spuren.

Spuren prägen das Verhalten.
Prägen
Sprache, Gestik, Mimik auch
und mehr.

Reden würde wohl
nichts bringen.
Nur erinnern, nur erinnern.
Muss nicht sein.

So sind freundliche Gesichter
oft bemüht,
mit stetem Kampf
um Harmonie.



WUNDERBAR
Betrachte,
wenn ich schwanke,
was ich seh.
Und manchmal
tut Betrachtung
ganz schön weh.
Stell Zusammenhänge her,
die zuvor
unmöglich waren.
Und erkenne
im Erkennen
neuen Wert.
Mach mich frei
von
lieb gewonnenem
System.
Lass es frei und
kann erst dadurch
ganz frei gehen.
Gehend
wird mir deutlich
offenbart-
"Nie war ich falsch!
Ich bin ganz wunderbar!"



FRÜHLING
Tiefenwärme
lässt Erfahrung zittern.
Alte Blätter
wiegen sich im Wind
und fallen nieder.

Streichholzfarben
summen dünne Ästchen.
Erwachen summend nun
zu neuem Leben.

Hinter Wäldern
steht die Sonne hoch.
Blinzelt
halb verstohlen
zu mir nieder.

Vögel zwitschern
wohlvertraute Lieder.
Aufrecht stehend
setz ich mich in Gang.



ZEHENSPITZEN
Freiheit im Gepäck.
Sinne ausgestreckt.
Eingehüllt
in Abenteuerlust.
Rehkitzgleiche Schritte.
Finde meine Mitte.
Zehenspitzen
greifen nach dem Gras.
Schritte werden weicher.
Mutig sein fällt leichter.
Horizont
erreiche ich im Nu.



BEIDE BEINE

Fühl die Fülle

einer lauen Frühlingsnacht

zum Greifen nah.

Bin noch platt

vom satten Winter,

reift noch nach.

Nimmersatt

von jedem nahenden Entfalten.

Manches bleibt

und doch bleibt wenig

nur beim Alten.

Halb erinnernd

und halb zukunftsausgerichtet

steh ich noch 

und steh mit beiden Beinen hier.



MONOTON

Mondschein 

überdeckt die dunklen Schatten.

Schatten klingen sanfter

durch sein Licht.

Wind zieht 

um die grauen Häuserecken.

Nimmt manchmal

Fassadenstücke mit.

Nachts erklingt 

die Stadt in neuem Ton.

Monoton

ist ihre Stimmung nicht.



IM TRAUME
Dein Gesicht war fröhlich,
nachts im Traum.
Nah an meinem Bett
hast du gesessen.
Hast von dir erzählt.
Dich bewegen lassen.
Heilung
winkte schon,
stand hinter dir. 



BLUT
Bitterer Geschmack
auf deiner Zunge.
Vom Asphalt
ist nicht mehr so viel übrig.
Schwere Klänge
liegen dir im Ohr.

Angst,
stetig begleitend.
Hoffnung:
Alles einfach überstehen.

Rückt das Leben
in ein neues Licht.
Gleichgewicht
empfindest du hier nicht.
Blut eint nun
Familien
ganz neu.



NIRGENDWANN
Ich verabschiede dich lange,
über Tage.
Immer wieder
spült Fragmente
es an Land.
Und ich tauch
mit ihnen ein,
hinein durch Zeiten.
Puzzlesteine 

kleben mir noch
an der Hand.

Halte 

ganz gut 

mit mir Schritt.
Habe manchmal 

nicht
den allerlängsten Atem.
Lass erschöpft mich
auch 

zu Lande spülen dann.
Und ganz plötzlich,
eines allerschönsten Tages,
sag ich freudig dir
Mach's gut!
Bis nirgendwann.



LEBENDIG

Über Stühle steig ich,
Mauern überspring ich.
Wie könnt ihr meinen,

ich sei so nicht richtig.

Möchte mich bewegen,
wenn mich was bewegt.
Wenn ihr nicht könnt,
so liegt das nicht an mir.

Erinnere euch täglich,
frei und ungezwungen,
daran,
dass ihr auch mal Kinder wart.

Einst frei und lebendig,
jetzt nur noch erbärmlich,
hockt ihr da und wartet
bis ihr sterbt.



GÄNSEBLÜMCHEN
Sehe und betrachte alles still.
Wertung lass ich sein.
Fällt manchmal nicht leicht,
manchmal vor die Füsse.
Achtgebend,
dass ich nicht drüber stolper.
Stolpern ist nicht neu.
Ist auch nicht besonders.
Hingefallen
schaut es sich erst neu.
Aufrappelnd,
noch halb am Boden klebend.
Erschrecken im Gesicht,
richte mich auf.

Blick in Richtung Ferne.
Gänseblümchen leuchten
hinterm Zaun.



NEON
Gedanken neonfarben.
Im Takt der Welt bewegt das Blut sich sanft.

Zerrissen
zwischen Flucht und Bleiben.
Gönnen schwer erlaubend.
Stell mich mir
und trau dem Leben zu.



DARF NEHMEN

Ungewohnt

erlaub ich Gutes mir.

Möchte dealen 

mit dem Leben,

ob es wohl zum Tausch

mir etwas bringt.

Muss nicht tauschen.

Darf auch einfach

nehmen.



W

Wilde Worte

weben weiche Wellen.

Wundersames Wir

wischt Wasserfarben weg.

Weite Welten werden wieder wach.

Wunder wirbeln wiederholend weiter.



SOZIAL

Social Media trägt dich 

durch den Tag.

Findest Orientierung hier,

gleichst ab.

Dabei kommst du immer etwas kurz.

Beginnst,

zu imitieren fremdes Leben.

Allergrößter Wunsch,

dazu gehören.

Kaufst, vergleichst, 

lässt davon nicht mehr ab.

Gefühl für dich

ist lange schon abhanden.

Dein Antrieb ist nun

völlig fremdbestimmt.

Spürst es noch

in kürzesten Sequenzen.

Vergleichen macht auf Dauer 

ganz schön blind. 



EINE MEILE

Schwere sitzt noch halb mir in den Knochen.

Keine neuen Lieder hat der Tag.

Bin getragen von gemachtem Elend.

Weit und breit nichts Schönes zu betrachten.

Richte meine morschen Knochen auf.

Schleppe mich erneut durch ewig Stunden.

Bis am Abend ich mich lege nieder.

Wieder eine Meile überwunden.



LANGSAM

Hinter auferlegten Träumen

schwirren schweigende Erinnerungen 

leis.

Beim betrachtenden Erinnern

würden auserzählte Märchen

neu erzählt.

Langsam tastend,

vorwärts gehend.

Bin berührt.



DEIN NAME

Zeit heilt auch 

schwerstes Gepäck.

Schreitend,

durch Morast und Sumpf 

geht der Weg,

der heilsam

winkt

und sich durch 

Dickicht 

windet.

Kaum zu sehen,

liegen hier

Geschenke für den Mut.

Blutig 

aufgerissene Füße 

hinterlassen 

deinen Namen

in der Erde.



GEDANKEN

Wie Wellen 

breiten sich Gedanken aus.

Berührend

informieren sie,

erzählen von Zuhaus.

Sind absichtslos.

Sie wollen nur berichten.



MEHR

Verantwortliche Hände 

fehlgeleitet.

Greifen

nach

Zerbrechlichkeit der Jugend.

Setzen Schaden,

pflanzen

Schuld und Scham.

 

Erinnerungen

viel zu schwer zu halten.

Stimme bricht,

lässt Worte nicht mehr raus.

Gefangen 

zwischen Illusion und mehr.



VORHANG

Findest deine Worte nicht.

Meine sind wie weggewischt.

Pfützenfarbene Erinnerung.

 

Sei's drum.

Lass' nicht drüber reden.

Weiter machen, vorwärts schauen.

War schon nicht so schlimm.

 

Hinterm Vorhang

bricht das Feuer aus.

Lass es lodern.

Dreh mich nicht mehr um. 



MALEN
Eines Tages
werd ich nicht mehr sein.
Erinnerung
im allerbesten Fall.
Diese darf,
so möcht ich es beschreiben,
ganz frei verfügen,
welch Gewand sie trägt.
Ich rüttel nicht am Bild.
Erlaube mir,
es jetzt aktiv zu malen.



VERNEIGUNG

Verneigst dich vor dem Leben.

Viel zu geben,

hatte es für dich.

Letzter Atemzug

zum Greifen nah.

Unumstößlich,

dass das Ende naht.

Rucksack legst du ab.

Ohne ihn geht's leichter.

Tief berührt 

blickst du zurück.

Gibt nichts mehr zu beweinen.



KONJUNKTIV

Hätte,

könnte,

wollte,

wäre.

Was, wenn alles möglich wäre.

Wo stündest du dann.


Was hält dich zurück.

Kaum noch Zeit,

in diesem, deinem Leben.

GREIFBAR

Bist hier

und nicht greifbar.

Ich spring zwischen Welten umher.


Gläsernes Zuhause.

Zerbrechlich

wirkst auch du.


Doch dein Wille

zu verweilen,

unzerbrechlich.


Abgeschnitten,

ich von meinem Selbst.

Anders nicht zu überstehen.


Trotzdem tiefe Zuversicht.

Wir zwei stehen wirklich

erst am Anfang. 


INZWISCHEN

Ich halte deine Hand,

geht's dir nicht gut.

Darfst wissen,

ich bin hier an deiner Seite.

Lass fallen dich!

Du musst jetzt gar nichts tun

als auszuruhen

deinen müden Körper.

Hast alle Zeit der Welt,

um zu gesunden.

Ich bleibe.

Bleibe.

Bleib inzwischen wach.



HINAUS

Geht nicht darum,

zu bewerten,

wenn deine Sicht

ganz anders ist.

Könnten sinnlich diskutieren.

Offenherzig,

warm

und mild.

Ohne Überzeugungskraft.

Zugewandt

und Aug in Aug uns schauend.

Deinen Blick 

hab ich bisher 

nicht in Betracht gezogen.

Und meiner ist dir 

auch noch völlig fremd.

Doch könnten wir

die Sichtweisen erweitern.

Dann wächst es sich

auch über sich hinaus.



FORTWÄHREND

Bleiern sackt die Müdigkeit.

Tage waren lang und länger.

Fortwährend 

Gedanken.

 

Geb mich hin

und lass den Körper ruhen.

Gewissensbisse

wirken stetig.

 

Abstand tut gut.

Rettet meine Haut.

Liegen bleibt,

was Alltag sonst befüllt.

 

Traue mich

erneut ins Leben.

Trotze 

Überforderungsgefahr.



LEISE

Nimmersatter Anspruch an das Leben.

Hoch und höher

soll es weiter gehen.

Du erklimmst die Leiter der Karriere.

So,

als gäb es Stufen nur zu sehen.

 

Stehst ganz oben nun.

Schwindelig dein Blick.

Keiner neben dir.

Und kein Weg zurück.

Einsamkeit dein Preis.

Denkst nicht drüber nach.

Kaufst die Trauer weg.

Drehst Gefühle leis.



WIDMUNG

Gedanken 

rollen über mich hinweg.

Schaue zu,

wie sie sich fortbewegen.

Zwischen ihnen

ist es still und leise.



REIN

Dein Lachen,

pure Heilung.

Dein Wesen,

rein und klar.

Dich betrachtend, lass ich mich erinnern.



DAS FALLEN

Das Fallen

darf man lernen.

Es ist auch nichts dabei.

Man fällt 

und danach steht man wieder auf.


Die anderen,

die schauen,

sind auch schon hingefallen.

Doch Fallen nimmt

nicht jeder gern in Kauf.


Doch wenn man um das Fallen weiß,

kann Achtsamkeit sich in das Laufen legen.


NAH

Verbringe gerne Zeit mit dir.

Erinnerst etwas,

hinter meinen Mauern.

Gemeinsam

sehen wir,

die Welt ist bunt.

Trau mir manches zu,

weil du dabei bist.

Staune oft genug,

wenn das geschieht. 

Zuhörend

erkenn ich deine Ängste.

Auch,

wenn du dich furchtlos zeigen willst.

Nähern uns in feinem Miteinander,

jeder seinem wahren Wesen an.



ABSICHTSLOS

Betrachte ohne Wertung, 

ohne Ziel.

Ganz absichtslos

als wäre es ein Spiel.

Und während ich betrachte,

fällt mir auf,

das Leben lebt sich

und nimmt seinen Lauf.

Ich muss nichts tun

als ohne Absicht schauen

und meinem Leben

absolut vertrauen.



SONNENUNTERGANG

Sonnenuntergang.

Ihr beide

Hand in Hand.

Stehend

und das Ende stumm betrachtend.


Auflösender Tag.

Hände tun es auch.

Aufgelöste Hände 

läuten aus

den gleichen Weg.



DUNKEL

Dinge,

die ich nie für möglich hielt,

schwappte mir das Leben

vor die Füße. 

Konfrontiert

mit dem Gewissen,

stolperte ich tief hinein ins Nichts.

Dunkle Löcher

zogen mich zu Boden.

Hielten fest mich,

ließen mich nicht los.

Bis ein neuer Tag

den Mut mitbrachte.

Mut genug,

dem Dunkel zu entfliehen.

Hier und da

zeigt es in anderen Formen,

dass die Dunkelheit stetig besteht.

Doch inzwischen durfte ich erfahren,

aus jedem Dunkel gibt es einen Weg.



STANDHALTEN 

Erwartungen

hast du an mich,

doch sprichst du sie nicht aus.

Und ich bin schlecht im Raten.

Verstecken spielen

hinter keinen Worten. 
Lange Lücken

liegen zwischen uns.



DYNAMIK

Gruppendynamik wirft Schatten 

auf jeden selbst.

Erkennbar

ganz deutlich,

sind Ecken und Kanten.

Gemeinsames Schauen

lässt Gruppen verändern.

Von innen heraus

kann jeder, der mag,

sich bewegen.



ICH GLAUB AN MICH
"Ich glaub an mich",

fällt,
glaube ich,
nicht immer leicht zu sagen.
Wer glaubt an mich,
wenn ich es selbst nicht kann.
Ich glaube nicht,
dass
an mich glauben
falsch ist.
Glaub ich an mich,
fängt Frieden in mir an.



AUCH DU

Holprigkeiten 

überwindend,

angetrieben 

von der Lebenslust.

Gehst mit stolzen,

großen Schritten.

Dein Weg ist das Ziel.

Links und rechts

am Wegesrand

schauen Neider zu.

Lächelst freundlich rüber.

Siehst ihr Staunen,

hörst ihr Raunen.

Doch innerlich klingt liebevoll:

"Was ich kann, kannst auch du!"



ERBE

Wirst betrachtet,

eingeschätzt,

bewertet.

Ich sehe,

was das macht,

wie es dir geht.

Starr wirst du

und mit dir

auch der Körper.

Ich sehe,

was die kleine Seele quält.

Rote Wangen,

Augen werden gläsern.

Tränen kullern

aus gequältem Leib.

Emotionen steigen 

grad nach oben.

Emotionen 

längst vergessener Zeit.

Trägst sie in dir,

sind gar nicht die deinen.

Über 

Generationen doch vererbt.

Schuld und Scham

betäuben dein Verhalten.

Hemmen dich

und dein 

freies Entfalten.

Liegen schwer

auf deinen kleinen Schultern.

Fragen 

überwerfen sich

im Denken.

Fragen nach

Erlösung

und Befreien.



WACHE

Halte Wache

hier an deinem Bettchen.

Neben mir,

die Angst,

dich zu verlieren.

Schwer fällt es dir,

in den Schlaf zu sinken.

Aufgewühlter Körper

kann schlecht ruhen.

Brauchst den Schlaf,

um Kräfte aufzutanken.

Trau dich!

Ich steh hier

und schau dir zu.

Werde alle Monster

gleich vertreiben.

Lass die kleinen Äuglein 

einfach zu.

Morgen,

mit dem neuen Licht des Tages,

wirst du dich 

schon 

merklich besser fühlen.

Schlaf nun,

ich halt heute für dich Wache. 

Schlaf!

Und liebe Angst,

dich lass ich zu.



DRACHENBLUT 

Klettere empor. 
Find Platz auf deinem Rücken.

Schuppenhaut,

die mich zum Himmel trägt.

Flügelklang

beim durch die Lüfte fliegen.

Urkraft

lässt sich spüren hier mit dir.

Zwischen allen Welten

und den Zeiten auch,

überwindest Widerstände du.

Trotzt allen Gefahren,

Elemente einend.

Drachenblut fliesst sanft in deinen Adern.



DICKER

Dicker als Wasser,

gleich roter Farbe,

eint uns,

verbindet Geschichten.

Neugierig einst,

Jahre verstreichen,

ziehen vorüber

so schnell.

Sonne im Herzen,

kann sie noch sehen.

Scheint

hinter Wolken hervor.

In deinen Worten

klingt die Vertrautheit.

Holen zu selten

sie vor. 

Gingen gemeinsam

des Lebens Anfang.

Dank dir 

von Herzen dafür.

Jahre vergehen,

ziehen vorüber.

Dicker als Wasser

ist Blut.



ÜBERGUSS

Überguss 

aus Liebe

durchdringt jede Zelle.

Füllt von innen

gülden auf das Sein.

In der Liebe badend,

füllen sich Reserven wieder neu.

Neu auch das Begegnen.

Herzerlaubend

laben sich die Menschen.

Freudig,

die Gesichter.

Zugewandt die Blicke.

Komm,

wir übergießen uns

mit Liebe.



CHANCENLOS

Staunend,

wie ein kleines Kind,

beweg ich 

durch die Nacht mich.

Durch die kalte,

dunkle

Luft der Stadt.

Atem stockt

an diesem Abend

stündlich.

Und ich staune 

einfach

stockend weiter.

Stelle fest,

das Staunen macht mich heiter.

Drängt hinaus

die nächtliche Begleitung.

Panik hat heut

einfach

keine Chance.



LIEBE

Liebe

schaut auf alles sanfter.

Liebe 

öffnet Dornenhecken.

Lässt die Angst

sich neu verstecken.

Findet neue Worte zum Beschreiben.

Liebe

lässt die Dinge sein,

richtet nicht

und macht nicht klein.

Liebe

heilt und wandelt um.

Liebe

lädt das Leben ein,

lädt das Leben ein, gelebt zu werden.



FREIGEPUSTET

Ich puste frei

die Träume dir,

auf dass du ruhig schläfst.

Ich weiß schon,

Träume können auch erschrecken.

Doch du sollst dich erholen

im Traume, wenn du schläfst.

Und ich,

ich kümmer mich um das, was stört.

Du bist ganz sicher nun.

Schlaf ein

und tanke Kraft.

Der neue Tag 

will vieles dir noch zeigen.

Ich puste frei

die Träume dir.

Auf dass du ruhig schläfst.

Für sanftes Träumen

ist es nicht zu spät.



AUF EWIG

Leben hält ewig.

Zu lang gewartet.

Setzt dem ein Ende.

Dachtest du dir.


Hinterlässt Schatten.

Lange und schwere.

Schatten hält ewig.

Verrate ich dir.


Konntest nicht reden.

Keiner versteht dich.

Warst dir ganz sicher.

Zeigtest du mir.


Leben geht weiter.

Zeit vergeht schneller.

Gehe alleine.

Ohne dich, hier.



BEZWUNGEN

Emotionen 

saugst du auf,

sind nicht deine.

Aber du 

bringst sie zum Ausdruck.

Weil dein Umfeld

nicht mehr fühlt,

erinnerst du.

Wirst umkreist 

und angestarrt.

Sahen lange nicht

gelebte Emotion.

Wie ein Fremdling

hockst du da.

Und die Fremden gehen weiter.

Gedanken wirr.

Und dein Weinen,

fremde Tränen.

Und dein Schreien,

fremder Schmerz.

All die Trauer,

die man jahrelang bezwang.



VERFALL

Drogen überbrücken 

deine Zeit.

Lassen Tage erst

ertragbar werden.

Zeit dazwischen

kribbelt in den Fingern.

Ständig,

ständig,

ständig,

immerfort. 

Gute Miene

hast du längst gelernt.

Schaut man nicht genau,

kann man dir glauben.

Nur der Körper selbst

erzählt es anders.

Der Verfall

ist offensichtlich nah.



AUS SCHMERZ

Abgründe,

von Menschenhand gezeichnet,

übertreffen oftmals

den Verstand.

Kaum wagt man es

den Abgrund zu betrachten,

wird man sonst

vom Bösen überrannt.

Abgründe,

kaum vorstellbarer Tiefe,

zeigen auf,

den Mangel in sich selbst.

Jeder hat verdient,

geliebt zu werden.

Nicht für etwas,

außer für sich selbst.

Abgründe entstehen,

fehlt die Liebe.

Löcher reißen 

in des Menschen Herz.

Werden aufgefüllt

mit Groll und Schotter.

Abgründe 

entstehen oft aus Schmerz.



RESILIENZ

Laufe über Wege,

Schotterpisten auch.

Denk dabei an früher

und mich selbst.

Vieles schon gesehen.

Vieles auch erlebt.

Könnte damit gut

fünf Leben füllen.

Alles überstanden.

Lebenswille gross.

Hätt an manchen Stellen

brechen können.

Resilienz erkenn ich 

hier an meiner Seite.

Stärker als ich ahnte,

bin ich wohl.



MEHR ALS MUTIG

Mutig bist du,

siehst es nicht.

Seh dir zu

im Tageslicht

und im Schlafe auch.

Große Augen,

Welt betrachtend,

Mund steht offen,

Fragen, nichts als Fragen.

Nie zufrieden

ohne Antwort.

Saugst das Leben auf.

Mit dem Wissen

wächst auch du

täglich über dich hinaus.

Mutig bist du,

siehst es nicht.

Ich seh es

und sehe dich.

Mutig, mehr als mutig.



JEDES KIND

Fehler geschehen,

können entstehen,

bin nicht perfekt.

Manche nicht sichtbar,

seh sie erst später,

weist mich drauf hin.

Fehler geschehen,

dürfen entstehen,

lerne erst draus.

Manche sind schmerzlich,

andere lustig,

geben stets Sinn.

Fehler geschehen,

lass sie geschehen.

Kann jedes Kind.



HEUTE

Kann Nähe heute 

gar nicht gut ertragen.

Überfordert mich

und mein Gemüt.

Alles ist zu viel,

will mich vergraben.

In tausend Decken

und in Schokoladen.

Heute bin ich auch

nicht sehr bemüht.

Geb mich hin

der Unzufriedenheit.

Lass mich von ihr

einhüllen und tragen.

Später ist es sicher

schon ganz anders.

Ein Teil in mir

kann es kaum erwarten.



NACH DEM STURM

Streife durch die Nacht.

Alte Haut fällt ab.

Rausgewachsen

aus dem alten Leben.

Nichts passt jetzt noch richtig.

Flüchtiges Begegnen.

Beinah hier,

doch deutlich noch im Gestern.

Schau mir laufend zu.

Schritte noch nicht sicher.

Fang mich aber

immer wieder auf.

Ruhe nach dem Sturm.

Selten angesprochen.

Ahnbar schon

und fast zum Greifen nah.



AUFLÖSEN

Formulieren,

was gerade los ist,

fällt mir leicht,

doch nicht an jedem Tag.

Manchmal 

reichen Worte gar nicht aus.

Oder müssten 

neu erfunden werden.

Manchmal braucht es

nur ein Gegenüber.

Ohne Absicht.

Nur im selben Raum.

Freundlich sitzt es mit mir,

ohne Zeitdruck.

Manchmal hilft das,

Dinge zu verdauen.

Manchmal fällt schon dann

die Schale ab.

Und dann bricht es 

einfach so heraus.

Darf sein,

was es ist und wie es will.

Zeigt sich.

Wird betrachtet.

Löst sich auf.



KENNERBLICK

Sumpfiger Morast.

Mittendrin ein Mensch.

Schreit,

doch niemand kann sein Schreien hören.

Sumpfiger Morast.

Schluckt Geräusche weg.

Hoffnungslosigkeit

breitet sich aus.

Sumpfiger Morast.

Mensch will sich ergeben.

Dunkelheit.

Und nichts als diese sichtbar.

Sumpfiger Morast.

Kühlst des Menschen Herz.

Überlegung.

Stillstand oder nicht.

Sumpfiger Morast.

Tief in dir vergraben,

Kennerblick von Nöten,

schlummert Nahrung für den Frühlingsboden.



JETZT MÖGLICH

Nebelschwaden

dimmen meine Sicht.

Lang nicht mehr

die Welt durch Milch betrachtet.

Schwaden legen sich

vor meine Füße.

Und dahinter seh ich

hohe Berge.

Soll ich bleiben 

oder lieber gehen.

Nebel nimmt Entscheidungen

nicht ab.

Zeigt nur auf,

dass wenn er sich erst legt,

neue Bilder 

aus dem Nichts erscheinen.

Milch wird wässrig,

durchschaubar und mild.



SEIDE

Am seidenen Faden

hängt jede Sekunde.

So kostbar wie Seide,

ein Tag.

Besonders, wie Seide,

das Lebensgeschenk.

Darfst annehmen,

wenn du es magst.

Aus seidenem Faden

Beziehung gestrickt.

Unachtsamkeit

löst diese auf.

Mit seidenem Faden

sind Löcher geflickt.

Verpuppung

nimmt auch ihren Lauf. 



ERGRIFFEN

Abschied und Leben.

Nebeneinander.

Tage dazwischen

und Jahre.

Immer aufs Neue

werd ich erinnert.

So,

als sei es grad gewesen.

Immer aufs Neue

bin ich ergriffen.

Immer aufs Neue ganz neu.

All diese Jahre.

Gleichen sich selten.

Jedes zeigt sich mir

verändert.

Verändere mich 

auch über die Jahre.

Anderer Umgang

manchmal.



EINDRUCKGEPRÄGT

Ich laufe und laufe.

Ich hoffe und hoffe.

Getrieben bin ich

vom Vergleichen.


Bin durstig nach Leben 

und durstig vom Tun.

Eindruckgeprägt.

Kein Entweichen.


Ich schaue und schaue.

Und staune und staune.

Die Welt um mich rum,

aus den Fugen.


Werd leiser und leiser.

Steig kurzfristig aus.

Mein Herz beginnt lauter

zu rufen.



MOSAIK

Stehst mitten im Leben

und steigst daraus aus.

Was bleibt, ist ein Berg voller Scherben.

 

Steh mitten im Leben.

Bleib so lang ich kann und

aus Scherben leg ich Mosaike.



GESCHENKT

Bauchweh.

Keine Lust den Tag zu starten.

Sagst,

du bleibst heut lieber mal zu Haus. 

Schließt dich ein,

mit all deinen Gedanken.

Heute gehst du lieber

gar nicht raus.

Welt wirkt heut gefährlich,

wenn du darauf schaust.

Hinter deinem Fenster,

gut versteckt.

Hüllst dich ein

in Kissen und in Decken.

Und steigst direkt wieder

rein ins Bett.

Bauchweh löst sich auf

ganz still und heimlich.

Und den Tag hast du dir heut geschenkt.



TIEFER FALL

Betäubt.

Fast täglich.

Sinne benetzt

mit Verschiedenem.

Tief

eingetaucht.

Nebel bestimmt

klar den Tag. 

Sonnenbrille

wirkt.

Versteckt

das Verräterische.

Wirkt cool

und immer

am Start.

Von jedem bewundert.

Gibt noch den Rest.

Noch tiefer

der Fall,

wird es still.



DAS HALTEN

Ich wünsche dir,

dass in der Nacht,

dein Körper kommt zur Ruh.

Bist ausgezehrt

von langen, langen Tagen.

Die Kraft, sie fehlt.

Du kämpfst, ich seh's.

Ist manchmal

schwer zu tragen.

Ich kann nichts tun

als bei dir sein.

Auch nachts,

falls du mich brauchst.

Ich halte dich,

wenn du das Halten brauchst.



MELANCHOLIE

Melancholisch verstrickt.

Traurigkeit im Gesicht.

Selten nur

sieht man dein Lächeln. 

Gehst

und schaust stetig zurück.

Suchst 

nach den Highlights im Leben.

Vergeblichkeit in den Extremen,

dort fandest du sie bisher nicht.



ERLEBT

Bewegt von deinem Leben.

Geschüttelt

bis auf's Mark.

Was du erlebtest,

lässt sich kaum beschreiben.

Zu dunkel

die Details.

Und Menschen wollen

Dunkel nicht gern sehen.

Wird abgewiegelt,

wenn du sprechen willst.

Vom Zuhören

bekommen sie schon Angst.



ECHO

Im eisigen Winde

zerbricht das Zusammen.

Getragen einst

von mildem Blick.

Auf wandelndem Acker

entzweien sich Wege.

Zurück bleibt

vielleicht noch ein Wort.

Wenn Schweigen

den Takt gibt,

erstummt die Verbindung.

Zerfliessende Nähe

wird weit.

Von Ferne betrachtet,

vereinendes Wasser.

Doch Ufer verbindet nur Hall.



MEILEN

Knisternde Nähe

berührt jede Zelle.

Wissendes Lächeln

löst Wortwechsel ab.

Sonne geht unter.

Stadt legt sich schlafen.

Zeit rennt 

in Meilen davon.

Gedanken ganz leise.

Sinne auf Anschlag.

Wollen erfahren,

erleben.

Nichts ist mehr wichtig.

Nicht viel bleibt übrig.

Nichts,

außer diesem Moment.



HOHER PREIS

Leg den Mantel ab,

hier ist es warm.

Setz dich,

leg die Beine gerne hoch.

Bist den ganzen Tag

schon auf den Füßen. 

Ohne Pause.

Einfach durchgerannt.

Ich weiß,

du denkst, du musst.

Du musst versorgen.

Verantwortungen nimmst du ernst.

Du willst es besser machen,

höre ich dich sagen.

Dafür nimmst du jeden Preis in Kauf.



RESPEKT

Einfach hattest du es nicht.

Harte Zeiten.

Kindermünder, die zu füttern waren.

Hast dich nie beschwert.

Hast einfach gemacht.

Immer wieder durch die Angst hindurch.

Oft warst du alleine.

Männer gar nicht greifbar.

Nur die Sorge,

wie es ihnen geht.

Musstest euch versorgen.

Hast es auch geschafft.

Respekt 

für diese grosse Kraft in dir!

FEUER

Verbrannte Wege zwischen uns.

Seh dir aus der Ferne zu.

Trau mich nicht,

die Asche zu betreten.

Doch nach dem Feuer werden Dinge neu.



KOPFÜBER

Leise Stimmen

werden immer lauter.

Kopfüber ins Leben,

bist gehemmt.

Möglichkeiten vor dir

überfordern.

Bedenken dauern manchmal

Ewigkeit.

Nicht bereit für Fehler.

Perfektion.



EBBE UND FLUT

Erinner mich täglich

an Unwegsamkeiten,

getragen von Ebbe und Flut.

Fällt schwer

zu benennen,

wenn Ebbe sich zeigt,

was mir fehlt.

Von Flut übergossen,

die Beine entrissen,

am Boden befindend,

mit Wellen noch kämpfend,

deren Ausläufer mich hier umspülen.



KOLLABIEREN

Panik schießt in meinen Körper.

Er wird steif

und blass.

Chaos ist direkt am Start.

Chaos der Gedanken.

Butterweiche Knie tragen

diesen blassen Körper weiter.

Blick verloren,

er wird enger.

In die Ferne schauen,

ist nicht möglich.

Jeder zusätzliche Reiz,

ein Reiz zu viel.

Wolken ziehen

angstumwoben,

tobend durch den Kopf.

Rauschendes Geräusch 

ist ihr Begleiter.

Höre fern die Vögel zwitschern.

Dringt gebremst zu mir.

Staune über meinen Körper.

Trägt mich immer weiter.

Trägt,

trotz dunkelster Gedanken,

trotzt den Widrigkeiten.

Schmunzel nun und freue mich.

Kollabier nur innerlich.



GÜTE

Abgerechnet wird zum Schluß.

Wenn die Zeit vorüber ist,

schaust auch du zurück.

Hoffentlich ist dieser Blick

voll Güte.



BITTER

Bittere Tränen geweint.

Aus und vorbei

ist die Zeit.

Zeit ändert Menschen

auch täglich.

Ändert die Sicht 

auf das Leben.

Ändert die Ängste, die Sorgen.

Ändert die Nähe zum Tod.



GENETISCH

Erb mit meinen Genen Geschichte.

Geschichten der Urahnen

auch.

Sie wirken,

kein Zweifel,

sie rütteln.

Und liegen oft schwer mir

im Bauch.

 

Erb mit meinen Genen auch Heilung.

Verbunden der Mensch

mit Natur.

Das Wissen darum,

leicht verschüttet.

Doch in mir

ist es integriert.



UMKEHREN

Schwierige Zeiten.

Nicht zu vermeiden.

Sag, was du willst.

Trittst auf der Stelle.

Delle um Delle.

Risse im Bild.

Stimmen verstummen.

Kehren nicht um.

Ist zu spät.



WENN NUR

Wenn Ohnmacht

überrollt

und Tage sich stets gleichen,

wenn Hoffnung

kaum noch scheint,

der Rucksack voll ist.

Wenn Jammern längst erstickt,

Gefühle sich vergraben.

Wenn scheinbar nichts mehr ist,

was hier noch hält.


Wenn Tag und Nacht sich gleichen,

weil Schönheit längst gewichen,

wenn Antrieb nicht mehr

aus dem Innen kommt.

Wenn einst geliebte Teile

nun unsichtbar verwischen,

wenn reden nicht mehr lohnt,

weil das Wort fehlt.

Wenn Ziele schon zu Lebzeit

leise sterben.


Wenn jemand sehen könnte,

dahinter ist noch mehr.

Wenn nur ein kleiner Funke

weiter lebt.



KEINER

Durch die Haare gestrichen.

Angst scheint gewichen.

Strenger Blick 

in den Spiegel.

So kannst du starten.

Lässt dich erstarren.

Schein trügt und keiner kann's sehen. 



PRACHT

Frühling streckt die Köpfe 

aus der Erde.

Lang geruht,

ist Zeit nun aufzustehen.

Blümlein können es

kaum noch erwarten,

ihre ganze Pracht 

der Welt zu zeigen.

Freudiges Gesicht,

beim Gang vorbei.



WAS ES BRAUCHT

Tierwelt ist aktiv.

Frühling hat begonnen.

Fleissig bauen Tiere

ihr Zuhaus.

Natur gibt den Impuls.

Keine Worte nötig.

Wissen steckt verankert

im System.

Natur,

sie lässt uns lernen.

Gibt die Regeln vor.

Eigener Rhythmus 

verbindet sich mit ihrem.

Und vereinte Rhythmen

reagieren feiner.

Spüren gegenseitig,

was es braucht.



LEICHTER

Trümmer vor den Füßen,

innig, heiße Küsse,

Flucht nach vorn

bricht Ecken aus euch raus.

Lieber kleine Schritte,

bloß nichts überstürzen.

Morgen ist auch noch

ein neuer Tag.

Trümmer vor den Füßen,

können und

nichts müssen.

Leises Säuseln

kitzelt in den Ohren.

Trümmer bunt bestrichen.

Einfach drüber steigen.

Wegschauen,

ist leichter als gedacht.



DAZU

Mögen.

Gemocht.

Vermögend.

Leichter,

ganz leicht.

Immerzu.


Töten.

Getötet.

Die Toten.

Geben

manchmal

keine Ruhe.


Schuldig.

Beschuldigt.

Verschulden.

Beschämung

gehört noch

dazu.



ROT

Rote Tupfer 

auf weißem Papier.

Seele verletzt,angerissen.

Schambenetzte Haut

hüllt dich dumpf ein.

Nähe würde

Dumpfheit nicht erlauben.

Wage kippelst du

auf deinen Füssen.

Denkst und denkst,

die Fragen laugen aus.

Streng,

weil du es so gesehen hast.

Fremdes löst

die Scham beschämend aus.



FRAGMENTE 

Fragmente eines Lebens

auf Tage sich verteilen.

Getunkt in Farben,

die nicht immer schimmern.


Nimmst Bleistift und Papier,

um damit festzuhalten

Muster, Formen,

die dein Leben prägen.


Was gäb mancher dafür,

wenn Zeiten ewig hielten,

wenn unaufhörlich alles

weiter geht.


Nur ungern würd ich tauschen

mit diesem schmalen Blick.

Es geht vorbei,

welch großes, großes Glück.



UMFALLEN

Erinnerung

verstaut in alten Säcken.

Versteckt

ganz hinten 

in düsteren Ecken.

Am liebsten diese

niemals

mehr betreten.

Die dunklen Ecken

sich selbst überlassen.

Und aufhalten 
ausschließlich 

außerhalb.

Und manchmal

fallen Säcke einfach um.

Sie reißen ein

und die Erinnerung

steht vor dir 

und schaut dir in deine Augen.



GEWICHT

Aus klebrigen Fäden 

gewoben,

auf wackeligen Boden gebaut,

durch milchige Gläser betrachtet,

eigene Sicht nicht erlaubt.


Im Hintergrund tobende Menge,

die Wut steht vernarbt im Gesicht.

Bedrängende Worte schon hörbar.

Erschrecken, weil Leichtigkeit bricht. 


Aus klebrigen Fäden gewoben.

Mit diesen die Löcher geflickt.

Undank kommt rasch angeflogen.

Mit Schuld trägt man schwer an Gewicht.



ZIMMER

Tür geht auf 

bei Eiseskälte.

Wind fährt scharf durchs Zimmer.

Eiskristalle

schmücken längst die Wand.

Auf dem Boden liegend,

Hände auf dem Bauch,

müde ist der ewig wache Blick.

Schrecken sitzt

in schwachen Gliedern.

Luft trägt schrille Töne.

Gedanken nur aus Angst gezeichnet.

Magen schreit laut auf.

Vertraut ist gar nichts mehr

im kalten Zimmer.



GEBREMST

Erblicktest die Welt.

Kaum zu glauben.

An Wunder fast grenzt der Moment.

Das Alte,

in Splitter zerbrochen.

Ein ganz neues Leben beginnt.

War dort

und doch kann ich's kaum glauben.

Bist da und ich starre dich an.

Brennst ein dich,

ist schwer zu beschreiben.

Und ich,

ich bin stark noch gebremst.



FANTASIE

Lass Worte mich finden,

reih sie aneinander.

Ergeben nicht immer

gleich Sinn.

Sie wirken und hallen,

berühren die Zellen.

Erkenne,

wer ich wirklich bin.

Geht nicht um die Worte.

Geht in erster Linie

um das,

was hindurch fließt durch sie.

Die Worte versuchen 

nur zu unterstützen.

Gebilde nur 

aus Fantasie.



SCHLIMMER ALS

Man sammelt Beweise,

beweist sich auch selber, 

dass man wirklich hier war

auf Erden.

Denn kommt das Vergessen

und nimmt alles mit sich,

fühlt mancher

dies schlimmer

als sterben.



WUNSCH

Rennen und Rennen,

stets in Aktion.

Machen und machen,

muss sich auch lohnen.

Wach, immer wachsam,

könnt ja was sein.

Ruhen, nie ruhen,

fühlst dich allein.

Keine Entspannung.

Nie passt die Zeit.

Stets in Bewegung,

immer bereit.

Wünschst dir so sehnlichst

liegen zu bleiben.

Für alle Zeiten

liegen zu bleiben.



SELBSTVERSTÄNDLICH 

Weitergegeben.

Unaufgelöst.

Getragen, getragen.

Innen nervös.

Über die Jahre

wirkt es und wirkt.

Kommst in die Jahre.

Wie zugeschnürt.

Schwer immer schwerer

ist das Gepäck.

Trägst selbstverständlich,

zum guten Zweck.

Schuld quält

und Scham auch.

Könntest du nur.

Alles vergeblich.

Ewiger Schwur.

Weitergegeben.

Innen nervös.

Ahnen um Ahnen. 

Längst nicht erlöst.



OBEN DRAUF

Woher spielt keine Rolle.

Wohin ist ganz egal.

Wieso ist gar nicht wichtig. 

Nur dieses eine Mal.

Erlaube dich

und staune.

Die Fragen weichen auf.

Was bleibt,

ist Dank und Demut.

Und Freude oben drauf.



TAUB

Mittendrin.

Dabei, dabei.

Überall und nirgends.

Frustration.

Geschrei, Geschrei.

Überheblich wirkt es.

Wut und Groll.

Tagein, tagaus.

Immer nur dagegen.

Drogensumpf.

Betäubt, betäubt.

Hilft zu überleben.



ZIELE, ZIELE

Große oder kleine Ziele.

Immer etwas vor.

Langeweile

hast du nie erlebt.

Streng zu dir,

ganz selbstverständlich.

Ruhe wirkt zu ungewiss.

Herz im Brustkorb bebt.

Ziele sind

wie kleine Anker.

Geben Halt im Sturm.

Hangelst dich 

an ihnen lang.

Sind dein Rettungsturm.

Kurze Freude,

nicht von Dauer,

sind sie erst erreicht. 

Schnell fehlt dann 

die Orientierung.

Suchst ein neues gleich.



NACHT

Abendhimmel.

Rot und blau.

Wird im Nu zur Nacht.

Deckt die müden Körper zu.

Leise und bedacht.

Letzte Vogelstimmen

klingen.

Natur legt sich zur Ruh'.

Träume warten

unausweichlich. 

Nacht schaut dabei zu.

Sanft, der Atem.

Wird noch tiefer.

Stund, um Stund, um Stund.

Worte,

die zum Tag gehörten,

verlassen noch den Mund.

Halb im Tag,

halb in der Nacht,

küsst ein Traum die Lider.

Mit Beginn der Dämmerung

flog er längst vorüber.



BERG

Verzettelt im Außen,

die Wahrheit verkannt.

Folgst nickend der Stimme,

sie hat dich gebannt.

Sie schenkt, was du suchtest,

war dir nicht bewusst.

Bist jetzt angekommen,

Schluss mit dem Verdruss.

Doch leis übersiehst du,

schaust nicht hinter Worte.

Nimmst an als gegeben,

das täglich Gehörte.

Die Zweifel und Fragen,

du schüttelst sie ab.

Von der Spitze des Berges

geht's vorerst bergab. 



SORRY

Der Blick in den Spiegel

wirft Fragen auf.

Die Zeit rennt vorüber

im Dauerlauf.

Fühlst dich hintergangen

und nicht gefragt.

Wärst gern ewig jung,

hätt man dich gefragt.

Du färbst und du glättest,

fängst ein die Zeit.

Erkenntnis im Spiegel,

Unmöglichkeit.



VERZOCKT

Lotto spielen.

Wetten schließen.

Zocken und stets hoffen.

Hast das ganze Geld verspielt.

Hab und Gut versoffen.

Betroffen bist du nicht.

Trägst ja keine Schuld.

Ist ja nur vorübergehend.

Bald schon winkt der Lohn.

Nur noch dieses eine Mal.

Kannst du mir was pumpen?

Zahl es dir dreifach zurück.

Lass mich da nicht lumpen.

Bitte, bitte,

hilf mir doch.

Hab sonst keine Freunde.

Wir sind doch die besten Buddies,

du und ich, wir beide.



INS NICHTS

Spielende Schatten im Dunkel

berühren auch manchmal das Licht.

Verschwinden,

sobald du erkannt hast,

es geht hier allein nur um dich.

Die Angst ist nicht nötig

und dennoch

begleitet sie Schatten und Licht.

Traust du dich,

Betrachtung zu schenken,

verblasst sie und löst sich ins Nichts.



HOFFNUNG

Hoffnung, 

dass sich Dinge ändern.

Hoffnung,

dass es weiter geht.

Hoffnung,

verwoben mit Sorgen.

Hoffnung,

die doch nie vergeht.



LEBEN LEBEN

Eingelassen.

Kaum zu fassen.

Dinge ändern sich.

Ändern stetig ihre Form.

Formen neue Bilder.

Bilden ungeahnten Raum.

Räumen auf und nieder.

 

Eingelassen

auf mich selbst.

War wohl an der Zeit.

Zeit rennt sonst in großen Schritten.

Schritte werden weit.

Weite wirft Gedanken auf.

Freiheit kommt ins Spiel.

Spielend möcht ich Leben leben.

Braucht dafür nicht viel.



BLEIBT DABEI

Bin anders

alleine.

Mehr Zugang zu mir.

Das Kümmern verliert sich,

es fällt ab von mir.


Mag mir nicht

mehr sorgend

den Schlaf untersagen.

Trau dir zu,

du kannst mich nach Hilfe stets fragen.


Muss gar nicht

bedenken 

und immer drauf schauen,

ob du allein klar kommst.

Ich werd dir vertrauen.


Bin anders

alleine.

Bin ruhig und frei.

Du bist dennoch wichtig,

da bleib ich dabei.



GEWISS

Von Hoffnung getränkt,

der schmerzende Blick.

Durchschaut

all das Leid dieser Tage.

Am Horizont ahnbar

ein Ende, das naht.

Fixiert hält das Auge

es fest.

Vorbei an der Trauer.

Hindurch, durch den Schmerz.

Gewiss nur

die Ungewissheit.

Allein ist hier keiner

und dennoch allein.

Ein Kampf,

der sich nicht kämpfen lässt.

Vorbei an den Opfern,

vorbei an der Pein.

Geduldig erträgt sich der Tag.

Von Krankheit 

gezeichnete 
Körper erliegen

dem lauernden Tod

nur zu oft.



ERSTAUNLICH

Mir selbst in die Hände gelegt

mein Leben

und mit ihm, den Weg.

Kaum greifbar

und schwer zu verstehen,

worum es in diesem sich dreht.

Beständig

könnt ich mir zerbrechen

den Kopf,

weil er es nicht versteht.

Ist größer 

als Worte es greifen.

Erstaunlich,

wie Leben bewegt.



TIGER

Altes Muster angesprungen.

Einsam streift der Tiger.

Öde, leere Steppe

unter Füssen.

Rückzug ist ihm wohlvertraut.

Nur wenn Not ist,

zeigt er sich

ganz kurz.

Verschwindet gleich danach

wieder im Sand.

Unsichtbar sein Antlitz,

würde er dort ewig warten.

Das Auge des Betrachters

schwer getäuscht.



WÜSTE

Trockene Wüste 

im Innen.

Der Leere

nur schwer zu entkommen.

Getragene Last

alter Zeit.

Als Schutz dienten einst

dicke Mauern.

Blieb gar keine Zeit

zu betrauern,

was dir widerfuhr, unachtsam.

Wie offene Wunden

erinnern

Gefühle, 

die sich nun erheben.

Verstecktest sie

aus gutem Grund. 

Doch Heilung mag sich dir nun zeigen.

STUMPF

Zum Essen gegriffen,

war Trost.

Entwickelte sich 

längst zur Sucht.

Betäubender Freund, 

ohne Gleichen. 

Gefühl für die Grenzen 

verschwommen.

Hast nicht 

an Gewicht zugenommen.

Hast dich sofort wieder 

entleert.

Den ganzen Tag 

drehen Gedanken,

sich nur um ein Thema, 

das Essen.

Du glaubst, 

du wärst deshalb verkehrt.

Hast niemals gelernt, 

zu benennen,

was dich und dein Leben bewegt.

Geprägt warst du 

stets von Betäubung.

Wie sie wirkt, 

hast du früh erlebt.

Erwachsene waren nie greifbar.

Beschäftigt mit sich 

und der Welt.

Und um irgendwie 

durchzukommen,

hast du dich nach hinten gestellt.

Hast nachgeahmt, 

was du gesehen hast.

Hast imitiert, 

Umgang mit Schmerz.

Zersplitterte Stücke und Stumpfsein

trägst du 

narbengleich 

nun im Herz.



SOFORT

Bleiern, die Augen,

schwer wie Metall.

Wollen sich schließen und schlafen.

Noch so viel vor,

Zeit muss man nutzen.

Schlafen

geht noch lang genug.

Dann, wenn du tot bist,

kannst du dich ausruh'n.

Leben ist doch nichts

für Faule.

Solltest was reißen,

schaffen und leisten.

Fang doch sofort damit an.



GÜTIG

Gütiger Blick auf mich selbst.

Wandel verträumt

durch die Gassen.

Melodie in den Gedanken.

Lächle 

und kann es nicht lassen.



PASSIEREN

Nur Mut,

was kann denn schon passieren?

Kannst neu entscheiden 

jeden Tag.

Man darf den Weg auch mal verlieren,

zurück geht's schneller als gedacht.

Mit Demut im Gepäck

geht's leichter.

Auch Dankbarkeit ist stets ein Freund.

Nur Mut,

was kann denn schon passieren?

Lass dich vom Leben inspirieren,

dich lehren,

lass dich ganz drauf ein.

Gelegenheiten explodieren.

Nie ahntest du die Möglichkeit.



HAND REICHEN

Heimatverlust in den Genen,

zeigt sich erneut,

doch verschieden.

Manche erlauben das Fremde,

andere zeigen ihm Angst.

Abwehr und Hetze

entstehen.

Wollen nicht wieder erleben,

Heimatverlust

und den Schmerz.

Andere Seite,

erlaubend.

Fühlt den Verlust und das Müssen.

Plötzlich weit weg 

in der Fremde,

Loslassen war wohl das Schwerste.

Keine Option,

keine Frage.

Hand gereicht,

komm erstmal an.



KOFFER

Mit leichtem Gepäck

reist sich's leichter.

Doch du 

hattest gar keine Wahl.

Hast nur einen Koffer dabei.

Und trägst die Erinnerung bei dir.



ZEIT & DU

Zwischen den Jahren

innegehalten,

Blick wechselt vor und zurück.

Liefe Zeit rückwärts,

gingest du mit ihr,

bliebest vergangen

für ewig. 

Zehen berühren

jeden Tag Neuland.

Tippst mit den kleinsten es an. 

Spürst kalte Tropfen

am neuen Morgen,

loslaufen bietet sich an.

Füße berühren

gerade den Boden,

schwebst fast dem Leben davon.

An deiner Jacke

zieht Zeit dich rückwärts.

Hat ihr Spiel beinah gewonn'.



BIN AM LEBEN

Schau ich Geschichte an,

muss ich erkennen,

es geht mir gut hier.

Ich habe Glück.

Ich bin am Leben,

kann mich ernähren,

leid' nicht an Hunger,

hab Dach und Bett.


Könnt sich verändern,

mit andren Zeiten.

Geht oftmals schneller

als man es denkt.

Saug den Moment auf

und lass ihn wirken.

Ich bin am Leben.

Ich habe Glück.



SCHAM

Mein Versprechen,

nicht ganz eingehalten.

War zu spät.

 

Tut mir leid,

ich wär gern da gewesen.

Schulderfüllt.

 

Aber Menschen

machen Fehler,

absichtslos.

 

Kann passieren

kein böser Willen,

einfach so.

 

Und die Scham greift,

wirkt bestrafend.

Kann nichts tun.

 

Seh sie an,

werd sie erlauben.

Schau ihr zu.

 

Kann betrachten,

was sie ändert,

mich bewegt.

 

Fall zurück in

alte Muster.

Ist ok.



GAR NICHT

Zweifel zerfressen

die Freude.

Legen sich bleiern

darüber.

Ersticken gleich

jedes Gefühl.

Zermürben nicht nur

die Gedanken,

auch diese Idee von der Zukunft.

Doch Zweifel

gehört gar nicht dir.



ERWACHT

Wochenende, Sonnenschein.

Lass mich davon wärmen.

Sommer schon zum Greifen nah.

Motorräder fahren

mit dem Frühling um die Wette.

Blüten längst in voller Pracht.

Menschenglück,

erwacht zu neuem Leben.



NACHGANG

Liebe Liebe.

Musst dich nicht entschuldigen,

weil du fragst

und meine Hilfe wünschst.

Keiner sollte

immer nur allein sein.

Zweiter Blick bringt

manchmal neuen Mut.

Liebe Liebe.

Breitest aus dein Wesen.

Du berührst und

führst Menschen zusammen.

Du veränderst,

drehst am Rad der Zeit.

Hinterlässt im Raume des Begegnens

weiche Weite,

die im Nachgang hallt.



IM EIMER

Freitagabend.

Hoch im Kurs.

Feiern, feiern, feiern.

Hoch die Gläser,

Freunde, Freunde.

Trinken, trinken, trinken.

Besinnungslos,

nicht unvertraut.

Koma ist das Ziel.

Und die laute Welt verliert

schreckenhaftes Wirken.


Immer wieder

gleiches Spiel.

Betäubung der Gedanken.

Trinklevel verändert sich,

wächst von Mal zu Mal.

Ohne Trinken geht's nicht mehr.

Macht auch so viel Spaß.

Traut euch dann aus euch heraus 

und gebt richtig Gas.


Übergriffig.

Aggressiv.

Anhänglich.

Im Eimer.

Trefft euch hier, das nächste Mal,

macht dann heiter weiter.



WELT

Ausgeflogen.

Neue Reize.

Alltag trist und öde.

Spröde das Zusammensein.

Alter Lack fällt ab.

Immer raus und immerzu

rufen fremde Orte.

Hört das Rufen,

geht ihm nach.

Zeit ist ja beschränkt.

Abenteurer,

du und du.

Ist,

was euch verbindet.

Während ihr die Welt entdeckt,

heilt der Alltag auch.



HEILST WUNDEN

Heilende Wunden.

Den Tränen zu nah.

Glücküberwältigter Körper.

Tiefe Zufriedenheit

in jeder Zelle.

Löst ab

auch ältesten Schmerz.

Blick wird gelenkt 

auf das Fühlen.

Gehst ihm nach,

wackelnder Schritt.

Zutrauen fällt manchmal leichter.

Nimmst alles,

wie es ist,

mit. 

Heilst Wunden dadurch

erlaubend.



KLEINE PAUSE

Dein Tag beginnt,

doch nicht so, wie du willst.

Zu schnell für dich. 

Zu wenig Zeit zum Spielen.


Kommst mit mir mit,

weil das der Ablauf ist.

Lässt mehr und minder es

mit dir geschehen.


Du checkst

und schaust von einem sicheren Platz aus.

Verschaffst dir einen Überblick

vom Tag.


Dann startest du,

doch bist noch nicht soweit.

Du teilst mir mit,

du brauchst noch etwas Zeit.


Ich bleibe

und wir sitzen beieinander.

Und plötzlich sagst du,

jetzt bist du bereit.



GEBORGEN

Die Sonne verliert ihre Kraft.

Sie legt sich,

gibt an den Mond ab.

Die Schatten verändern die Farben.

Und Klänge verändern den Klang.

Auch Wolken verändern die Formen.

Die Nacht fängt gerade erst an.

Und du fühlst dich in ihr geborgen.



BLICK VOLLER DANK

Der Tod spannt sich über die Sätze.

Wirft Fragen auf,

lässt uns tief schürfen

an Wunden 

und dem, was noch schlief.

Er breitet ein seltsames Licht aus,

lässt Ewigkeit sofort versickern.

Er zeigt sich, 

um gleich zu verschwinden.

Doch hat er mich tief, tief berührt.

Und schenkt mir den Blick voller Dank.



EUCH ZUSEHEN

Pflückt mir Gänseblümchen.

Sammelt Tannenzapfen.

Rennt stets um die Wette.

Lacht 

und freut euch laut. 


Ich geniess das Lachen,

während ich euch zuseh. 

Freude überträgt sich.

Sonne 

scheint auch heller.


Zeit spielt keine Rolle. 

Ihr seid Herz und Seele.

Seid vertraute Einheit.

Schön,

euch zuzusehen.



NICHT MEHR

Druck in mir steigt

noch und nöcher.

Müssen wird lauter als laut.

Kann das Ziel kaum noch erkennen.

Ohren sind tauber als taub.

Steingleich,

Gedanken und Körper.

Uraltes steigt in mir auf.

Geb mich ihm hin,

will sich zeigen.

Erlaube der Stimmung 

den Lauf.

Fäden, 

gewoben von Ahnen,

lösen sich ab, immer mehr.

Atmen fällt schwer doch ich ahne,

noch schwerer wird es nicht mehr.



AUCH SONNE

Stülpst mir Werte über.

Hab nicht hinterfragt.

Hab sie angenommen,

mich nicht rausgewagt.

Hab den Druck vernommen.

Wurde mir zu laut.

Bin ihm fast entkommen,

ist noch unvertraut.

Wag mich langsam vorwärts,

Schritt um Schritt um Schritt.

Weiter und noch weiter.

Sonne scheint auch mit.



DAS BILD

Ich erinner dich,

wie toll du bist,

wenn du es grad nicht siehst.

Ich seh für dich,

in dem Moment

und schenke dir das Bild.



FÜR MICH
Tanz auf der Stelle.
Seh neue Ufer.
Mach mich bereit für den Sprung.
Langsam erkenn ich,
ist alles größer
und es hängt alles zusammen.
Die Dimensionen
sind manigfaltig,
über mein Denken hinaus.
Wage das Springen
über den Abgrund.
Lande, nehm Schwanken in Kauf.



EINE WEILE

Ideal,
erstrebenswert.
Renn dir hinterher.
Flüchtest,
ich erreich dich nicht.
Laufe dabei leer.
Leere wird stattdessen Freund.
Bleibt an meiner Seite.
Treuer Weggefährte mir.
Gehen eine Weile. 



JEDERZEIT

Dankbar überwältigt,

schreite ich im Abendrot.

Mohn zieht meinen Blick auf sich.

Leuchtet blutig rot.

Mildert gleich

mein schnelles Denken.

Atmung passt sich an.

Schritte werden langsamer.

Stille zieht und bannt.

Nehme jede Zelle wahr.

Aufmerksam nach innen.

Fühle mich ganz wunderbar.

Kann mit Freude schwingen.



AN DIE HAND

Lebendigkeit in jeder Zelle,
wo vorher nichts als Trauer war.
Hinausgewachsen.
Übermütig.
Stellt sich neuer Fokus dar.

Beweint, betrauert,
rausgeschüttelt.
Lange Zeit verstrich ins Land.
Mit diesem Neugefühl von Schönheit
nimmt mich mein Leben an die Hand. 



DU BIST ES WERT

Seh dein Menschsein.

Lass es wirken.

Muss nichts werten,

nichts bewirken.

Darf nur schauen.

Ich verstehe

deine Sicht.

KEIN PLATZ

Gefühl der Freude spüre ich.

Ich lass es zu, genieße.

Es breitet sich allmählich aus,

berührt bald meine Füße.

In jede Zelle strömt es ein,

erinnert

und gibt Fokus.

Gedankenkreise stoppen gleich.

Kein Platz,

keine Notwendigkeit

mich ihnen hinzugeben.

Stattdessen fließt ein Wohlgefühl.

War lang mir nicht bewusst.

Es geht ganz schnell

und braucht nicht viel.

Im eignen Takt

schlägt lieblich nun

das Herz in meiner Brust.



GLEICH DA

Im Arm ein kleines Bündel,

krank und fiebrig.

Der schwere Körper 

drückt sich fest an mich.

Die Augen gläsern,

schauen durch mich durch.

Doch manchmal hab ich Glück

und fang den Blick. 

Bin da und halte dich.

Lass dich drauf ein.

Gemeinsam werden wir

das Fieber löschen.

Und du bist stark und mutig,

gehst hindurch.

Nicht weit mehr bis zum Ziel,

du bist gleich da.



GEISTER

Wind 

bläst böse Geister fort.

Hat die Kraft

Gedanken zu befreien.

Schwere bildet Wolken,

zieht davon.

Schau ihr nach,

erfreut,

wie leicht das war.



ANDERS ALS

Ein Tag,

der anders kommt,

als ich es dachte.

Ich geh mit ihm.

Zu kämpfen, wäre lähmend.

Ich schau, was ich aus ihm

entnehmen kann.

Egal, wie alles kommt,

Geschenke lauern.



EINGEHAUCHT

Am Leben bin ich,

bin am Leben.

Und fühle, dies sei nicht erlaubt.

Will ausdrücken,

das,

was mich ausmacht.

Und fühle, dies sei nicht erlaubt.

Will umsetzen

all meine Träume.

Und fühle, dies sei nicht erlaubt.

Würd gern die Stimme ignorieren,

die mir stets einhaucht,

dies sei nicht erlaubt.



AUF MICH WIRKEN

Wind der Lebendigkeit 

bläst mir entgegen.

Fühle Unendlichkeit 

im Nichtbewegen.

Atme die Brise ein.

Lass auf mich wirken.

Stimme im Kopf wird leis,

froh, dass ich hier bin.



ALLMÄHLICH

Ich fühl mich als Versagerin,

weil ich das Leben anders will

als dieses sich mir derzeit 

offenbart.

Ich schaue, denk,

ich krieg nichts hin.

Zu langsam die Veränderung.

Die Ungeduld grüßt laut,

ruft ihren Namen.

In Wirklichkeit geht es um nichts.

Beweise braucht das Leben nicht.

Könnt es genießen und

mir gut gehn lassen.

Zu wenig scheint mir dieses Ziel.

Ich kämpfe oft,

anstatt zu spielen.

Könnt mich mit schönen Dingen

auch befassen.



DEINE HAND

Reichst mir deine Hand.

Gibst mir Raum und Zeit.

Erwartungen erloschen.

Denken alles neu.

Brechen Muster auf.

Freiheit im Gepäck.

Ist nicht immer leicht.

Stört uns aber nicht.

Mutig immer wieder.

Schauen stetig neu.

Erlauben uns Veränderung.

Erkennen uns dabei.



FREUDE, FREUDE

Freude über die Geschenke

zeigst du

und du drückst sie aus.

Dankbarkeit,

nicht nur in Worten,

les ich aus deinem Lächeln raus.

Dankbar mit dem ganzen Körper.

Freude hüllt dich gänzlich ein.

Spielst mit ihr und lässt sie wirken.

So schön kann das Leben sein.



HINDURCH

Hindurch,

durch schräge Blicke,

durch das Gerede auch.

Anpassen ist vergangen,

nichts hält mich jetzt noch auf.

Erzwinge
den Kontakt nicht,

wenn du ihn so nicht willst.

Viel ruhiger mein Leben.

Es wird dann wieder still.

Kann mich auf mich besinnen,

Beweise fallen weg.

Spür Weite, spüre Frieden.

Steig raus aus dem Versteck.



UNVERBINDLICH

Unverbindlichkeit lässt grüßen.

Bloß nichts Fixes,

lieber frei.

Angebunden an Materie

ist gefährlich,

geht vorbei.

Herz verschlossen,

geht so leichter.

Bloß nichts Fixes,

lieber frei.

Kommt der Notfall

und nimmt mit sich, 

was dem Herz Bedeutung schenkt,

reißt dies riesengroße Löcher,

die kaum zu ertragen sind.



LOCH

Bis zum letzten Hemd.

Geben anstatt nehmen.

Alles wird verschenkt.

Einst hing dran dein Leben.

Besitz wurde genommen.

Ein Stück von dir blieb liegen.

Für alle Ewigkeit.

Vertrieben einst,

vertrieben.

Es blieb ein Loch zurück.

Färbt ein sich neu mit Leere.

Und dieses Loch der Leere

gleicht nun verbrannter Erde.



VERLIEREN

Angst 

als steter Begleiter.

Angst 

und ich komme nicht weiter.

Bremst mich im Handeln und Tun.


Angst,

ohne dich wär es leichter.

Angst

und der Boden wird weicher.

Seh, ich verlier mich in dir.



LIEBER KÖRPER

Du größter aller Schätze.

Verzeihst mir

und gibst Chancen.

Hab dich oft nicht erkannt.


Bist da, mit jeder Zelle.

Gibst Form meinen Gefühlen.

Bist Abbild meines Wesens.

Nimmst mich an deine Hand.


Selbst wenn ich dich nach Jahren 

nicht immer gut verstehe.

Versöhnlich und umsorgend.

Stehst zur Verfügung mir.


Gereifte Zeit verstrichen.

Bin dankbar dir und mehr.

Werd gut nun für dich sorgen.

Wir zwei, ein Team, ein wir.



DRACHENFEUER

Ungehalten.

Erschütterst Mark und Knochen.

Unumstößlich,

deine Energie. 

Herzverwandelnd,

wenn man sich drauf einlässt.

Befreiungsschlag,

wird deine Kraft erspürt .



SCHWARZER GLANZ

Düster dein Anblick.

Bös deine Absicht.

Hinterhalt frohlockt genüsslich.

Schwer zu entkommen,

willst du vermitteln.

Doch geh ich

und geh durch dich durch.

Verbrennst dir die Finger.

Versuchst mich zu lenken.

Mein Fokus ist stärker als du.

Am Ende und immer,

wenn ich mir bewusst bin,

besieg ich Dämonen und mehr.



BLEIBST

Ich seh deine Kraft, deine Stärke.

Ich seh deinen Glanz, seh dein Licht.

Du stellst es oft unter den Scheffel.

Du selbst siehst dein Strahlen noch nicht.

Ich schenk dir den Blick, unaufhörlich.

Ich seh dich und schenke es dir.

Hindurch, durch das Chaos des Lebens,

seh ich unverändert zu dir.

Und wenn einst der Tag kommt, an dem du

den Blick meiner Augen verstehst.

Dann lad ich dich ein, dich zu feiern.

Du bist schön. Du bleibst es. Ich seh's.



KERN

Ich schmelze schwarz zu weiß.

Ich wandel Druck in Zuversicht. 

Ich geb mich nicht mehr hin

dem unbedingten Preis.

Ich bin dem Zwang entwachsen.

Und wachse Tag um Tag.

Die Angst kann nicht mehr lenken,

ob ich das Leben mag.

Die Schichten fallen ab. 

Der Kern will sich entblättern.

Fühl mich damit zu Haus

und mich in mir daheim.



SCHWALBEN

Gewitter im Anmarsch,

die Wolken

verdunkeln den Himmel abrupt.

Sie bilden Gebilde aus Watte.

Beeindruckend ist ihre Form.

Mit Wucht prallt die Luft aufeinander.

Die Schwalben,

sie fliegen schon tief.

Erahnen, 

dass sich etwas ändert.

Weit früher 

als Mensch es dann sieht.



NUR GEDULD

Und stellte die Welt

mir stetig Hindernisse vor die Beine,

ich würde sie überwinden.

Und wenn ich Jahre 

damit verbringen müsste,

Jahrzehnte.



ZEIG HER

Du kämpfst dich frei, 

du kämpfst.

Du schreist dich frei, 

du schreist.

Bis zur Erschöpfung bleibst du

dir deiner selbst ganz treu.

Du bäumst dich auf 

und Wut

bricht aus dir raus, 

nur Mut.

Zeig, was da ist und dich bewegt.

Zeig dich,

zeig alles her!



TAKTVOLL

Kopfschmerz

schon in jüngsten Jahren.

Schreist sie raus,

kaum zu ertragen.

Schlägst dich wacker durch die Nacht.

Fieber ist dabei Begleiter.

Heizt dir ein,

kämpfst tapfer weiter.

Körper zittert taktvoll, ich geb Acht.



BAND

Besonderes Band.

Im Miteinander seid ihr unschlagbar.

Gebt Acht, habt euch lieb.

Seid sorgsam und rührend,

vermisst euch auch immer beim Gehen.



ALTE WUNDEN

Du hast Angst, sagst du.

Du traust es dir nicht zu.

Ich verstehe dich,

kann dir deine Angst nicht nehmen.

Ich geh mit dir durch.

Begleite, was du brauchst.

Und vielleicht staunst du,

wenn du überwindest.



SO GUT ICH KANN

Kälte steigt mir in die Glieder.

Vögel zwitschern,

Bäume rascheln.

Leiser Wind weht übers Land.

Die ganze Nacht keine Auge zugetan.

Halb lauschend,

halb frierend.

Nicht getraut, mich zu bewegen.

Ausgesessen bis zur Morgenstund.

Körper schmerzt beim sich Bewegen.

Stolper in den Tag,

so gut ich kann.



DIESE UND ANDERE TAGE

Der Tod ist dir nah,

kannst ihn spüren.

Er nahm mit, was dir wichtig war.

Er ließ dich allein,

dich erfrieren.

Taust auf jetzt,

wirst innerlich warm.

Der Abschied war schwer

aber möglich.

Die Trauer wiegt immer noch schwer.

Gibt Tage,

die fallen dir leichter.

An anderen fühlst du dich leer.



VOM TOD

Und der Körper reagiert auf den Tod.

Manchmal stirbt er selbst ein bisschen mit.

Und der Tod hinterlässt seine Spuren.

Er berührt jede einzelne Zelle.

Manchmal sanft.

Und manchmal erschütternd.

Ja, der Körper reagiert auf den Tod.

Wenn er nah ist, ganz nah, zum Berühren.

Er lässt immer auch etwas zurück.

Manchmal nur die Erinnerung, an.

Manchmal auch die Idee vom Leben.



AUF DIE WELT KOMMEN

Du kommst auf die Welt,

bist perfekt.

Gibt nichts zu bemängeln an dir.

Auch wenn sie versuchen zu biegen.

Du bist und du bleibst es.

Perfekt.



SOMMER

Sommer.

Bringst ans Licht die dunklen Schatten.

Dich zu meiden,

kann nur schwer gelingen.

Regen kühlt Gemüter etwas ab.

Und Gewitter zeigen Kräfte auf.

Bringst Entspannung,

lässt man sich drauf ein.

Platter Körper kann sich schwer nur wehren.

Bringst ans Licht,

was lang verborgen lag.

Und Abschied klopft ganz laut an deine Tür.



STEHEND

Kopf eingezogen.

Das Haus viel zu klein.

Berühre die Decke beim Gehen.

Blick ist gesenkt,

kann anders nicht sein.

Der Körper verbiegt sich tagtäglich.

Zu Hause wirkt fremd,

wirkt unecht, verwoben.

Fallstricke, wohin ich auch sehe.

Will mich nicht verheddern,

nicht stolpern und fallen.

Kontrolliere mich,

selbst wenn ich stehe.



CHANCEN

Und während wir uns unterhalten,

verspüre ich Trauer.

Nicht deine oder meine,

sondern die,

vergangener Tage.

Sie drückt sich aus 

durch dich und durch mich.

Aber sie hat mit uns persönlich

gar nichts zu tun.

Es ist eine Trauer

über unerfüllte Wünsche 

und verpasste Chancen und Möglichkeiten.

Aber wir zwei,

du und ich,

wir haben noch Chancen und Möglichkeiten.

Und wir sollten

und versuchen sie zu ergreifen.



KEIN LOB

Es braucht kein Lob 

und keine Anerkennung deinerseits.

Kein Verständnis,

kein Bestärken

und keinen Ratschlag.

Es reicht schon aus,

wenn du dich mir zuwendest.

Wenn du dir kurz Zeit nimmst

und mir zuhörst.

Ich erwarte nichts von dir

und gleichzeitig heilt so viel,

allein durch dein Zuhören.



SCHEINBAR 

Schaust nicht hin,

wenn fremde Gefühle offensichtlich werden.

Sie könnten an die deinen dich erinnern.

Und ich suche und suche

und tapse von einem Fettnäpfchen ins nächste.

Hörst nicht hin,

wenn sich mir die richtigen Worte nicht zeigen.

Es könnte dich erinnern 

an dein eigenes Nichtverstandenseingefühl.

Und ich ringe und ringe

und schweige.

Ziehst dich zurück, 

wenn du in dir Überforderung spürst.

Das zuzugeben ist keine Option.

Und ich lerne und lerne,

dass Fehler und Unwissenheit

scheinbar nicht benannt werden dürfen.



MEINE GRENZEN

Und ich gebe der Überforderung Raum.

Ich sprech aus, ich bin überfordert.

Und dann lande ich hier und bei mir.

Nehme wahr, was sich vorher versteckte.

Und allein schon das Aussprechen hilft.

Macht mir klar, dass mir das grad zu viel ist.

Und ich werte nicht das, was ich seh.

Ich betrachte und seh meine Grenzen.



GANZE WELT

Selbst wenn die ganze Welt

die Dinge anders sieht.

Und wenn du zweifelst daran, was du fühlst.

Auch wenn die Kraft, dir nachzugehen

heut nicht reicht.

Du nicht mehr weißt, woran du glauben kannst.

Selbst wenn du überfordert bist

von deinem Mut.

Das Tief sich manchmal unbesiegbar zeigt.

Auch wenn das Aber lauter

als das Trotzdem klingt.

Lausch dir und dem, was in dir ist.

Vertrau dir, nimm dich wahr.

Du bist es, der dein Leben lebt.

Und Zeit ist knapp und rar.



VERMISCHT

Und weil die Erinnerung greift

und weil du sie nicht gut erträgst,

ertränkst du sie und dich mit ihr.

Distanz wächst,

bist kaum zu erahnen.

Der Horizont legt sich hinab.

Und dein Bild vermischt sich mit ihm.



ERSTICKT

Wie Gift an Pfeiles Spitze,

so tödlich ist dein Wort.

Und zwischen Worten 
wartet Wut und Scham.

Erinnerung verblendet

und doch treibt sie dich um.

Sie nimmt dich ein, erstickt dich, 

setzt dich lahm.



BRENNT

Weltbild trifft Weltbild.

Alt trifft auf neu.

Ewig das Gleiche trifft anders.

Blitz und Gewitter

stehen im Raum.

Luft kühlt sich ab oder brennt.



RÄTSEL

Unter den Bäumen begraben.

Schatten von dir sind noch da.

Du wirst getragen auf ewig.

Wirkt auf mich zu sonderbar.

Einst als du wandeltest hier noch,

warst du umgeben von Angst.

War nicht die deine und doch auch.

In deiner Nähe verbrannt.

Zwiespalt hast du sehr verkörpert.

Hast ihn geparkt nach dem Gehen.

Er legt sich wie schwere Watte

und lässt das Dunkel entstehen.

Du wirst getragen auf ewig.

Unehrlichkeit lag dir nah.

Du hattest Gründe, 

verständlich.

Rätsel um dich bleiben da.



SEI'S DRUM

Du passt nicht ins Bild,

bitte geh.

Du hast eine andere Meinung.

Die zählt nicht,

das musst du verstehen.

Ich mag dich als Mensch

aber sei's drum.

Zu viel hast du jetzt schon bewegt.

Zu viel hinterfragt und bezweifelt.

Wo führt das denn hin,

bitte geh.

Das Weltbild, es wackelt sonst sehr.



EIN JEDES MAL

Und Abschied nehmen war

nicht richtig möglich.

Ihr dachtet,

ihr kommt wieder

bald schon, bald.

Zurück blieb das Zuhause,  

die Erinnerung.

Gefühle auch, 

denn in euch wurd' es kalt.

Nur so war es euch möglich

fortzugehen.

Ihr musstet,

es gab keine andere Wahl.

Und mit dem Gehen,

da entstand auch Hoffnung.

Doch Abschied, der fällt schwer,

ein jedes Mal.



BEREIT

Ich glaub meine Wünsche zu kennen,

von Ruhm und Besitz und viel Geld.

Doch darf ich beim Schreiben erkennen,

zu eng dieser Fokus, das Bild.

Ich wünsche nicht das, was man sollte.

Ich wünsche mir Freiheit und Zeit.

Und bin dem, was ich mir selbst wünsche,

schon näher als nah, bin bereit.



UND

Heute, gestern, übermorgen.

Zeit rollt vor und rückzu.

Steht nie still,

kannst es versuchen.

Oder lässt es bleiben.

Schau nicht auf die Zeit.

Schau auf das, was sie dir bietet.

Raum und Möglichkeit.



AUFBAU

Du hast die Distanz nicht gewahrt.

Zu nah das Gefühl,

auch im Nachgang.

Die Grenze hast du weggewischt

und hast mich damit überrollt.

Du hast die Distanz nicht gewahrt.

Hast Rollen ganz einfach verdreht.

Und wenn ich dich nach all der Zeit

betrachte,

erinner ich mich.

Verschwommen bricht es in mir auf.

Gefühle gemischt mit den Bildern.

Die Grenze hast du weggewischt.

Und ich bau an ihr,

bau sie auf. 



TUT GUT

Nein, 

Hass ist es nicht,

eher Trauer.

Verständnis blieb liegen,

verschwand.

Und mit ihm verändert,

die Werte.

Sie gleichen sich längst schon 

nicht mehr.

Verschieden,

die deinen, die meinen.

Verschieden, wie Ebbe und Flut.

Du gehst deinen Weg,

ich geh meinen.

Bin froh darum.

Tut mir so gut.



DEIN DANKE

Nur ein Wort, 

ein bestimmtes.

Ein kleines mit Kraft.

Du sagst es 

und ich, ich verstehe.



WENDEPUNKT

Neugeboren,

fast wie neu geboren.

So fühlt die Veränderung sich an.

Ohne sie genau beim Wort zu nennen,

spür ich sie und fang von vorne an.

Etwas geht zur Neige

und gleichzeitig

gibt es etwas, das ganz neu sich zeigt.

Neugeboren,

fast wie neu geboren.

Wendepunkt im Leben zeigt sich dann. 



ZIEHEN LASSEN

Könnt schreien, weinen, weglaufen.

Zerrissen innerlich.

Ganz alte, tiefe Wunden zeigen sich.

Gewalt, Gehorsam, Untertan.

Nicht alles ist mein eigen.

Doch in den Genen trage ich es auch.

Verschwiegen oder weggewischt,

getan als ob nichts war.

War scheinbar nötig,

um zu funktionieren.



HÄMISCH

Hämisches Grinsen,

Gelächter.

Heimlich, von hinten gepackt.

Unehrlich,

Gesten und Worte.

Anders gemeint als gesagt.

Unstimmigkeit

fühle ich dann.

Ist von dir auch so gewollt.

Stellst Wahrnehmungen in Frage.

Vom Zweifel werd ich überrollt.

Langsam erkenn ich das Muster.

Manchmal noch nimmt es mich ein.

Doch nebenher wird mir klarer,

ich kämpfe.

Ich kämpfe mich frei.



KANINCHEN

Du kommst zu nah,

ich will das nicht.

Doch du kommst einfach näher.

Mein nein,

es zählt für dich gar nicht.

Ich sag es etwas schneller.

Du lachst,

ich wehr mich innerlich,

nach aussen fällt es schwerer.

Die Starre übernimmt sofort.

Die Worte, kaum noch hörbar. 

Kaninchen vor der Schlange hockend,

lauernd auf den Tod.

Und dieser Schock sitzt im System.

Drückt manchmal sich nach oben.

Zurückversetzt und ganz erstarrt,

oft reicht ein kleines Wort.

Wie eine Welle schlägt es zu

und reißt mich mit sich fort.



BLEIBEN

Bist außer dir

und Wut und Zorn

verstellen dir den Weg.

Die Empathie, sie schwindet schon,

ich staun, wie schnell das geht.

Verstehe dich 

und was ich seh,

ich kenn das auch von mir.

Du tust dir damit selber weh.

Wenn du willst, bleib ich hier.



KUNST

Und vielleicht ist die Kunst,

es in Worte zu fassen.

Vielleicht geht es aber auch gar nicht

um die Worte selbst.

Vielmehr um den Ausdruck,

deinen und meinen.

Und vielleicht sind es bei mir nur die Worte

und bei dir ist es das Bild oder der Tanz

oder noch ganz anders.

Weil wir auch verschieden sind,

trotz aller Gleichheit.



VERWIRRT

Du sagst mir, du kannst mich nicht fühlen.

Und rätst mir, ich solle mal schauen.

Du schiebst mir die Schuld in die Schuhe.

Verdrehung ist nichts zum drauf Bauen.

Ich schmunzel, denn ich kann mich fühlen.

So gut war es lang schon nicht mehr.

Ich laufe, Umgebung betrachtend.

Und du schaust verwirrt hinterher.



TATSÄCHLICH

Und eines Tages stellst du fest, 

dass das, 

was man dir über dich erzählt hat,

nichts mit der Realität zu tun hat.

Es war einfach nur ein Bild 

aus unterschiedlichen Projektionen.

Und dann darfst du dir 

ein neues Bild machen, ein eigenes.

Eines, was tatsächlich zu dir passt.



WIRKLICH GUT

Du stehst vor mir,

große Augen schauen in die meinen.

Du bist mutig 

und du schenkst mir deinen Mut.

Du bist klein noch

aber 
das hat nichts zu sagen.

Es tut gut, dir zu begegnen,

wirklich gut.



VERLOREN

Ich seh dich neu.

Ich seh deine Bemühung.

Auf deine Art hast du es gut gemeint.

Ich sehe auch,

du unterlagst dem Bilde.

Dem Bild,
wie die Gesellschaft Dinge meint. 

So gut du konntest,

hast du aufbegehrt.

So gut du konntest,

hast du dich gewehrt.

Doch ganz alleine kämpft es sich erschwert.

Man könnte meinen, 

es sei den Kampf nicht wert.

Denn du,

du hast den Kampf bereits verloren.



LEMMING

Leben ist kurz.

Nichts zu verlieren.

Lemming sein, wäre zu leicht.

Hinter der Masse

läuft es sich schattig.

Doch ist die Aussicht begrenzt.

Leben ist kurz

aber besonders.

Kann mich erfahren darin.



BESITZEN

Haben wollen, könnte man sekündlich.

Reize lauern hier

und lauern dort.

Bin auch nicht befreit

vom haben wollen.

Lass mich locken,

lass mich überzeugen.

Bereue

manche lockende Ablenkung.

Sehe dennoch Schönheiten dazwischen.

Und erfreue mich an dem Detail.



DU SELBST

Du strampelst.

Ich seh dich.

Befreist dich.

Ich seh dich.

Du bist deiner Zeit weit voraus.

Sprichst Worte.

Ich hör dich.

Erinnerst.

Ich hör dich.

Du bist mit dir selbst ganz vertraut. 



ERSCHÜTTERTE ZELLEN

Meer erschüttert Zellen tief.

Leise trägt es alte Häute ab.

Spült sie fort

und reinigt auch das Neue.

Wuchtig, dennoch liebevoll, sein Klang.

Besänftigendes Rauschen

hüllt warm ein.

Geborgenheitsgefühl breitet sich aus.



WAS

Könnt schreien,

doch hab's nie gelernt.

Könnt weinen,

doch hab es verlernt.

Könnt sprechen,

doch trau ich's mich nicht.

Könnt leben,

was heisst das für mich?



SCHNECKE

Lang nicht mehr so elendig gefühlt.

Regen holt die Traumata nach oben.

Sommer zieht fast unbemerkt vorbei.

Innerlich beschäftigt mit dem Toben.

Schwierigkeit, den Fokus zu bewahren.

Ablenkung an jeder kleinsten Ecke.

Leben lässt sich derzeit nur erahnen.

Schleppend unterwegs, wie eine Schnecke.



DER MENSCH

Verkopft und verschoben,

verklärt und verlogen,

verkehrt und vereinsamt,

der Mensch.

Verliebt und vergebend,

verteidigt das Leben,

versuchend und scheiternd,

der Mensch.

Macht nicht alles richtig,

nimmt sich oft zu wichtig,

kann vieles noch richten,

muss nicht nur vernichten,

kann retten und heilen,

der Mensch.



FROH

Tränenschwer zeigt sich der Tag.

Äußerlich ist es ein schöner.

Sonne scheint.

Wolken wirken wie abstrakte Kunst.

Herz wiegt eine Tonne.

Drückt auf Gemüt und Stimmung.

Äußerlich ist nichts zu sehen.

Und die Sonne 

scheint froh vor sich hin.

Gedanken,

sie zirkeln und zirkeln.

Sie springen,

ich komm nicht zur Ruh.

Verrenn mich in ihnen,

versuchend,

dem Wirrwarr im Kopf zu entflieh'n.

Konstrukte aus möglichen Wegen.

Ich weiss gar nicht,

ob sie geschehen.

Ließ viel lieber mich überraschen,

doch kann ich nur schwer widerstehen.



KEIN AUFGEBEN

Könnt schlafen nur

und weinen.

Die Ruhe hat es schwer.

Sie kämpft sich durch den Körper,

er gibt den Stress nicht her.

Die Ruhe ist geduldig.

Dann klappt es heut halt nicht.

Versucht es immer wieder,

aufgeben kennt sie nicht.



ÜBERGANG

Altes geht

und dabei lärmt es laut.

Will um jeden Preis sich nochmal zeigen.

Ohren halt ich zu,

doch nützt das nichts.

Aufmerksam bin ich und ganz im Banne.

Zeit vergeht

und mit ihr geht das Alte.

Bin noch ganz erschöpft, noch nicht bereit.

An der Türe

wartet schon das Neue.

Wartet da geduldig,

gibt mir Zeit.

Würde gern den Abschied überspringen. 

Mich dem Neuen zuwenden, 

sofort.

Doch fehlt noch die Kraft,

mich einzulassen.

Und ich weiß,

das Neue rennt nicht fort.



ZITTERN

Sonne, Sand und Meer.

Wind weht durch die Haare.

Gedanken nicht ganz leer.

Erinnerungen greifen.

Ruckeln mich zurecht.

Wollen mit sich reißen.

Manchmal wird mir schlecht,

kann es nicht recht greifen.

Tränen wollen fließen.

Fällt schwer, zu erlauben.

Atme erstmal durch.

Könnte mich auch trauen.

Schau zum Horizont,

seh die klare Kante.

Wolken ziehen auf.

Schau auf meine Hände.

Leichtes Zittern sichtbar

und ich gebe nach.



EISERN

Müde, 

die Augen so schwer.

Kämpfst

und dein Akku ist leer.

Einladung,

dich zu entspannen,

schlägst du mit aller Kraft aus.

Könntest

vielleicht was verpassen.

Schleppst dich

und willst es nicht lassen.

Eiserner Wille in dir.



VON ZEIT ZU ZEIT

Welten prallen aufeinander.

Schon im Alltag

tun sie es.

Doch in sehr besonderen Zeiten

sind sie dichter noch als dicht.

Aufeinander Acht zugeben,

ist nicht immer richtig leicht.

Abgründe in jedem Leben

tun sich auf,

von Zeit zu Zeit.

Dennoch wollen wir's versuchen.

Wäre doch gelacht,

wenn nicht.

Spielt sich ein.

Und beim Versuchen

trägt das Scheitern kaum Gewicht.



ABGENABELT

Rausgetreten aus dem Ahnenschatten

steh ich für mich selbst,

steh ganz allein.

Abgenabelt sitz ich in der Sonne.

Größer könnte Neuanfang kaum sein.

RECHTFERTIGUNG

Zu laut, zu leis, zu irgendwas.

Rechtfertigst dein Verhalten.

Das musst du nicht,

hör doch auf dich.

Und mach, wie es dir passt.



EINBINDEN

Spielend vergess ich die Welt.

Bindet mich ein,

holt mich zu euch.

Kein Raum für Denken und Tun.

Lass ich es heut eben sein.



MOND

Nah an der Welt, nah an Zeiten,

begleitest du Wasser und Meer.

Orientierung, wenn man sie sucht,

findet man in deiner Form.

Wandelst dich fortwährend weiter.

Erhellst, wenn die Dunkelheit ruft.

Du bist ein treuer Begleiter

für den Mensch und die Natur.



VERSPIELT

Aufbruch.

Schatten weichen.

Zieht mit sich

Veränderung.

Seh sich alles gleichen.

Erkenne dich nicht mehr.

Abbilder vom Abbild.

Geld verdient sich so.

Spielst mit deiner Seele.

Sagst, dass es sich lohnt.



REINREDEN

Tu was du willst

aber ohne mich.

Reden uns nicht länger rein.

Auch wenn dabei 

auseinander bricht,

was uns nicht länger vereint.



BALANCIEREND

Balancierende Gabe.

Zwischen den Welten.

Verbindende Kraft, Leichtigkeit.

Vermittelt Verständnis.

Hilft übersetzen.

Jeder geht dann seinen Weg.



ZUGANG

Konfrontiere dich 

mit deinem Schatten.

Überfordert

kehrst du mir den Rücken.

Strampel mich daran nicht länger ab.

Ich trau dir zu,

wenn deine Zeit erst reif ist,

findest du den Zugang zu dir selbst.



GESCHREI

Wir beide kennen Wahrheit nicht,

wir können sie vermuten.

Doch du bist fest der Meinung,

sie sei dein.

Besitzt sie und nur du hast Recht.

Im Gespräch mit dir 
könnt ich laut schrei'n.

Vollendest meine Sätze,

weil du meinst, du kennst mich doch.

Vielleicht kennst du Facetten,

doch mich nicht.

Und wenn ich leis die Frage stell,

wie gut du selbst dich kennst,

schreist du mich an,

ob ich ganz richtig sei.



EINVERLEIBT

Einverleibt.

Besitz bestimmt.

Gibt den Takt fürs Leben.

Keine Zeit.

Ist doch nicht schlimm.

Musst noch so viel tun.

Zweisamkeit.

Ist nur ein Wort.

Kaum Zeit zum Begegnen.

Einverleibt.

Besitz bestimmt.

Keine Zeit zum Ruh'n.



AUFGEHOLT

Jahre streichen ins Land.

Schnell und noch schneller

der Tag.

Wird mit den Jahren extremer.

Zeit, sie ist hinter dir her.

Läufst ihr davon

und gibst alles.

Irgendwann holt sie doch auf.



BEHUTSAM

Neue Türen öffnen sich.

Bist noch skeptisch.

Das macht nichts.

Trittst behutsam ein.



ALLMÄHLICH

Jahreszeit ändert das Licht.

Herbst,

mit dem Fuss auf der Leiter.

Wandelt die Stimmung,

den Blick.

Dreht sich allmählich,

dreht mich.



AM BESTEN

Zeit für mich

bedeutet nicht,

dass ich dich gar nicht sehe.

Bedeutet nur, dass ich nicht ständig

zur Verfügung stehe.

Du kannst selbst am besten wissen,

was du für dich brauchst.

Und nichts weiter sonst 

erlaub ich mir ab heute auch.



DEINE ART

Du meinst, du reichst nicht aus

und zählst mir Schwächen auf.

Seist schüchtern, 

seist zu langsam und nicht gut.

Schau mal, was du schon kannst.

Und wie du, 

was du liebst,

mit Leichtigkeit und Freude

einfach tust.

Du bist nicht falsch und schwach.

Und manches braucht auch Zeit.

Braucht Zeit,

um es auf deine Art zu tun.



WEITER NICHT

Gehst über Grenzen,

deine voran.

Siehst sie nicht, 

kannst sie nicht spüren.

Trittst dann in Räume ein,

sind nicht die deinen.

Sagst, 

es sei nur gut gemeint.

Unsicher bist du,

fühlst dich nichts wert.

Möchtest dir selbst gern beweisen,

dass du gebraucht wirst,

dass du auch zählst.

Ich seh dich 

und schau dich kurz an.

Wirst unsicher, schämst dich.

War nicht so gemeint.

Ich werte nicht über dein Handeln.

Doch ich bin mir wichtig

und zeige dir nur:

Bis hier hin, hier fange ich an.



HIER SITZEND

Schlagabtausch, 
tauchen tief ein.

Hören uns zu, doch sind schnell.

Themen, sie kommen und gehen.

Nichts zu beweisen, nicht mehr.

Chance ist, uns besser erkennen.

Bewegt sind die Bilder in mir.

Fühl mich vertraut und verstanden.

Zeig mich dir, wie keinem sonst.

Nehmen uns Zeit und uns wichtig.

Tag rast und wir sitzen hier.



GLEICHT EINEM BILD

Siehst Masken der Menschen,

siehst Unstimmigkeit.

Ihr Lächeln gleicht nur einem Bild.

Warum das so sei, fragst du

und schaust mich an.

Bin sprachlos,

dass du das schon siehst.



BEI TAG

Versteckt in der Dunkelheit

harrtest du aus.

Zeigen war keine Option.

War zu gefährlich,

war zu viel los.

Sicherer warst du versteckt.

Nun trittst du langsam raus,

zeigst dich im Licht.

Reibst deine Augen,

gewöhnst dich.

All dieser Lärm von einst,

verliert seine Kraft.

Kannst nun bei Tag auch bestehen.



FRAGE DER ZEIT

Manipulation verkauft man dir als Sicherheit.

Füg dich nur,

denn dann geht es dir blendend.

Drehst und windest dich,

weil du dich gar nicht wohlig fühlst.

Spürst die eignen Körperkräfte schwinden.

Mach nur mit,

schau hin,

sie alle lieben Sicherheit.

Dann erst kommst du wirklich ganz zur Ruhe.

Widerstand ist zwecklos.

Übernahmen bislang jeden.

Ist bei dir ne Frage noch der Zeit. 



LÄNGST DA

Suchst Verbindung zu dir

über mich.

Ich verneine.

Brauchst mich dafür nicht.

Kannst dich einfach mit dir selbst

verbinden.

Musst dafür keine Zeit mehr verschwenden.

Fühl dich selbst,

fühl dein Herz.

Bist längst da.



TEIL VOM PROZESS

Unsicher bist du,

weil alles neu ist 

und du dir 

schwer Fehler erlaubst.

Hältst dich lang aufrecht,

trotzt Gegenstimmen,

glaubst,

diese greifen dich an.

Ja, ich versteh dich.

Siehst es als Schwäche, 

müsstest du fragen

und bitten.

Doch glaub mir,

jeder 

macht auch mal Fehler.

Sie sind nur Teil vom Prozess.



BERÜHRBAR

Ich bleibe berührbar,

bewerte dich nicht.

Auch wenn du mir ständig

die Beine brichst.

Magst sagen, ich sei naiv.

Ok.

Neue Chancen vergeben

tut weh.

Ich bleibe berührbar,

weil ich das gut kann.

Und dadurch fängt Wandel erst an.



VERGISS ES

Du drückst und ruckelst,

zerrst an mir.

Werd müde, schläfrig, lahm.

Könnt aufgeben und sein lassen

und fang von vorne an.

Bring nichts zu Ende,

breche ab.

Dies ist der leichte Weg.

Doch passt er ganz und gar nicht zu dem,

wie ich's gerne hätt.

Vergiss es,

ich geb nicht mehr auf.

Zu oft hab ich's getan.

Doch jetzt sind meine Träume dran.

Ich arbeite daran.



ROTKÄPPCHEN

Gibst dich gelassen,

verständnisvoll.

Augen sprechen Bände.

Könntest du sehen,

was ich erblicke,

wärst du vermutlich schockiert.

Kennst dich nicht gut,

lässt es nicht zu,

dir auf die Schliche zu kommen.

Doch deine Themen 

lass ich bei dir.

Zu oft schon vom Weg abgekommen.

Rotkäppchen bin ich,

du bist der Wolf.

Trickkiste ist dein Begleiter.

Fall nicht mehr rein auf dich,

habe mein Ziel.

Beachte dich nicht

und geh weiter.



INNEHALTEND

Wirst sterben einst,

das weißt du auch.

Doch möchtest es nicht sehen.

Du lenkst dich ab,

tust dies und das,

denn bliebest du kurz stehen,

erinnertest du dich daran

und würdest überdenken,

ob so,

wie du dein Leben führst,

du dieses führen magst.

Wirst sterben einst,

die Zeit ist kurz.

Sie rast vorbei in Eile.

Nimm dir doch gern einen Moment.

Bestaune, was du hast.



NICHTS BLEIBT

Nichts bleibt für immer.

Alles vergeht.

Beständig der Wandel

auf deinem Weg.

Nichts kannst du halten.

Drum lass es los.

Nichts bleibt beim Alten.

Spendet auch Trost.

Momente im Leben,

die du berührst,

gehen zu Ende,

dann, wenn du stirbst.



VERFALL

Verfall,

dein Körper streikt.

So mag er nicht mehr sein.

Bremst dich und hält dich auf

und lädt zum Lauschen ein.

Du könntest,

wenn du wolltest,

das Blatt zum Wenden bringen.

Lass los deine Geschichten

und was du dir erzählst.

Du weißt gar nichts vom Leben,

daran ist nichts verkehrt.



BALLAST

Blätter zeigen neue Farben,

kurz bevor sie fallen.

Schönheit findet sich

im nahen Ende.

Bäume werfen ab ihr Kleid

und sie machen sich bereit,

neue Kraft zu tanken,

wenn sie ruhen.

Ballast abgelegt.

Dieser wandelt sich.

Und aus ihm entsteht das Leben neu.



ÜBERLEGEN

Gierig nach Besitz

reißt du alles mit.

Kein Stein bleibt mehr auf dem andren liegen.

Glaubst,

du hättest Macht

und das Sagen auch,

wenn du über Menschen dich erhebst.

Fühlst dich richtig gut,

fühlst dich überlegen.

Mit der Dunkelheit rückt nach der Tod.



BITTERSÜSS

Kommen uns nicht in die Quere.

Liegen zu dicht beieinander. 

Du liebst den Tod, ich das Leben.

Bittere Süsse küsst Schwere.

Hände, 

sie greifen ins Leere.

Hangeln am Schatten sich lang.

Allem voran liegt der Tag.



LAUFSCHRITT

Wandeln unter Gleichgesinnten.

Kaum ein Wort ist hier zu finden.

Worte brechen ab.

Stille herrscht,

betretenes Schweigen,

lädt nicht ein,

um hier zu bleiben.

Laufschritt Richtung Grab. 



WUCHT

Wuchtige Welle erstickt den Moment.

War nicht erkennbar,

nicht ahnbar.

Schreck sitzt in Knochen,

blutig das Hemd.

Weiter geht's,

weiter voran.



ANTRIEB

Hängen uns an Wundern auf.

Retten uns das Leben.

Nehmen dabei gern in Kauf,

dass sie sich erfüllen einst.

Retten uns das Leben.

Treiben uns,

bringen voran,

unsre müden Körper.

Aufgeben fällt ab,

solang nach Wundern wir noch greifen.



GEISTER

Wie Geister, 

gespenstisch,

die Augen sind leer.

Kaum Leben steckt noch in den Leibern.

Zum Aufgeben fehlt jede Kraft.

Und so geht es immerfort weiter.

Der Stillstand, 

er wäre der Tod.

Nicht denken, 

einfach nur handeln.

Mit ganz viel Glück könnt es gelingen,

das Leid am Ende zu wandeln.



DRÜBER WEG

Bist berührbar

und zeigst deinen Schmerz.

Der Umgang ist nicht immer leicht.

Gibt manche,

die gar keinen finden,

sie werfen dir Schuld vor die Füße.

Du siehst es

und steigst drüber weg .



SCHNEEWITTCHEN 

Wach auf,

Schneewittchen.

Wach auf.

Gefahr wurde gebannt.

Nun ist es sicher,

wach auf.

Nimm's Leben in die Hand.



ATEM

Lass alles stehn und liegen,

besinn dich nur auf dich.

Schau weder links noch rechts,

noch vor und hinter dich.

Halt inne, halte an.

Nimm tiefe Atemzüge.

Sie dämpfen und sie heilen

das Leben und den Kampf. 



LÄNGST

Hänge nicht an dir,

nicht von dir ab.

Frei bin ich.

Und ja, ich ziehe weiter.

Trage alles bei mir,

was ich brauch.

Ruhe kehrt zurück.

Bin längst zu Haus.



UNSTOPPBAR

Tu freiwillig, das, was ich tu.

Brauch weder dich 

noch deine netten Worte.

Bin unabhängig, frei und groß.

Kann tun,

was ich schon lange will.

Du hältst mich nicht mehr auf.



GENÜGEND 

Ich bin längst genug.

Ich genüge.

Genüge mir selbst immer mehr.

Muss gar nichts beweisen

und lüge,

um dir zu gefallen,

nicht mehr.

Ich bin schon genug,

muss nichts ändern,

um dir zu entsprechen,

dem Bild.

Und reicht dir nicht aus,

wer ich bin, wie ich bin,

dann schau einfach nicht zu mir hin.



AUFGEBLASEN

Brichst mir die Arme,

brichst mir die Beine,

verbietest mir den Mund.

Und mach ich nicht mit

oder mach ich das Eigene,

werden die Wunden ganz wund.

Du wirst ganz laut,

ich werde leise,

siehst mich nicht, kannst mich nicht hören.

Du bläst dich auf,

ich werd unsichtbar.

Erstarre und werd dich nicht stören.



FAST

Beschämung.

Beschimpfung.

Beschuldigung auch.

Befreiung ist gar nicht so leicht.

Blockaden.

Barrieren.

Bewusst werden reicht 

für Wandel im Leben fast aus.



NÄHER

Nähe trifft Sicherheit.

Schließt sich nicht aus.

Gefahr droht hier nicht,

droht nicht mehr.

Einlassen fällt noch schwer,

doch wandelt sich.

Kommst dir durch Nähe noch näher.



TÜCKISCH

Spinnenfäden ausgebreitet,

liegst versteckt und lauerst.

Zeit spielt keine Rolle,

du harrst aus.

Sonnenstrahlen locken

buntes Leben in die Falle.

Hängt eins fest,

stürzt du dich sofort drauf.

Saugst und saugst

bis auch das letzte Strampeln endlich weicht.

Voller Bauch

und Tod bekämpft durch Tücke.



WERTIGKEIT

Ich sei nichts wert, läge falsch.

Du weißt Bescheid und es besser.

Habe mich erst nicht gewehrt.

Inzwischen kenn ich mich besser.



DEFINITION 

Du sagst, wir sind ein Team.

Doch duldest du

die andre Meinung nicht.

Verbändelt im Moment.

Bring es zu Ende noch,

dann steig ich aus.

Es gab genügend Chancen.

Zum Reden war dir 

deine Zeit zu schade.

Und schade fand auch ich,

wie unterschiedlich wir

Team definierten.



BAD DAY

Redest und redest

um Kopf und Kragen dich,

mir wird ganz schwindelig,

steige kurz aus.

Ich existiere nicht,

wenn du im Schwalle sprichst,

in mir wird's laut.

Wildes Getobe steigt

mir zu den Ohren auf,

kämpf gegen an.

Möchte gern offen sein,

möchte mich mit dir freuen.

Kein guter Tag.



VERBORGEN

Versteckst deine Sorgen,

zeigt man doch nicht.

Nur im Verborgenen,

wenn man je spricht.

Heimliche Lügerei,

Wackelkonstrukt.

Lockst in den Hinterhalt,

kaum eine Chance.

Hinter Fassaden nur

hascht man den Blick.

Vorwärts, geradeaus,

kein Weg zurück.



SONDERBAR

Mit Anmut und Liebe,

mit freundlichem Blick,

gehst du durch das Leben,

bist da.

Und gross sind die Blicke,

die heften an dir.

Zu gern wär man so

wunderbar.

Die Neider erblassen.

Sie lästern, sie stehlen.

Kaum ein gutes Wort

und kein Gönnen.

Ertappst sie und siehst sie,

schenkst ihnen dein Lächeln.

Für sie bist du nur

sonderbar.



LAUFEN

Über die Berge, durch Täler.

Ich laufe,

ich laufe

und lauf.

Manchmal 

renn ich mit Rückenwind.

Manchmal 

schleich ich bergauf.



MEIN

Hab deinen Dämonen bei mir.

Er wuselt und fegt

durch die Räume.

Er heftet sich nah an mich dran.

Wie Kletten verwirrt er den Takt.

Ich kann mich nur schwer konzentrieren

und höre den Hohn,

wenn er lacht.

Benommen setz ich mich zu ihm.

Ich frage,

wie kann ich dir helfen.

Er droht mir, er will keine Hilfe.

Das Leben wird er mir erschweren.

Ich lache und schaue auf ihn.

Vergiss es.

Mein Leben ist mein.



PARTEIEN

Erschöpfter Zustand,

dauerhaft.

Die Kraft reicht kaum noch aus.

Der Tag,

er endet oft in Diskussion.

Parteien beuteln sich wie wild,

sie kämpfen auch mit Worten.

Die Anspannung wiegt schwerer

als Metall.



ELEMENTE

Wind peitscht das Meer,

schlägt es an Land.

Land wandelt sich,

gibt mir die Hand.

Hand in der Tasche,

um mich zu spüren.

Spür Wind und Wetter,

fang an zu frieren.

Selten so nah,

den Elementen.

Werd noch verweilen,

Zeit hier verschwenden.



SANDIG

Sand in den Augen,

Sand in den Taschen.

Einen Moment vom Glück

möcht ich erhaschen.

Schaue den Wellen zu,

schau wie sie tanzen.

Immer und immerzu,

lausch ihrem Klang.



AUGEN AUF

Bin ablenkbar,

verliere mich,

schau ich zu lange 

nur auf dich.

Ich ändere den Fokus nun,

besinne mich auf mich.



VERDREHEN

Bist fremd

und du wirst mich nicht brechen.

Selbst Nähe

hat das nicht vollbracht.

Am Ende entscheide ich selbst,

was das, was du tust,

mit mir macht.

Und manchmal fühl ich mich verloren.

Ich gebe es zu,

kein Problem.

Ich werde nie wieder versuchen,

das, was in mir vorgeht,

zu drehen.



CUTE

Hey Cuty, sagst du

und meinst mich.

Erstaunt schau ich dich an.

In mir beginnt 

ein leiser Kampf.

Ich glaub,

man sieht's mir an.

Bin hergerissen 

zwischen dem,

wie du mich grad so siehst

und dem,

wie ich mich selber seh.

Paßt nicht zu diesem Bild.



WEISSBLAU

Weißblau das Licht

auf dem Meer.

Wellen bewegen Gedanken.

Wind weht das Haar

durcheinander.

Ebenso fühle ich mich.



BALKON 

Sitz auf dem Balkon, 

schau auf's Meer.

Lass mich von den Wellen berühren.

Ist dunkel längst.

Wind hebt das Wasser

und trägt es mit Schwung an Land.

Am Horizont funkelt der Leuchtturm.

Erinnert die Schiffe, gebt Acht.

Und ich sitz weit oben und lausche,

lass sacken den Tag

und geb nach.



VERWEHEN

Gedanken trägt der Wind davon,

Gedanken aus der Zukunft.

Sie treffen die Erinnerung,

wie alles einmal war.

Und ich sitz zwischen beiden hier,

betrachte jede Richtung.

Geb jeder nach,

dann lasse ich

vom Winde sie verwehen.



ABGEMÜHT

Ich müh mich nicht mehr ab,

halt mich nicht ewig auf

an Dingen, 

die ich grad noch nicht versteh.

Ganz viel ist schon ganz richtig

und ich bin ziemlich glücklich,

wenn ich auf Fortschritt

und Entwicklung seh.

Bin ungeduldig manchmal

und kann es oft nicht glauben,

dass sich das Blatt zum Guten

für mich wandt'.

Doch mit der Zeit erkenn ich,

ich kann das Müssen lassen,

wenn ich nur den Moment

bewusst betracht'.



KREISLAUF

Regen trifft Meer.

Wiedervereint.

Wasser zu Wasser.

Im Kreise erneut.



NUTZEN

Gönn' mir das Leben.

So ist's gedacht.

Nichts zu vergeben.

Wär doch gelacht,

würd ich's nicht nutzen.

Schad um die Zeit.

Träume erfüllen,

bin nun bereit.



SOMMERSPROSSEN

Sonne im Gesicht,

kitzelt Sommersprossen.

Herbst weht um die Nase.

Nase Richtung Wind.

Zeit wirkt fast unendlich.

Tage sind zu schön.



PRÄSENTIEREN

Hast Angst vor Bestrafung,

versteckst dich bei mir.

Bist längst schon kein Kind mehr,

bist alt.

Ich seh, wie du lügst,

je nachdem,

wer da steht.

Du möchtest ein Bild präsentieren.



ÜBER BORD

Mann über Bord.

Trag dich nicht weiter.

Schwimm nur an Land.

Selbst Räuberleiter

biete ich dir nicht mehr an.

An Deck gekommen,

ohne zu fragen.

Schwimm nur an Land,

streng dich an.



FERNE

Weit weg die Vergangenheit.

Manchmal holt sie dennoch ein,

mich

und überrollt.

Wie gefesselt und verwoben,

fühl ich dann die Themen toben.

Kämpfen dann in mir.

Manchmal steige ich mit ein,

manchmal lass ich's besser sein.

Schau dann 

aus der Ferne.



ALLES GESAGT

Alles gesagt, 

könnt man meinen.

Jedes Wort

schon mal genutzt.

Themen 

sind oftmals die gleichen.

Generationen benutzt.

Nichts desto trotz 

finden Worte

ihren ganz eigenen Weg.

Lass es nur zu,

lass sie zeigen,

wofür die Zeit heute steht.



BLICK ZUM MEER

Zeit geht zu Ende, 

Alltag ruft.

Sitze an Land,

schau aufs Meer.

Wind trifft das Wasser und seine Spur

bleibt sichtbar noch,

wiegt nicht schwer.



TRÜB

Meer wischt die Tränen weg,

trocknet Gefühle.

Holt rauf,

was Ewigkeit 

sonst versteckt bliebe.

Bringt in Bewegung

das starre Gemüt.

Spült fort Erinnerung,

die den Blick trübt.



PLATZ FREI

Wind wandelt zuckersüß,

ohne Beschwerden.

Bläst Laub und Asche weg,

nichts zu verbergen.

Wind reinigt,

Staub und Sand

bleiben nicht liegen.

Werden Erinnerung.

Platz frei für Frieden.



NICHT FESTHALTEN

Lass mich,

halt mich nicht fest, 
halt mich nicht auf.

Wunden und Schrammen nehm ich gern in Kauf.

All diese Kraft in mir braucht ein Ventil.

Kann sie nicht bändigen, ist mir zu viel.

Lass mich,

halt mich nicht auf, 
lass mich probieren.

Geh in die Welt hinaus, werd mich sortieren.

Und eines Tages dann,

du wirst schon sehen,

komm ich vielleicht zurück.

Auf Wiedersehen.



AUFBRUCH

Aufbruch.

Heimwärts.
Rückenwind stärkt Gemüt und Körper.
Keiner weiß, was demnächst kommt.
Moment zählt zweimal mehr.



DEM BETRACHTER

Mir fehlt der Blick auf dich, 

der Blick.

Beruhigend,

dich zu betrachten.

Bist still, 

ganz still,

berührst mein Herz.

Und wenn du tobst,

bewegst du auch.

Du bist und bleibst.

Und dem Betrachter

bietest du Möglichkeit,

sich nah zu sein.



GESTREITE

Nicht enden wollendes Gestreite.

Es geht ums Recht, allein um das.

Ich höre zu, verdreh die Augen.

Hat Komik in sich, glaub mir das.



DER ZWECK

Wider dem Wahn, der Beklemmung.

Scheint als sei kein Land in Sicht.

Kämpfe mich durch dichtes Dickicht.

Nebel wirft Schatten auf mich.

Nur noch ein Stück, ein Stück weiter.

Schlag mich durch's Unterholz durch.

Trau mir nur Schritte zu, winzigst.

Die großen bereiten mir Furcht.

Doch auch die kleinen, sie tragen

über Beklemmung hinweg.

Werde gleich rasten, mich laben.

Alles hat wohl seinen Zweck.



VERBLÜHT

Verblühendes Leben,

Zeit wird nun rar.

Neigst dich dem Ende

und mit dir

werden 
Erlebnisse

dunkel und zart.

Bis sie verwaschen

im Staub.



STRUDEL
Zieht mich nach unten,
zieht aus mir raus.
Komm mit den Kräften
ans Ende.
Zu lange zugeschaut,
zu lang erlaubt.
Fühlte sich an
als wär' s wahr.
Alles auf Lügen und
Schuld aufgebaut.
Hauptsache Art der Verbindung.
Geht nicht mehr weiter so,
laugt mich sonst aus.
Abwendend bleib ich noch stehn.


GLAUBEN
Ich glaube an mich
und du tust es nicht.
Du redest mir aus,
was ich mag.
Ich hab dir vertraut,
hab nicht hinterfragt.
Ich dachte erst,
du kennst dich aus.
Warst groß,
ich war klein.
Ich hab ausprobiert,
wollt wissen,
wollt Leben entdecken.
Doch du hast dein Weltbild
auf mich projiziert.
Verstecktest mich unter zehn Decken.


BEWEGUNG
Leben bewegt sich,
bewegt alles um mich.
Sehe es, darf es betrachten.
Zahnrädchen greifen,
formen Veränderung.
Mein Rädchen
dreht nicht so schnell.

MISSBRAUCH
Bist groß, ich bin klein.
Bist männlich, ich weiblich.
Bist Vater, ich Kind.

Ich sag nein, es zählt nicht.
Du willst aber ich nicht.
Erstarre, werd' blind.


UMGANG
Ich lerne den Umgang mit mir,
ich lerne den Umgang mit Wut.
Zurückhaltung und im Versteck
tut meiner Seele nicht gut.
Fühl mich nach sterben,
weil das,
was mich bis hier ausgemacht hat,
gar nicht
der Wahrheit entsprach.
Wer hätte das wohl gedacht.


GANZ
Mit Leib und Seele geh ich.
Erfahrung machte blind.
Ich wand mich schlangenähnlich.
Geschocktes, kleines Kind.
Und keiner sah das Elend,
war gut versteckt bei mir.
Entscheid mich heut erneut und
zeig mich in Gänze dir.


TRÄNEN
Über die Brücke zum Meer.
Lang, viel zu lang ist es her.
Abstand hilft nicht beim Vergessen.
Wasser bringt Tränen dafür.
Jahre um Jahre verschwinden.
Kalt, immer kälter das Herz.
Wackelig ist das Befinden.
Dunkel und tief sitzt der Schmerz.


TRÜB
Trübe Erinnerung,
Nebel im Blick.
Kein Schritt geht vorwärts,
keiner zurück.
Teer an den Füßen,
klebe am Fleck.
Zu lang erstarrt schon.
Fühl mit mir mit.


EWIGES WARTEN
Watte im Kopf.
Spüre mich nicht.
Dumpf das Empfinden.
Starr, wenn du sprichst.
Leere in Worten,
Leere im Blick.
Ewiges Warten
hält mich zurück.


NO WAY
Schwarze Magie,
schwarze Gedanken.
Missgunst in Hochform.
Spiel über Planken.
Ehrlichkeit, no way.
Glaubst, du seist echt.
Macht macht erhaben.
Nimmst dir das Recht.


ENTZWEI
Neidisch und gierig,
gönnst Freude nicht.
Zu klein fühlst du dich,
siehst dich selbst nicht.
Licht unterm Scheffel
ist dir vertraut.
Keiner hat jemals
auf dich gebaut.
Neidisch und gierig,
wirst krank dabei.
Erdung und Basis
bricht so entzwei.


BESCHÄFTIGUNG
Stehst vor mir und
schiebst mich zur Seite.
Du bist überfordert
von dir.
Stehst zwischen den Stühlen,
traust dich nicht zu sagen
'Ich weiß grad nicht weiter,
hilf mir.'
Stattdessen erhebst du dich
und dein Gehabe
sorgt für Platzverdrängung
bei mir.
Ich strampel und renne
und prall gegen Wände.
Bist dauerbeschäftigt,
nicht hier.


STÜHLE
Stehst zwischen den Stühlen
und tanzt aus der Reihe.
Du passt nicht rein, mühst dich vergebens.
Steigst in die Schablone,
doch zwickt sie und quetscht dich.
Bist unsicher und kämpfst dagegen.
Stehst zwischen den Stühlen,
stehst zwischen den Reihen.
Nicht eine davon passt zu dir.
Du tanzt aus der Reihe
und immerhin tanzt du.
Der Tanz, er gehört allein dir.


HOFFNUNG
Wünsche sind Hoffnung.
Hoffnung hat Wert.
Nichts ist vergebens.
Nichts ist verkehrt.
Trag in dir Hoffnung,
halte sie fest.
Erlaube, vertraue.
Sie stirbt zuletzt.


PREMIERE
Neuland ich komme.
Steh schon auf dir.
Wackelnde Füsse
spüre ich hier.
Gar nichts Bekanntes.
Nichts ist vertraut.
'Ich wag es dennoch',
rufe ich laut.


GEEBNET
Ich wünsche mir Reichtum,
Freiheit und Glück.
Sand in den Taschen,
kein Schritt zurück.
Wind unterstützt mich,
ebnet den Weg.
Lass mich von ihm tragen,
bis er verweht.


LEER GEBRANNT
Einsamkeit lässt dich
traurig zurück.
Wut überkommt dich
und reißt dich mit.
Fuß überm Abgrund,
nahe am Nichts.
Könntest du wählen,
wüsstest du nicht,
Sprung oder Fallen.
Beides zu schwer.
Bleibst einfach stehen,
brennst dabei leer.


UFER
Fühlt sich nach Stillstand an,
nichts mehr vertraut.
Mein Schatten springt mich an,
nehm ihn in Kauf.
Nichts mehr wie eh und je,
nichts ist mehr gleich.
Sumpf und Morast soweit
mein Auge reicht.
Wade hindurch und dreh
manchmal im Kreis.
Irgendwann hab ich das
Ufer erreicht.


UNVERSTANDEN
Schock in den Knochen.
Schock im System.
Du lachst mich aus und
kannst nicht verstehen.
Dunkelheit packt mich,
zieht mich hinfort.
Fast schon vertraut ist
der fremde Ort.
Soll mich ergeben,
mich nicht so zieren.
Innerlich könnte
ich explodieren.
Rauf mir die Haare,
ich will hier raus.
Du brüllst mich an und
ich nehm's in Kauf.


UNERHEBLICH
Alles ist möglich,
ist unerheblich,
ob du es glaubst.

Zufall geschieht nicht
aus freien Stücken.
Kannst darauf bau'n.

Widerstand bringt dir
nicht, was du möchtest.
Solltest vertrau'n.


FRIEDLICH
Spielend
erklärst du mir die Welt.
Alles tobt,
doch du spielst friedlich weiter.
Bastelst
deine kleine Welt zurecht.
Während ich am Abrund beinah scheiter'.


DRAN BLEIBEN
Mitten im Leben,
mitten im Tag.
Begegnung erleben,
ist, was ich mag.
Schwerfällig manchmal
ist dieser Wunsch.
Anstrengung zeigt sich
und überkommt
mich aus der Kalten.
Ahnte sie nicht.
Schmettert mich nieder,
umschwirrte mich.
Mitten im Leben,
nicht ganz bei mir.
Tag für Tag geb ich
alles dafür.
Komme mir näher,
mehr bei mir an.
Ganz voller Hoffnung
bleibe ich dran.


GEWOHNTES
Erwartest Gewohntes
und sagst, mach nur deins.
Doch tu ich's,
ist dir das nicht recht.
Du gönnst nicht,
du neidest,
weil du gerne frei wärst,
doch bist du gefangen,
vereist.
Missgunst, dein Name,
den ich nicht mehr trage.
Ich lade dich ein
und sag nein.


ALARM
Gedanken, sie schlagen Alarm.
Sie zünden Zufriedenheit an.
Sie jagen dich,
drängen beiseite.
Du fügst dich
und gibst ihnen nach.
Gedanken, die dich überfordern,
verlangen dir ab,
sieh uns an.
Erst nach dem Betrachten und Schauen,
verliert sich allmählich die Scham.


VOLLUMFÄNGLICH
Weise, weise,
nicht verstanden,
vollumfänglich abgetan.
Schräge Blicke,
schrille Schreie.
Widert Gegenüber an.
Nicht dein Fehler,
dein Versagen.
Du bist richtig, wie du bist.
Doch du zweifelst
immer wieder,
feinfühlig, wie du es bist.


ENTGEGEN
Du nimmst dir das Recht,
du bist frei.
Entscheidest dich heute entgegen
Erwartungen,
die an dir kleben.
Das Umfeld hat etwas dagegen,
beginnt hinterm Rücken zu reden.
Doch du willst dich nicht mehr verbiegen,
willst einfach dein Leben zurück.


ZUGANG
Worte finden Zugang zu Verborgenem.
Schlagen neue Pfade,
werfen Licht.
Hinterlassen wackeliges Inneres,
wenn der Mut
das Hindernis durchbricht.


AUFGELAUERT
Beobachtest heimlich,
doch ich bemerk dich,
willst ja nur wissen, wie's geht.
Wendest dich ab, wenn
ich darauf hinweis.
Tust dann als sei ich verdreht.
Traust dich nicht offen
mich anzusprechen.
Heimlich ist deine Idee.
Aber für mich ist
diese Art leider
gar nicht der richtige Weg.


HERZBASIERT
Herzbasiert will ich betrachten.
Werte nicht,
lass einfach stehen.
Betrachtungen mit off'nem Herzen
heilen Wunden
leicht und schön.


HYSTERIE
Prägung, sie bricht aus mir raus.
Bricht die Begegnung entzwei.
Einsamkeit breitet sich aus,
während ich hysterisch schrei.
Worte zerfallen zu Staub.
Abgründe zwischen uns beiden.
Abwendung breitet sich aus.
Schaue mir zu beim Entgleiten.


ANASHA
Gehst nicht zu Grunde.
Nichts hält dich auf.
Zu stark,
dein Wunsch, dich zu leben.
Innerer Drang und
Widerstandskraft.
Sonne folgt immer
auf Regen.


GESCHICHTEN
Bin nicht deine Geschichte,
bin ich.
Widerwillig sträube ich mich.
Zu lange gedacht,
kann nichts ändern.
Und jetzt seh ich,
das stimmte nicht.
Muss dein Leben nicht wiederholen.
Ich muss es für dich auch nicht leben.
Du hattest die Chance
zu versuchen,
dein Leben zur Freiheit zu drehen.


TAUCH EIN
Freudepfützen schützen
überhitzende Gemüter.
Schutzschicht hilft beim Heilen,
stärkt die Nerven und die Glieder.
Mit dem nächsten Regen
zeigen Narben sich auch wieder.
Aber Freude weicht sie auf
und Narben werden klein.


SEUFZER
Unumstößlich.
Hände in den Taschen
stehst du da
als könne nichts geschehen.
Schmunzeln im Gesicht,
ein tiefer Seufzer
bahnt sich deutlich hörbar seinen Weg.


PFERDE
Auf dem Rücken der Pferde
erkundest du Leben.
Die Freiheit
weht durch Haar und Mähne.
Als Einheit verbunden,
der Zukunft entgegen,
gibt nichts,
was dich aufhalten kann.


HILFREICH
Jeder hat mal schlechte Zeiten,
Schmerz und Wut im Bauch.
Sollten uns die Hände reichen,
weil man diese braucht.
Keiner muss sich drüber stellen,
keiner ist mehr Wert.
Haben alle manche Dellen,
ist nichts dran verkehrt.
Hand gereicht in schweren Phasen,
mehr Wert als viel Geld.
Gleichgesinnt in allen Zeiten,
hilfreich für die Welt.


TOLERANZ
Ich gönn dir deine Meinung,
ich gönne dir dein Glück.
Wenn du zufrieden bist,
strahlt das auf mich zurück.
Ich lausch dir gern
und freu mich
an deiner Art zu sein.
Stehn an verschiedenen Punkten,
tauchen ins Leben ein.
Vorbei die Zeit des Neidens,
der Missgunst, der Verschwiegenheit.
Gemeinsam geht sich's leichter.
Erlauben uns Verschiedenheit.


STARR
Starr in den Augen,
Starre im Blick.
Mut zu vertrauen,
findest du nicht.
All das Erlebte
drückt sich ins Fleisch.
Drückt sich ins Herz hinein.
Todesgleich.
Irgendwie schaffst du
es durch den Tag.
Müde und kraftlos,
doch du bist stark.
Kaum jemand wäre
gegangen bis hier,
hätte erlebt er
oder gespürt,
was du erlebtest,
was dir geschah.
Heilung, sie liegt schon
näher als nah.


EINSAMKEIT
Eingesperrt in Einsamkeit
werden Sinne taub.
Es verliert sich Raum und Zeit,
Freiheit wird geraubt.

Wie in Watte, stumpfer Körper,
abgeschirmt vom Leben.
Jeder Kampf, er kostet Kraft,
jedoch nicht vergebens.

Kämpfst für dich und kämpfst dich frei,
sei es auch das Letzte.
Bist nah dran, ist fast so weit.
Heilt schon das Verletzte.


WAHL
Hast viel gesehen,
Trümmer und Schmerz.
Ging um dein Leben,
ging um dein Herz.
Nah an der Grenze,
standest du schon.
Leben verschenkt fast,
bliebst dann verschont.
Eindruck gesammelt,
hat dich geprägt.
Trägst ihn verwurzelt
in deiner Seel.
Willst Schmerz nicht zeigen,
ihn nicht mehr sehen.
Doch in den Träumen
wird er dich quälen.
Will, dass du hinschaust
und Frieden schließt.
Zerfrisst sonst dein Dasein,
bis du Tod wählst.


VERTAN
Gedanken steuern Körper.
Körper schmerzt, wird lahm.
Schneller, immer schneller
fällt das Fühlen ab.
Verheddert, wirr im Kopfe,
steigt der Zweifel an.
Nichts scheint wirklich richtig,
Lebenszeit vertan.


TAUMELND
Trauer in mir
schon über Jahre.
Trag sie für dich,
ganzes Leben.
Schmerz in der Brust
nicht überwunden.
Betäubung ist das,
was du hattest.
Reden verboten
für alle Zeiten.
Gar kein Verständnis,
kein Zuhören.
Aufkommende Bilder
in kurzer Stille,
ruckeln und wackeln
am Boden.
Beinah gefallen,
grad noch gefangen.
Taumelnder Gang
immerfort.


FETZEN
Tag startet zäh,
startet im Schock.
Traumwelt vorbei,
klebt aber noch.
Hangel mich durch
Fetzen der Nacht.
Irgendwann fallen
sie sicher ab.


ELSTERN
Elstern unterhalten sich,
langsam wird es hell.
Liegen bleiben könnte ich,
Tag wirkt mir zu schnell.
Überwinde innerlich
diesen lauten Kampf.
Geb mir noch ein wenig Zeit,
komm im Tag noch an.


STIMMUNG
Friedliche Stimmung im Blut.
Fröhlichkeit blitzt in den Augen.
Neuer Tag ruft mir entgegen,
lädt mich zum Aufstehen ein.


DER BAUM
Winter nicht mehr weit.
Jahr schon bald zu Ende.
Bäume bunt gefärbt,
reiben sich die Hände.
Sehnen sich nach Ruh.

Nächster Regen wird
Laub vom Baume fegen.
Ruhig, ungestört,
stellt er sich entgegen.
Schnee deckt ihn bald zu.


RETTEND
Gib mir die Hand
und ich führe dich,
wenn du vor Nebel nichts siehst.
Alles zu viel, überwältigt dich,
fühlst dich allein
auf dem Weg.
Bist nie allein,
siehst es grad nur nicht.
Rettende Hand überall.
Lädt ein und bietet dir Hilfe an,
trau dich und nimm diese an.


UMFALLEN
Augen schon bleiern,
müde und schwer.
Körper beginnt fehlzusteuern.
Wirkst dem entgegen
und lenkst dich ab.
Wär doch gelacht,
dich zu legen.
Weiter und weiter,
Blässe zieht ein.
Augenringe
sind ganz dunkel.
Du seist nicht müde,
gibst letzte Kraft.
Fällst irgendwann einfach um.


KLUFT
Aggression huscht durch den Raum,
hinterlässt Trümmer und Scherben.
Sah sie nicht kommen,
hab kaum
sie heut erwartet, erahnt.
Überrollt mich,
geh zu Boden.
Kämpf gegen Nachgeschmack an.
Kluft zwischen vorher und später.
Narben seh ich mir nun an.


STOLPERND
In weiter Ferne
scheint der Horizont
warm und erhaben.
Menschen stolpern rastlos
in die Nacht.

Trostlos klopft
der neue Tag an.
Augen zugekniffen.
Hetzerei
macht nebenbei auch platt.


GAS GEBEN
Körper ist fremd dir,
nicht dein zu Haus,
würdest ihn tauschen,
verändern.
Ablehnung spürst du,
manchmal auch Hass.
Will scheinbar nicht
so wie du.
Würdest du doch nur
aussehen wie.
Vieles wär dann
sicher leichter.
Gibst doch schon alles,
gibst doch schon Gas.
Erschöpft läuft die Zeit,
schwer wie Blei.


ZITTERND
Innerlich zitterst du,
schüttelst ab.
Begreifst jedoch nicht
das Dahinter.
Körper auf Hochtour,
Körper baut ab.
Balanciert aus
schwere Zeit.
Fehlt das Verständnis
für seine Tat.
Innige Einheit, ihr zwei.
Du fühlst dich einsam,
glaubst, du versagst.
Stattdessen
kämpft Körper dich frei.

AUSSTEIGEN
Ich weiß etwas,
was du nicht weißt,
ich leb schon lang
und du denkst falsch,
du kannst das gar nicht wissen.
Du stellst dich damit
über mich,
stellst meine Sicht in Frage.
Gebeten darum
hab ich nicht
und du stelltest die Frage nicht.
Ist nicht mein Thema,
sondern deins,
wenn du dich wertlos fühlst.
Ich steige gar nicht
darauf ein.
Ich bleib bei mir,
mach meins.


LÖWIN
Gepuffert hast du die Dämonen.
Du stelltest dich schützend vor uns.
Du hieltest die Einflüsse draußen,
gingst dabei verloren im Sumpf.
Nur wenige sahen den Einsatz,
nur wenige haben erkannt,
dass du wie die Löwin gekämpft hast
auf längst verbranntem Land.
Wärst du nicht gewesen,
wär ich nicht,
verschont worden von noch mehr Leid.
Getrübt war mein Blick
und beeinflusst,
doch davon hab ich mich befreit.
Ich danke dir, dank für dein Kämpfen,
fürs Puffern, fürs Dazwischenstellen.
Nun kehrt langsam ein die Veränderung
und Frieden schwappt in grossen Wellen.


ATEMZUG
Schwarz,  dunkelschwarz
schneidet dein Wort.
Tod klebt an ihm,
zieht dich fort.
Wie Dornen an Hecken,
versteckt zwischen Rosen,
verletzen sie,
reißen ins Fleisch.
Und Blut tropft zu Boden,
erinnert an Leben.
Ein Atemzug noch,
einer reicht.


ABGESCHNITTEN
Abgeschnitten hinter schönen Worten.
Tiefe ging verloren,
nichts mehr wert.
Schaust nicht hin
und mit verlorenem Hoffen,
stellen Worte dir sich in den Weg.


TENTAKEL
Mitleid erhaschst du,
Tentakel im Anmarsch.
Reißt Aufmerksamkeit
zu dir hin.
Opfer im Denken,
schade ums Leben.
Hast dich verloren darin.
Bitteres Denken,
bittere Worte,
Verbitterung auch
in den Augen.
Dahinter brennt Feuer,
kannst wieder entfachen,
wofür dein Herz wirklich schlägt.


KEHR UM
Zu spät.
Vorbei.
Das Leben rennt.
Du glaubst,
die Zeit sei um.
Doch jeder Tag,
ein jeder zählt.
Stürz dich hinein,
kehr um.


HANDVOLL
Handvoll Sekunden
brach dich entzwei.
Ausreichend
für deinen Weg.

Handvoll Minuten,
wie Ewigkeit.
Von außen
schaust du dir zu.

Hand voller Tage,
Jahre vergehen.
Sekunden, Minuten,
zu lang.


NICHTS GEBLIEBEN
Fühlst die Nacht
auch am Tag,
fühlst sonst nichts.

Nichts von dir
ist geblieben,
fühlst dich schwach Tag um Tag.
Fühlst Verzweiflung
in dir,
nicht viel mehr.


NACHTÜBERGOSSEN
Nacht übergießt dich,
zieht an den Beinen
dich hinterher.
Liegst da, ergibst dich
dem dunklen Traume,
lastet noch schwer.
Nicht überwunden,
auch nicht verstanden,
was dir geschah.
Um dich zerbrach die
Welt dir in Scherben.
Kannst nichts dafür.


HAUCH
Nichts ist geblieben,
kein Hauch von dir.
Nichts, wie zuvor,
nichts mehr wahr.
Fast wie im Traume
warst du einst hier.
Streiftest mein Leben
nur zart.


TELLERRAND
Blick über'n Tellerrand
wackelt am Leben.
Lieber Vertrautes,
lieber aufregen.
Müsstest in Frage stellen
Sicht auf die Welt.
Wäre zu unsicher.
Nichts mehr, das hält.


DAS REDEN
Das Reden, es hält dich lebendig.
Vermittelt dir
Sorge und Recht.
Es treibt dich voran,
plötzlich fühlst du,
dass du
ohne Reden
erlischst.


HALLOWEEN
Nebelschwaden,
Geister ziehen
spukend um die Häuser.
Süßigkeiten locken
in den Bann.
Gruselstimmen
wuseln kleine Kinder durcheinander.
Übergang zum Winter
fängt nun an.


NAHTLOS
Zwischen den Welten,
Geister und Tote.
Schleier gelüftet,
bricht auf.
Übergang nahtlos,
beinah lebendig.
Kreislauf nimmt nur
seinen Lauf.
Näher am Leben,
näher am Tod.
Welten zu dicht
beieinander.
Spürbarer Tod
macht Leben lebendig.
Herbst ist noch da,
Winterklang.


ÜBERLADEN
Überladen.
Langer Tag.
Du ziehst durch,
scheinst nimmersatt.
Steht dir zu Gesichte.
Schlapper Körper,
müder Blick.
Kaum lebendig,
doch beglückt,
wirkt Gemüt und Sprach'.


VERWIRRUNG
Ich gehe nicht zu Grunde,
ich gehe aus mir raus.
Kritik lauf ich entgegen,
ich nehme sie in Kauf.
Nichts bleibt, wie es gewesen,
nichts wird, wie einst gedacht.
Verwirrung ist vergessen.
Sie fällt verwirrt nun ab.


NOCH
Hast Angst vor dem Tod und
auch Angst vor dem Leben.
Erstarrt zwischen beiden, vereist.
Erfüllung der Wünsche
war schwer zu erleben,
ging mehr als um diese, ging weit.
Ging um Tod, um Leben,
gabst beiden die Hände
und warst auch für beide bereit.
Du hast überlebt
doch der Tod wirkt viel näher.
Stehst noch mit dem Fuß in der Zeit.


FEUER
Offenes Feuer.
Finger verbrannt.
Keine Vorahnung.
Hat keiner gewarnt.
Naiv und unschuldig.
Du hast vertraut.
Haut schlägt nun Blasen.
Narbe ziert auch.


TABU
Spricht keiner drüber,
keiner will' s sehen.
Blick schnell zur Seite,
schnell weiter gehen.
Sumpfiger Abgrund,
tiefer als tief.
Würde man glauben,
was man da sieht,
wäre die Taubheit zerstört.


RATSCHLAG
Halt dich doch nicht auf
an den Dingen die
viel zu schwer sich auf
das Gemüt legen.
Lenk dich lieber ab.
Gibt Gelegenheit
doch dafür
en masse.

Lenk den Fokus weg
von der Dunkelheit,
wende deinen Blick
doch dem Leichten zu.
Funktionierst sonst nicht,
hab Angst,
du zerbrichst.

Viele Jahre ging
es doch so recht gut.
Schau uns an,
wir sind
doch auch
groß geworden.


ERWÜRGT
Zerschossen.
Zerschlissen.
In Fetzen gerissen.
Zerschmettert.
Zerdeppert.
Zerstört.

Zerbrochen.
Erbrochen.
Durch Tiefen gekrochen.
Zerfallen.
Verfallen.
Erwürgt.


HONIG
Honig im Blut.
Seidige Haut.
Nähe tut gut.
Grenze geraubt.
Kindheit zerrissen.
Jugend verbaut.
Leben auf Asche
und Lüge gebaut.


FISCH
Schrei so leis ich kann.
Immer wieder,
immer wieder
Schmerzen im Gesicht.
Körper streikt von vorn.
Atmen neu erlernt.
Wie ein Fisch auf
trocknem Boden,
hoffend auf den Regen.


TARNUNG
Gesicht fällt in Stücke.
Die Tarnung fliegt auf.
Dahinter,
nur Scherben vom Glück.
Versteckt unter Wasser,
fast ganz eingetaucht.
Willst nur
altes Leben zurück.


KREIDE IM BAUCH
Kann nicht mehr schlafen.
Kreide im Bauch.
Hilft zu vergessen,
weh tut sie auch.
Dankbar fürs Leben,
hatte die Wahl.
Könnt mich ergeben,
scheitern,
für wahr.
Werd wach gehalten,
Zeit rollt zurück.
Gar nichts beim Alten.
Verloren im Glück.


HINTER FENSTERN
Schmerz hinter Fenstern,
manchmal erspäht.
Kein leichter Umgang,
nur Frust.
Lebenssatt längst schon.
Tod wird erwähnt.
Vielleicht
wirft er euch
beide um.


NEIN ZUM LEBEN
Nein zum Leben.
Nein zum Schmerz.
Nein zum Fühlen.
Nein zum Herz.
Nein, nicht heute.
Nein zum Körper.
Nein für immer.
Nein zur Freude.


NERVEN
Schmerz
zerfrisst mich von innen.
Zerrt an den Nerven,
zerreißt
meine Gedanken, mein Handeln,
bis von mir nichts
übrig bleibt.
Frisst mich auf,
lässt mich erstarren.
Übelkeit hat er dabei.
Kann auf der Stelle kaum atmen.
Bald,
ganz, ganz bald
ist's vorbei.


BEUTE
Fette Beute,
all die Jahre,
gut versteckte Tat.
Abgekommener Gehorsam,
war so nicht geplant.
Verbrannter Wegesrand,
kein Kraut will mehr stehen.
Hindernisse liegen vor dir,
zieren deinen Weg.


VERWANDELT
Wandel im Außen,
Wandel in dir.
Wandel verwandelt
das Jetzt und das Hier.
Wandel im Sinne,
Wandel im Tun.
Wandel verbindet
und wird nicht ruh'n.


ANKOMMEN
Schenke dir Raum zum Sortieren.
Reißt ihn an dich
und legst los.
Könntest dich darin verlieren
und altes kocht wieder hoch.
Ich schau dir zu,
lass dich wüten.
Muss gar nichts tun,
schenk dir Zeit.
Langsam versickert das Wuseln.
Machst dich
ankommend bereit.


RUF
Weggeworfen hast du dich,
Jahre auch
und Wünsche.
War zu schwer an diesen festzuhalten.
Fandest großes Glück in kleinen Dingen,
weil sie alles waren,
trugen durch.
Mit den Monden und den Wintern
frieren auch die Lügen,
schlüpfen aus verborgnen Löchern nun.
Wolln sich wärmen,
wollen sich jetzt zeigen.
Keine Chance,
ihr Rufen nicht zu hören.


VERKLUNGEN
Widerspenstig.
Widerstrebend.
Widerstand verhüllt.
Widerwillig.
Widerstehend.
Widerruf verklingt.


UMBRUCH
Inmitten des Umbruchs
gezügeltes Glück.
Trägt Abendlicht mit sich,
verschwendet geschwind.
Mit knochigen Fersen
im Staube getreten,
im Winde verlorene Zeit.


WER ÜBERLEBT
Dazu erzogen,
dafür gemacht.
Dein Wille zählt nicht,
wirst nicht gefragt.
Vorprogrammiert ist
dein ganzer Weg.
Geh oder geh nicht.
Wer überlebt?


RAPUNZEL
Rapunzelzopf
an dicken Mauern.
Hoffnung hinter Fels.
Möglichkeiten gibt es kaum.
Sterben beim Betrachten schon.
Mutig,
wer sich ihnen dennoch nähert.


AMEN
Ja und Amen.
Immerzu.
Lächeln.
Danken.
Lästern.
Nicht verlässlich.
Nichts ist echt.
Kein Bild
hat noch Wert.


UNGEAHNT
Neid überkommt dich,
reißt dich hinfort,
pflanzt seinen Stachel ins Herz.
Schwer, das Begegnen.
Gezeichnet von Schmerz.
Präsentiert sich
ungeahnt.


HÄRTE
Überschüttest mich mit Liebe,
mit Geschenken
und mit dir.
Völlig überwältigt steh ich damit
hier, stehe vor dir.
Die Tränen rollen freudig,
Blockaden schmelzen auf.
Dein herzliches Begegnen
weicht
die Härte auf.


ZUGEHÖRIG
Eingeladen,
warm empfangen.
Herzliches Willkommen.
Zugehörig fühlend, frei.
Frei und ungezwungen.
Zeit verrinnt in Meilen.
Kann sie niemals stoppen.
Kann nur mit ihr fließen
und mich freuen.


VERBÜNDEN UNS
Ich seh etwas,
ich sprech es aus,
bewerte nichts davon.
Wir tragen alle schwer genug,
zu viel.
Verbünden uns,
erlauben uns.
Auch Zeit heilt Wunden mit.
Doch manches Mal
reicht sie allein nicht aus.


DEN UMGANG
Ankommen setzt sich,
Körper entspannt.
Nichts zu vermeiden,
nichts falsch.
Freude erlaub ich mir,
werde sie spüren.
Trau dir den Umgang
jetzt zu.


VERWOBENE EINHEIT
Verwurzelt im Schatten,
verwurzelt im Licht.
Gemeinsam verwobene Einheit.
Nicht schwarz oder weiß.
Entspricht dieser nicht.
Facetten entspringen vereint.


VERPUPPT
Freude, Freude.
Überwältigst Kopf und Denken,
während jede Zelle
sich in Sonne badet.
Schmetterlinge
auch im Bauch.
Lagen Winter lang
verpuppt
in Frost und Eis.


MIT DEM WIND
Nacht um die Ohren geschlagen.
Kein klarer Blick auf den Tag.
Trübt das Erinnern,
das Fragen.
Zeit verliert sich,
mich dazu.
Rauskämpfen aus den Konstrukten,
die die Nacht zwanghaft gebar.
Wundersam,
das Aufbegehren.
Geh mit dem Wind
und umher.


IMMER DA
Geteert und gefedert,
zu starr,
loszugehen.
Vermittelt mir,
bleib doch,
bleib stehen.
Dann hast du
Gesellschaft,
bist nicht so allein.
Und ich bin für dich
immer da.


EINGEFANGEN
Eingefangen
mit Versprechen,
die nach längerem Betrachten
sich als Lüge offenbaren.
Ziehe daraus
Konsequenzen,
doch baust du dich vor mir auf.
Du versuchst
zu überzeugen,
mich zu drehen und zu wenden
bis ich nachgeb,
weil ich mir nicht mehr vertrau.
Lange Zeit versprach dies Wirkung,
doch auch ich
bin mitgewachsen.
Und so einfach
nehm ich das nicht mehr
in Kauf.


BRUTAL
Start in den Morgen
brutal.
Blässe und Schmerzen
im Körper.
Fremdbestimmt
wirkt dieser Tag.
Wende ihn dennoch
zum Guten.


WERTSCHÄTZUNG
Wertschätzung
und nette Worte,
Umgang nicht vertraut.
Windest dich
und lenkst mich ab.
Windest dich da raus.
Lob und Anerkennung
sind zu ungewohnt für dich.
Weckt Erinnerung
und Prägung,
weckt darunter dich.


MIT GROSSEN AUGEN
Mit großen Augen schaust du mich an,
während ich dir erzähle,
was ich in dir sehe.
Willst es abstreiten erst.
So seist du nicht.
Weil du Komplimente
nicht so gut erträgst.
Ich warte einen Moment,
geb dir die Zeit
und dann fahre ich fort,
dir von dir zu erzählen.
Und die Tränen steigen dir in die Augen,
weil dir noch nie jemand gesagt hat,
wie toll du bist
und wie einzigartig
und wie wertvoll.
Alle haben immer nur
an dir herum bessern wollen.
Und nun steh ich vor dir
und du kämpfst mit dir,
weil das alte Bild von dir
plötzlich Risse bekommt
und zerbricht.


ENTFÄRBT
Dauerschleifen
schleifen mich zu Boden.
Boden klebt in Fetzen
an mir dran.
Über Jahre rannen
Qual und Hoffnung.
Eingefärbter Blick
entfärbt sich dann.


IM KERN
Über die Jahre verborgen.
Schweigen hüllt Leben in Grau.
Nichts darf erinnern
und Fragen
werden im Kerne erstickt.
Schau doch nach vorne,
denn dort hinten
findest du Trümmer und Tod.


TAUBER BLICK
Geschichte getragen,
verwaschen,
verfärbt.
Wär anders sonst
nicht zu ertragen.
Im Mitleid sich suhlend,
die Schuld übergebend,
von Scham eingerahmt,
tauber Blick.


IM GEPÄCK
Blut an den Händen,
Schuld im Gepäck.
Kannst nur ausblenden
die Tat.
Träume zerreißen
auch deinen Tag,
wenn die Erinnerung lebt.

IM ANGESICHT
Aus sumpfigem Morast
empor gestiegen.
Aus tiefster Dunkelheit
schon halb erwacht.
Aus bitterem Geschmack
beinah entflohen.
Das süße Leben
fast schon an der Hand.
Gedulde dich,
ein wenig noch,
dein Mut, er wird belohnt.
Im Angesicht der Endlichkeit
holt Dankbarkeit dich ein.
Begleitet dich und steht dir bei,
wenn Dinge sich längst wenden.


SCHUTT
Mauerblümchen,
wirfst zu kleinen Schatten.
Sonne streift dich,
Wind berührt dich sanft.
Musst dich nicht verstecken,
zeig dich,
Schönheit.
Stark bist du,
weil du auf Schutt gedeihst.


VOM REDEN
Gern doch,
erzähl nur.
Nimm dir die Zeit, die du brauchst.
Du musst nicht hetzen,
dich nicht beeilen.
Sprich aus,
es hilft beim Sortieren.


BRACH LIEGEND
Sehnsucht nach Austausch.
Redest im Schwalle.
Blätterst dabei Schichten ab.
Nach einer Weile
taucht dann dein Kern auf.
Lag tief verborgen,
lag brach.


NIEMAND GEZEIGT
Begleitung,
nicht einfach.
Hat niemand gezeigt.
Verzweifelst
auch manchmal dabei.
Vertraust dir
nicht immer.
Auf Neuland gebaut.
Ertastest es täglich
erneut.


INNERES KIND
Inneres Kind,
traurig und einsam,
wirst nicht gesehen.

Du fühlst dich wertlos,
fühlst dich nicht richtig.
Nimmst dir dein Dasein
auch krumm.


RESTE
Verstehe dich gut.
Seh das Paket, das du trägst.

Konntest nicht anders,
Härte stand einzig bereit.

Hast sie ergriffen,
dich an sie geklammert.
Anders kein
Durchgekommen möglich.

Rundherum Trümmer.
Reste vom Gestern und dir.


GELEBT
Liebes Leben.
Liebesleben.
Lebensliebe.
Gelebte Liebe.
Geliebtes Leben.
Gelebtes Leben.


ENTSPRINGEN
Trug deine Angst
als die meine.
Habe grad gar keine eigne.
Lass ich sie los,
muss ich sehen,
fühle mich beinah verloren.
Freude erfüllt mich
bedingt.
Ließe ich sie ganz gewähren,
seh ich,
wie Leben entspringt.



PAPIERFLIEGER
Flieger aus Papier
wirfst du zu mir rüber.
Über Mauern,
über Stacheldraht .
Grad noch beieinander
trennt uns nun Beton.
Stimmen frisst er auf
und kühlt uns ab.


ENTKOMMEN
Aufgerissene Hände,
aufgerissene Augen,
Sinne auf Anschlag,
Alarm.

Entkommen, vergebens.
Umzingelt von Ängsten.
Erstarrte Maschinen
und Qual.


WINZIG
Weggeschaut,
weggewischt
und schön geredet.
Nein,
dich betraf es nicht.
Du warst fein raus.
Gleichschritt,
Parole.
Nichts zu vergeben.
Einsicht und Reue
fällt winzig aus.


BÄCHE 1
Innerlich aufgewühlt,
äußerlich abgekühlt.
Wirrwarr und hin und her.
Scherben zerbrechen schwer.
Blut rinnt in Bächen mit.
Unmut grad überbrückt.
Neuland muss her.


BÄCHE 2
Zeit rinnt in Bächen,
Eis im Geäst.
Zwei Schritte vor,
drei zurück.
Plätschernde Stille
treulos versteckt.
Wachsamer Geist
in Gefahr.


VOM NEIN
Nein, ich seh's anders.
Nein, ich geh nicht mit.
Nein, was du willst, will ich nicht.

Nein, du bestimmst nicht.
Nein, du bist nicht ich.
Mein nein ist jenes, das zählt.


WOLF
Grenze verteidigt,
notfalls mit Bissen.
Finger weg,
das gehört mir.

Du schaust recht freundlich,
glaubst du verführst mich,
wickelst mich
um Kopf und Kragen.

Kurz überleg ich,
doch übersehe ich
nicht
deine Unsicherheit.

Wärst du ganz ehrlich,
bräuchtest du sie nicht.
Zweifel an Absicht,
er bleibt.


WELCHE
Von Kopf bis Fuß zerrissen.
Zwei Welten innerlich.
Bist hin und her gerissen.
Welche gilt für dich?


NAIVITÄT
Naivität wird belächelt.
Doch ist sie mehr als es scheint.
Gutmütig tritt sie entgegen
Neuland,
wenn Angst dich nicht zeigt.


LOBGESANG
Auch hinter Lobgesang
und netten Worten
versteckt sich der Neid
manches Mal.
Seh und betrachte ihn.
Will mich erinnern.
Ich verdien das,
was ich mag.


ÜBELKEIT
Übelkeit
legt mich lahm,
sitzt in den Knochen.
Freiheit
und Wunsch danach
hält mich auf Trapp.
Flucht trifft auf Starre,
kämpfen bedingungslos.
Zeit zum Verstehen,
ausschließlich nachts.


IM ARM
Erfinden.
Befinden.
Empfinden
und mehr.
Der Freiheit,
dem Leben
rennst du
hinterher.

Gewalt
und Verbrechen,
die Nacht schlägt Alarm.
Ein hungerndes Bündel
liegt wimmernd
im Arm.


EINST
Zeitenwende,
Sprung zurück.
Gestern warst du glücklich.

Heut und hier
das schaffst du nicht.
Klammerst dich an einst.


SCHLUMMERN
Schlummerst im Eis.
Nehmen statt geben.
Brücken zerfallen zu Staub.
Fokus verloren.
Nacht gleicht dem Tage.
Zeit im Genick
bringt dich durch.


BAHNEN
Schweigen gebrochen,
Scherben aus Glas
fallen zu Boden.
Und doch
bricht sich Sonne darin beim Berühren.
Schönheit bahnt sich einen Weg.


GEKLAMMERT
An mich geklammert,
traust dir nichts zu.
Du hast es schwer,
oh so schwer.
Rettender Anker,
doch ungefragt,
zog ich dich lang
hinterher.
Laufe auf Festland,
stecke im Sand.
Verlasse das Schiff,
lass dich los.
Barfuß und ohne
dich im Gepäck,
laufe ich nun nicht mehr leer.


VERWEHRT
Besitz wird genommen,
die Landung erschwert.
Zurückhaltung zäumt deinen Weg.
In fremder Umgebung
fühlst du dich verwehrt.
Mit neidvollem Blick
abgetan.


RITUALE WANDELN
Rituale,
über Jahre,
zeigen auf
Beständigkeit.
Manche wirken überflüssig,
lang schon überholt.
Im Betrachten
ihrer Wirkung
wähle ich heut neu.
Rituale
wandeln sich im Gehen.


SPITZE ZEHEN
Du über mir.
Fühlst dich erhaben.
Stellst deinen Wert
viel zu hoch.
Recke und strecke mich
im mich Erklären.
Auf spitzen Zehen,
verbogen.


ALLEM VORAN
Keiner ist mehr wert,
jeder ist gleich.
Du sprichst erhaben
von dir.
Wertest bewertend,
wirfst deine Sicht
ungefragt
allem voran.


EINSTELLUNG
Bitterkeit
stellt sich ein,
zeichnet dich aus.
Trübe Gedanken
zermürben.
Selbstmitleid
inhaliert,
nimmt dich ganz ein.
Zelebrierst
Leben nicht mehr.


ZIER
Missgunst, dein Motto,
Unmut und Neid.
Gönnst nicht,
was du selbst nicht hast.
Hinter dem Rücken
lockt der Verrat.
Blendest mit lieblicher Zier.


GEBLENDET
Geblendet, verschoben,
Vergleich im Quadrat.
Verlorene Seele
am Boden.
Im Laufschritt, getrieben
und keiner gibt Acht.
Konstrukte in Lügen
verwoben.


JEDEM
Jedem das seine,
jedem sein Glück.
Wünsche erfüllend,
Leben entzückt.
Jede Erfahrung,
wertig auch wenn
Schwere sie manchmal
durchzieht.


ABKLATSCH
Vergleichst dich mit mir,
kommst dabei zu kurz.
Meinst,
du wärst gern so wie ich.

Das, was dich ausmacht,
siehst du leider nicht.
Sind nicht zu vergleichen,
wir zwei.

Wir sind ganz verschieden
und das zeichnet aus.
Langweilig wäre doch Abklatsch.
Schau mal von außen,
schau dich gern an.
Du bist besonders,
ich auch.


KLON
Jähzorn im Blick.
Neid frisst an dir.
Frisst deine Ecken und Kanten.
Einheitsbrei wäre
das, was dir liegt.
Nachmachen,
Abklatsch,
ein Klon.


ZURÜCKHALTUNG
Erregung.
Begegnung.
Zurückhaltung fällt
zu schwer dir,
es bricht aus dir raus.
Fühlst dich missverstanden,
erinnert
und klein.
Dein Wert zerbricht
vor deinen Füssen.


SPERRE
Sperrst mein Verdienen,
sperrst mich im Geist.
Vorgelebt,
Mangel und Neid.
Konkurrierst heimlich.
Du gegen mich.
Handeln entspringt
deinem Geiz.

Lass mich nicht ein,
geb mich nicht hin.
Unschuldig wirkt dein Erklären.
Wandel im Geiste
kriegst du nicht hin.
Unaufhaltsames 
Aufbegehren.

SAMTHANDSCHUH
Wiedererkennen, nicht schwer.
Auch wenn uns
zehn Jahre trennten.
Samthandschuh an,
dennoch ehrlich.
Haben ja nichts zu verlieren.


WORTFETZEN
Brücke geschlagen
über die Jahre.
Unsicher dennoch
und zweifelnd.
Laufe hinüber,
sehe im Graben
Wortfetzen,
Bilder
und Wut.


MITTEN IN DER NACHT
Wackeliger Stand.
Worte reißen
die Erinnerungen wach.
Mitten in der Nacht.
Aufgewacht
und Hände kalt und nass.


GETRÄUMT
Geträumt von dir.
Veränderung.
Stehst mutig für dich ein.
In diesem Leben
bist du nicht mehr greifbar.
Zu lange her
und doch
erkenn ich deine Art.
Erkenn sie neu
und dich mit ihr.
Der Zauber wird entschlüsselt.
Mein Blick auf dich,
er wurde mir erschwert.


DENKEN & TUN
Ich träumte vom Leben
und träumte von dir,
du würdest dein Leben verändern.
Du nähmst in die Hände,
was du so sehr liebst,
bewegst dich damit aus der Bahn.
Du fragst
und du zweifelst,
du sorgst gut für dich,
nimmst wichtig nun
all deine Wünsche.
Ich bin ganz begeistert
und bin ganz bei dir.
Veränderst mein
Denken und Tun.


VERLOCKUNG
Verlockung,
sie lauert ums Eck.
Kein Grund,
Augen fest zu verschließen.
Betrachtend lauf ich
ihr entgegen
und werde sie festlich
begrüßen.


WATTIG
Wege trennten sich.
Zeit zerfiel dabei.
Aber innerlich
heilt der Schmerz.
Wattiges Gefühl
liegt auf Narben nun.
Steter Tropfen weicht
Steine auf.


ENTLANG
Vertrieben
geblieben.
Am Abgrund entlang.
Benutztsein
verschwiegen,
verbannt.


SPLITTER
Einsamkeit splittert Gedanken.
Rennt sie ein, trümmert sie klein.
Überfährt Zeiten und streift dabei
mein wahres Ich und mein Sein.


BLEIBT ERHALTEN
Schönheit vergeht nicht,
sie bleibt erhalten.
Wandelt sich nur
und wird neu.
Mit grauen Haaren
oder durch Falten
spricht sie
von Kummer und Freud.


KNIRSCHT
Wattige Stimmung
knirscht beim Betreten.
Sorgloser Umgang
mit Schmerz.
Beinah gescheitert,
fast aufgegeben.
Liebe zum Leben,
sie half.


UMGEBEN
Ein Schritt zurück,
weg vom Tod.
Ein Schritt zurück,
rein ins Leben.
Zu schnell
rennt Zeit sonst davon.
Lass mich vom Leben umgeben.


ELYPSEN
Willst mir erklären,
wie die Welt dreht.
Dein Vorwärts ist
mein Zurück.
Drehst dich in Kreisen,
ich in Elypsen.
Gibt viele Wege zum Glück.


DEIN ICH
Redest schnell,
gehst drüber weg.
Hinschauen
würde bewegen.
Rennst
immer schneller
und dennoch
findet
dein Ich seinen Weg.


SEKUNDEN GLEICH
Erinnerst an Vergänglichkeit
mit deinem sanften Fall.
Die Schwere deckst du
flockig zu,
holst mich zu mir zurück.
Und gestern oder übermorgen
schmilzt Sekunden gleich.


GEHÖR
Krieg in den Wurzeln,
atmen tut weh.
Lang nicht gesprochen,
keiner versteht.
Du verstehst selbst kaum,
wunderst dich nur.
Nachts dann im Dunkeln
sucht es Gehör.


FLÖCKCHEN
Flöckchen der Lebendigkeit,
Ausdrücke des Lebens.
Einzigartig, eine jede.
Berührend und erinnernd.
Schüttelst wach
verlor'nen Traum vom Sein.


STIMME
Stimme verhallt und gibt nach.
Wortlos betret ich den Morgen.
Immerzu gibt Körper nach.
Auflehnung wäre vergebens.
Zu schwer zu tragen
und doch
sucht sie den Weg stets nach außen.
Heilt,
auch wenn man's noch nicht ahnt.
Zitternd zerschmettert sie Schmerz.


SOUND
Für dich, nur für dich
ist sie da.
Ganz eigen, besonders
ihr Klang.
Berührt beim Ertönen
das Herz.
Erinnert an dein eignes Wesen.
Erlaub sie,
ihr Klingen, den Sound.
Und schau dir beim heil Werden zu.


GEPRESST
Gepresst und gezwungen,
verhärtet und starr.
Die Fröhlichkeit ging dir verloren.
Ganz heiser und rastlos,
gezeichnet und doch
bist du unter all dem noch wach.


RASTLOSER GEIST
Weit, weit gekommen bist du.
Zeiten des Zitterns
durchstanden.
Widerstand spürst du manchmal.
Sitzt eingebrannt in den Wänden.
Rastloser Geist kommt zur Ruh.
Manchmal erblickt er die Stille.
In dieser schaust du ihm zu,
wie er sich ausrichtet dann.


TRÜBE TÄLER
Durch trübe Täler lauf ich.
Die Schritte sind gezählt.
Am Ende dieser Reise
lieg ich auf meinem Weg.


DASEIN
Erlaubnis zum Dasein
erinnert.
Im Körper wird es wieder
leis.
In Einheit verbundene
Zellen.
Entspannung eröffnet
das Herz.


FRAUEN
Halten unsre Hände,
geben uns den Raum.
Endlich Zeitenwende.
Wachsen im Vertrauen.
Wertschätzende Blicke
betrachten Wandel sanft.
Heilsames Begegnen.
Trümmer werden ganz. 



LIPPEN
Schenk dir mein Lied auf den Lippen.
Ein neues hat jeder Tag.
Unter der Nacht liegt Entzücken,
welches hervorkommen mag.


WINTERLIED
Winterlied,
Schnee fällt in Mengen.
Weiß deckt Lebendigkeit zu.
Sanft und verträumt,
auf der Lauer
schau ich dem Schlaf
weiter zu.


WEIHNACHT
Schnee fällt in Flocken,
deckt die Welt zu,
glitzert beachtlich,
Natur kommt zur Ruh.

Weißkalte Landschaft,
Baumwipfel karg,
leuchtende Häuser,
Weihnacht ruft zart.


MEINE ART
Angriff-
versuch mich zu wehren.
Doch hab das Kämpfen
ich satt.
Möchte mein Leben gestalten,
wie es zu meiner Art passt.


DREIFACH GROSS
Wandel im Gepäck,
Neuerung versteckt.
Zeigt sich erst,
wenn Zeit sich fortbewegt.
Vertrauen in das Leben,
nicht immer gegeben.
Manchmal ist der Zweifel
dreifach groß.


AUF DEN KOPF
Reich dir die Hand,
ich bewerte nicht.
Sanft bist du,
ich kann dich sehen.
Magst dich verstecken,
du zeigst dich nicht.
Könnt' Welten auf den Kopf drehen.


TIEFER BLICK
Sanfte Augen, tiefer Blick,
warmherziges Geben.
Mitempfindend zeigst du dich
und brichst Mauern auf.

Bist dir deiner fast bewusst
und erkennst dich nun.
Widerstände zählen nicht.
Mut im Dauerlauf.


PUPILLEN
Steigst aus der Tiefe empor.
Wütend und schwarz wie die Nacht.
Kein Gönnen, kein Mitempfinden.
Rache hat sich breit gemacht.
Schwarz, die Pupillen und Gift
schwingt mit im Klang deiner Worte.
Schlägst um dich, keiner versteht.
Wurzeln, sie wurden gebrochen.


ADVENT, ADVENT
Advent, Advent,
das Jahr klingt aus,
geht nun im Nu zu Ende.
Der Schnee, der Schnee,
er fällt ganz leis,
umhüllt die Zeitenwende.


WINTERKLEID
Landschaft trägt ihr Winterkleid,
abgedämpfte Laute.
Knistern beim Betreten weißer Wege.
Tierwelt leichter zu erblicken
auf den leeren Feldern.
Selten diese Nähe so erspürt.


ERINNERUNGSSPLITTER
Willst mir gefallen,
zeigst, was du hast.
Gibst all dein Bestes,
gibst richtig Gas.
Bin überfordert,
zu sehr bei dir.
Erinnerungssplitter
schwappen ins Hier.


ÜBER BORD GEWORFEN
Über Bord geworfene Konstrukte.
Schau ihnen
beim Wegbewegen zu.
Sag adieu
und lass mich gern belehren,
wie das Leben selbst
es haben will.


GEWINN
Nein, ich verkrampf mich nicht,
Preis ist zu hoch.
Lausche und hör auf mich,
weil es sich lohnt.
Kompass ist das Gefühl
tief in mir drin.
Zeigt deutlich an den Weg,
Freiheitsgewinn.


GEZÜGELT
Strick um den Hals,
Zügel hältst du.
Lenkst mich
und ich pass mich an.
Zu widersprechen
wäre gefährlich.
Doch werd ich es
irgendwann.


NORDEN
Eingenordet
zwischen Möglichkeiten.
Strebte allen nach,
verlor mich dann.
Vergleiche ich,
verlier ich die Besinnung.
Doch der Norden
reicht mir seine Hand.


ZWEI ZU VIEL
Zwei Worte zu viel,
sie trafen dich schwer.
Schaust ganz betreten,
zugeben schwer.
Seh dein Erschüttertsein,
seh deinen Schmerz.
Hand in der Wunde,
Mauer ums Herz.
Zarter und achtsamer
werde ich sein.
Stolpernd begegnen,
lädt Sanftheit ein.


UNZUFRIEDENHEIT
Unzufriedenheit
sitzt in den Knochen.
Unzufriedenheit
bestimmt das Tun.
Unzufriedenheit
drückt auf die Stimmung.
Zieht dich mit
und sie umhüllt dich nun.


TRÄGST DAS MEER
Du trägst das Meer in den Zellen,
dein Name spiegelt es sanft.
Mit deiner Kraft, deiner Liebe
wird Last und Schwere verbannt.


GEDULDIGER TANZ
Du
stehst für Kraft,
Mut und Stärke.
Siehst klar, was nicht zu dir passt.
Stehst für dich ein,
für das Wahre.
Tanzt im geduldigen Tanz.


VORLEBEN
Zeig dich,
zeig her deine Gaben.
Zeig mir genau, was du kannst.
Musst sie nicht länger vergraben,
dich nicht verstecken,
um dann
andere nicht zu verschrecken.
Musst ihnen nichts mehr abnehmen.
Zeig dich
in all deiner Ganzheit.
Zeig, wie du dein Leben lebst.


NACHLAUSCHEN
Ich teile mit dir die Gedanken,
die ich
zu selten besprach.
Geb ihnen Form und Gestalt nun,
lausch ihrem Wort dabei nach.


BEMERKEN
Begegnen uns
und Zeit scheint still zu stehen.
Erwartungen,
sie bleiben draußen vor der Tür.
Versuch deine Gesamtheit zu erfassen.
Bemerke bald schon,
heut gelingt es mir.


VERTRAUTE ZEIT
Wenn Worte gar nicht reichen,
um zu benennen all
die Dinge,
die ich sehe, die ich spür.
Dann werd ich nicht vergleichen,
werd nicht mehr abmildern,
indem ich meine Welt
relativier.
Stattdessen werd ich mutig
um Worte mich bemühen
und ich vertrau dabei,
vertrau der Zeit.


TAKT ANGEBEN
Ich warte auf Antwort,
auf Feedback von dir.
Ich wünschte,
ich könnt dies verneinen.
Ich fühl mich gefangen,
ich hänge an dir.
Als gäbest du Takt an,
den meinen.


MICH MIT
Freundliches Lächeln,
düster dahinter.
Schwermut im Wort,
auch im Blick.
Leid trifft auf Leid hier,
zieht sich hinunter.
Du gehst voran,
ziehst mich mit.


SCHAUST ZU
Klebst noch am Gestern,
Ewigkeit schwebt
dunkel und zäh
über dir.
Willst ihr entkommen,
weisst nicht,
wie's geht.
Schaust dir
beim Stillstehen zu.


GEWOLLT
Gewollt,
doch nicht richtig.
Probiert,
doch nicht ganz.
Das Ja-Sagen
will nicht gelingen.
Das Nein
ist vertrauter.
Vielleicht irgendwann.
Doch glaubst du längst
selbst nicht mehr dran.


SCHWEBEN
Schwebst zwischen Welten,
schwebst über mir.
Lass ich dich gehen
oder bleib hier.
Bin überfordert
und gar nicht hier.
Ich schwebe selbst noch,
kannst nichts dafür.


MAGNETISCH
Zieht mich zu dir,
wirkst magnetisch.
Tut mir nicht gut,
dennoch wirkt es.
Stehe betroffen daneben
und alte Muster sind an.


FERNGLÄSER
Gedanken schon wieder bei dir
und lägen auch Jahre dazwischen.
Erreichbarkeit rückt in die Ferne,
selbst Ferngläser könnten nichts tun.
Doch über Distanzen vergeht nicht
die nahe Verbindung zu dir.


KAFFEE
Nun stehen wir hier.
Und keiner von uns hätte mehr daran geglaubt.
Jahre zuvor sah das noch anders aus.
Aber heute wirkt es fast zerbrechlich.
Verhalten trinken wir unseren Kaffee.
Obwohl so manches aus uns sprudeln möchte,
halten wir es stark zurück.
Und zwischen uns klaffen Erinnerungen
wie offene Wunden.
Nicht mehr ganz so offen vielleicht.
Ein paar geheilte Schichten liegen wohl doch schon darüber.


ZITRONEN
Gelb an den Bäumen,
Duft in der Luft.
Lädt ein zum Träumen
und Rasten.
Sonne glänzt gläsern
über den Feldern.
Erstarrung im Körper bricht auf.


AUF DIE ERDE
Zerrissenheit nagt die Gedanken an.
Und diese fallen unsanft auf die Erde.
Die alte Zeit ist noch nicht abgetan.
Sie zieht an mir,
ich stell mich ihr entgegen.
Verknotung mit der Zeit,
sie engt mich ein.
Und Sand rinnt still und leise vor sich hin.


WIDER
Wider Erwarten,
wider dem Ratschlag,
wider dem Denken
und dann
bleibt nur noch Hoffnung,
bleibt noch Vertrauen,
bleibt mein Gefühl.
Ich bleib dran.


UNSAGBAR
Ich ringe um Worte
und du ringst mit mir.
Gefangen im Gestern
und Zehen schon hier.
Die Welt dreht sich weiter
und wir schau'n zurück.
Wir hängen die Hoffnung
an gestriges Glück.
Und morgen scheint
unsagbar weit.


LAUTE TÖNE
Möcht schreien vor Freude,
vor Wut und vor Glück.
Doch zu laute Töne
halt ich gut zurück.
Ich zeig mein Entzücken
nur zwischen den Zeilen
und wünsche mir,
dass du verstehst.


AUSGESCHWÄRMT
Ausgeschwärmt
und Jahre lagen brach.
Sonne lässt Fassaden bröckeln
und bricht Boden auf.
Durch die Risse steigt das Leben auf.
Spiegelt sich
in grün und rot und blau.


DIE BANK
Bank ohne Hoffnung,
Bank ohne Zuspruch.
Einsamkeit grüßt aus der Ferne.
Schaust auf die Straßen
und auf das Wasser
während die Bank
sich ergibt.


EINGESTAUBT
Hin und her im Kopf
staubt das Fühlen ein.
Hältst dich fest daran,
am Konstrukt.
Überdenkst nichts mehr,
alles schon erfahren.
Wie das Leben läuft,
siehst du nicht.


SCHEITERN UND MEHR
Wann, wenn nicht heute.
Wer, wenn nicht wir.
Zeit rennt so schnell und
wir tun nichts dafür.
Lass uns probieren,
scheitern und mehr.
Leben als Ausdruck,
Erfahrung
und Wert.


DER WUNSCH
Berührst in mir den Wunsch
mich zu verbinden.
Nicht durch Abhängigkeit
im gegenseitigen Miteinander
oder durch Manipulation.
Viel mehr die Verbindung
in der jeder einfach er selbst sein kann
und dies auch wahrnimmt
und entsprechend handelt.
Und du weisst das noch nicht,
denn ich wusste es grad eben selbst noch nicht so sicher.
Aber es zeigt sich immer klarer.
Vorbei an den Erinnerungen,
die dies überlagerten.


ZARTE FINGER
Hältst dich zurück
und ich mich.
Trauen uns
uns nicht mehr zu.
Liegen auch Monde dazwischen.
Mit zartem Finger
begrüßen
wir unsren Mut
und den Wunsch.


UNZÄHMBAR
Weihnacht im Blicke.
Säcke voller Erwartungen
zäumen die Landschaft.
Unzähmbares Habenwollen
stellt sich euch frech in den Weg.
Nichts mehr erkennbar,
ausser Schuld und Rechtfertigung.
Lächeln aufgemalt,
Augen feste zu
und weiter geht's.


WORT
Schenkst mir dein Wort und
Ich interpretiere
und spiele,
probiere mich aus.
Muss dich nicht beim Wort nehmen,
darf frei entscheiden,
es wenden.
Betrachte bei Tag und bei Nacht es.
Betrachte im Sommer und Winter.
Bin achtsam,
möcht es nicht verlieren.
Zerbrochen hat es neuen Wert.


KLIRREND
Stockender Atem,
klirrende Kälte.
Kein Feuer könnte dich wärmen.
Sterne am Himmel
wirken bedrohlich.
Nacht hat den Tod im Gepäck.


STIMME BEFREIT
Stimme gebrochen.
Schweigen erbrochen.
Schweigen zerbrochen.
Stimme befreit.


SEHNSUCHT NACH
Erinnerst die Sehnsucht in mir.
Ersehnte Verbindung
und Austausch.
Gebe fast alles dafür.
Ginge ihr zu gern nur nach.


ÜBERKOMMEN
Schenkst mir dein Lächeln,
ein sanftes.
Schnell schaust du weg,
bist berührt.
Scham
überkommt deinen Mut und
du fühlst dich unsicher dann.


BESCHWERT GEHEN
Zurückhaltung im uns Begegnen.
Muten uns Schatten nicht zu.
Wollen das Beste nur zeigen.
Anstrengung bricht fast die Beine.
Gemeinsam hier,
fühl'n uns alleine.
Halten es aus eine Weile.
Gehen beschwerter nach Haus.


AUFGEREGTSEIN
Du redest und redest,
ich komm schwer zu Worte.
Ich brauche Zeit zum Formulieren.
Du bist schwer geduldig
und aufgeregt auch.
Und freust dich, dass wir uns heut sehen.
Ich lass dich erzählen
und während du sprichst,
sortiert sich das Aufgeregtsein.
Allmählich wird's ruhig
und du wirst es auch.
Und Worte, sie finden zu mir.


ANHALTSPUNKT
Aufgebrezelt, hübsch gemacht,
willst dich präsentieren.
Fremder Eindruck zählt für dich,
ist dein Anhaltspunkt.
Komplimente, fremdes Staunen
magst du mehr als dich.
Kein Entkommen, dunkler Strudel
zieht an dir, packt dich.


AUGENPAAR
Wäre die Hoffnung noch greifbar,
gäbest du dein letztes Hemd.
Hältst nun die Hand in der Tasche,
dich und dein Wesen zurück.
Schaust auf, mit suchendem Blick.
Kein Augenpaar schaut zurück.
Setzt deinen Körper in Gang.


AUFSCHREI
Verzweifelter Aufschrei,
nicht hörbar und doch
kann ich ihn erkennen und sehen.
Du nutzt nicht die Stimme,
dein Körper zeigt auf,
mit allem, was er nutzen kann.


NEUE HOFFNUNG
Hände gefaltet,
Hoffnung zerbrach.
Körper nur noch
leere Hülle.
Leben wirkt dunkel,
Leben wirkt hart.
Knüpfst Hoffnung nun
an danach.


GLEICHSCHRITT
Gleichschritt
reisst dich
weg vom Weg.
Zählst Stunden
und Jahre.
Eingereiht
und überdreht.
Löst dich
langsam
auf.


UMKREMPELN
Im Warten
erkennend
die Freude, die Qual.
Und Ausgleich
kommt schnell in den Sinn.
Musst handeln,
musst tun,
das Warten beenden.
Es würde dich
umkrempeln sonst.



FARBEN

Ach, wären doch Worte nur Farben

und Meinungen nur

Schall und Rauch.

Viel besser wär wohl zu ertragen,

worauf manches Leben gebaut.


KULLERND
Tränen brechen Erstarrung auf.
Zeigen ,
altes Leid hat nun ein Ende.
Kullernd räumen sie die Scherben auf.
Tiefes Seufzen bahnt ihnen den Weg.


ENGAGIERT
Komm, engagier dich.
Bring dich doch ein.
Ein Jeder muss Opfer bringen.
Wirkst überfordert,
komm, lass das sein.
Solltest gut um Fassung ringen.
Schau, wie wir's machen,
Drogen und Wein
helfen dir Grenzen verletzen.
Gefühl unterdrücken,
du bist nicht allein.
Nun mach schon,
sag nicht ständig nein.


JAHRZEHNTE
Jahrzehnte geschlummert im Eis.
Ein Winter folgte dem nächsten.
Sehnsucht nach Ausdruck erwacht.
Sucht sich den Weg unbeirrt.


PINGPONG
Vereinst in dir
all meine Trigger.
Könnt ausrasten, könnt explodieren.
Wir spielen Pingpong
und lassen uns dabei
ständig
verlieren.
Erkenne das Wundenberühren
und Aufspüren meiner Sehnsüchte.
Wir mussten uns darin verlieren,
sodass Zeit nun
uns heilen kann.


OHNMACHT
Sehnsucht berührt.
Tief,
nah am Kern.
Ohnmächtig geh ich zu Boden.
Hinter Fassaden
sprengt es den Raum.
Freigelegt,
was zu lang schlief.


AUSDRÜCKEN
Begegnung lässt Welten erschüttern.
Und Stille verändert den Klang.
Unheimlich berührend,
versteht sich.
Verstellt auch den Weg
zum Erinnern.
Sprengt Ketten und Mauern,
sprengt Altlast.
Bevor sie sich ausdrücken kann.


ANGESPÜLT
Sehen uns an
aber anders.
Über die Jahre
verbunden.
Stille kann nichts
daran ändern.
Augenblick hält
Ewigkeiten.
Spült neue Wahrheit
an Land.


AM NAGEL
Wunsch an den Nagel gehängt.
Stört nur
beim gut Funktionieren.
Manchmal streift er dich am Arm.
Drehst dich schnell weg dann zur Seite.
Was, wenn sich Wünsche erfüllten
und das Verleugnen zerbricht.


BEBEND
Bebender Boden dringt ein,
lässt jede Zelle verwirren.
Wunsch nach Verbindung berührt.
Dieser geht allem voran.
Fand in der Tiefe ihn wartend
unter vermeintlichen Wünschen.
Taste mich allmählich ran.
Mag ihn im Lichte betrachten.


AHNEN TRAGEN
Ich hör dein Bedürfnis,
du hörst es nicht.
Ich seh dein Gefühl,
du spürst nichts .
Ich seh
Ahnen tragen schwer an Gewicht.
Und du glaubst, es läge an dir.


BEFEHLE
Blut an den Händen.
Schuld klebt daran.
Nicht ein Wort könnte erklären.
Scheu durch die Welt.
Allem voran
Scham, die dich am Leben hält.
Waren Befehle.
Nicht absehbar,
Spuren, die du in dir trägst.     .
Einsamkeit,
Leere
werden nun Teil.
Berühren dein übriges Sein.


ANKÜNDIGUNG
Schneeweißes Kleid
winkt dir zu.
Ahnbar schon
in naher Zukunft.
Heut wirst du noch nicht erkannt.
Graubraun
versteckt deine Schönheit.
Hüllt ein die drohende Pracht.


VERHALTEN
Freude bahnt sich ihren Weg.
Verhalten schau ich dabei zu.
Sie packt mich
und schüttelt mich durch,
bevor ich ihr nachgeben kann.


BENETZT
Neid wirft mir Pfeile ins Auge.
Sie sind mit Rache benetzt.
Konnte sie erst nicht erkennen.
Freundlich verpacktest du sie.
Erst als sie meinen Blick trafen,
wandelte sich ihre Form.


ANGEKLOPFT
Freiheit stellt sich ein.
Frieden geschlossen
mit
dunkelsten Geistern
vieler Winter.
Tod klopft ans Fenster.
Ich sage ihm,
ich brauch noch etwas Zeit.


ADRESSIERT
Wut zugeschoben,
falsch adressiert.
Meine Tür bleibt heut geschlossen.
Windest dich ewig,
windest dich raus.
Nimmst
die Verantwortung nicht.


JEDER SCHRITT
Teil dich mit
und erzähl mir von dir.
Jeder einzelne Schritt
braucht Bezeugung.
Teil dich mit
und so lange du magst,
bin ich hier und ich bleibe,
ich bleibe.


MACH!
Pass dich doch an,
ich mein es nur gut.
Hast es dann sicherlich leichter.
Bin überfordert sonst,
tut mir nicht gut.
Mach es doch einfach für mich.


SCHICKSAL
Schicksal ereilt dich,
treibt dich hinaus.
Welt als Versteck
vor der Trauer.
Weg von Zuhause
und Flucht vor Schmerz.
Doch holt Erinnerung auf.


REIF
Sanft überkommt dich
ein leiser Schleier.
Bindet Gefühle an dich.
Hält dich getragen
in seinem Fange.
Anfänglich wehrtest du dich.
Hält die Welt draussen
und dich umwoben.
Keine Chance, dich zu befreien.
Sanftheit wird lauter,
willst Schleier lüften.
Doch ist die Zeit noch nicht reif.


HÄLT WARM
Traurigkeit springt dich an
und überwältigt.
Kaum eine Chance zu entfliehen.
Spendet dir Hoffnung
und hält dich warm.
Was wärst du wohl ohne sie.


INNEN
Innen stabiler,
bist mehr bei dir.
Hättest das niemals erwartet.
Deine Welt wandelt sich,
du dich in ihr.
Zuversicht findet dich wieder.


LANDEN
Tag klopft an
und die Nacht
zerspringt in Teile.
Hänge mit einem Bein
noch in den Wolken.
Schüttel mich erst zurecht,
um ganz zu landen.
Fällt aber noch etwas schwer.


EINVERLEIBT
Die Nacht bricht den Tag aus sich heraus.
Während ich
mit müden Augen dabei zuschaue,
wie aus schwarz
Farben hervortreten.
Schwere liegt noch auf den ersten Stunden,
bevor der Tag
sich alles einverleibt.


ENTSCHULDIGUNG
Entschuldigst dich für dein Verhalten.
Für alles
und alles
und dich.
Es gibt aber nichts zu verzeihen.
Rein gar nichts
und gar nichts
und nichts.
Dein Anspruch an dich, kaum erreichbar.
Nicht heute,
nicht morgen
niemals.
Beeilst dich und rennst diesem Bild nach.
Du rennst
und erschöpfst dich.
Wie schad'.


AUSGIEBIG
Bist froh, dass du du bist,
sagst du.
Und ich hör ganz aufmerksam zu.
Du möchtest nicht tauschen,
nichts ändern.
Genießt deine Freude und dich.


BEINAH
Es setzt sich
und Erdung
erfährst du ganz neu.
Verstrickte Gefühle,
halb wahr.
Wärst fast nicht gelandet
und beinah nicht hier.
Doch bist du's.
ich find's wunderbar.


VERZETTELTE NOT
Verletzte Gefühle,
verzettelte Not.
Verschüttete Sehnsucht
und Träume.

Vergebliches Handeln,
verbindender Tod.
Verschleiert den Tag
und das Neue.


MOTTENÄHNLICH
Lügen nagen Löcher ins Gewebe.
Mottenähnlich,
doch sie meiden Licht.
Eines dunklen Tages
trägt die Zeit sie doch nach oben.
Und verwundert blickst du
in das Nichts.


LETZTE ZÜGE
Getriebene,
wollende Menschen.
Verzettelt
im Graubunt der Hoffnung.
Die Absichten
sind ohne Gleichen.
Das Jahr
atmet die letzten Züge.
Bevor es ins Leere verläuft.


HEIMLICH
Das Kerzenlicht flackert im Fenster.
Und dieses verhindert die Kälte.
Gemütlichkeit soll sich verbreiten.
Doch sorgen all die Heimlichkeiten
ganz heimlich für Trauer und Angst.


WAHR?
Fieberst entgegen,
bist nicht ganz sicher,
ob Lüge sich auch versteckt.
Welt würde brechen
in tausend Scherben,
wäre Gesagtes nicht echt.


GESTOHLEN
Hast alles geklaut und gestohlen
und gibst dich ganz selbstbewusst aus.
Verkaufst deine Informationen
als denkst du sie selber dir aus.
Doch stimmt das nicht, darf ich erkennen
und sprech ich es an oder aus,
beschimpfst du mein Tun und mein Denken.
Du kommst aus der Nummer nicht raus.


ZUVOR
Bezeuge dir das,
was du wahrnimmst.
Selbst wenn ich es grad nicht versteh.
Wer bin ich, dass ich dich bewerte
und Worte im Munde dir dreh?
Ich spiele mit dem,
was du sehen kannst
und nehm kurz mal an,
dies sei wahr.
Vielleicht öffnen sich neue Türen,
die zuvor noch verschlossen mir war'n.


SONNE
Sonne wendet sich,
wandelt Nacht und Tag,
leitet Winter aus,
gibt den Takt.
Winter reicht die Hand,
reicht sie dir und mir,
lädt nach innen ein,
spendet Kraft.


KEINE SCHULD
Nichts ist selbstverständlich,
Zeit nicht, Leben nicht.
Demut hüllt mich ein
und
sie erinnert mich.
Muss mich nicht vergleichen,
beweisen nicht, nichts tun.
Steh in keiner Schuld
und lass den Kampf kurz ruh'n.


WACKER
Fieber packt dich,
legt dich lahm.
Glühend heisser Körper.
Stimme bricht
und schlägt Alarm.
Wacker schlägst du dich.


DAS BEFINDEN
Wackelige Schritte
schreiten mutig durch die Nacht.
Lassen das zurück,
was ewig quälte.
Wenn die Nacht in Scherben bricht,
lässt das Wackeln nach.
Sicher wird der Gang
und das Befinden.


GEDANKLICH
Wir springen
gedanklich,
sind schnell wie der Wind.
Ich kann dir gut folgen,
du mir.
Erkennen
im Sprechen
wer wir wirklich sind.
Erfüllt von der Freude
sind wir.


RETTEN
Nein, du musst dich nicht erklären.
Ich verstehe deine Sicht.
Auch wenn wir uns unterscheiden,
raub ich deine Hoffnung nicht.
Nein, Rechtfertigung lass bleiben.
Überzeugen bringt doch nichts.
Lauschen heut zwischen den Zeilen,
retten dadurch Gleichgewicht.


HINKEN
Getriebenes Wuseln,
Geschubse, Gedränge.
Die Augen voll Chaos
und Stress liegt im Blick.
Gemütlich, besinnlich,
ist wenig zu spüren.
Ein Bein in der Arbeit
und
anderes hinkt weihnachtlich.


VERSTREICHEN
Du fragst mich nach meinen Gedanken.
Weil du dir grad selbst
nicht vertraust.
Erinnert an dich,
kommt ins Schwanken,
worauf du dein Leben gebaut.
Ich werte nicht,
werde nichts sagen.
Du selbst bist es, der den Wind dreht.
Vielleicht werden Jahre verstreichen,
bevor du dich selbst auch verstehst.


FESTES KLEBEN
Begegnen uns
und zwischen Jahren
heilte Zeit nicht jede Wunde.
Worte, die du nutzt,
ersticken sich.
Willst
und kannst nicht
über Schatten springen.
Nah, zu nah am Boden
heftest du.
Kraftaufwand,
um Füsse zu bewegen.
Und sie kleben dort so wunderbar.
Scheinbar bietet
Kleben dir die Stütze,
die sich nirgends sonst
dir offenbart.


CHOR
Freude, Freude.
Unter tiefen Decken
traust du heute dich hervor
ins Licht.
Magst erinnern,
Lebensgeister wecken,
die bis eben
schlummerten im Chor.


SKEPSIS
Weihnachten klopft an den Türen,
trägt im Gepäck Zuversicht.
Skeptische Augen und Ohren,
weil dies nicht alltäglich ist.
Unter der Angst und dem Zweifel
spannt Zeit ein wirksames Netz.
Weihnacht klopft, hat keine Eile.
Betrachtend wird Skepsis verletzt.


TUT WEH
Klebst an der Lüge,
weil sie dir
scheinbares Glück offenbart.
Keine Chance, keine Idee.

Starre hat freundlicherweise
sich mit der Schuld einst gepaart.
Manchmal, aus Ferne betrachtet,
tut es ganz heimlich noch weh.


RAUNEN
Eisiger Blick
taut langsam auf.
Legt dich in all deiner Schönheit
auftauend frei.
Während ein Staunen
durch den Raum huscht,
schmilzt deine Mauer davon.


EISIGER WIND
Eisiger Wind weht von Norden.
Frostig wird sichtbar der Atem.
Beinahe steht der Moment,
bevor er sich wandelnd verzieht.


NICHT BEREIT
Ich erinner dich
an deine Endlichkeit.
Du willst sie nicht seh'n,
greifst mich an.
Was falle mir ein,
du bist nicht bereit,
zu fragen,
was
sie
bereit hält.


VON NÖTEN
Und hinter den wattigen Worten
liegen klebrige, lauernde Fäden.
Ein unbedachter Schritt,
einer nur
und man wird des Lebens
schwer noch froh.
Achtsamkeit hilft und begleitet,
doch hängt allein nicht alles an dieser.
Auch das Atmen hilft beim Erkennen,
wann Stillstand oder Umkehr
von Nöten.


HÜLLE
Gabelst mich auf.
Bin ins Netz dir gegangen.
Wehre mich,
bis die Kräfte das Wehren
verwehren.
Erstarrt ergebe ich mich
dem Ergeben,
bis allein die Hülle
übrig bleibt.


TROPFEN
Regen rinnt
und bildet
kleine Flussläufe am Fenster.
Trommelt eignen Takt,
singt leises Lied.
Lässt vom Winde sich verleiten,
will sich ausprobieren.
Tropfen jagen Tropfen
durch die Nacht.


NICHT LÄNGER
Es zieht mich nicht länger
zu dir.
Ich seh uns in ganz neuem Licht.
Die Zeit hilft
und spendet Applaus.
Wär sie nicht,
so säh' ich's wohl nicht.


UMARMT
Regen malt Erinnerung
auf Straßen, Wiesen, Gassen.
Hüllt mich ein,
so wie er's jeher tat.
Nass bis auf die Knochen
streife ich durch das Verblassen,
während mich der Regen sanft umarmt.


FRÜH DRAN
Fragst mich nicht,
willst meine Meinung nicht hören.
Hast kein Interesse an
anderer Sicht.
Mir liegt es fern,
dein Weltbild zu stören.
Möglicherweise
sind wir zu früh dran.


ENTSPRINGT
Weihnacht klingt aus,
hinterlässt Spuren.
Zeit vergeht
schnell wie der Wind.
In wenigen Tagen
wird Jahr neu geboren.
Ich seh ihm zu,
wie es entspringt.


ABRISS
Brücken reißen ab.
Lassen zurück
verbranntes Land.
Vorwärts geht's weiter,
doch ab und zu
fällt
das Zurückschauen
doch ins Gewicht.


ÜBRIG
Überrollt vom Nichtbekunden.
Überwiegend wirkt der Tag.
Überragend hallen Stunden.
Übrig bleibt das, was ich mag.


EISERNE WORTE
Eiserne Worte
schneiden den Takt,
fallen zu Boden
und brechen ab.
Jede Verbindung,
war sie auch klein,
bricht auseinander.
Wieder allein.


AUSGERUHT
Im neuen Jahr wird alles anders.
Alles anders, wieder gut.
Schwere Zeiten bleiben liegen.
Liegen dort und schenken Mut.
Sicht verändert. Ändert Weite.
Weiter machen, tut auch gut.
Neues Jahr wird alles ändern.
Blick verändern, ausgeruht.


GRAS
Liebliches Lächeln,
liebliches Schweigen.
Hinter Fassaden steckt Hass.
Gerichtet ins Aussen,
gerichtet nach innen.
Auf alten Narben wächst Gras.


BLINDER FLECK
Ausgetauscht,
blinder Fleck
schiebt sich dazwischen.
Sagst,
du willst dich verstehen,
willst so nicht sein.
Gehst hart
mit dir selbst um,
glaubst nicht an Wandel.
Zu lang
versuchst du schon
dich zu befreien.


LAUF STOPPEN
Stellst dich ein,
Dauerlauf,
kämpfst, um zu leben.
Kein Muskel zeigt je auf
die Müdigkeit.
Zu gerne bliebest du
einfach hier liegen.
Stoppte der Lauf,
wärst du
scheiternd befreit.


FRIERT EIN
Stellst mir ein Bein
und ich falle.
Kein neues Bunt
hat der Tag.
Zwischen dem Schwarz
mancher Nächte
trugst du mein Herz
in der Hand.
Eiskalter Wind
pfeift durch Löcher,
die dein Blick grub
in mein Sein.
Hämisches Grinsen
verknöchert.
Bindung zerbricht
und friert ein.


HEIMLICHKEIT
Heimlichkeit.
Nicht getraut,
dich zu verraten.
Angst vor der Konsequenz.
Angst auch vor dir.
Heimlichkeit.
Gräbt dich ein,
wandert nach innen.
Setzt sich fest,
gibt den Rest.
Nichts hält sie auf.


MORGENSTUND
Morgenstund,
der Tag klingt an.
Noch steckt er fest im Grau.
Geräuschkulisse
bahnt sich ihren Weg.
Die Augen tragen Müdigkeit
von einer kurzen Nacht.
Am Horizont zeigt Färbung,
dass Nacht geht.


UNGEFÄHR
Kaffee trinkend,
Tag begrüssend,
spielend lauschen wir.
Ein Bein
schon im neuen Tag,
ankommen bei mir.
Blick zum Himmel,
lila Wolken
bringen Licht und mehr.
Keine Vorstellung
vom Tag,
nicht mal ungefähr.


IM LICHT
Halb benommen,
halb betreten,
Nacht steckt noch im Denken.
Langsam
öffnet sich der Tag,
wird die Nacht verblenden.
Leitet farbig ein
die Schönheit
und lässt hinter sich.
Schwere Träume und Gedanken
wandeln sich im Licht.


RETTEND
Nacht in den Knochen.
Schwarz klopft die Angst.
Rußiger Nebel nimmt Sicht.
Schönheit zerbrochen,
kein Trost in Sicht.
Auch keine rettende Hand.


KLÄGLICH
Vertrauen missbrauchend.
Missgunst an der Hand.
Versteckt hinter freundlichem Lächeln.
Bescheidenheit täuscht
und
Ehrlichkeit fällt hinab.
Gescheitertes, klägliches Leben.


KETTEN
Scham legt dir Ketten
an deine Füsse.
Stolperndes Fallen
erzwungen.
Liegend am Boden
betrachten dich Blicke,
dem eigenen Schicksal
entkommend.


ZUCKEN
Sinn ging verloren,
Stumpfheit im Blick.
Nervöses Zucken am Mund.
Treulose Hände
hielten nicht Stand.
Zerbrochene Wurzeln am Grund.


BESINNEND
Schwäne am Himmel,
hallend ihr Klang,
schneeweißer Anblick,
erinnernd.
Wenige Schritte
bleiben mir noch.
Halte kurz inne,
besinnend.


AUF DER ZUNGE
Trägst dein Herz nicht
auf der Zunge.
Zu laut wärst du sonst zu hören.
Unter
bedrückenden Worten
willst du
dein Umfeld nicht stören.
Lauter und lauter
im Wettstreit.
Wer schafft es, lauter zu sein.
Du spielst nicht mit,
verlierst dabei
die Möglichkeit, dich mitzuteilen.


ROT
Rote Lippen,
müdes Lächeln,
Schwermut in den Augen.
Auffallen um jeden Preis,
lässt die Nacht dir rauben.
Treu ergeben,
um den Finger
wickelst du Gefühle.
Gibst dich auf
und dich ganz hin.
Verloren auch die Würde.


ANKNÜPFEN
Jahr ist zu Ende,
an meiner Hand
reihen sich Eindrücke auf.
Tausend Gefühle
wieder erlebt
und Leben nimmt seinen Lauf.
Kurzer Blick rückzu,
nehm mir die Zeit,
halte sie heute kurz an.
Demütig für die
Dinge, die waren.
Neues Jahr knüpft daran an.


IM NEUEN JAHR
Neues Jahr
und Gefahr wurde gebannt.
Geister vertrieben
mit lautbuntem Leuchten.
Sitzend betrachte ich
Stille danach.
Ankommen werd ich noch
im neuen Jahr.


AUFS LEBEN
Auf's Leben
und all seine Schönheit.
Auf Menschlichkeit,
kämpft sie auch schwer.
Auf dich und auf mich
und Begegnung,
zu wenig Zeit schenkt man ihr.
Auf Altes und Neues
und Wandel,
Verbindung lässt diesen entstehen.
Auf Frieden und Freiheit
und manches,
das sehenden Auges vergeht.


AUSERZÄHLT
Auserzählte Lieder
stimmst du immer wieder an.
Willst dich damit
ständig neu erinnern.
Jedes Wort ist dabei längst
mit altem Wert belegt.
Kein neuer Gedanke
kommt je an.


UNS GEGENSEITIG
Und wischten wir uns gegenseitig
Staub aus unsren Augen,
bekäme unser Blick
mehr Wert, denn je.
Und ließen wir uns gegenseitig
nicht ins Messer laufen,
so wär' Gespräch
vielleicht nur halb so zäh.


ERZÄHLST NICHT
Nein, du erzählst nicht
deine Gedanken.
Hältst sie zurück und
betrachtest sie leis.
Ich würde dir nur
zu gerne lauschen,
deine Sicht kennen
und dich verstehen.


ERLIEGEN
Trugst deine Gabe verschlossen,
aus Angst,
sie könne verletzen.
Einsamkeit wurde Begleiter.
Nur sie blieb an deiner Seite.
Sicher und standhaft verweilte
sie,
während du ihr erlagst.


BEKLEMMENDE LEERE
Sonne trifft dich
und wirft Schatten.
Schatten zerbricht dann
im Licht.
Hinter beklemmender Leere
siehst du,
Erinnerung bricht.


UNÜBERWUNDEN
Worte gesammelt,
Farben und Stunden.
Teil sie mit dir,
wenn du magst.
Hinter der Sehnsucht,
unüberwunden,
wartet das Meer auf den Tag.


BEINAHE
Beinahe hätte dein Hass mich zerstört.
Beinahe wären wir Feinde.
Beinahe hätte ich gar nichts kapiert.
Beinahe blieb ich alleine.
Beinahe wäre die Kälte in dir
geschmolzen, wie Schnee in der Sonne.
Beinahe stündest du heute noch hier
und Leben hätt beinah gewonnen.


SPITZE
Auf der Spitze des Berges
und Hand in den Wolken.
Sonne blinzelt mir zu.
Seh das Gras in der Ferne,
sehe sein grünes Leuchten.
Und ich komme betrachtend zur Ruh.


PARODIE
Alltäglichkeiten eingesammelt,
umgewandelt,
Fantasie.
Kritiker werden entkräftet,
steh'n gelassen.
Parodie.


FÄLLT
Ungebremst, lachend, lebendig.
Jeder Tag birgt neues Glück.
Neider und Hater gebändigt,
wirfst ihre Worte zurück.
Liebendes Tun wirkt verändert,
kümmert man sich nicht um sich.
Treulos zerfallende Sprüche,
Nutzloses fällt und zerbricht.


ÜBERMANNT
Ich streif dich,
berühre dein Leben.
Gefühle aus Glas in der Hand.
Erinnerst dich nicht,
was gewesen.
Wirst später davon übermannt.
Begleite die Auswahl von Wegen
und reich dir
zum Abschied die Hand.
Ich streif dich,
berühre dein Leben.
Die Zeit trägst du selbst übers Land.


ERFASSEN
Erfasse mich in meinem Wesen
und tauche in tiefste Verstecke.
Verschüttet, verborgen und dunkel
lag ich in der hintersten Ecke.


KURZ NUR
Kurz nur gelebt,
innegehalten,
Frieden.
Ewig gelebt,
Tag nicht genutzt,
Kampf.


FALSCH HERUM
Alltag.
Und Kopfschmerz erinnert.
Raus aus der Zeit,
Druck erhöht.
So manches bleibt auf der Strecke,
weil der Wind falsch herum weht.


UNÜBERWINDBAR
Unüberwindbar
scheinen die Steine
auf deinem Weg.
Unüberwindbar
drehen Gedanken
im Kopf.
Unüberwindbar
scheint die Distanz
zwischen uns.
Unüberwindbar
liegt vor deinen Füssen
der Tod.


VORSICHTIG
Hautfetzen liegen am Boden.
Zeigen das Gestern noch auf.
Neue Haut muss sich erst formen.
Gerade ist gar nichts vertraut.
Veränderung wandelt tagtäglich.
Lässt aber Spuren zurück.
Altes geht, bringt Neues mit sich.
Vorsichtigkeit noch im Blick.


DASS
Mag deine Art, wie du redest
und deine Art, wie du lachst.
Unüberwindbare Wege
bewirken Ohnmacht mit Kraft.
Du lebst weit weg dieses Leben,
ich stehe hier und leb meins.
Dass unsre Wege sich kreuzen,
scheint unerreichbar der Zeit.


DEIN SYSTEM
Verwirrt.
Verirrt.
Verunsichert.
Und Tage ziehn vorüber.
Gesucht.
Geflucht.
Getriebenheit
hält dein System auf Trapp.


LÜGE & NEID
Knüpfst deine Hoffnung
an Mäßigkeiten.
Treulos verspricht man dir Halt.
Schutzlos,
verloren,
suchend nach Wurzeln,
fingen Versprechen dich ein.
Glaubst und vertraust drauf,
alles klingt richtig.
Zu schön,
würd alles sich ändern.
Doch mit den Tagen
siehst du erst klarer
und erkennst Lüge und Neid.


ÄNGSTLICH
Angst vor der Zukunft.
Angst vor Verlust.
Angst vor der Dummheit.
Angst vor Verdruss.
Angst vor dem Sterben.
Angst zu verlieren.
Angst vorm Alleinsein.
Angst vor dem Wir.
Angst vor dem Scheitern.
Angst vor Erfolg.
Angst vor der Angst, wenn
Angst überrollt.


ZU BLAU
Hinter den Kuppen der Berge
trifft
goldenes Licht auf das Meer.
Ich stehe hier oben,
betrachtend
und Wind peitscht die Wellen umher.
Gedanken zerspringen
ganz leise,
wenn ich auf die Welt runter schau.
Vielleicht bin ich einst
alt und weise,
doch heut ist der Himmel zu blau.


FINDET SICH
Die Wolken verraten den Schnee.
Längst,
ehe sich dieser dann zeigt.
Gespür für ihn
stellte sich ein
durch offenes, stilles Betrachten.
Natur lädt zum Staunen stets ein.
Und beim Staunen
findet man sich.


DER WINTER
Schwere, graue Wolken
zeigen
Schnee liegt in der Luft.
Wind verändert seine Dichte,
drückt die Kälte nieder.
Kurzes Schauern deutet Wandel an.
Mit bedachtem Blick
lässt sich der Winter neu begrüssen.
Er findet seinen Weg,
ich seh's ihm an.


SCHENKST MIR
Schenkst mir ein Wort
und dein Lächeln
und sagst,
dass du mir vertraust.
Ich bin berührt,
möcht ich sagen.
Und Freude nimmt ihren Lauf.

LÜCKEN
Lücken im Puzzle
nun komplettiert.
Seh' deine Schönheit erstrahlen.
Ein gutes Jahr
steht vor der Tür.
Kannst dessen Fülle kaum ahnen.


JETZT, HIER
Sitzen zusammen,
trotzen der Zeit.
Du bist gebannt
und im Spiel.
Mich fasziniert deine
Leichtigkeit.
Leben wirkt einfach,
jetzt,
hier.


UM DIE WETTE
Vertrauen fährt Achterbahn
in meinem Körper,
rast mit dem Blut um die Wette.
Hat etwas gedauert,
es wiederzufinden,
es lag in der hintersten Ecke.


BEIM STILLSTEHEN
Gestern verloren,
morgen verschenkt,
ins Heute geborenes Du.
Hand in der Tasche,
Schritte gebremst,
schaust dir beim Stillstehen zu.


TRÄUME REIFTEN
Zeitenwende.
Kalte Hände.
Wirkliches Verändern.
Träume reiften
und entgleisten.
Traumschiff war am Kentern.
Neues Jahr
hisst neue Segel.
Alles wieder möglich.
Kleine Pause,
etwas ruhen.
Langsamkeit erlaub ich.


LAND
Steine gestapelt,
Türme gebaut.
Trümmer beseitigt,
geglättet.
Weg freigeräumt,
ewig und ewig.
Land nun in Sicht,
gerettet.


STILLES LEID
Wiedersehen
nach so langer Zeit.
Übelkeit trifft Schmerz
und macht sich breit.
Schuld liegt in der Luft
und schnürt mich ein.
Abgetrennte Wege,
stilles Leid.


L.A.
Las Vegas, New York
und L.A.
Die Welt ruft,
du folgst ihrem Schrei.
Entdeckst beim Erkunden der Vielfalt
das Leben
und dich selbst dabei.


INNIG
Freundschaft neu geschrieben,
neu interpretiert.
Prägung bleibt heut liegen,
sind interessiert.
Zeig dich mir, du Schönheit.
Zeig dich ungebremst.
Ich werd dich bestaunen,
innig,
ungehemmt.


ANDERE ORTE
Lädst deinen Frust auf mir ab.
Überhäufst mich
mit Flüssen aus Worten.
Aus Höflichkeit fragst du, wie's geht.
Und bist gedanklich
an anderen Orten.


UNENTWEGT
Stillschweigen.
Weggedreht.
Kluft wirkt erhaben.
Müßiggang.
Unentwegt.
Brücke zerbrach.


OHNE FREUD
Unmissverständlich.
Unüberwindbar.
Unwiderruflich.
Undankbar auch.
Ohne Versuche.
Ohne Benennen.
Ohne Betrachten.
Ohne Freud auch.


JA, NEIN
Dankbar für meine
Sicht zu betrachten.
Danke für meinen
Körper, mein Sein.
Danke fürs Hoffen
und die Geschenke.
Danke fürs Leben,
fürs Ja und fürs Nein.


DEINE WUNDEN
Tauschen möcht ich nicht.
Nimmersattes Nehmen.
Dankbarkeit sucht Platz,
sucht Platz in deinem Leben.
Lüge liegt im Wort.
Wahrheit ist verschwunden.
Tauschen möcht ich nicht,
nicht mit deinen Wunden.


SPIELST
Dir zu begegnen,
nimmt mir die Luft.
Starre im Körper
breitet sich aus.
Will mich beweisen,
will mich erklären.
Doch gibt es gar keinen Grund.

Spielst mit der Schuld
und dem Bestrafen.
Wendest dich ab,
lässt mich erblassen.
Zeit dreht zurück und hält an.


BESCHÄFTIGT
Schlägst dir die Nacht um die Ohren,
zu viele Fragen,
zu viel.
Fieberst dem Tag längst entgegen,
weil er beschäftigen will.


NACHLASSEN
Nebel legt sich übers Land.
Sinne ausgetrickst.
Langsamkeit begründet.
Getriebenheit lass nach.


GEHABE
Tag zerfließt
und Nebel legt sich
schützend über ihn.
Eindrücke in Stein gemeißelt,
Worte ins Gemüt.
Letztes, aufbegehrendes Gehabe
körperlicherseits.
Nebel wirbelt auch
durch die Gedanken.
Hoffnungsschimmer,
wenn der Körper streikt.


KILOMETER
Meilen liegen zwischen uns.
Ich betrachte sie.
Währenddessen
fällt der Regen
auf verdürrte Wüste.
Und aus Meilen werden
Kilometer.


SPIELE
Opferspiel,
Täterspiel.
Ich sage nein.
Steh für dich ein, wenn du willst.
Schuld hin,
Schuld her.
Keiner hat's leicht.
Verändere, was dir nicht reicht.


IM GENICK
Wut im Genick.
Glück nicht gegönnt.
Hass liegt im Wort
und dazwischen.
Stirbst heute nicht,
doch Leben tut's.
Sturheit und Starrsinn
genießend.


WAS ICH WILL
E
rlaube mir Heilung,
erlaube mir mich.
Versprech mir, ich mach Wünsche wahr.
Und alles, was hindert,
es gilt für mich nicht.
Zu lange war mir das nicht klar.
Erlaube mir Heilung.
Mein Körper, mein Ich,
in Einheit verbunden
und klar.
Ich werfe mein Weltbild
gern über den Haufen.
Ich kann, was ich will
und mach's wahr.


ZUKEHREN
Ich seh, wie die Dinge sich ändern.
Und Leben nimmt nur seinen Lauf.
Verunsichert und überlegend
wirfst du einen kleinen Blick drauf.
Du kannst und du darfst es genießen.
Zu lange hast du schon entbehrt.
Wir könnten das Leben begrüssen,
bevor es den Rücken zukehrt.


TRISTESSE
Verändern uns,
liegt auf der Hand.
Und Leben
spült Menschen an Land.
Mit and'rer Erfahrung
und neuen Ideen.
Gemeinsames
könnte entstehen.
Verändern uns,
Zeit ist ein Teil.
Und Leben
geht auch schnell vorbei.
Zu kurz ist das Leben,
um sich festzukleben
an Hochmut, Tristesse, Lügerei.


TAUSEND
Alles bricht scheinbar
in tausend Stücke.
Leben sucht sich neue Form.
Bin überfordert,
kann es schwer händeln.
Gefühlt hab ich alles verloren.


APFELKERN
Apfelkern birgt neues Leben.
Hat alles in sich vereint.
Klein und versteckt
wird er warten
bis seine Zeit ihn befreit.


LEICHTER JOB
Und zwischen den Stühlen zu sitzen,
ist kein leichter Job, wie mir scheint.
Zu kippelig ist das Befinden
und spendet dabei wenig Halt.


SCHUTZ BIETEN
Treulose Seele,
Sinn fällt entzwei.
Botest den Schutz nicht und dennoch
glauben und hoffen,
um zu entkommen.
Jeden Tag Winter
mit Eis.


UNSANFT
Boden zerbricht,
ich entgleite.
Keiner fängt auf
und gibt Halt.
Ich falle unsanft
und stoße
mir meinen Kopf
am Asphalt.


GAB HALT
Wünsche zerbrechen
und sie entgleiten.
Ich stehe starr,
schau nur zu.
Ohne das Wünschen
bin ich verloren.
Wunsch gab den Halt,
den ich sucht'.


BLAUE LIPPEN
Eiseskälte nimmt mich an die Hand.
Führt mich fort in Zeiten, längst vergangen.
Kälte breitet sich im Körper aus.
Blaue Lippen zeigen Leben an.


DAS GLÜCK
Das Gestern verdrängt
und das Heute verraten.
Ans Morgen geklammert,
um Halt zu erfahren.
Erinnerndes Suchen
im Keime erstickt.
In Scherben gebrochenes Glück.


FATAL
Schritte weichen Boden auf.
Trümmer auf dem Weg.
Schwer verdientes Lebensglück,
vorwärts,
unentwegt.
Rückblick wäre zu fatal.
Schein aufrechterhalten.
Trümmer auf dem Weg
erinnern an Vergänglichkeiten.


ZU ASCHE
Zerfließe zu Asche,
zu Staub.
Kein einziger Tag
kann verhindern.
Und Farben vergehen
im Grau.
Noch lebe ich,
will mich erinnern.


DAS ZWISCHEN
Wenn Dunkelheit
den Trost zerfrisst
und Tag der Nacht entspricht,
betrete ich
mit sanftem Schritt
das Zwischen.


VOM AUFGEBEN
Gib nicht auf,
brich nicht ein,
bleib noch am Ball.
Noch kannst du
alles sein,
was ich schon seh.
Düsteres bricht entzwei,
Sonne blitzt auf.
Gib nicht auf,
bald schon wirst du dich erfreuen.


DEN FRÜHLING
Wandel liegt schon in der Luft.
Geduld, gib ihm noch Zeit.
Alles kommt
im richtigen Moment.
Hast das Warten
nicht gelernt.
Ich reich dir meine Hand.
Gemeinsam
staunen wir den Frühling an.


TRADITION
Gleichwertig,
unsere Worte.
Du bist nicht mehr wert
als ich.
Gleichwertig,
unsere Rolle.
Auch wenn Tradition
dran zerbricht.


ROLLENBILDER
Rollenbilder aufgestülpt,
vorgelebt,
getragen.
Zweifel daran
werden übertönt.
Funktionieren
kann man gut,
ohne hinterfragen.
Und das Leben nimmt
den selben Weg.


WAHL
Gäb es den leichten Weg,
ich überlegte.
Gäb es ein neues Leben,
sagte ich nein.


VERSINKE
Aus tiefster Tiefe
steigt Erstarrung auf.
Reißt mich mit sich,
setzt lahm
mein Tun und Denken.
Die Wurzeln brechen
mich entzwei
und ich versinke lautlos
in der Nacht.


UM
Betäubung zerschießt
deinen Körper.
Kaum Kraft,
auf den Beinen zu bleiben.
Die letzten Reserven
geplündert.
Der neue Tag
bringt dich fast um.


FLÜGEL
Flügel gebrochen
noch vorm ersten Flug.
Mut ging verloren dabei.
Angst überwinden,
wäre nur gut.
Doch brach Vertrauen entzwei.


ÜBERGEBEN
Zufriedenheit hockt in den Venen,
während ich mich schamlos
übergebe.
Nicht lange her,
folgte ich fremdem Einfluss.
Und noch sitzt er in Mark und Bein.
Befreiung wär leichter auch schön.
Doch werd ich's tragen mit Humor
und mich weiterhin
vom Fremden entfremden.


NICHT MEHR
Bedrängt und betrachtet,
beschimpft und bewertet.
Bedeutungsschwer,
dieses Verhalten.
Bewusst klein gehalten
und nichts zugetraut.
Ungleich
seit ewigen Zeiten.
Gekämpft und verteidigt,
erklärt und beleidigt.
Erstarrung
ist schwer zu ertragen.
Gescheitert und dennoch
stets weiter und weiter.
Aufgeben
steht nicht mehr zur Wahl.


REANIMATION 1
Reanimierter Körper.
Reanimierter Geist.
Alles Geglaubte auf Anfang.
Gleichstellung um jeden Preis.
Absichten löblich und nobel.
Klarheit im Blick,
Toleranz.
Einheit von Körper und Seele.
Ausstrahlung bricht Ignoranz.


REANIMATION 2
Reanimierte Gedanken,
reanimiertes Gefühl.
Leben verläuft hinter Schranken,
zu wenig Spaß oder Spiel.

Reanimiertes Vertrauen.
Lebenslust reanimiert.
Etwas zum neu darauf Bauen
fehlte uns bislang am Ziel.


WEISSES HAAR
Schnee auf den Dächern,
weiß blitzt das Haar.
Winter zieht auch
in den Körper.
Ende undenkbar.
Leben, ein Traum.
Wandelt sich,
gib gut drauf Acht.


FUNKE
Du sagst,
es war ein guter Tag.
Bist glücklich, lächelst fröhlich.
Du brauchst nicht viel,
dein Körper, reinstes Glück.
Erinnern könnte man sich selbst,
indem man dich betrachtet.
Ein Funke von dir
zündet Leben an.


HÄLT WARM
Leben ändert sich.
Ich betrachte es.
Glaub es selber kaum.
Es ist wahr.
Zweifel abgelegt.
Mauern weggesprengt.
Schritt ins Licht hinaus.
Hält doch warm.


SCHMERZ GEHT
Starre gesprengt,
ewig ersehnt.
Fast brach die Kraft mir entzwei.
Geduld, letzte Züge.

Keine Sekunde
länger ertragbar.
Glück gehabt,
Schmerz geht vorbei.


WAHNSINN
Mutiger Wahnsinn.
Gegen Gesellschaft.
Gegen die Prägung.
Gegen den Neid.

Wahnsinnig glücklich.
Aus Überzeugung.
Aus Überwindung.
Aus altem Leid.


LEKTION
Lektion überblättert.
Schuld abgewiesen.
Wortlos
und Mut in der Hand.
Hinter den Mauern
Blumen begrüssen.
Vielfalt.
Und Fesseln verbannt.


LAUT UND WARM
Zeilen verrissen.
Worte gestrichen.
Nacht um die Ohren geschlagen.
Gespräche zerrissen,
übern Haufen geschmissen.
Freiheit frohlockt laut und warm.


EINMISCHEN
Du bist du
und zeigst es klar.
Ich betrachte dich.
Einmischen
steht mir nicht zu.
Deshalb werd ich's nicht.
Ich bin hier
falls du mich brauchst.
Geh nur, geh hinaus.
Was du möchtest,
holst du dir
und nimmst Glück in Kauf.


STEINE
Vom Leben getrieben,
den Zweifel im Blick.
Ein Fuss überm Abgrund
und Steine gekickt.
Der Mond leuchtet finster
und Winter klingt mit.
Kurz innegehalten
vor kommendem Schritt.


ZEIT BLEIBT
Stell dich ein,
Leben birgt
große Gefahr.
Entscheidung
triffst du allein.
Glaub's, es ist wahr.
Wähle
als würde es
um alles gehen.
Zeit ist kurz,
doch sie bleibt,
um zu verstehen.


PRO TAG
Auf Anfang.
Am Ende.
Ergebnis nichts wert.
Verlust
warmer Hände.
Erstarrung erschwert.
Geblieben.
Vergangen.
Ein Leben pro Tag.
Gemeinsam.
Alleine.
Und Wert offenbart.


TAG UM TAG
Festgesteckte Ziele.
Leistung übertrieben.
Bestätigung erbeten.
Tag um Tag um Tag.


BRANDUNG
Leise schlagen
die Gedanken
Wurzeln in den Körper.
Saugen Leben aus.
Innen wandelt
das Befinden
und schlägt große Wellen.
Brandung spült
Erinnerung an Land.


HAUCH
Hinter dem Tage,
hinter der Nacht,
hinter dem Worte,
ein Hauch.


ICH ERLAUB
Bin der Sinn meines Lebens,
das Suchen hört auf.
Bin dabei, mich zu finden
im Dauerlauf.
Leben will durch mich wirken
und ich drück es aus.
Eine Einheit, wir beide,
wenn ich es erlaub.


VEREINT
Gegensätzlichkeit,
dazwischen Staunen.
Schwarz trifft weiß,
Schattierungen von grau.
Ja und nein,
dazwischen Möglichkeiten.
Tag trifft Nacht
und alles wird vereint.


VERSUCH ZU FORMEN
Versuchst
mich zu gestalten,
zu formen nach dem Bild.
Dem Bild,
das dir nicht schadet,
nicht Widerworte wählt.
Versuchst
dein Bein zu stellen,
wenn ich den Rat nicht will.
Den Rat, der an mir heftet,
der unterdrückt Gefühl.


WAGNIS
Abgelöst.
Abgehängt.
Und abgenabelt.
Absichtslos.
Selbstbestimmt.
Und hinterfragt.
Anmut und
Achtsamkeit.
Kaum zu ertragen.
Ende und
Neuanfang.
Wagnis erlaubt.


GEDACHTES ICH
Und wenn der Körper
Wahrheit spricht,
in weisen Zeichen,
ohne Klage,
wenn Änderung
die Prägung bricht,
zerfällt gedachtes Ich
ganz leis zu Staub.


PROBIEREN
Aufregung steigt,
steifer Nacken.
Übelkeit sitzt in der Brust.
Atmung erschwert
klares Denken.
Zitternde Hände,
Verdruss.
Freiwillig,
kein Wort von Müssen.
Anspannung
hilft konzentrieren.
Kurzes Besinnen,
kurz richten.
Einladung,
es zu probieren.


SCHRANKEN
Tick tack,
tick tack.
Näher rückt die Zeit.
Einladung der Fähigkeiten.
Änderung,
nichts bleibt.
Mut im Blick,
im Sprechen auch.
Mut in den Gedanken.
Glücklich ist,
wer sich bewegt,
hindurch
durch Mauern, Schranken.


NUR ZU
Möglichkeit ergriffen.
Hin und her gerissen.
Und am Ende froh.
Freude, noch verhalten.
Ändert. Nichts beim Alten.
Und ich schau nur zu.


FLAMMEN
Aufregung springt zu mir rüber.
Steckt euch an,
Funke entflammt.
Lautstärke kaum zu ertragen.
Raum brennt,
kämpft mit Flammen.


ABFLIESSEN
Verständnisvoll im Miteinander.
Deine Sicht.
Meine.
Verschieden.

Lernen.
Öffnen Perspektiven.
Vorwurf und Schuld
fließen ab.


RÜTTELN
Rütteln an mir,
ich erblinde.
Form ändert ihren Verlauf.
Gläserner Blick,
tote Hände.
Wahrheit und Leben blitzt auf.


UND KNISTERN
Schnee hüllt die Welt ein,
dimmt ihren Klang.
Leises Bewegen
an Schönheit entlang.
Knirschen und Knistern,
knackendes Weiß.
Wartendes Leben
unter dem Eis.


ASCHE & SCHUTT
Welt liegt in Asche, in Schutt.
Ich nehm mir Zeit,
nicht das Leben.
Betrachte,
ob Menschlichkeit wirkt
und halte mit dieser entgegen.


BLICKRICHTUNG
Benutzen, was da ist
und Streben nach mehr
in Asche begraben,
sonst brenne ich leer.

Bedanken für Reichtum,
der mir innewohnt.
Den ich übersah,
weil es scheinbar nicht lohnt,
die Richtung des Blickes zu wenden.


SCHWÄRZE
Abendrot bricht und
trägt mich hinfort.
Schwärze der Nacht
hüllt mich ein.
Einstige Angst
hinterlässt keine Spuren.
Sicherheit wächst
mit dem Schwarz.


SCHENKST MIR
Öffnest die Tür durch Vertrauen,
welches du mir stetig schenkst.
Kann augenblicklich entspannen.
Fühl mich verbunden mit mir
und im Begegnen zu Haus.


AUSPROBIEREN
Bereitest den Acker
und stellst ihn bereit.
Vertraust darauf,
dass ich schon weiß.
Du hast keinen Anspruch,
brauchst keinen Beweis.
Du lässt zu
und ich probier aus.


KARTENHAUS
Reichtum in mir, meine Stille.
Hält mich stabil, richtet aus.
Unüberwindbare Dinge
fallen ein, wie Kartenhaus.


DEM STAUBE
Zerfiele die Welt heut zu Staube,
sag ich, ich hab alles gegeben.
Umgeben von dem, was ich mag,
stell ich mich dem Staube entgegen.


ANSPRUCH AN
Anspruch an Dinge,
die dir nicht gehören.
Neidisch,
wenn keine Silbe
dich
noch erwähnt.
Auf ewige Zeiten
wünschtest du dir ewige Dankbarkeit.
Doch steht Leben
nicht in Abhängigkeit zu dir.


DEBATTE
Von innen nach außen,
halt nichts mehr zurück.
Die Zeit rennt zu schnell und
ich halte nicht mit.
Hab nichts zu verlieren
und zeig mich nun ganz.
Will nicht debattieren
und folg meinem Herz.


BINDET FOKUS
Gleichgewicht bindet all meinen Fokus,
wandelt die Formen, die Farben.
Leicht überkommt mich Schwermut.
Und Fragen fliegen wie Schwalben im Wind.


WÄRE
Ich würde
aber ich weiß nicht, wie es geht.
Ich will,
doch ich seh einfach keinen Weg.
Ich weiß,
doch weiß ich gar nichts im Vergleich.
Ich wäre,
hätt ich nur alles schon erreicht.


OHNMACHT
Gefangen
im Denken.
Und Tag fällt entzwei.
Befangen
im Reden, im Handeln.
Verirrt
auf dem Wege.
Begegnen zerfällt
vor Augen
zu Ohnmacht und Kampf.


ÜBER ALLE BERGE
Ohnmacht legt sich
über alle Berge.
Wandelt Welten eisig
und zu Frost.
In Sekunden fallen
die Erinnerungen ab.
Hände zeigen auf
Tod und Verlust.


VERTAN
Verdammnis.
Verbrechen.
Verzagen.
Verzögern.

Vernunft.
Unverzeihlich.
Vergeben.
Vertan.


FAMILIE
Vater.
Mutter.
Gute Miene.
Gut gemeint.
Vergeblich.

Kind.
Gebrochen.
Unverstanden.
Wahrheit
abgetan.


DURCHQUEREN
Durch Täler,
durch unsagbar tiefe Tiefen
steige ich,
um anzuerkennen,
welcher Kraft
das Durchqueren entspringt.


ABSTAND
Betretenes Schweigen.
Verletztes Gefühl.
Kluft unüberwindbar
und Abstand als Ziel.
Belastende Leere
im Blick und in dir.
Und rastlose Schwere
erkennbar im Wir.


HINAUS
Mein Rat ist leeres Wort für dich.
Du testest aus
und findest dich.
Wächst über dich hinaus.


FÄNGT AN
Nähebedürfnis
zeigt an zu Hause.
Findest dich dann.

Kurzes Verlieren
und Wiederfinden.
Freiheit fängt an.


ABSCHÜTTELN
Beklemmung im Körper
und doch hält er Stand.
Er windet sich spürbar
und wird übermannt
von wirrem Empfinden,
von Starre und Zeit.
Er wird sie besiegen
und macht sich bereit
und schüttelt Vergangenheit ab.


AUFGEBRAUCHT
Weite hinter dir.
Schnelligkeit im Tun.
Du verschwendest hier
deine Zeit.

Hastest durch die Nacht,
durch die Tage auch.
Hältst dir selbst nicht Stand.
Aufgebraucht.


GEBEUTELT
Vom Leben gebeutelt.
Von Worten zerpflückt.
Mit Zweifel bepackt
und der Blick stets zurück.
Mit Scherben im Fuß.
Mit dem Glas in der Hand.
Fern ab von Genuss
spült es Träume an Land.


TRAURIGES HERZ
Versteckt hinter Fäusten,
Parolen und Schuld,
ist kaum zu erahnen,
was ihr wirklich wollt.
Versteckt hinter Drohung,
Beschämung und Schmerz,
ruft leise ein trauriges Herz.


SCHARFE WORTE
Gegenwind.
Ungeahnt.
Weht scharfe Worte.
Umgedreht
und im Blick
steckt fest der Schock.
Gegenwehr
trifft auf Angst.
Will sie bezwingen.
Hand aufs Herz.
Gnadenlos.
Alles verquer.


KRIEG UMGEKEHRT
Feinde aus Freunden.
Liebe zu Hass.
Einst sehr bedeutend,
heute erblasst.
Weite aus Nähe.
Spaß wird zu ernst.
Freiheit bekämpfend,
den Frieden verwehrt.

Feinde zu Freunden.
Hass liegt im Gras.
Freundliche Worte,
Angst trifft auf Angst.
Keiner ist besser,
keiner mehr wert.
Geschichte verstanden
und Krieg umgekehrt.


UMHER
Sprache zerschlagen.
Innerlich leer.
Worte nicht greifbar.
Treibe umher.
Ringe um Fassung.
Horizont schwer.
Schwenk weiße Fahne
sacht hin und her.


SEKÜNDLICH WECHSELND
Sekündlich wechseln Wolken
ihre Form.
Halten Sonne fern,
geben ihr Raum.
Sekündlich ändert sich mein Blick
aufs Leben.
Wahrheit wechselt ab sich
mit dem Traum.


VERLOREN AM GRUND
Zu leise, mein nein.
Verloren am Grund.
Liegt dort
auf mich wartend
seit Jahren und Stund.
Die Sehnsucht
wird lauter.
Es ruft immerfort.
Will, dass ich bemerke,
es lauert noch dort.
Ich hör es
und wär es
das Letzte zu tun,
ich hol es nach oben
und vorher nicht ruh'n.


GEWALT
Geduld aufgebraucht.
Worte reichen nicht aus.
Alarm in der Luft.
Mimik bricht.

Distanz riesengroß.
Das Kämpfen geht los.
Fäuste geballt.
Gewalt.


KEIN LICHT
Kein Licht mehr
unter dem Scheffel.
Kein ja
zu verschwiegenem Nein.
Kein Lächeln
in zu schweren Zeiten.
Kein trotzdem,
wenn ich's anders mein'.


EINEN SATZ
Schaust von Weitem, was ich tu
und wertest.
Näher kommen, kommt
nicht in den Sinn.
Die Distanz hält dich
auf deinem Platze,
der dir Macht und Sicherheit beschert.
Gäbe es
nur einen Satz zu sagen,
würd ich lauschen, welcher wohl erklingt.


SKEPTISCH GEBLIEBEN
Müde, doch mutig.
Kraftloser Akt.
Wunden und Wunder
nahe verpackt.
Freiheit vertrieben,
sammelst sie ein.
Skeptisch geblieben
und oft allein.


WEH
Erkennend.
Verrennend.
Verratend.
Verdreht.

Erschöpfend.
Verneinend.
Verteidigt.
Tut weh.


KEIN BODEN
Kein guter Zeitpunkt.
Unter den Füßen kein Boden.
Kein Miteinander.
Herz hinter Mauern aus Angst.
Kein Diskutieren.
Worte ersticken in Kehle.
Kein Lösungsansatz.
Findet sich noch nicht zusamm'.


UND ANFANG
Erschütterte Wurzeln
doch Blick in die Ferne.
Im Außen gesucht,
hat das Finden erschwert.
Den Ursprung missachtet
doch weiter getragen.
Und Anfang
hat Ende verdreht.


DAS EWIGE EIS
Hast das Leben verdient,
glaube mir.
Du bist nicht nur
versehentlich hier.
Du bist größer
als du bisher glaubtest.
Durch dein Sein
schmilzt das ewige Eis.


MUT FASSEN
Leben steht auf der Kippe
zwischen bleiben und geh'n.

Hättest du eine Wahl
würdest du anders wähl'n.

Bist zu klein zum Entscheiden
und das Leben meint's gut.

Großer Tag, du darfst bleiben
und der Körper fasst Mut.


WIRD VERTRAUT
Stabile Beziehung
entsteht nur bedacht.
Hinwendung, Zutrauen
verbinden mit Kraft.
Mit Herzlichkeit oder
durch freundliches Wort
wird Nähe und Liebe vertraut.


STAND HALTEN
Weiß gegen schwarz gegen weiß.
Mauerzerfall trifft auf Eis.
Hoffnung und Mut und Vertrauen
halten dem Widerspruch Stand.


HEIMLICH
Ausgelebt
in bunten Farben,
was der Alltag nicht erlaubt.
Wolltest anders,
wolltest wagen,
Leben kreativ zu leben.
Doch das Müssen
schleicht von hinten
sich ins Wagnis,
frisst es auf.
Übrig bleiben nur die Wünsche.
Heimlich lebst du sie dann aus.


SICHERER ORT
Über Nacht
aufgewacht.
Hoffnung,
ein Schimmer.
Morgen früh
weicht der Schmerz.
Licht flutet Zimmer.
Dunkelheit
löst sich auf,
trägt Ängste fort.
Du bleibst hier,
weichst nicht aus.
Sicherer Ort.


AUFSCHREI
Frust gezähmt.
Heuchelei
flechtet die Lüge.
Bitterlich
aufgeregt.
Sanftmut entkommt.
Kaltes Herz.
Kalter Blick.
Hass hängt am Ärmel.
Blutverschmiert.
Und vor Schmerz
schreit auf die Angst.


LÜGE UM LÜGE
Propagierst
stimmungsvoll
Lüge um Lüge.
Intention
hält die Macht
fest in der Hand.
Zug um Zug
ausgedacht.
Ich gratuliere.
Nicht mehr lang,
nicht mehr weit.
Schon ganz nah dran.


DURCH GRÄBEN
Durch Gräben und Wälder,
durch Sumpf, durch Morast.
Die Nächte sind kälter
als jemals geahnt.
Verzweiflung gebändigt,
betäubt und verwischt.
Mehr tot als lebendig
und Glaube zerbricht.


JEDEN GRUND
Vertraust dich mir an
und ich lausche sanft
und interessiert
deinem Wort.
Gehemmt und noch schüchtern,
musst dich nicht verstecken.
Zeig alles,
du hast jeden Grund.


VERGLÜHEN
Kopf unterm Arm
und du kämpfst.
Stimme allein ist Verräter.
Schleppst dich so stolz durch den Tag.
Brennende Wangen verglüh'n.


ÜBER TRÄUME
Möchtest über Träume sprechen
und deren Bedeutung.
Ein paar Schritte gehen wir,
ich lausch.
Manche hinterlassen Angst,
andere erfreuen.
Alle zeigen etwas auf,
du staunst.


ES HEILT
Du und ich
verbringen Zeit.
Ruhe kehrt in unsere Begegnung.
Wünschst dir mehr davon,
ich weiß.
Und ich spüre, dass es Wunden heilt.


WILDE TRÄUME
Schneller Atem.
Augen rennen,
folgen wilden Träumen.
Warmer Körper,
heiße Stimme.
Heilend durch die Nacht.


NACHTWANDLUNG
Umgestülptes Inneres
wendet sich nach außen.
Angst verliert sich
und mit ihr
wandelt sich die Nacht.


DAS ZIEL
Vertrauen blieb standhaft
und trug durch den Schmerz.
Verwandlung als Folge
geduldig ersehnt.
Zum Greifen schon nahe,
das Ziel.


SCHOCK AUFGEWEICHT
Dem Leben erlaubt,
einzuziehen.
Dem Tod kurz
die Hände gereicht.
Das Leben gewählt,
es zu leben.
Erstarrung und Schock
aufgeweicht.


REGELN MISSACHTET
Gruppendynamik.
Lauter als laut.
Regeln missachtet
und Mist gebaut.
Gegeneinander.
Wut bauscht sich auf.
Verlierer, ein Jeder
doch Wandel erlaubt.


DRUCK GEMACHT
Druck gemacht.
Ausgelacht.
Nichts zugetraut.
Hierarchie.
Rollenbild.
Hält Wandel auf.
Augen zu.
Weggeschaut.
Ist doch nicht schlimm.
Kämpferei.
Widerstand.
Freiheitsgewinn.


WEICHE MIMIK
Sonne geht unter.
Horizont bunt.
Abend ergießt sich.
Schwarz wird die Stund.
Stille erklingt schon.
Rauschen entweicht.
Schnelligkeit fließt ab.
Mimik wird weich.


AUF PAPIER
Und Zeugen schauen weg,
sei zu gefährlich.
Und Gleichgewicht
gibt's nur auf dem Papier.
Und Hierarchie
sei gar nicht von Bedeutung.
Und Widerstand sei zwecklos,
sagst du mir.


WIE WIR
Rosenduft.
Hüllt dich ein.
Liebliches Kind.
Tanzt und singst.
Ganz allein.
Scharf weht der Wind.
Fröhlichkeit.
Lebenslust.
Sprechen aus dir.
Singen bricht.
Tanzen auch.
Eine, wie wir.


DEN GLAUBEN
Vertrauen ins Leben,
in Menschen,
in dich
war schwer zu ertragen
für Neider.

Mit Wut,
mit Verzweiflung
und mit größter Müh,
brach man dir den Glauben,
brach dich.


DER LAUF
Freundlichkeit.
Nur ein Ziel.
Kriegst, was du brauchst.
Jedes Wort,
Teil vom Spiel.
Du hast es drauf.
Lügerei.
Du beherrschst.
Wahrheit bricht auf.
Weiter mit
aller Macht.
Nimmt seinen Lauf.


VERBORGENE KRAFT
Lautes Übertönen
leiser Worte.
Stille wird erstickt,
hat keinen Platz.
Zu gefährlich,
würd' man ihr begegnen.
Zu bedrohlich,
die verborg'ne Kraft.


KLACKS
Hämisches Grinsen wird leiser.
Hat kaum noch Kraft,
kaum Bestand.
Unter ihm lauert Erfüllung.
Zeit bricht es auf.
Umgerannt.


ANDERS GEWOLLT
Hebst in den Himmel.
Lobesgang.
Vermittelst ein liebliches Bild.

Aufprall am Boden.
Hast ja gewarnt.
Ergebnis, wenn man anders will.


ESSEND
Essend, um zu betäuben.
Essend, um zu bezeugen.
Essen hat Freiheit im Arm.
Esszwang, das Herz schlägt Alarm.
Essend Bedrohung vergessen.
Bestrafung gefunden im Essen.


GEGEN DIE WAND
Täterintrojekt.
Rennst gegen Wände.
Wunderst dich noch
über's Wiederholen.
Hilfreich einst
für's reine Überleben.
Wendet sich,
Gefahr verliert die Kraft.


GOLDENER KÄFIG
Goldener Käfig.
Scheinbares Glück.
Willst dich beschweren,
bist wohl verrückt.
Geht dir doch blendend.
Um dich nur Gold.
Könnt man vom Leben
denn mehr noch woll'n.


DOCH NICHT ZU SPÄT
Mit Speeren beworfen,
mit Feuer verjagt.
Hast andere Meinung
und bleibst ungefragt.
Gefügig, gehorsam
mit allem, was geht.
Gebeutelt, gebrochen
und doch nicht zu spät.


NACHTGEWAND
Nachtgewand
zieht am Tag,
kleidet ihn ein.
Aufgewacht.
Unverbraucht.
Bist nicht allein.
Zeit genutzt.
Morgenrot
in weiter Ferne.
Dunkelheit.
Mondlicht und.
unzählig Sterne.


KOPF UND KRAGEN
Fühlst dich verraten
und hintergangen.
Fühlst dich betrogen.
Dann teilst du aus.
Um Kopf und Kragen,
suchst nach Erklärung.
Mitgefühl für dich
fällt nicht gut aus.


KIND ERWECKT
Inneres Kind erweckt.
Schreck im Genick.
Lärm erfüllt seinen Zweck.
Pech rutscht ins Glück.
Strampelst und willst erklär'n.
Ich soll versteh'n.
Zerrst fest an meinem Arm.
Gestolpert beim Geh'n.


ÜBERKIPPEN
Stimmung kippt über,
landet bei mir.
Du bist ganz ängstlich
und nicht bei dir.
Wandelnde Sorge,
Körper trägt schwer.
Hoffnung auf Gutes
geht grad nicht mehr.


ERPICHT
Feuereifer
überspannt den Bogen.
Wettkampf
unentwegt,
verhüllt die Sicht.
Schwierigkeit,
der Ruhe zu begegnen.
Immer nur
aufs nächste Ziel bewegt.


WIRD GROSS
Geb nichts auf Konventionen,
auf Hierarchie,
Kommerz.
Es würde sich nicht lohnen,
einzusteigen.
Mit keiner Macht der Welt
stiehlt man mir meine Kraft.
Und Würde bleibt
und wandelt sich,
wird gross.


DECKUNG
Balanciere zwischen Welten,
zwischen den Extremen.
Im Morast
liegt dunkelschwarz Geduld.
In der Sonne könnt ichs wagen,
Deckung abzulegen.
Achtsamkeit
schützt vor verbranntem Land.


WINDHAUCH
Unüberwindbarer Frust.
Eskalation und Genuss.
Übereinander gestapelt.
Windhauch bringt alles zum Sturz.


HOCH
Hohe Hacken.
Schrille Lippen.
Laute Stimme.
Du fällst auf.
Böse Worte.
Schräge Blicke.
Gesten, drohend.
Gibst nicht auf.
Kennst dich selbst gut.
Kein Beweisen.
Neid, Verachtung.
Hält nicht auf.
Klare Ziele.
Stolze Zahlen.
Unbeirrbar.
Setzt eins drauf.


IN KETTEN GELEGT
Beerdigt.
In Ketten gelegt.
Beschuldigt,
benutzt
und verraten.
Abartigkeit.
Hand angelegt.
Mit Macht
und Gewalt.
Welt verdreht.


ERSTICKT
Lebendig begraben.
Gefangen im Glück.
Kein Weg führt hinaus.
Keiner schenkt einen Blick.
Lebendig begraben.
Nicht vor, nicht zurück.
Und Winter bedeckt
und erstickt.


ALLES KANN
Alles kann wandeln,
alles sich drehen.
Musst manchmal einfach
aus dem Weg gehen.
Alles ist möglich.
Gib etwas Zeit.
Alles erneuern.
Bist du bereit?


VERHARREND
Und vielleicht habe ich
gar keine Lust, dir zu begegnen.
Weil es mich
an mein eigenes Unvermögen,
Grenzen aufzuzeigen,
erinnert.
Vielleicht meide ich daher
ein klares Ja oder Nein
und verharre im Schweigen.


JENE
Du erinnerst
meine blinden Flecke.
Jene,
auf die ich gern verzichtet hätte.
Jene,
die uns hier und jetzt vereinen.


GRAS WÄCHST
Kein Wort von Vergebung
und keines, das zeigt,
du siehst es heut anders
und es tut dir leid.
Kein Wort ist mehr nötig
in diesem Kontext.
Und Gras wächst mit laufender Zeit.


ABFALLEN
Ausgetreten.
Abgeschlossen.
Ende in der Hand.
Betrachte es,
bevor ich es begrabe.
Tränen flossen.
Schmerzen zogen
Zähne fest zusammen.
Schritt für Schritt
fall'n Hindernisse ab.


BRÜLLST DEIN LIED
Nachtigall,
brüllst dein Lied
laut mir entgegen.
Sammel mich
grad erst ein
nach jener Nacht.
Morgen hält
mir sein Licht
freundlich entgegen.
Sonnenschein
abgewehrt.
Lied lädt mich ein.


VISIER
Mitläufer
und zückst das Messer.
Unsicherheit
macht es nicht besser.
Mit dabei,
mit im Visier.


AUFBÄUMEND
Aufbäumend
zeigt sich die Wut.
Hältst zurück,
schnell pumpt das Blut.
Weisst nicht wohin
und was tun.
Schreist und tobst.
Aber was nun?


UND KNOCHEN
Wartend betrachtend
und Zeit abgelegt.
Sie hängt am Haken,
wird vom Wind bewegt.
Leise erinnert
die Brise mein Sein.
Klappernde Zähne
und Knochen.


NOCH WEITER
Ich lieg hier
während du
den Tag durchdringst.
Du bist stark,
stellst dich ihm.
Ich scheiter.
Augen zu
wälz ich mich,
sehe nicht hin.
Ergeb mich
der Starre
noch weiter.


HINDERNISLAUF
Augen zu.
Unterdrück'
deine Gedanken.
Hinderlich.
Halt zurück
dein Selbstmitleid.
Schritt nach vorn,
geradeaus.
Kannst nur gewinnen.
Weiter so.
Beinah da.
Hindernislauf.


IN PAUSEN
Du lächelst mit zuckenden Augen,
die Lippen zusammen gepresst.
Es geht gut, soll ich dir so glauben.
Doch hast du mich da unterschätzt.
In Worten, in Mimik und Gesten,
in Pausen, in Stimme, im Gang
seh ich das, was du gern verstecktest.
Komm, lass uns noch mal neu anfang'.


DABEI LERNEN
Du weisst, wie es geht.
Ich mach's anders.
Ich finde mein' eigenen Weg.
Alle Konstrukte beiseite
oder kopfüber gedreht.
Raus mit dem Druck,
geht auch anders.
Tschüss zur Erwartung,
bye, bye.
Einmal von vorne,
auf Anfang.
Ich schau,
was ich lerne dabei.


ANKLANG
Wir machen das schon immer so.
Beschwer dich nicht,
mach mit.
Du musst nicht drüber nachdenken.
Auch nicht
ein kleines Stück.
Schon immer, immer war das so.
Wieso soll sich
was ändern.
Stell dich nicht an und sei nicht so.
Komm reih dich ein.
Komm mit.


MEIDEST
Und du meidest
jedes Gespräch über den Tod.
Doch heimlich
hält er dich vom Schlafen ab.
Und du lenkst dich ab
mit tollen Sachen.
Doch erschütterst kurz,
wenn Tod dich streift.
Und am liebsten
wär dir das Verbannen.
Doch bislang ist das Träumerei.


NOCHMALS NEIN
Nein, nochmals nein.
Doch du hörst nicht.
Trittst über Grenzen
und tust
als sei dies völlig normal und
du hättest gar nichts gemerkt.
Stell dir vor,
es wäre anders.
Dein Nein sei nichts,
was hier zählt.
Wie fühlst du dich
während dessen.
Wie fühlst du dich,
umgekehrt.


ABWIEGELN
Fragst, wie es geht.
Ich versuche
Worte zu finden
zum Teilen.
Du wiegelst ab
unterwegs.
Ich lass es sein,
halte an.


IN DEINER HAND
Du nutzt Möglichkeiten,
um mir zu beweisen,
wie schlecht du dich fühlst
und wie sehr du
auf dem Weg bist,
die Dinge zu ändern.

Doch, dass du es schaffst
und die Richtung veränderst,
glaubst du schon seit langem
nicht mehr.

Was soll ich sagen?
Ich kann dich ermuntern
und kann dir Mut schenken.
Doch dann
bist du es, der es ändert.

Du kannst auch verweilen,
dich selbst bemitleiden.
Du hast es allein in der Hand.


GEDEIHT
Die Welt heilt,
weil du hinterfragst.
Gesetzmäßigkeiten
und Regeln.
Und jeder
noch so kleine
Wandel
setzt Samen
und wächst und gedeiht.


ENTKOMMEN
Das Böse frohlockt
mit Versprechung.
Und zieht lieblich
in seinen Bann.
Einmal berührt,
ist Entkommen so schwer.
Angst greift dich
und besiegt dann.


PROBIEREND
Verweile in Stille,
im Fühlen,
in mir.
Gedanken verharren
und schwinden.
Mal bin ich's ganz,
mal bin ich halb nur bei mir.
Probierend werd ich
Wege finden.


INHALT & WEG
Kreise die Themen ein,
die mich bewegen.
Puzzeln sich
zu einem Bild.
Fokus wird klarer,
ich sehe
Absicht und Inhalt
und Weg.


VERSTEHEN LERNEN
Ich leih dir meine Stimme,
wenn du magst.
Du hast noch keine Worte,
bist noch klein.
Doch weisst du bereits alles
von der Welt.
Und dich betrachtend,
lernen wir verstehen.


ABENDGRÜSSE
Lila Wolken.
In der Hand Kaffee.
Glück zum Greifen nah.
Und ich genieße.
Vögel zwitschern.
Tag sagt adieu.
Leer, meine Gedanken.
Abendgrüsse.


HERZLICH
Weiß und gelb,
versteckt noch,
musst gut suchen.
Blumenköpfchen
zwischen braun und grün.
Nicht mehr weit,
der Frühling
sendet Grüße.
Lädt den wachen Geist
schon herzlich ein.


BIN BEREIT
Worte fehlen noch.
Doch Gefühl ist da.
Etwas ändert sich.
Bin bereit.


TREU
Und weil der Schatten kratzt,
werd ich bestaunen.
Und wenn er wächst und wächst,
ich bleib ihm treu.
Und ob er sich verwandelt,
werd ich sehen.
Schon während des Bestaunens
wird er neu.


ZUGEHÖRIG
Deine Unsicherheit
landet bei mir.
Schlag mich nicht drum,
doch nehm ins Visier.
Sie weiß nicht wohin,
du verbannst sie.
Doch eigentlich
gehört sie nur dir.


GESCHEH'N
Integriert,
was ich war.
Wehr mich nicht mehr.
Alles schon
lange her,
nun Teil von mir.
Ablehnung
geht nicht gut.
Zu oft versucht.
Annahme.
Fehler sind
Teil vom Geschehen.


VERGNÜGEN
Raus aus dem Denken
ins Fühlen.
Raus aus dem Muster,
kreieren.
Raus aus dem Alten
ins Neue.
Raus aus den Schleifen
mit Mut.


GUT MEINT
Ich freu mich für dich,
wenn du sagst,
dass sich deine Wünsche erfüllen.
Ich freu mich mit dir
und bezeuge,
dass es das Leben gut mit uns meint.


ABSTRAHIEREN
Wird alles möglich,
wenn ich dem Leben über die Schulter schaue.
Ich seh sich Dinge
mit einer Selbstverständlichkeit fügen.
Nie könnte man
so um die Ecke denken,
nie so abstrakt abstrahieren.


AUF DER HUT
Sei auf der Hut,
sagst du.
Welt sei gefährlich.
Gibt so viel Böses, so viel.
Hier sei ich sicher,
könnt auf dich bauen.
Durchschaue erst später dein Spiel.
Du bist's, der Angst hat.
Fühlst dich nicht sicher.
Ich spende Trost, geb dir Halt.
Und wenn ich ginge,
bricht deine Welt ein
und überfordert dich bald.


ZU NAH
Du bist zu nah
und deine Hand
gehört dort gar nicht hin.
Die Stimme bricht mir
und Körper erstarrt.
Für wahr, für wahr,
wer bin ich, dass ich
dir hier widerspreche.
Die Zeit ist reif,
ich bin mir selbst gewahr.


GEKITTET
Scherben gekittet mit Spucke.
Scherben gekittet mit Blut.
Tränen geronnen zu Bächen.
Bäche ergossen in Flut.


SCHICKSAL
Überlebend.
Überlebt.
Über'm Abgrund einst geschwebt.
Über'n Berg
hinab ins Tal.
Schicksal in den Händen.


MATRIX
Matrix erloschen.
Umprogrammiert.
Schicksal ergoss sich vor mir.
Hellwache Sinne.
Näher bei mir.
Gewonnener Ausblick aufs Leben.


KOMM, LASS
Komm, lass uns reden.
Du schweigst.
Bist nicht gewohnt
dich zu zeigen.
Komm lass uns schweigen.
Du weinst.
Weil du grad nicht
weiter weisst.


MUST HAVE
Haus und Wohlstand,
Reichtum und Besitz.
Rennst und rennst
und musst noch weiter rennen.
Steckst im Strudel,
schneller wird es dort.
Strömung gibt die Richtung,
zeigt den Weg.
Zeit zum Denken
wird vom Wind verweht.


FAST UNSICHTBAR
Ein kleines Zucken,
ein fremd betontes Wort.
Ein kurzer Blick,
in dem die Angst mitschwingt.
Ein schräges Lächeln
ohne jeden Grund.
Das Auftreten
voll Stolz und Arroganz.
Und Widerspruch
in kleinsten Kleinigkeiten.


NIMMT RAUM
Übelkeit steigt in mir auf.
Wie aus dem Nichts
nimmt sie Raum.
Fühl mich gelähmt,
unbehaglich.
Starre hält sie an der Hand.
All meine Sinne gespannt.


GEHEIMNISVOLL
Du willst nicht,
dass ich dich verrate.
Geheimnisvoll
verhältst du dich.
Doch bis ich jemals
hinterfragte,
verstrichen viele Jahre schon ins Land.


ZURÜCK FALLEN
Ich gönn mir und freu mich,
doch plötzlich
verändert das Denken.
Beschimpfend, bestrafend,
belächelnd,
verzerrt und gemein.
Die Freude verschwindet,
sie macht Platz für
Angst und Verzweiflung.
Ich falle zurück
und verliere
den Mut kurz dabei.


NICHT HÖREN
Fokussiert.
Konzentriert.
Hältst mich nicht auf.
Lang geglaubt
und gefühlt,
ich sei nichts wert.
Schade um
den Versuch,
mich zu verwirren.
Keine Zeit.
Keine Lust.
Hör nicht mehr drauf.


KEIN ERBARMEN
Dicke Wände,
Nebelschwaden.
Rauch verhindert Sicht.
Kein Erbarmen,
kein Verzweifeln.
Nein, du hältst mich nicht.
Sprenge Rahmen,
lösche Feuer.
Rucksack selbst gefüllt.
Auf zum nächsten
Abenteuer.
Ängste hab ich nicht.


BLOCKIERT
Blockierte Gedanken.
Blockiertes Gefühl.
Blockiert, meine Worte,
die ich sagen will.
Blockiertes Begegnen.
Blockade im Herz.
Blockiert, meine Heilung,
doch bricht sie den Schmerz.


SO GUT
Unruhe, Zittern,
Herz überschlägt sich.
Wie aus dem Nichts
packt es mich.
Renne im Dreieck,
Suche nach Herkunft.
Bin überfordert,
nicht ich.
Später erzählst du mir,
dass du besorgt bist.
Angst nimmt dich ein,
dein Herz rennt.
Weisst grad nicht weiter,
weisst nicht,
wo's lang geht.
Ich bleibe hier,
steh dir bei.
Kann mich sortieren,
muss gar nicht tragen.
Trau dir zu,
dass du erkennst.
Nimm dir die Zeit,
komm bei dir an.
Und ich bleibe ich,
bleib bei mir.


UNBEMÜHT
Baumwipfel wiegen sich,
tanzen im Wind.
Bewegung wirkt sanft, unbemüht.
Wolken, wie Watte
vor zartblassem Blau.
Kulisse berührt das Gemüt.


VERSCHMELZEN
Switch
und die Leere verblasst.
Zukunft und Jetzt,
sie verschmelzen.
Unnahbar wandelt,
wird ernst.
Einen Fuss längst
in der Tür.


ALTLASTEN
Altlasten abgelegt.
Leichtigkeit ruft.
Innerlich umgestülpt
und aufgewühlt.
Gleichgewicht
an der Hand.
Ich balancier.
Wüste, verbranntes Land
wandelt sich hier.


HOFFNUNG DAZU
Schwindel,
wie aus dem Nichts.
Schmerz
und der Tag will beginnen.
Tiefschwarze Nacht in den Zellen.
Und ich sende Hoffnung dazu.


STOLZ AUF DICH
Wir sind stolz auf dich,
weil du dich ausprobierst.
Wir sind stolz auf dich,
weil du dich nicht verlierst.
Wir sind stolz auf dich,
gibt nichts zu verzeihn.
Wir sind stolz auf dich,
bist niemals allein.


GLAUBT AN MICH
Stimmen im Kopf.
Hör euch sagen:
Weiter so, weiter voran.
Jammern hilft nicht
und kein Klagen.
Glaubt an mich,
glaubt, dass ichs kann.


LÜCKEN
Zusammenhänge
scheinen unbegreiflich.
Und dennoch spricht das Leben
und zeigt auf.
Auch wenn ich noch nicht alles
ganz verstehe,
ich fahre fort,
nehm Lücken gern in Kauf.


AN STILLE
Erinnerung an Stille
zwischen Noten und Wort.
Erinnerung an Heimat
trugst du mit dir fort.
Erinnern, erinnern.
Zu schwer ist die Last.
Die Bilder begraben
im dunklen Morast.


FRAGE
Ich frag dich,
was du tun würdest,
wenn es um alles und nichts ginge.
Um alles,
weil du alles bisher Geglaubte
über Bord werfen müsstest
und um nichts,
weil nichts bisher Geglaubtes
wahr wäre.
Was würdest du tun?


MACH'S  GUT
Bye, bye,
mach's gut.
Ich danke dir.
Du wolltest mich beschützen.
Nun bin ich gross,
ich gebe Acht
und pass gut auf mich auf.


FARBEN & FORMEN
Würdest du aus Kinderaugen schauen,
nicht aus den verletzten
und eingeschüchterten,
sondern aus den freudigen
und neugierigen,
wie würdest du die Welt dann sehen?


VOLLER VORFREUDE
Einen Moment noch
nehme ich mir die Zeit.
Ich lausche,
halte inne,
halte an.
Und ich freu mich,
weil dieser Moment
voller Vorfreude steckt
und weil er sich gut anfühlt
und ich mich lebendig in ihm.


DA
Verschüttet und unsichtbar
und dennoch da.
Versteckt und gut zugedeckt
aber doch wahr.
Kommt Zeit und es windet sich
aus Trümmern raus.
Verzeih ihm, es traute sich
vorher nicht raus.


ERZÄHL MIR
Erzähl mir, wer du bist,
ich hör dir zu.
Und wenn du's grad nicht siehst,
ich habe Zeit.
Erzähl mir, wer du bist
und komm zur Ruh.
Du musst dich nicht verstellen,
nichts beweisen.


SCHUTZ RISS
Schutz riß
und nichts mehr zu tun.
Stunden und Tage
des Wartens.
Trennung
und wir schauten zu.
Zu starr und
nur noch funktionierend.

UND DANN
Und nein, du bist nicht Schuld,
du gabst dein Bestes.
Und ja, es hat nur leider
nicht gereicht.
Und wenn du heute wieder
vor der Wahl stehst,
nimm dir die Zeit
und dann entscheide neu.


NEUES LIED
Altes trifft neues Lied.
Laut trifft auf leis.
Enges Bild wird bewegt,
wackelt am Grund.
Scheuklappen abgelegt,
Fokus zerstreut.
Und die Welt wandelt sich,
ändert ihr Sein.


DEN WERT
Wandel macht Angst,
ich versteh dich.
Altes verändert den Wert.
Neuerung trifft deine Skepsis.
Zweifelst,
glaubst, du seist verkehrt.


ÜBER GRENZEN
Macht demonstrierst du
und redest von ihr.
Ganz selbstverständlich
und nicht hinterfragend.
Fühlst dich besonders,
wenn du sie benutzt.
Zum guten Zweck
schreitest du über Grenzen hinweg.


AUFRUHR
Körper in Aufruhr.
Atem erstickt.
Kopf mag zerbrechen.
Narben geflickt.
Gestörtes Betrachten
durch Nebel und Wahn.
Betäubte Gedanken
und Frust hält noch an.


NIE GENUG
Findest dich hässlich,
reichst dir nicht aus.
All deine Freunde
sehen gut aus.
Hungerst dich runter,
kaufst dir das Glück.
Bist du alleine,
liegt Hass im Blick.
Selbstwert zerbrochen,
warst nie genug.
Leistung bewertet,
fandest dort Mut.
Gibst immer alles,
tausend Prozent.
Kannst nichts mehr fühlen
und bist gehemmt.
Wünschtest, du wärst wie
die oder der.
Zeit rennt davon, du
hinter ihr her.


NARZISSMUS
Narzissmus und Aggression,
ganz vorn dabei.
Trauma klatscht in die Hand,
stellt dir ein Bein.
Aufraffen
schaffst du nicht.
Innerlich klein.
Vor Bindung weggerannt.
Leer und allein.


SEI DIR ERLAUBT
Vorurteil schenkst du mir,
ich halt es aus.
Innerlich abgewandt,
Begegnung wird taub.
Leere steht im Gesicht,
schaust durch mich durch.
Hältst an Distanz dich fest.
Sei dir erlaubt.


AUSWEGLOS
Nebel auf dem Feld
und Sonne glänzt.
Grasbüschel in deiner Hand.
Ausweglosigkeit
geht nun vorbei.
Wurdest an Lebendigkeit erinnert.


DURCHHALTEN
Ich heil meine Gedanken
still und leise.
Und irgendwann betracht ich
ohne Schmerz.
Der lange Weg bis hier,
er geht noch weiter.
Und ich erlaube mir,
ich halte durch.


MEINE HAND
Ich trau dir zu, denn du kannst.
Ich seh, wie du Last überwindest.
Ich halte mich raus,
außer du
bittest mich
um meine Hand.


NOCH NICHT GUT
Im Begegnen finden wir
uns wieder.
Streifen die
Erinnerungen ab.
Gegenüber
sitzen wir uns
und bekräftigen,
wenn wir selbst uns
grad noch nicht gut seh'n.


UNS HELFEN
Staunen und schmunzeln
über uns selbst.
Noch nicht erkannt,
wer wir sind.
Alles schon da,
doch noch etwas versteckt.
Helfen uns,
uns zu erkennen.


LEICHTERES ATMEN
Abgrenzung fällt schwer,
Unsicherheit.
Suchst halt in mir,
gnadenlos.
Kann dich nicht tragen,
sag dir adieu.
Leichteres Atmen beim Geh'n.


EWIG
Haut reagiert
und wirft Blasen.
Grenzen,
sie wurden verworfen.
Übertritt
ohne Erlaubnis.
Und es hallt Ewigkeit nach.


VERRAT
Kümmerst dich um Einsamkeit,
weil du sie erkennst.
Und du wirst betroffen,
möchtest helfen.
Sagst, es kribbelt dann im Bauch
und du bist gehemmt.
Fühlt sich nach Verrat an,
wenn du gehst.


SCHLITTERN
Schlitterst am Leben vorbei.
Ist nie zu spät,
Kurs zu ändern.
Mit aller Kraft hältst du fest,
was seinen Zweck längst erfüllt.


DIE DETAILS
Ich lieb die Details
und ich sauge
ein jedes mit den Sinnen auf.
Ich werd übermannt
oder schwebe
durch Welten und deren Verlauf.
Das Leben zeigt seine Facetten.
Mal bunt
oder manchmal schwarzweiss.
Verlier ich mich einst
zwischen diesen,
erinnern mich sanft die Details.


TIEF
Stimmungstief.
Leeres Glas.
Wut in den Augen.
Zorn rötet Wangen,
schlägt Kerben.
Breiter,
das Grinsen,
wenn du dich erhebst.
Übelkeit
breitet sich aus.
Faustschlag
auf vollen Tisch.
Brechende Gläser.
Angst in Gesichtern
und Hass.
Aufgefüllt.
Volles Glas.
Gleich wieder leer.
Deckel drauf.
Weggeschaut.
Morgen von vorn.


ACHTUNG
Rhythmus verändert,
gebremst.
Schleppst dich im Schatten
der Masse.
Wärst ausgeliefert,
wenn du
deinem Bedarf
Achtung schenkst.


UNGEHÖRT
Dein Rhythmus klopft an die Tür.
Kannst ihn nicht hören,
weil du
ständig vergleichst
und dich suchst.


HELFEN KÖNNEN
Bist eingeladen,
dir zu lauschen,
durch alle Schichten,
die du trägst.
Geduld kann helfen,
dran zu bleiben,
auch wenn du g'rade
wieder fällst.


UNERHÖRT
Ungesehen.
Missverstanden.
Zähne fest gebissen.
Feedback wurde
fehlinterpretiert.
Ungehört
und unerhört.
Man konnte mit dir machen.
Hast dich übersehen
immerzu.


BEFREIUNG
Ungehört,
nicht wahrgenommen,
übergangen,
übersehen.
Lebenslang versucht,
dies aufzubrechen.
Eingeschüchtert,
eingeengt,
hemmungslos verraten.
Gegen Mauern rennend,
frei gekämpft.


LICHTERLOH
Freigelegt,
kämpfst dich ans Licht.
Lichterloh
stehst du in Flammen.
Brennst
für die Wahrheit,
für dich.
Und gibst
der Hoffnung die Hand.



GLEICH
Flashback.
Zurück in der Zeit.
Hoffnung
zerbrach in den Händen.
Gefangen
im Gestern, im Damals.
Doch kurz nur,
erinnerst dich gleich.


ROLLKRAGEN
Gardinen
verstecken Gewalt.
Und Rollkragen hilft
beim Kaschieren.
Bedachtes Verhalten
und Fühlen.
Geheimnis gewahrt,
Ewigkeit.


SPIELFELD
Betäubung erloschen
und Spielfeld berührt.
Der Groschen fällt
ohne Geräusch.
Beinahe ersoffen,
einst untergetaucht.
Lebendig begraben
noch heut.
Doch brechen die Mauern
und Zweifel entzwei.
Sie legen Lebendigkeit frei.
Einst wortlos gefangen
und kaum noch gerührt,
macht sich nun die Freude bereit.


INNE
Die Freude gebrochen,
mit Strafe gedroht.
Erstarrung bewirkte
den Schmerz.
Lang innegehalten,
die Stärke, die Sehnsucht.
Zurückhaltung
liegt nun am Boden.
Belebt
kehrt der Körper zurück.


WASSER
Jahre verstrichen
mit falschem Bild.
Prägung in Lettern
ins Leben gebrannt.
Hier und da
brennt's noch,
ich bin auf der Hut.
Wasserschlauch
in meiner Hand.


ZUM LICHT
Angst in den Zellen.
Wellengleich
flutet sie mich.
Schnappe nach Luft,
strampel mich frei
Richtung Sandstrand.
Angespült,
Blick hin zum Licht.


VERSTECK
Freude spielt Verstecken.
Traurigkeit gewinnt.
Keiner sagte ihr,
das Spiel sei aus.
Warten auf Erlösung,
die sich lang nicht zeigt.
Heute traut sie sich
aus dem Versteck.
Lichtgeblendet,
staubig,
ängstlich.
Hat vergessen,
wie drückt man sich aus.
Freude, sei willkommen.
Schön, dich hier zu seh'n.
Nehm dich an die Hand,
wenn du noch zweifelst.
Nimm dir alle Zeit.
Geht um nichts
als dich.
Heiße dich Willkommen,
hoch erfreut.


IM GRABEN
Im Graben gelandet.
Verworfen aus Trotz.
Die Hand vor den Augen
und beinah gestürzt.
Gefangen,
schnell weiter.
Zurückschau'n,
wozu?
Der Blick gilt der Zukunft,
nur ihr.


EINDRINGLICH
Eindringlicher Blick
und du machst weiter.
Antworten auf Fragen
fallen aus.
Stillgestanden.
Schweig.
Ich will nichts hören.
Wühlst sonst alles,
alles wieder auf.


BEKLEMMUNG
Im Gepäck,
huckepack,
Leid und Beklemmung.
Drüber wächst
schon das Gras,
leider nicht schnell.
Wasser drauf,
Sonnenlicht
hilft beim Gedeihen.
Nicht mehr lang,
nicht mehr weit,
schon lauert Tod.


TROTZDEM
Freude erlaube ich,
auch wenn du dich gerade
durch ein Tal voller Tränen kämpfst.
Auch meine Gefühle
sind wichtig.
Und vielleicht erinnern sie dich
an das Danach
und an die andere Seite der Medaille
und daran,
dass nach schwarz
immer auch wieder weiß kommt
und nach Regen Sonnenschein.
Nein,
ich verbiete mir meine Freude nicht.
Ich möchte sie ganz spüren
und ausdrücken
und mich mit ihr
und durch sie hindurch bewegen
und schauen,
was sie mit mir macht
und was danach von mir bleibt.


EXPLOSION
Gewicht explodiert,
sprengt die Rahmen.
Nichts bleibt, wie es war,
wandelt sich.
Geflutete Zellen,
sie tragen
Erschütterung
tief noch im Kern.


NOT
Zellen tragen schwere Last,
überwanden Nöte.
Auf der Hut und angepasst,
singen sie ihr Lied.


ABGEWANDT
Eingefroren.
Kalte Hand gereicht.
Wort gesprochen
doch mit leerem Blick.
Versprechungen,
die niemals sich erfüllten.
Abgewandt
als Hilfe wirklich galt.


FREUDENTRÄNEN
Freudentränen glitzern
in den Augen.
Plötzlich ist das Glas
wieder halbvoll.
Lange Zeit gewartet,
kaum zu glauben.
Überwältigtsein
erlaubt,
gewollt.


GRAU ZU BLAU
Wünsche erfüllt
und wie weiter.
Zukunft erscheint
dunkelgrau.
Nichts zu erreichen,
kein Ziel mehr.
Einstiger Sinn
löst sich auf.
Unsicher wackelnd,
betreten.
Nichts mehr vertraut,
alles neu.
Mut gefasst,
Zeit zum Bewegen.
Schritt für Schritt,
Grau wird zu Blau.


EINGEHEN
Weggerannt
und du kommst
nicht hinterher.
Ganz erschöpft
seh ich dich
am Horizont.
Mach es gut,
ich muss los,
kann hier nicht bleiben.
Viel zu eng
wäre es.
Ich ginge ein.


KUMMER
Zwischen hier
und nachher,
rette mich nur.
Halte den Kummer
meist fern.

Zwischen dir,
zwischen mir
klopfen die Fäden,
die uns ins Jenseits
wegziehen.


VERFÄNGT
Kampf durch den Tag,
durch Gefühle.
Fremdes verfängt sich
in mir.
Stolper mit verklebten Augen,
weil ich mich grad noch sortier.


KLEBRIG
Klebrige Füsse,
Beine zu schwer.
Starre zum Himmel,
wenn ich mich verlier.
Wolken, wie Watte
verändern die Form.
Und ich
versuche zu atmen.


WIE STEINE
Muskeln wie Steine.
Schritte voll Qual.
Atmung verliert
ihre Tiefe.
Angst in den Nerven.
Gedanken erlahmt.
Aufschrei wird gleich
weggedrückt.


FELS
Fels in der Brandung.
Wellen zerspringen.
Wind peitscht,
doch Stein hält dagegen.
Hoffnung im Nebel.
Leuchtturm erklimmt.
Wirft seinen Schein
durch die Nacht.


DEN ANKER
Tag um Tag,
den Anker Richtung Hoffnung.
Weit und breit
kein Anderssein in Sicht.
Kreuz und quer,
Versuche durchzukommen.
Laut und leis
und alles ändert sich.


UNTERKÜHLT
Aufgewühlt.
Unterkühlt.
So tun als ob.
Hand aufs Herz.
Abgewürgt.
Blick hält nicht Stand.
Hoch hinaus.
Tiefer Fall.
Stolperst vom Weg.


BIS ZUM HALS
Bis zum Hals im Wasser,
bis zum Hals.
Nur noch einen Schritt
und du gehst unter.
Worte, die du rufst,
fallen zu Boden.
Keiner da
und keiner kann dich hör'n.


SPERRST DICH
All deine Kraft reicht nicht aus.
Mauern umschließen
dein Handeln.
Sperrst dich und hältst einfach aus.
Vielleicht hilft die Zeit
und räumt auf.


AUFGEHT
Nein, es ist nicht zu spät
auch wenn's so scheint.
Jederzeit kann
das Schiff wenden.
Gib nicht auf,
glaub an dich
und sei bereit,
wenn plötzlich Sonne aufgeht.


FEINHEIT
Feinheit
und ich soll sie ehren.
Würde sie manchmal gern
tauschen
und lieber grob sein
und schnell.
Kein Detail
kann sich verstecken.
Ich finde jedes
ganz leicht.
Und bin dann
Tage beschäftigt,
mich und die Mitte
zu spüren.


STEINE IM MUND
Ausgebremst
fühl ich mich,
langsam und klein.
Halt dich fest,
es ist nur Täuschung.
Dennoch wirkt
sie sehr echt,
stellt mir ihr Bein.
Ich fang mit dem Mund
Steine ein.


LEIM
Ich kann funktionieren,
kein Ding.
Doch macht sich Erschöpfung
dann breit.
Zieht ein
in die Muskeln und Knochen.
Und jeder Schritt
kämpft gegen Leim.


AUF DEM WEG
Ewig gesucht,
dann gefunden.
Du und du,
endlich ein Paar.
Hals über Kopf
und die Wunden
sind zur Zeit noch
unsichtbar.
Hals über Kopf
rein ins Leben.
Alles nun da,
lang ersehnt.
Gebt euch auf
fürs Miteinander.
Narben zwicken
auf dem Weg.


ZUR SEITE
Liebes Leben,
möcht dich fragen,
ob du mir zur Seite stehst.
Ich vertraue
auf dein Wirken,
da ich sonst
keine Chance seh.


NEUER MORGEN
Wie durch morsche, schwarze Wälder
steig ich
und verlauf mich auch.
Dunkel ist der düst're Himmel.
Fall ich, steh ich wieder auf.
Kein Zurück, kein Stehenbleiben.
Weiter, weiter,
schlag mich durch.
Bis das Licht am neuen Morgen
mir die Hände reicht.


DEN MANGEL
Nein, ich versteh es nicht.
Schleifen im Kopf.
Alles dreht sich
um den Mangel.
Vorzeitig stiege ich aus,
wenn ich könnte.
Doch halten Fäden mich fest.
Nein, so ist's nicht gedacht.
Ich will es anders.
Ich glaube fest,
es ist möglich.
Ich gäb mein letztes Hemd
und meinen Schwur,
Leben ist für mich,
für mich.


WENN ICH
Was, wenn ich dir nicht
den Rücken frei hielte,
sondern mir meinen betrachte.
Was, wenn ich dich ganz
dir selbst überließe
und mich besinne auf mich.


MESSERSCHARF
Angst überfällt dich
und bindet die Zeit.
Wolltest,
doch kannst nicht entkommen.
Starr und gebannt
schlägt das Herz,
schlägt Alarm.
Sinne gespannt,
messerscharf.


NEUTRAL
Skeptische Augen
und Blick, der verrät,
dass du dich unsicher fühlst.
Behutsam zeig ich dir,
dass hier nichts geschieht.
Bin nicht dein Feind,
bin neutral.


NERVÖS
All deine Ängste,
all deine Sorgen,
all deine Zweifel
und Päckchen.
Darfst sie betrachten,
darfst sie umsorgen,
darfst sie umstapeln,
entpacken.
Manche sind riesig,
manche ganz winzig,
manche zu schwer,
sie zu halten.
Bist überfordert,
bist überwältigt,
bist ungehalten,
nervös.


GEGENSÄTZE
Kommen und gehen.
Bleiben, verwehen.
Innen und außen,
Tag oder Nacht.

Stumm und ekstatisch.
Ganz oder gar nicht.
Gestern und morgen.
Wein' oder lach.

Größer und kleiner.
Sohn oder Tochter.
Feind oder Freund.
Echt und geträumt.

Nie oder immer.
Plan und kein Schimmer.
Morgens und abends.
Schwarz oder weiß.


EINST
Nur etwas verbiegen.
Komm, streng' dich an.
Mach es uns doch nicht so schwer.

Zwingt in die Knie,
systemischer Wahn.
Einst waren wir selber dran.


ABHILFE
Jeder ist auf sich gestellt.
Jeder ist allein.
Und die Macht
scheint Abhilfe zu schaffen.
Ehrenwerte Taten sind
kaum noch auszuhalten.
Erinnern an das Menschsein und an Wert.


TABLETT
Intensiv, jeder Moment.
Und Emotionen, sie tanzen.
Wahrheit liegt auf dem Tablett.
Und ich bin von ihr gebannt.


GRASHALME
Grashalme wippen im Wind.
Tanzen ein leissanftes Lied.
Wolken zerbrechen die Formen
und sie erinnern an einst.


IM ZAUM
Kompliment unterdrückt.
Was soll'n sie denken.
Feedback hältst du zurück
und dich im Zaum.
Dabei wär es ein Glück
dir zuzuhören.
Weisheit und Sympathie
zeichnen dich aus.


EINMISCHEN
Ich seh etwas
und sag es nicht,
weil du es nicht verstehst.
Du schaust mich an
mit starrem Blick,
bevor du weitergehst.

Ich hör etwas,
behalt's für mich.
Du wirst schon selbst drauf kommen.
Ich lass dir Zeit
und trau dir zu
und misch mich nicht mehr ein.


ZUR RECHTEN ZEIT
Ich schenk dir mein Lächeln,
mein Zutrauen.
Jeder sagt,
streng dich mehr an.
Ich sehe,
du gibst all dein Bestes.
Manches ist jetzt
noch nicht dran.
Zeit öffnet Türen,
vertrau mir.
Alles kommt zur rechten Zeit.
Geh deinen Weg
und bleib bei dir,
geh Schritt für Schritt,
lass gescheh'n.


ALS SPIEL
Mein Herz sagt,
ich schaff das schon,
soll ihm vertrauen.
Es schlägt stark
für meinen Weg,
für meinen Traum.
Ich lass es zu,
glaube ihm,
es kennt das Ziel.
Im Kauderwelsch
sieht es das
Leben als Spiel.


ALL
All diese Fragen
stell ich nicht mehr.
Werden zu Schall oder Rauch.

All diese Sorgen
trag ich nicht mehr.
Ohne sie geht es wohl auch.

All dieses Zweifeln
will ich nicht mehr.
Wir werden seh'n mit der Zeit.

All dieses Scheitern
wert' ich nicht mehr.
Geht trotzdem weiter und weit.


HAB'S GESCHAFFT
Hab's geschafft,
nicht,
weil du an mich geglaubt hättest
oder mir Mut zugesprochen
oder mich unterstützt hättest.
Hab's geschafft,
trotz dessen du es nicht tatest.
Hab's geschafft,
weil ich selbst an mich geglaubt habe,
auch wenn du mir einreden wolltest,
ich läge falsch.


ABER
Und nun stehe ich hier,
mit einem Fuß im Nachher
und dem Blick Richtung vorhin
aber ich stehe hier.


ZUPFEN
Sonne entknotet,
rettet das Denken.
Trübsinn verliert
seine Form.
Wolken,
sie toben
am blauen Himmel.
Zehen,
sie zupfen
am Gras.


BEI SINNEN
Gib mir noch einen Moment.
Bin schon fast wieder
bei Sinnen.
Nicht mehr lang,
noch dreimal atmen.
Will das Gefühl
noch benennen.


ÄNGSTLICH
Ängstlich sagst du,
dass du das nicht schaffst.
Erklärst mir dann,
dass alle dir vertrauen.
Weißt nicht,
ob du einen Fehler machst.
Und was hätte der
für Konsequenzen.
Ich vertrau dir
und ich glaub an dich.
Meinst du,
du selbst kannst dir auch zutrauen?
Kurzer Blick
und du erinnerst dich.
Keine Frage,
gehst es heute an.


ZEHN
Zwischen dem, was du sagst
und dem, was du tust,
liegen zehn Welten.
Zwischen dem was du tust
und dem, was du glaubst,
liegen zehn Täler.
Und du glaubst,
du kannst sie überbrücken,
indem du mich mit hinab ziehst.


GRAD NOCH
Leer gebrannt.
Aufgefüllt.
Hals über Kopf.
Monoton.
Umgerührt.
Glas bricht entzwei.
Zweifel laut.
Inhaliert.
Nah am Ersticken.
Zeit vergeht,
rinnt zu Staub.
Grad noch erkannt.


KEIN PARDON
Bist gerührt
von dem Wort
das ich dir schenke.
Träne glänzt,
Herz wird weich.
Ich kann dich seh'n.
Kein Pardon
und kein Grund,
dich zu verschwenden.
Wie du bist,
bist du schön,
so wunderschön.


WILD
Wild durcheinander.
Jeder im Film.
Stimmengemurmel
und Hektik.
Tausend Ideen
wollen entstehen.
Viele zerfallen
zu Staub.


MILAN
Kreist durch die Lüfte.
Gabelschwanz zeigt
klar,
offensichtlich,
du suchst.
Nicht zu verwechseln,
dein heller Ruf.
Kündigst von Weitem
dich an.


RETTUNG
Freude,
die sich kaum im Zaume hält.
Übertrieben
werden Mimik, Gestik.
Lautstärke verwechselt,
Sinn gedreht.
Nur das Lachen
kann die Stimmung retten.


DEINE ART
Ausgeflippt.
Eingeschnappt.
Wut im Quadrat.
Selbstmitleid
dauerhaft.
Ist deine Art.
Meidest
jeden Kontakt.
Fällt dir zu schwer.
Rückzug und
abgewandt.
Rucksack wird schwer.


OHREN
Schlag mich durch.
Ohren steif.
Kein leichtes Spiel.

Wieder mal
abgelenkt.
Denk an zu viel.

Glaubst an mich.
Dankeschön.
Ich will es auch.

Bin heut gut
aufgestellt.
Vertrauen im Bauch.


KONTRASTE VEREINT
Stille in mir,
bin im Frieden.
Kein Blatt passt
zwischen Kontraste.
Ich habe sie alle
vereint.
Bin fein mit mir,
kenne mein Wesen.
Muss nichts erklären,
nichts zeigen.
Tu ich's,
herrscht Freiwilligkeit.


VORERST
Leben, du hast mich zurück.
Ich bin durch die Hölle
gegangen.
Und tauche gerade
aus tiefstem Morast
wieder auf.
Zu nahe am Boden der Zeit.
Und doch ging sie fließend
hinüber.
Die Hand noch geschlossen,
den Inhalt versteckt.
Ich schau ihn mir
später noch an.
Doch vorerst
ziehts mich hin zum Licht.


AUF DAS PAPIER
Und auf das Papier
fallen Tränen.
Die Schrift löst sich auf,
löst sich auf.
Erinnerung
wird fortgespült und verwischt.
Zurück bleibt der Stift
dort am Boden.


IM REGEN
Ein jedes Wort
bricht in der Kehle.
Ich sag dir adieu
ohne Ton.
Ein Zwinkern,
ein letztes,
bevor ich mich drehe
und wir uns
entfernen
im Regen.


ZUGETRAUT
Zugetraut,
ich mir mein Leben.
Auch wenn du ständig versuchst
Stricke zu spannen
zum Fallen.
Zu oft erlebt,
hab genug
im Repertoire
und gesammelt.
Zugetraut,
ich mir mein Wesen.
Auch wenn du
nichts davon weißt.
Du wolltest stetig verbessern,
deine Erfahrung aufstülpen,
ohne 
mich dabei zu seh'n.
Zugetraut.
Mach dem ein Ende.
Kurz ist die Zeit
und das Leben
hält noch zu vieles bereit.


WIE ICH
Wie ich dich seh,
magst du wissen.
Oh, du kannst sein,
was du willst.
Dir liegt die Welt
vor den Füßen.
Nimm dir kurz Zeit,
halte inne
und überleg dir den Wert,
der dir das Herz
zum Erblüh'n bringt.
Steh dafür ein,
unumstößlich.
Zeig der Welt,
wofür du stehst.
Und du wirst seh'n,
augenblicklich,
wie sich
das Leben bewegt.


NICHT MEHR, NICHT WENIGER
Es sei ganz einfach,
sagst du.
Verlieb dich in das,
was es gerade ist.
Nicht mehr und nicht weniger
sei nötig.


DEINE WAHL
Es ist nur ein Spiel,
nur ein Spiel.
Folge dem Herz,
stell es lauter.
Du hast die Chance,
es zu spielen.
Triff deine Wahl
und lauf los.


WACKER
Reingepresst.
Ungefragt.
Dein Wort, nichts wert.
Zugetraut,
gibt es nicht.
Gefühl überwältigt.
Begleitung fällt
sperrig aus.
Bist ganz allein.
Wacker schlägst
du dich durch.
Zieh meinen Hut.


UNVERBLÜMT
Zeigst dich mir.
Unverblümt.
Hab nichts zu meckern.
Unsicher
fühlst du dich,
liegst auf der Lauer.
Angst spricht dein
Körper aus.
Sinne gespannt.


LOSRENNEN
Sagst nicht viel,
hältst den Blick
etwas gesenkt.
Denkst zu laut
und das Wort bricht.
Welt dreht sich
viel zu schnell.
Kommst heut nicht mit.
Rennst auch los,
Angst im Genick.


HALTE DURCH
Körperschmerz
nimmt die Luft,
zieht mich zum Grund.
Atmung stockt,
ich schlucke Wasser.
Bild verschwimmt,
Ohnmacht ruft.
Kein Grund zur Panik.
Letzte Kraft,
aufgerafft.
Ich halte durch.


DAS TAL
Zu viel gewollt
und
dich dabei verloren.
Keine Gefühle gezeigt.
Wie aus dem Nichts,
so
könnte man meinen,
warf dich die Welle zu Boden.
Unüberhörbar,
dein
lautes Schreien.
Bis es die Welle ertränkte.
Wasser im Ohr
und
Wasser im Mund.
Tränen verlassen das Tal.


DAS VERTRAUTE
Zuflucht gefunden
im Abschied, im Schmerz.
Hast dich beiseite gestellt.
Hast dich verloren,
nicht eingereiht.
Driftest hinaus aus dem Leben.
Wie hinter Gittern,
enger und enger,
wirkt dein gewähltes Konstrukt.
Schnürt deine Kehle,
nimmt dir das Atmen.
Du wählst Vertrautes erneut.


FALLEND
Denkst an mich
und ich kann
nichts gegen tun.
Reinen Wein
eingeschenkt,
einst.
Stellst dich quer,
zerrst mich mit
in tiefstes Dunkel.
Fallend schau ich
rasch umher.


FARBENMEER
Feiertag.
Osterfest.
Hand voller Güte.
Zweifel hat keinen Platz mehr.
Hingeschaut.
Hingesetzt.
Sonne lässt grüßen.
Welt erblüht im Farbenmeer.


ZUGEGEBEN
Schaust mich an,
sanfter Blick
enthält Interesse.
Fällt noch schwer,
geb ich gern zu.


ERHASCHT
Jahre verstreichen
und hinterlassen
Fetzen
und Funken von einst.
Zeit streift
als Windhauch
und zieht vorüber.
Kurzes Erhaschen
von Freud.


MINDESTENS
Mindestens
du und ich
sind einer Meinung.
Mindestens
du und ich
fragen auch nach.
Mindestens
du und ich
zeugen Bekenntnis.
Du und ich,
mindestens,
reichen die Hand.


SIE
Du sagst,
du seist enttäuscht
und findest
unter ihnen
Wahrheit.
Du sagst,
so liebevoll
sei's nirgends sonst.
Du sagst
voll Überzeugung,
dass du
endlich wieder
Land siehst.
Wär'n sie nicht,
treibt es dich
auf und davon.


DU SAGST
Du sagst,
es sei Gerechtigkeit,
wenn man
sein Land
beschützt.
Wenn man gut
dafür sorgt,
dass Fremdes geht.

Du sagst,
du hättest
nie gedacht,
dass sich
nichts mehr bewegt.
Und deshalb
machst du dich
jetzt selber auf.


VOM DAFÜR ABHALTEN
Ich kann dir nicht erklären,
weshalb ich das
anders sehe als du.
Aber ich sehe,
dass du mir meine Wahrheit
aberkennen willst
und mir deine überhelfen.
Ich kann dir nur erklären,
dass sich in mir
alles sträubt
und ich die Fallstricke
und gehaltenen Fäden
im Hintergrund sehe
und dass diese
mich davon abhalten,
mich dafür zu entscheiden.


MEISTENS
Manchmal
blitzt irgendetwas in mir auf
und ich denke,
ich könnte es dir erzählen.
Und dann frag ich mich
nach meiner Intention,
und dann verwerfe ich es
meistens wieder.
Weil ich dich nicht mehr
überzeugen muss
von mir,
dich auf mich aufmerksam
oder mich sichtbar machen muss.
All diese Muster sind,
wenn überhaupt,
nur noch in geringem Maße
vorhanden in mir
und dann blitzt zwar
ab und zu dieser Gedanke noch auf
und ich bemerke ihn
und ich erlaube ihn auch.
Und dann zieht er meistens
direkt wieder weiter.


ICH WEISS
Starre
und ich kann kaum atmen.
Alles tut weh,
auch das Herz.
Gestern noch hatte ich Höhe.
Bin um so tiefer gefallen.
Aufprall,
obwohl ich ihn ahnte,
packte mich mit jeder Zelle
und trieb mir Tränen
ins Auge.
Draußen erkenn ich
den Frühling.
Er hat's nicht leicht,
kämpft noch täglich.
Dennoch gewinnt er.
Ich weiß.


NICHT HIER
Nein, du verstehst nicht,
was ich damit meine.
Dein Blick verrät,
du bist nicht hier bei mir.
Denkst an so vieles,
verpasst die Gefühle,
die ich dir zeigte,
doch du warst nicht hier.


GAJA
Ich spür deinen Atem
und Sound.
Und werd augenblicklich bewusst,
dass du in mir hallst
und dass du mich trägst.
Vibrierend
erklingst du in mir.


ERGEB MICH
Umzingelt von Schatten,
kaum Platz noch für Licht.
Ich suche im Dunkel
und finde mich nicht.
Ergeb mich den Ängsten,
der Enge in mir
und seh zu,
wie diese sich wandeln.


AUSBRUCH
Tränen spiegeln
Einzelheiten.
Wandeln,
balancieren.
Lang, so lang
zurückgehalten,
brechen sie nun aus.


APRIL
April, April,
steckst voller Hürden.
Schenkst Regen, Schnee
und Sonnenschein.
Im Wetter spiegeln sich
die Tiefen.
Mit Zuversicht
betracht' ich dich.
Nach dir frohlockt der Mai.


SEPARIERT
Unüberwindbare Ängste.
Nicht zu benennende Namen.
Meiden trifft Halluzinieren.
Zitternd vor Freude,
Erstarrung.
Wenige können verstehen.
Abstand verhilft und
separiert.


JAGD
Alle Facetten von Grau
jagen sich wolkig
am Himmel,
formen sich,
fließen dahin.


GETARNT
Angst
und ich seh dich nicht.
Glaube,
ich kenn dich nicht,
du seist mir fremd.
Durch alles
steige ich.
Halte mich
nicht zurück.
Wenig gehemmt.
Dennoch,
zeigst dein Gesicht.
Formst es,
veränderst dich.
Bist gut getarnt.


LIEBEN
Und wenn ich dir sage,
dass ich dich immer noch
liebe und immer lieben werde.
Nicht für das,
was du mir glaubst,
Gutes zu tun
oder für die Worte,
die du sprichst,
weil du glaubst,
dass ich sie hören will.
Nein, für all das nicht
aber dafür,
weil ich dich sehe
und dich erkenne.


BADEN
Und durch die Enge hindurch
umarme ich all jene Ängste,
die sich in ihr zeigen
und mich daran hindern,
mich vollends im Leben zu baden.

LETZTER STRICK
In Schichten
und Schuppen verborgen.
Gezeichnet in ewiges Eis.
Im dunkelsten Walde
zu finden.
Weit weg,
dass das Auge nicht reicht.
Nicht ahnbar,
dass dort etwas schlummert.
Für den nur,
der weit in sich reist.
Belohnung,
sie lauert am Abgrund
und zeigt sich,
wenn letzter Strick reißt.


HANDHAB
Nein, du musst dich nicht bemühen.
Tageslicht um Mitternacht.
Musst dich nicht für mich verbiegen,
weil du glaubst, dass Mann das macht.
Bleib dir selbst treu, nah und lieblich.
Nur dir selbst, dann seh ich dich.
Und ich geb mir größte Mühe,
mich zu sehen, ohne dich.


DIE WEITE
Die Weite, sagst du,
macht dir Angst.
Zu viele Möglichkeiten.
Bist gleichzeitig
schnell eingeengt,
willst raus.
Der Widerspruch
zerreißt dich fast,
er bändigt deine Kräfte.
Er schwächt dein Fokussieren,
hält dich auf.


KRISTALLIN
Wellen treffen täglich
das Befinden.
Und sie löschen dich
beinahe aus.
Durchlässig,
dein Wesen.
Weißblaß deine Haut.
Gibt nichts zu beneiden.
Dennoch trifft er dich.
Haderst mit dir selbst,
wenn Neid berührt.


LANG HER
Kompass ist eingestellt,
schwingt Richtung Norden.
Antriebslos warst du einst,
lang, lang ist's her.
Alles liegt schon bereit,
wenn du es auch bist.
Nur noch ein Atemzug
trennt dich von dir.


UNTER MIR
Eingesperrt
und ich find
kaum noch zu mir.
Fokus reißt
es mir weg,
ständig.
Körper schmerzt,
ich seh, wie
ich mich verlier.
Boden bricht
unter mir
ab.


STÜRZE
Freuen uns
auf das Begegnen.
Wird uns schwer gemacht.
Von Stürzen und Verletzungen
geprägt.


FREIHEIT KLOPFT
Freizeit.
Und Freiheit klopft
lauthals an Prägung.
Wie zum Zerreißen gespannt,
ist die Zeit.
Auf leisen Sohlen
durch klebrige Massen,
Ankämpfen um jeden Preis.


NICHT AUFZUHALTEN
Du weißt Bescheid.
Behältst für dich
die Weisheit deines Wesens.
Und wenn vor dir
die Welt zerbricht,
schaust du zu,
drängst nichts auf.
So viel kippt aus
dem Gleichgewicht,
du könntest Hilfe geben.
Doch schaut fast jeder
nur auf sich
und du hältst sie nicht auf.


VERBINDEN MIT DIR
Du zeigst dein Gefühl
und
ich versuch zu begleiten.
Augen gerichtet auf uns.
Die Kommentare
der anderen Menschen
zeigen die Trigger,
den Schmerz.
Schwer auszuhalten,
doch möcht ich es wagen,
mich zu verbinden mit dir.


ANGST VOR
Angst vor Bewertung,
vor schrägen Blicken.
Angst, dass die Stimme
nicht hält.
Angst vor der Meinung,
die ungefragt von
Menschen
zu mir rüber weht.
Angst vor der Blöße,
die ich mir gebe,
wenn ich dem Fremden
nicht folge.
Angst zu verraten,
was ich nie wollte
und der Gesellschaft missfällt.


BESCHÄMUNG
Ungefragt laut
kommentierst du.
Bewertest mich
und was du siehst.
Doch siehst du nicht alles,
nur Fetzen.
Und diese sind
milchig getrübt.
Versetzt dich nicht rein
aber wertest,
weil es alte Muster berührt.
Du wehrst diese ab,
willst nichts sehen.
Hast selbst einst
Beschämung geerbt.


UNS ANNÄHERN
Ich erheb meine Stimme nicht
gegen dein Weltbild.
Ich kämpfe nicht dagegen an.
Ich lass dir den Blick
und erlaube mir meinen.
Vielleicht nähern wir uns dann an.


NICHTS ZU VERLIEREN
Aufgetrumpft.
Gegenwehr.
Kein Grund zur Sorge.
Neid verblasst.
Blickst herab
und fühlst dich groß.
Augenlid
zuckt noch halb.
In dir kein Zweifel.
Unter der
Einsamkeit.
Unter dir Scham.


BEENDEN
Du ziehst und saugst an mir,
meinst es nicht bös.
Ich geb und gebe dir,
weil ich's nicht seh.
Spür nur, ich kann mich schwer
nur dir zuwenden.
Sekündlich brenn ich leer,
muss es beenden.


NACHTS IM TRAUM
Du meidest den Kontakt zu mir,
weil ich zu viel weiß.
Dein Spiel ist längst durchschaut,
auch deine Angst.
Du wähntest dich in Sicherheit
in dem Konstrukt aus Lügen.
Und jetzt droht die Gefahr,
dass alles reißt.
Noch hältst du still,
ziehst dich zurück
und hoffst, es geht vorüber.
Doch muss ich dich enttäuschen,
es ist aus.
Tu, was du denkst
und spiel dein Spiel,
doch ich werd daraus weichen.
Zu schade bin ich mir,
nur dass du's weisst.
Um dich zu schützen,
hab ich meine
Wirklichkeit verraten.
Doch nachts im Traum,
da holt dich alles ein.


AUS
Keine Antwort,
auch ne Antwort.
Deine irren Spiele.
Ungewissheit
magst du gern
verbreiten.
Keine Lust auf
dieses Level,
geb mir keine Mühe.
Spiel dein Spiel allein,
ich steig hier aus.


ERSTE REIHE
Zeig mich mit allem,
was ich sonst versteckte.
Zeig meine
Unsicherheit.
Stellte mich gern in
die hinterste Ecke.
Bin nun
für die erste bereit.


1, 2, 3
Eins, zwei, drei,
blinder Fleck.
Kein Grund zur Sorge.
Dient einem edlen Zweck,
dient nur dir selbst.
Heiligtum gut versteckt,
könnte man meinen.
Blitzschnell
und wirbelst weg
dunkelsten Staub.


LIEBER KÖRPER
Körperliebe,
lieber Körper,
blieb mir lange Zeit verwehrt.
All die vielen, vielen Menschen,
keiner hat es mich gelehrt.
Jeder drückt und zerrt an dir,
möchte dich verändern.
Keinem reichst du aus,
my dear,
scheinst niemals genug.
Nur gebändigt und gedrosselt,
wirst du nicht verflucht.
So, wie man Gefühle zähmt,
will man dich auch zähmen.
Doch du lächelst,
weil du weisst,
wirst das Zähmen lähmen.
Bist geduldig und harrst aus,
irgendwann kommt man schon drauf,
lebendig ist man
erst durch dich.
Du ermöglichst Leben.


REINGEBOHRT
Stimme und Sprache verschlagen,
liegen am Wegrand,
verbannt.
Nur keine tröstlichen Worte.
Schweigend und schnell
weggerannt.
Kein Blick zurück,
kein Erinnern.
Nur vorwärts schauen,
nur vor.
Sonst fiele auf,
dass der Schmerz sich
tief in das Denken reinbohrt.


AUF MICH
Du siehst in mir Schönheit
und ich lehne ab.
Du siehst in mir Tiefe,
die niemand sonst hat.
Du siehst in mir Mut und
wärst gern so wie ich.
Ich sag dir,
ich sehe mich selbst manchmal nicht.
Du staunst, denn für dich war
ich scheinbar perfekt.
Jetzt bröckelt dein Bild,
weil es sich grad nicht trägt.
Schau nicht mehr auf mich,
denn der Blick ist geschwächt.
Verrutscht war
dein Fokus,
er fiel nur auf mich.


IN MIR
Neuer Blick,
Augen auf.
Bin tief beeindruckt.
Zweifellos
unerhört
friedlich in mir.
Mittendrin
im Vulkan,
doch ich verbrenn nicht.
Heile nun.
Heile mich.
Heilung in mir.


KLANG DER SCHWÄNE
Ich seh euch nicht,
doch hör ich euch.
Der Flügelschlag
verrät.
Halt inne dann,
lehn mich kurz an.
Und weiß,
das Schwere geht..


SCHÖNHEIT
Schönheit,
zwischen Gräsern gefunden.
Unter Laubhaufen
und Maulwurfshügeln
entdeckt.
Zwischen
Winter und Frühling berührt.
Die Hand ihr
entgegengestreckt.


SCHÖNHEIT ERFASSEN
Du fragst mich,
was Schönheit für mich ist.
Ich sag dir,
jeder Atemzug in meiner Lunge.
Du fragst mich,
ob ich auch dich schön finde.
Ich sag dir,
so schön, wie jeden Atemzug in meiner Lunge.
Du fragst mich,
ob es noch mehr Schönheit gibt.
Ich sag dir,
Schönheit ist in allem,
was die Sinne erfassen
und nicht erfassen können.


HALB WAHR
Wärst du nicht
mit deiner Geschichte,
so säße ich heut
so nicht hier.
Ich hätte nicht dieses Verständnis,
das du durch dich
in mir berührst.
Verkopft und getrieben
und hetzend
durch Tag oder Nacht oder Jahr,
entfernt von mir selbst,
überlebend,
ich selbst wär' wohl nur
halb so wahr.


ALS WUNDER
Hand in Hand,
du erzählst
mir,
wie dein Tag war.
War dabei,
doch
bin gespannt,
was du sagst.
Lausche dir,
inhalier'
dein Selbstverständnis.
Leben nimmst
du ganz klar
als Wunder wahr.


WIRD WOHL GEHEN
Augen zu,
denn du bist
nicht gern allein.
Noch ein Glas,
ganz egal,
Schnaps oder Wein.
Nur betäubt
hältst du aus,
musst nicht hinsehen.
Augen zu,
heut nochmal.
Dann wird's wohl gehen.


TAUSCH
Ich gab meine Stimme
und nahm deinen Schmerz,
weil keiner ihn,
keiner ihn sah.
Du selbst warst erblindet,
geblendet,
erlahmt.
Ich passte mich an
und erlag.


KONSEQUENZ
Ich ließ dich sprechen durch mich,
erfand deine Worte für dich,
ich machte mich leer innerlich
und nahm Konsequenzen in Kauf.

Die Augen geschlossen, ging ich
und lebte mein Leben für dich.
Deins wurde genommen durch mich.
Beschuldigung hörte nicht auf.


KONFRONTATION
Nie gelernt,
den Tod zu konfrontieren.
Nie gelernt,
mit Trauer umzugehen.
Augen zu,
dann wird schon nichts passieren.
Augen auf,
die Welt will rückwärts drehen.


MIT DIR SELBST
Nein, du verstehst mich nicht,
hör ich dich sagen.
Ich sag nichts,
will nicht enttäuschen.
Halte mich stets zurück,
weil's dir zu viel wär.
Kommst mit dir selbst ja schon
nur ganz schwer klar.


AUS STEIN
Schmerz berührt,
Schuld berührt,
Scham und auch Neid.
Du wirkst so fehlerfrei,
so fehlerfrei.
Zeigst mir auf,
wenn ich dir
grad nicht entspreche.
Gehst voran,
abgewandt.
Dein Herz, aus Stein.


ENTKNOTEN
Keiner malt so schöne Wolken,
wie du,
wenn du traurig bist.
Keiner singt so schöne Noten,
wie du,
wenn du einsam bist.
Keiner zeigt sich so natürlich,
wie du,
wenn du glücklich bist.
Gar nichts muss sich ganz entknoten.
Denn die Schönheit findet sich.


MAGNETISCH
Magnetisch.
Ich bitt dich.
Hab Angst, du zerreißt mich.
In Stücke
zerbrech ich,
wenn du mir nicht gönnst.
Aus Anstand
und Achtung
nahm ewig ich Rücksicht.
Vorbei nun.
Verzeih mir.
Auch wenn du verbrennst.


WEIT SCHON
Zerfleischst mich
auf ewig
aus Neid und Missachtung.
Gehässig,
erbärmlich,
dein Wort hinter mir.
Hochachtung
begrab ich
tief unter
der Erde.
Verneig
vor mir selbst mich.
Bin weit schon,
bin hier.


BERGAB
Gedanklich
am Boden.
Missgönnend
dein Lächeln.
Bergab rollt
dein Leben.
Ich halt dich
nicht auf.
Zu lang und
vergeblich
hab ich dich
getragen.
Die Kraft ging
verloren
und ich starb
mit ihr.
Zu wertvoll
mein Leben,
um dich stets
zu retten.
Du willst nicht
und ich will
nicht länger
bergab roll'n
mit dir.


SCHWEBEN
Du siehst doch ganz
passabel aus,
sagst du
und schaust mich an.
Mit Worten,
die nichts aussagen,
wirfst du
von Anfang an.
Kein ganzes ja
und auch kein nein.
Doch alles in der Schwebe.
Zum Schweben
hab ich keine Lust.
Drum mach's ganz gut,
ich gehe.


OFFENBART
Schwarz wie die Nacht
trug ich Kleider.
Und schneeweiß wartet
der Tag.
Tödlicher Lebensbegleiter
fällt
und hat mich offenbart.


KURZSCHLUSS
Kurzschluss
mit all meinen Träumen.
Möglichkeit
nun offenbart.
Wegbruch
gedanklicher Schranken.
Einsturz von Mauern,
ganz zart.


AM ZAUNE
Über den Rahmen gelaufen.
Unter der Decke entlang.
Werfe die Nacht über'n Haufen.
Kletter am Zaune entlang.
Spring über Pfützen und Gräber.
Blumen gepflückt mit Verstand.
Meide vergebliches Suchen.
Scherben leg ich an den Rand.


DEINE ZWECKE
Du willst mich benutzen
für all deine Zwecke,
weil du's so gelernt hast
vor ewiger Zeit.
Hast nie hinterfragt
oder ganz neu betrachtet.
Scheuklappen eng,
machst du dich bereit.
Du willst diskutieren.
Du willst überzeugen.
Du bist dir zu sicher.
Und Wut wird befreit.
Du fällst zwischen Worte,
auch zwischen Gedanken.
Du siehst dein Ziel scheitern.
Und ich bin es Leid.


DOLCHE
Lügenkonstrukte.
Unmissverständlich
gebe ich Acht
und
folge nicht mehr.
All meine Ziele
kann ich erreichen,
wenn ich mich nicht im
Irrsinn verlier.
Gebt euch die Hand
und
zückt hinterm Rücken
Schwerte und Dolche,
macht euch bereit.
Jeden Moment
und
jede Sekunde
könnt ihr euch wehren.
Blut bindet treu.


DER SUMPF
Drogen und Absturz
sind wohlvertraut.
Masken zerbrechen
beim Tragen.
Aufrechterhaltung
um jeden Preis.
Hinter den Mauern,
der Sumpf.


ZWÄNGE
Zerren und ziehen.
Saugen und spielen.
Schubsen und stoßen.
Angst vor den Großen.
Starre und Enge.
Strafen und Zwänge.
Vertrauen gebrochen
mit Wort und mit Tat.


VERRATEND
Traurige Augen,
die dich verraten.
Angst vor dem Leben,
Angst vor dem Tod.
Stehst halb dazwischen,
fast ganz verloren.
Leere in Worten
schreit laut.


WIMMERND
Wimmerndes Klagen,
doch keine Fragen.
Augen geschlossen.
Tut sonst zu weh.
Übergriff zwecklos.
Längst schon begangen.
Irrende Wege,
stolperst voran.


ABWENDEN
Herzen gebrochen.
Suchend verbinden.
Sucht als die Lösung.
Abstürzend taub.
Hass in den Augen.
Schmerzende Narben.
Neidvolle Worte.
Blick unerlaubt.


KLAFFEND
Verbindend gebunden
und Bindung misslungen.
Vergebliches Mühen
raubt Kraft.
Die Bindung missachtet
im ewigen Kampfe.
Der Alltag zerfrisst.
Bindung klafft.


WÄHREND ICH
Wirre Träume hängen noch
am Tag.
Klaffen noch wie Wunden,
wollen Heilung.
Langsam nur,
ganz langsam
streif ich ab.
Und ich lande,
während ich mich fühle.


GÜTE
Um die Wahrheit zu sagen,
ich finde nicht gut,
wie du auf die Menschen
herabsiehst.
Um die Wahrheit zu sagen,
ich seh, was du tust.
Es beißt sich mit dem,
was du sagst.
Um die Wahrheit zu sagen,
du tust mir nicht gut.
Du leidest
und fühlst dich ganz wohl so.
Um die Wahrheit zu sagen,
ich zieh meinen Hut
vor Menschlichkeit, Güte
und Herz.


ZEIT
Geheilte Zeit.
Geteilte Zeit.
Und Jahre ziehn vorüber.
Ich halt mich an
den Träumen fest.
Ich lass sie mir nicht nehmen.
Geheilte Zeit.
Geteiltes Leid.
Steh nicht mehr zur Verfügung.
Du trägst
dein Weltbild weiter,
ich lass los.



WAGNIS
Wirfst mir einen Blick entgegen.
Ich sehe,
du bist irritiert.
Wenn die Augen sich begegnen,
wird Erinnerung berührt.
Du bleibst stehen,
hältst kurz inne,
möchtest lächeln
aber stoppst.
Deine Regung preiszugeben,
wär' heut doch zu viel.


DANN
Sie trägt die
Last der Welt,
trägt allen Schmerz.
Kaum ein Wort
würde sie
jemals verlieren.
Weiter geht's,
Rucksack schwer,
kurz vorm Zerreißen.
Körper bricht
ihr entzwei,
doch sie hält aus.
Blicke,
so schwer wie Stein,
zu ihr geworfen.
Sie sammelt
alle ein,
dass keiner fällt.
Innerlich
ganz allein
mit wunden Füssen,
altert äußerer Schein.
Und sie gibt nach.


ERTRÄNKST
Sie trägt für dich.
Du siehst es nicht.
Du trägst sie nicht.
Sie stirbt.
Die Zuversicht
war weggewischt.
Die Umsicht
nie gelernt.
Du glaubst mir nicht.
Das glaube ich.
Neutraler Blick
gefärbt.
Vertrauen bricht.
Ich trau dir nicht.
Und du ertränkst
den Schmerz.


KEINE AHNUNG
Meinem Bild von mir selbst
entspreche ich nicht mehr.
Hättest du mich neulich gefragt,
wer ich bin,
hätte ich dir sicher einiges erzählen können.
Würdest du mich heute fragen,
hätte ich selbst keine Ahnung.


GEDEIHT
Missgunst.
Missfallen.
Misstrauen.
Missmut.
Rückzug
und Abwehr
tut dir
gar nicht gut.
Ablehnung.
Abneigung.
Abschottung
braucht
Boden,
auf dem es
sich wandelt.


KEHLE
Welten prallen aufeinander.
Und Erstarrung macht sich breit.
Zugeschnürt ist meine Kehle
und die Sinne abgestellt.
Sitze,
lausche,
lächle,
staune.
Mehr bekomm ich grad nicht hin.
Zeit zerbricht vor meinen Füssen,
weil ich grad im Gestern hing.


EINST
Ich könnte mich anders verhalten.
Ich könnte mich einbringen auch.
Ich könnte die Starre betrachten,
bevor ich sie völlig erlaub.
Ich könnte, ich müsste, ich sollte.
Zu gross wird der Druck, viel zu gross.
Ich lehn mich zurück und betrachte.
Einst war viel auf Starre gebaut.


ERWACHT
Ich traue mich
und trau mir zu,
mich weiter zu bewegen.
Ich stand mit einem Fuss
im falschen Raum.
Ich nehm ihn raus,
erlaube mir,
die Ängste los zulassen.
Die Sonne scheint,
erwacht aus dem
Albtraum.


GESPEICHERT
Ich sei zu laut,
hab ich gedacht
und hab mich abgestellt.
Zog mich zurück,
machte mich klein
und schaute nur nach aussen.
Gefährlich war es
für mich selbst,
die Stimme zu benutzen.
Verbindung zu mir
hatte ich getrennt.


LERNEN
Du bist sichtbar.
Du bist hörbar.
Drück dich aus, du bist jetzt dran.
Mag dir lauschen,
dich betrachten,
schauen, was ich lernen kann.


ZUGEKICKT
Ich bin es nicht,
die du meinst,
du meinst dich.
Du projizierst
und beziehst nur auf mich.
Unglück und Neid,
du missachtest die Regeln.
Spielst mir den Ball zu,
ich halt dagegen.
Nehm ihn nicht an,
sondern spiel ihn zurück.
Kick ihn dir zu
mit gelassenem Blick.


MUTTER, KIND
Lieblich verbunden,
Wärme im Blick.
Mutter und Kind,
jemand wackelt am Bild.
Neid und Missachtung,
Wut, Aggression.
Wenn man betrachtet,
fühlt man sich verlor'n.
Missgunst, weil man selbst
nie hat erlebt,
Mutter und Kind
in Verbindung.


GÄNZLICH
Ich versteh deine Sicht,
du verstehst meine nicht,
denn wir handhaben
die Dinge anders.
Du fühlst dich hintergangen,
denkst,
du kannst nicht mithalten.
Du beneidest
und bist voller Schwere.
Ich trag nicht deine Themen,
werd mich gänzlich abgrenzen.
Und die Zeit trennt uns
oder vereint.


AUFTAUCHEN
Prophezeiung
lädt die Heilung ein
in Raum und Zeit.
Bist noch nicht bereit.
Wärst gerne schon
viel weiter.
Doch das Leben
kennt dich gut
und traut dir zu.
Prophezeit dir,
wenn du loslässt,
tauchst du auf.


WUCHT
Wucht in der Stimme,
Wucht auch im Wort.
Lieblich verkleidet,
trifft sie mich doch.
Unmissverständlich
drückst du sie mir auf,
während ich mich fester halte.


VERBANNUNG
Empathie magst du nicht.
Du bist perfekt.
Fehler gescheh'n dir nicht,
hältst sie versteckt.
Lächeln erfroren und
Augen verengt.
Du bist nicht glücklich,
doch sehr angestrengt.
Immer die Beste sein,
Nerven gespannt.
Schlaf findet sich nachts nicht.
Fühlen verbannt.


REBELLION
Frust und Rebellion.
Knoten sitzt im Bauch.
Keiner fragt nach dir.
Jeder will.

Du sollst dies und das.
Komm, nun gib mal Gas.
Sonst hängt man dich ab.
Du verlierst.

Glaubst, du reichst nicht aus.
Fehler häufen sich.
Zeitdruck im Genick.
Du gibst auf.

Komm, ich helfe dir.
Geb dir meine Hand.
Fehler dürfen sein.
Glaube mir.


INS AUGE
Ich hol mir die Führung zurück.
Und führe mich selbst durch mein Leben.
Nur ich weiss, was gut für mich ist.
Ich möchte mich selber erleben.
Ich möcht mich erfahren, um dann
zu sagen, was gut für mich ist.
Ich möcht mir begegnen, ganz nah.
Will mutig mir ins Auge schaun.


ERDE
Träumen erlaubt,
sagst du mir.
Träumen sei auch
eine Stärke.
Wenn man den Himmel berührt,
spürt man gleichzeitig die Erde.


LUFTSCHLOSS
Luftschloss, hier bin ich.
Komm, ich ergeb mich.
Gehe in dir
ein und aus.
Ja, ich erlaub dich
und baue auf dich.
Reichst über'n Horizont
hinaus.


UM WORTE RINGEN
Deine Worte wirken
abgeschnitten.
Leere Hüllen,
die ich alle fing.
Ich versuchte sie
mit Wert zu füllen.
Doch es kostete
mich meine Zeit.
Du warst längst schon
über alle Berge,
während ich
um eigne Worte rang.


EXTRA
Nein, nein,
so geht das nicht.
Gib her,
du kannst das nicht.
Machst alles falsch.

Wie oft
erzähl ich's noch?
Stellst dich wohl
extra dumm?
Spielst mir nen Streich.

Ungeduld
bahnt den Weg.
Worte,
sie führen Krieg.
Starre kehrt ein.


REISSBRETT
Hoffnung ans Reißbrett genagelt.
Hatte sie vorher zerknüllt.
Geb ihr nun ein neues Plätzchen.
Schaue von Weitem nach ihr.
Streiche die Knitter und Falten
glatt, während ich sie berühr.
Hoffnung ans Reißbrett genagelt.
Hier bin ich, stehe vor dir.


UND BIN DA
Du bist das Gegenteil
von meinem Sein.
Doch ich versteh dich,
du bist nicht allein.
Früher war ich
ganz genauso wie du.
Doch hörte mir
damals gar keiner zu.
Werd nicht bewerten,
was ich in dir seh.
Ich lass es steh'n,
wär sonst schmerzhaft
und zäh.
Geh du dein Tempo
und geh deinen Weg.
Ich trau dir zu
und bin da.


GEDANKEN STREIFEN
Zeit für mich.
Innerlich
werde ich friedlicher.
Lange nicht
diese Art
Nähe gespürt.
Leicht verwirrt
nehme ich
an, was heut da ist.
Immer mal
streifen
Gedanken umher.


WOLFSMILCH
Wolfsmilch sortiert Hierarchie.
Blickkontakt war noch nicht möglich.
Erst im Moment wird mir klar
wonach mein Herz wirklich strebt.


AUCH AM TAG
Verwundetes Wunder
und Wunden berührt.
Tief unter dem Sturm
herrschte Frieden.
Vertrautes Bedürfnis
im Schlafe begrüsst.
Auf dass es sich zeigt
auch am Tag.


DAVOR STURM
Und wenn der Sturm sich heute
gar nicht zeigt?
Weil dieser ganze, ganze Tag
nur still gedacht ist.
Und wenn bei Sturm ich einfach
tief im Kerne bleib?
Weil es dort friedlich ist
und ruhig, alle Zeit.


ANGEZOGEN
Feuer schlägt Kerben
tief in meine Haut.
Schmerz ist zu gross,
kann nicht schreien.
Narben wie Kleidung,
doch blieb ungefragt.
Man zog sie mir einfach an.


ABLENKUNG
Von Ablenkung zu Ablenkung geschlittert.
Mit einem Fuss stets zwischen Raum und Zeit.
Zu tiefe Dellen hab ich hinterlassen.
Doch blieb ich selbst von Dellen nicht verschont.
Wie neu geboren steh ich heute vor mir.
Wie neu geboren, fühle ich mich an.
Kein Zweifel mehr, ich wurde auserkoren.
Denn dieses Leben, es gehört mir ganz.


DAZWISCHEN, MANCHMAL
Ich seh dich
dich biegen.
Ich seh dich
dich drehen.
So wackelig könnte
ich auch nicht gut stehn.
Ich seh,
du gibst alles,
du strengst dich so an.
Doch wird's nicht erkannt
oder schnell abgetan.
Versuchst dich zu zeigen,
dazwischen,
manchmal.
Doch niemand ist da,
der dich sieht.


GETEILTE KRAFT
Die Kraft verliert Wucht,
wenn man friedlich
sie teilt.
Du greifst sie grad nicht,
doch ich stell sie bereit.
Ich seh sie in dir
und du wärst überrascht.
Vielleicht traust du dich
Stück für Stück.


IM RAUSCH
Verzettelt im Leben
und Zeit eilt davon.
Hast Werte vergeben,
die gar keine sind.
Verloren in Leistung,
verloren im Rausch.
Du fühlst nichts
und hast dich verlor'n.


STAUBIG
Ich geb den Dingen
ihren Namen wieder.
Vertauscht, verdreht
verschwanden sie,
zerbröselten zu Staub.
Und keiner mag es gerne staubig haben.


WONNEMONAT
Mai, du Wonnemonat.
Alles blüht und grünt.
Erste Herzen öffnen sich,
zeigen, wie es geht.
Sonne kitzelt Seele.
Du erinnerst mich.
Unter dicker Schicht aus Staub
blinzelst du hervor.


MÄNNLICHKEIT
Männlichkeit ist Blickkontakt.
Warme, sanfte Augen.
Kein Problem,
wir finden einen Weg.
Männlichkeit vertraut sich blind,
fühlt ganz klar die Richtung.
Nennt die Wahrheit
und hält sich zurück.
Männlichkeit ist Sicherheit,
Füsse fest am Boden.
Sie bewegt sich nur
im Takt der Welt.


DANKESCHÖN
Ungehört.
Ungesehen.
Ungefragt auch.
Unerwünscht.
Dankeschön.
Liebe verbaut.
Unsichtbar.
Umgekehrt.
Frust wird ganz laut.


SCHWINGUNG
Drachen der Schwingung,
erinnerst mich sanft.
Trägst mich hinüber,
durch Wellen erwacht.
Ich gleite im Nebel,
erwache aus Traum
und finde mich wieder,
den Rücken am Baume des Lebens.


MAMA
Mama, sagst du,
in mir wird es starr.
Nicht in jeder Zelle
bin ich Mama.
Zwischen Schuld und Scham
liegt Angst und Zweifel
und die Frage,
ob ich wohl versag'.


WENN LIEBE FEHLT
Streckst deine Hand aus.
Du bist doch hier!
Rufst oder wütest,
doch nichts passiert.
Kälte im Raum und
Leere im Blick.
Glaubst, du musst falsch sein,
weil Liebe fehlt.
Du willst versuchen,
so gut du kannst,
ziehst deine Hand ein
und passt dich an.


VOM
Vom Müssen und Sollen,
vom Machen und Tun.
Vom Dürfen und Wollen,
Verbot von Nichtstun.
Vom Nichtssein, nichts können,
von Macht und Missbrauch.
Von Aufbruch und Freiheit,
von Selbstheilung auch.


UNWEIT
Ich schau vorbei an deinen Schichten
und seh
unweit am Horizont,
die Dinge, wie sie sich neu richten
und wie sie dir entsprechen.


DU
Und ich erinner dich,
dass auch du klein warst.
Und ich erinner dich,
wer du einst warst.
Und glaub mir,
alles das
ist nicht verloren.
Ganz tief im Inneren
bist du noch da.


RETTERIN
Stellst dich als Retterin dar,
jeder lobt dich.
Und ich betrachte,
die Art, wie du sprichst.
Mein Blick verschwimmt,
weil hier etwas nicht wahr ist.
Du rettest nicht,
du machst blind.
Schnell wird die Schuld zugewiesen.
Und alle stimmen mit ein.
Loblied auf dich,
du geniesst es.
Und möchtest mehr, immer mehr.
Könntest kaum glücklicher sein.


ETWAS
Ich träume vom Leben
und träume von mir.
"Hast nichts zu verlieren",
ruft alles in mir.
Ich wünsche mir Freiheit
und wünsche mir Glück.
Bin froh und zufrieden
und etwas verrückt.


SPIELREGELN
Jeder hat gleiches Recht
und gleichen Wert.
Dieses Spiel wird nun zum
Guten gekehrt.
Mal gewinnt, mal verliert
man,
nichts dabei.
Jederzeit wendet sich
jedes Blatt neu.
Gebe gern, nehme gern.
Beides ist wichtig.
Denn um den
Ausgleich geht's.
Ausgleich ist richtig.
Mal führst du,
mal führ ich,
gönnen es uns.
Lachen und freuen uns,
werden gesund.


NICHTS VORWEISEN
Du musst nichts vorweisen,
du bist genug.
Kommst auf die Welt
und hast diesen Versuch.
Geht um viel,
geht um dich.
Lass dich drauf ein.
Keiner weiss, was du brauchst,
nur du allein.
Jeder Rat, jeder Tipp
ist gut gemeint.
Dein Leben ist für dich,
für dich allein.
Hör dir zu, nimm dir Zeit,
finde heraus.
Das, was du wirklich liebst,
ist,
was es braucht.


AUSDRUCK
Es landete bei mir.
Ich wollte es nicht.
Du auch nicht,
doch ich reagier.
Ist gar keine Absicht
und manchmal zu viel.
Und dennoch sucht es
diesen Weg.
Von dir nicht gefühlt und
von dir abgelehnt,
von dir übergangen,
doch da.
Ich kann es nicht tragen,
ich zeig es nur auf.
Was du daraus machst,
liegt bei dir.


RÖTE
Und wenn ich dir sage,
wie toll ich dich finde,
schaust du auf den Boden,
wirst rot.
Doch würde ich toben,
würd' wüten und rasen,
hielt dein Blick mir Stand,
einfach so.
Gesellschaft am Boden,
Gefühle zertrampelt.
Gehorsamkeit,
Angst und Funktion.
Kritik ist zu üblich
und Lob unverstanden.
Der Druck steigt,
wir sollten was tun.


FREMDE NOT
Sehe dich,
fremde Not,
bist nicht allein.
Doch zähl auch ich,
deshalb sage ich nein.
Kann dich nicht tragen,
das wäre nicht fair.
Gross ist die Not,
zu gern gäbst du sie her.
Doch ich verneine
und schütze mich so.
Bin dennoch hier
und bezeuge.


NICHT BLEIBEND
Du bliebst nicht.
Ich ließ dich,
doch hielt ich noch fest.
Geboren
zum Sterben,
zum Geh'n.
Begrüsse Alleinsein,
betret meinen Weg.
Verirrung löst sich,
wenn du gehst.


SEI STILL
Willst, dass ich aufgebe,
willst, dass ich geh.
Stellst dich mit schwerem Schritt
auf meinen Weg.
Lang wich ich dir zurück,
lang gab ich nach.
Habe die Zeit im Blick,
renn ihr nicht nach.
Lass mich nicht aufhalten,
weiss, was ich will.
Geh mir nun aus dem Weg
und dann sei still.


DICKES FELL
Geschlagen.
Getragen.
Ein dickes Fell hält
die Welt dir
vom Leibe,
weil sie dich sonst quält.
Bedürfnis
frühzeitig
im Keime erstickt.
Und wie sollst du je
dein Glück finden?


KLOß
Kloß im Hals,
Herz wie Stein,
fühl mich nicht mehr.
Augen schwer,
könnt mich in
Schwere verlier'n.
Atme durch,
spüre mich,
lande in mir.
Sah kurz aus
deiner Sicht.
Die lass ich dir.


KÖRPERSCHREI
Körperschrei.
Körperglück.
Alles ganz nah.
Hole mich ganz zurück.
Finde zu mir.
Innerlich sehr entzückt,
schweb ich dahin.
Körperschrei
wandelt sich.
Ich komm mir nah.


STARK
Ich seh, wie du pufferst.
Ich seh, wie du trägst.
Ich seh wie du dich der Wucht
in den Weg stellst
Du fühlst dich nicht richtig,
trägst Schuld im Gepäck.
Und keiner sagt dir
du bist stark.


TUNNEL
Unendlicher Tunnel
und taumelnder Gang.
Ich laufe und halte nicht an.
Ich weiss nicht,
wo's hingeht,
doch komm ich voran.
Begleiter umrahmen den Weg.
Das Ende wird sichtbar
und Schritte verhall'n.
Zurückschauen ist grad
unmöglich.
Die Atmung erholt sich,
nur noch dieser Schritt.
Und hinter mir
Abschied vom Tod.


FREMDES
Du sagst,
du seist nicht ausreichend,
weil irgendwer das sagt.
Ich sage dir,
nicht jedes Wort ist wahr.
Gleich,
wer dir gegenüber steht
und meint,
er weiss Bescheid,
schaut nicht mit deinen Augen
auf die Welt.
Es gibt so viele Wahrheiten
wie Sandkörner am Strand.
Das Wichtigste bist du
in deiner Welt.
Fühlst du dich wohl
und traust dir zu,
prallt alles Fremde ab.
Ich glaub an dich
und ich bin für dich da.


AUSBREITEN
Ich würde mir wünschen,
dass du auch betrachtest.
Dass du nicht nur abwehrst
und schweigst.
Ich würde mir wünschen,
dass wir diskutierten,
du mir zuhörst
und dich mitteilst.
Ich würde mir wünschen,
wir wären flexibler
und könnten die Trigger
durchschreiten.
Ich wünschte wir schauten
nicht aus dem Vergangenen,
dann könnte sich
Liebe ausbreiten.


UNRUHIG
Und wenn du nicht gönnst,
tut's mir leid.
Es gab niemanden,
der dir's zeigt.
Und trotzdem
erlaub ich mir Freude.
Auch wenn es dich
unruhig macht.

DIE NACHT
Schwer liegt die Nacht auf dem Felde.
Dunkelheit gibt ihr den Rahmen.
Geduldig schau ich in die Fdurchbricht langsam den Schmerz.


MICH AUCH
Schwäne ziehen über meinen Kopf
und
Zeit bringt Eleganz
und Schönheit auch.
Zwischen dir und mir
stehn ganze Wälder.
Doch ich lass dich
und
mich lass ich auch.


ELTERN
Vom Mutter sein
und missverstanden werden.
Gesellschaft sagt:
Ich weiß, wies geht, pass auf!
Vom nicht in Rahmen passen
und sich wehren.
Gesellschaft reagiert,
löst Zweifel aus.

Vom Vater sein
und überfordert fühlen.
Von Wut und Aggression,
Ausweichen auch.
Vom nicht Erlauben
eigener Gefühle.
Von Schuld und Scham
und Angstgefühl im Bauch.

Von eig'nen Werten,
eigenen Gedanken,
Versuch und Irren
und vom Ausprobier'n.
Vom unsicher
auf eignen Füssen schwanken.
Vom Mut, den's braucht,
um Altes zu sortier'n.


HASS & NEID
Schaust in den Spiegel.
Siehst dich nicht mehr.
Augen sind dunkel.
Ausdruck ist leer.
Einst war da Leben.
Einst war da Freud.
Alles, was blieb von dir, ist
Hass und Neid.


EINANDER
Von einander lernend.
Für einander da.
Vor einander stehend.
Trotzen der Gefahr.

Miteinander teilend.
Einander zugewandt.
Miteinander wachsend.
Von Ängsten abgewandt.


ZUM GUTEN
Ganz im Sinne
meiner Stimme
sprech ich Worte aus.
Hätte Wirkung dieser
nie vermutet.
Unabdingbar
richtet Leben
sich zum Guten aus.
Nimmt mich an die Hand,
schenkt mir Applaus.


AHNUNG
Ich kannte Geburt,
ahnte Kräfte,
die ihr innewohnend erblüh'n.
Und Ängste zerfielen
zu Fetzen,
weil Hoffnung auf Leben erschien.

Ich kannte den Tod,
sah ihn kommen.
Er hielt mehrfach,
gab mir sein Wort.
Er wollte nicht bleiben, zu zeitig.
Ich hab noch zu tun hier vor Ort.


FÜR DICH
Vom Leben getrieben,
die Zeit im Genick.
Kein glückliches Händchen
beim Wählen.
Am Wert ausgerichtet,
der dir nicht entspricht.
Du darfst neu entscheiden
für dich.


TAUSCH
Blut an den Händen.
Schuld im Gepäck.
Nicht drüber reden.
Kein Blick zurück.
Teppich drauf, basta.
Schau dich doch um.
Keiner betrachtet den Schmerz.

Zeit wird schon richten.
Zeit stutzt den Blick.
Immer schön weiter,
Augen getrübt.
Heiter bis wolkig.
Freude verlor'n.
Eingetauscht Herz gegen Hass.


KLITZEKLEIN
Angst vorm Erwachsensein.
Angst vorm Erwachen.
Bleibst lieber klitzeklein,
wenn du das siehst.

Sie schlagen sich Köpfe ein.
Sie schlagen um sich.
Und keiner lauscht,
wenn er grade nicht spricht.


GEBETTET
Vom Blühen und Welken,
vom Kommen und Geh'n.
Kaum ein Schritt gegangen
und schon bleibst du steh'n.
Vom Ja zum Abgrenzen
und Nein zu "du musst".
Du weißt es doch besser,
darfst tun, was du tust.
Vom Leben und Sterben,
von Freude und Leid.
Von all diesen Dingen,
gebettet in Zeit.


3 WINTER
Und du kratztest das Eis
weg vom Boden.
Und die Bäume war'n leer, schwarz und kalt.
Kein Erblühen,
kein Licht zu erahnen.
Winter, Winter im Körper
doch bald
wird auch Winter vergehen,
er bleibt nicht.
Räumt den Platz
und es schmilzt auch das Eis.
Und der Frühling kann es kaum erwarten.
Tritt durch Winter hindurch
mit Gewalt.


NICHTS ÜBRIG
Über den Körper bestimmt.
An ihm gezerrt
und an ihm gezogen.
Bis ihm Gesundheit misslingt
und er sich hingibt und schweigt.

Über das Baby bestimmt.
An ihm gezerrt
und an ihm gebogen.
Bis seine Stimme verklingt
und es sich aufgibt und schweigt.

Über das Leben bestimmt.
An ihm gezerrt
und an ihm gebogen.
Bis man es aufgibt und schweigt.
Besser,
wenn nichts davon bleibt.


KINDERTAG
Kindertag bringt auch
Erinnerung mit.
Freude glänzt
in fremden Augen.
Du hattest damals wohl
nicht so viel Glück.
Konntest dir Freud'
kaum erlauben.


NICHT FALSCH
Du bist nicht falsch,
du bist Liebe.
Hat dir nur keiner gezeigt.
Du musst nichts tun,
nichts beweisen.
Einfach nur sein,
echt und wahr.


GAS
Den Rhythmus verschleiern.
Der Fuß steht auf Gas.
Zu schnell unterwegs,
doch wen kümmert denn das.
Ein Tempo für alle
und jeder macht mit,
auch wenn man sich dabei verliert.


LIEBLICH
Zeigst mir Nähe.
Fragtest nicht.
Wirkt ganz lieblich.
Ist es nicht.
Übergriffig,
viel zu dicht.
Und was bleibt,
ist Schmerz.


STOPP
Nimmst dir, was du brauchst,
ohne mich zu fragen.
Missgefühl im Bauch
und der Atem stockt.
Starre macht sich breit.
Erinnert mich an früher.
Bin heut nicht mehr klein.
Zeige klares Stopp.



DEIN INNEN
Du glaubst, du seist zu viel,
sprengst Rahmen,
seist nicht händelbar.
Dein Körper reagiert
und drückt es aus.
Du glaubtest viel zu lange,
dass du
angepasst nur passt.
Ich lad dich ein,
komm drück dein Innen aus.


URALT
Leben und Sterben.
Geburtstag und Tod.
Dicht beieinander.
Du fühlst dich bedroht.
Leben und Sterben.
Mauer bricht auf
und zeigt
den uralten Schmerz.



WELT DREHT
Ins Leben geboren
und frühzeitig war
es wieder zu Ende,
bist nun nicht mehr da.
Man hätte,
man könnte,
doch kann man nichts tun.
Die Welt dreht sich weiter,
allein.


SCHWARZE LAST
Tränenschwer
und das Herz
trägt schwarze Last.
Erst,
wenn man's nicht mehr hat,
wird ganz bewusst.
Vieles war
schon nah dran,
vieles war gut.
Doch,
wenn's noch da ist,
fehlt zu oft der Mut.
Nach dem Schwarz
kommt auch Grau,
ist noch weit weg.
Manchmal wagt
man sich auch
aus dem Versteck.
Noch hilft Verkriechen,
noch schützt es,
hält ab.
Irgendwann traut man sich
und
Schmerz lässt nach.


MEIN HERZ
Alles ist möglich
in meinem Leben.
Alles ist möglich
für mich.
Möcht es erfahren,
war lang geduldig.
Drehe das Blatt jetzt
für mich.
Ich bin dran,
endlich.
Möchte das Leben
nutzen
und alles erleben.
Alles ist möglich,
ich kann gesunden.
Mit mir gesundet
mein Herz.


STERNE
Du suchst nach der Freude.
Und ich such nach dir.
Beim Suchen
hast du dich verloren.
Zu weit in der Ferne,
zu weit weg von dir.
Und Sterne beleuchten
den Weg.


AUF DIE PLÄTZE
Auf die Plätze,
fertig,
los.
Schneller
und noch schneller.
Immer weiter
überholt.
Rennst dir hinterher.
Denken,
viel zu weit voraus.
Handeln
kann kaum folgen.
Schneller,
holst dich schon noch auf.
Holst dich schon noch ein.


SPRACHE
Du sagst,
du seist tief entspannt.
Ich seh das anders.
Du sagst,
du seist gut bei dir.
Ich glaub dir nicht.
Dein Körper ist angespannt,
würd' gern weglaufen.
Und Sprache drückt es für dich aus.


KLEINKARIERT
Schönheit bewundert
und untersagt.
Abgedeckt
und versteckt,
weil mann sich ängstigt.
Kleinkariert.
Klein gemacht
und abgeschnitten.
Freiheit genommen
mit Kraft.


LÖSUNG
Und als dein letztes Sandkorn fiel,
blieb nichts als Stille übrig.
Zu viele Fragen wirft es auf,
im Nachgang hallt WARUM.

Du wähltest anders als ich's täte
und fandest deine Lösung
Zu viele Stimmen wollen reden,
wär'n besser alle stumm.

Ich nehme Abschied, laut und leise,
erinner mich an unsre Zeit.
Ich bleib noch bisschen, sag ich heiser.
Zu mehr bin ich noch nicht bereit.


GETRIMMT
Getrimmt und getrieben,
in Förmchen gepresst.
Gelobt nur fürs Siegen,
verlier'n wird beschimpft.
Gestriegelt, gebügelt
und Tränchen verdrückt.
Wen kümmert's,
wenn Seele dabei
auch zerbricht.


SCHOSS
Ich reich dir die Hand
und du zögerst.
Ich lächel dir zu,
du verstummst.
Ich lade dich ein,
komm erzähl doch.
Dann setzt du dich
auf meinen Schoss.


EMPFÄNGER
Du sagst, du musst weinen
und weißt nicht,
wie's geht.
Und ich soll dich trösten
danach.
Sind nicht deine Tränen,
auch nicht deine Worte.
Empfängst,
was den Ausdruck nicht findet.


SCHIEFER BLICK
Du drückst aus,
was man gern
wegwischt, wegschiebt.
Große woll'n
nicht schwächlich sein.
Schiefer Blick,
schräges Wort
wirft man dir zu.
Scham hüllt
Vergangenheit ein.


DICH SELBST
Du willst aber kannst nicht,
du sollst und du musst.
Versuchst aber scheiterst,
bleibst dran und verfluchst.
Du willst, doch es geht nicht,
weil's dir nicht entspricht.
Verzweifelt, erschüttert
vergisst du dich selbst.


AUF MICH
Ich fang dein Gefühl auf,
weil du es nicht lebst.
Verlier mich dabei
und mein Glück.
Du wirst sofort wütend,
schau ich auch auf mich.
Und drohst mir,
Verzweiflung im Blick.


LOCH
Und mit der Diagnose fällt
die Last auf deine Schultern.
Der Boden bebt,
bevor du auf ihn fällst.
Kein sanfter Blick,
kein warmes Wort.
Die Welt dreht einfach weiter.
Und hinterlässt ein Loch,
das keiner sieht.


DEIN ENDE
Keiner will's sehen,
jeder will nur
für immer leben, für immer.
Manchmal und plötzlich
ist nichts mehr wahr
und Leben kippt und fällt um.

Keiner will's sehen,
ist es auch nah,
streckt es schon aus seine Hände.
Unmissverständlich,
sicher und klar
steht auch dein Ende bevor.


BENETZT
Sanftes Rot
benetzt den Tag,
bevor er sich
zum Schlafe legt.
Sanftes Blau,
fast weggeweht,
berührt die Nacht
mit Freud.


INTERNAT
Internat, um rauszukommen,
Zuflucht vor Zuhause.
Grenzen sprengen,
ausprobieren,
nicht gelernt zu regulieren.
Höher,
schneller,
weiter.
Im Vergleichen spitzenklasse,
im Gehorchen Meister.
Merkst,
dass du dich nicht mehr fühlst
und es aber gerne willst.
Schaust nun
nach nem Weg.


NOCH EIN GLAS
Noch ein Glas,
hoch das Glas,
Leben vergessen.
Fuss im Sumpf
zählt heut nicht.
Schau'n heut nicht hin.

Hoch das Glas,
noch ein Glas,
Leben befeiern.
Feiern,
weil wir besser sind.

Nüchternheit
hält nicht lang.
Kaum zu ertragen.
Schwarz,
die Dämonen
und wir schau'n nicht hin.

Noch ein Glas,
hoch das Glas
und immer weiter.
Würden sonst seh'n,
wer wir sind.


UNGEBREMST
Hemmungslos,
ungebremst,
Kopf durch die Wand.
Ewig und ewig
dagegen gerannt.
Nebenan
eine Tür,
kannst sie nicht sehn.
Aggression
macht dich blind,
bremst das Verstehen.
Ausgebrannt
durch die Wand,
schreist, schreist und tobst.
Hinterlässt
ungebremst
Steppe und Not.


DEM SCHWARZ
Und wenn sich die Sonne
abwendet von dir,
bleibt nur wenig übrig,
ganz wenig.
Verschreibst dich dem Schwarz
und fühlst Trauer in dir.
Ich seh dich
und bleibe noch hier.


BIN STOLZ
Du sagst, du seist traurig,
ich seh,
es ist fremd.
Ich halt dich
und du lässt es los.
Du weißt,
wer du bist und
du kennst dich schon gut.
Bin stolz,
staune, wie du das tust.


MARK
Übelkeit,
fremder Schmerz
legte sich nieder.
Blindheit und Taubheit
nimmt mich in Beschlag.
Tapferkeit traut sich
der Wucht zu begegnen.
Heil mich von innen
in Zelle und Mark.


ZUCKER
Nacken verkrampft.
Atmung erschwert.
Starre in Körper und Geist.
Bloß keinen Wandel.
Alles bleibt alt.
Zucker drauf
bis es sich zeigt..


MÜHSAM
Hab meine Mühe
mich ganz zu zeigen.
Einst zu gefährlich, zu schwer.
Hab manches Mal es
dennoch versucht und
lauf nun benommen umher.
Schwindel und Drohung,
Enge und Schmerzen
wollen den Wandel verwehren.
Einen Schritt täglich
und einen zweiten
werde ich gehen
und mehr.


DEIN SPIEGEL
Im goldenen Mondlicht
wirkst du elegant.
Die dunkelsten Seen, dein Spiegel.
Bei Tag kaum ertragbar,
nicht freundlich, nicht schön.
Nur Worte und Blicke voll Hass.


KRAFTAUFWAND
Keine Kompromisse mehr,
keine Kompromisse.
Zeit ist kurz,
ich brenn sonst leer,
Kraftaufwand
ist viel zu schwer,
wenn ich mir
nicht entspreche.


DER TOD
Wenn der Tod das Leben hemmt,
wenn er wie ein schwarzer Schleier
sich auf's Leben legt.
Wenn der Tod dem Sterbenden
Bedauern vor die Augen legt
und die Klarheit blendet.
Wenn die Überlebenden,
ohne es gewollt zu haben,
sich die Schuld in Taschen packen
und sich bremsen lassen.
Wenn aus falschem Mitempfinden
auf dem Leben fremde Trauer liegt.
Wenn die Jahre so verstreichen,
ohne die Idee zu haben,
dass im Leben es noch Freude gibt.


GELBES FUNKELN
Drachenauge,
kennst die ganze Wahrheit.
Weite Meere,
tiefer Augenblick.
Gelbes Funkeln
und die weite Leere,
die mir offenbart,
es geht um mich.


KOMM, TRAU DICH
Ich seh, wie du schwankst,
wie du abwägst, probierst.
Und wie du dich manchmal
ein wenig verirrst.
Das macht nichts,
uns allen
geht es oftmals so.
Komm,
trau dir dich selbst
und Entscheidungen zu.


WEH
Leben in Fetzen zerschlagen.
An jedem Ende ein Weh.
An jedem Pflaster klebt Hoffnung.
Hoffnung, noch ist sie zu seh'n.


MASKE AUF
Maske auf und angelächelt.
Hinter Masken Zweifel.
Gegenseitig übertrumpfen,
keine Schwächen zeigen.
Du brauchst ihn
und passt dich an.
Er braucht dich
und strengt sich an,
dich zu überzeugen.


ZWISCHENSTOPP
Gut gemacht,
richtig gut,
nun wartet Pause.
Tank dich auf,
atme durch,
sammel dich ein.
Zwischenstopp,
Ausblick auf
das,
was noch kommen wird.
Freust dich sehr,
ich mich mit.
Dankbar, wir zwei.


INS BODENLOSE
Fällst ins Bodenlose,
keiner hält.
Niemand da zum Greifen.
Fremde Welt.
Bodenlose Leere,
schwarz und tief.
Dunkelheit wird laut
bevor sie siegt.


TAKT & KLANG
Einsamkeit drohte dir,
nahmst Hilfe an.
Diese entsprach dir nicht,
doch irgendwann
kehrst du den Rücken zu,
deinem Gefühl.
Jeder Berührungspunkt
wäre zu viel.
Blick nach vorn,
schau dich um,
jeder agiert
im selben Takt und Klang,
Gleichheit regiert.
Leben dient großem Zweck,
sagte man dir.
Was du fühlst,
zählt hier nicht,
musst du kapier'n.


HANGELN
Knappe Worte,
schnelle Antwort.
Wenig Zeit um nachzudenken.
Bist getrieben,
angetrieben,
keine Zeit zum Ruh'n.
Bloss nichts fühlen,
nichts bewegen,
an der Starre langgehangelt.
Zeitverschwendung
was zu ändern.
Aushalten geht gut.


EINHAUCHEN
Dein Weg war nicht einfach,
war düster, war schwer.
Ein Teil von dir
blieb dabei liegen.
Bist dunkel geworden,
bist eiskalt und leer.
Und hauchst Gift ein,
wenn du erzählst.


GEBURT ERLEBT
Geburt erlebt,
hängt dir noch an.
Und keiner ist da,
den es kümmert.
Beschwerst du dich,
staunt man dich an.
Doch tausenden
geht es wie dir.

Geburt erlebt,
denkst nicht mehr dran.
Kein Halt,
auch kein Trost war verfügbar.
Die Jahre vergehen
und dann
bemerkst du
die Nähe zum Tod.


ZWISCHENMENSCHLICH
Gewalt zwischen Menschen
und Neid
und Missbrauch.
Verachtung, Verleumdung,
Verdrehung.
Benutzen für Zwecke
ganz üblich
und Brauch.
Und keiner zeigt
wahres Gesicht.

Und manchmal
dazwischen
ein freundlicher Hauch.
Ein Lächeln,
ein Nicken,
Zuwendung.
Geöffnete Augen,
die hinschau'n, die seh'n,
die nicht einfach
Rücken zudreh'n.


DIE SICHT
Mein Körper, meine Regeln
und ein Nein bedeutet nein.
Nicht vielleicht
und auch nicht morgen,
auch nicht ja,
nur einfach nein.
Glaub mir,
ich weiß noch am besten,
was ich möchte
und was nicht.
Halt dich besser an die Regeln
und blockier mir nicht die Sicht.


DANACH
Dunkelheit steigt von den Füssen nach oben.
Körperschmerz lässt ganzen Körper erstarr'n.
Nichts ist mehr möglich, kein Sitzen,
kein Liegen.
Einsamkeit nimmt ganzes Sein in Beschlag.
Oh, lieber Körper, was du alles aushältst.
Spülst all das Leiden von damals hinaus.
Ein letztes Tief und ein letztes Entgleiten,
doch danach geht der Weg stetig bergauf.


VON DER HAUT
Geht plötzlich bergauf,
geht bergauf.
Ist noch fremd,
ungewohnt,
doch du freust dich.
Du hast Täler erklommen
und streifst
nun den Staub und den Dreck
von der Haut.


NICHT MEHR VERLASSEN
Ich verlass mich nicht mehr,
auch nicht jetzt.
Und der Schmerz zerfrisst fast
meinen Körper.
Ich halt stand, geh hindurch,
es verlangt
mein Vertrauen, mein tiefstes Vertrauen.

Ich verlass mich nicht mehr,
bleib bei mir.
Und es scheint
als würd' sonst nichts mehr zählen.
Und der Schmerz wandert
runter und rauf.
Ich halt stand,
bleib bei mir,
geb nicht auf.


WELLEN REITEN
Ich glaube,
dass Sterben in Wellen stattfindet.
Wehen,
die einst ins Leben hineinführten,
begleiten nun aus dem Leben heraus.
Sterben.
In Wellen.
Mal berührt dich der Tod
und kippt dich fast von den Füssen.
Und dann bleibt wieder etwas Zeit
zum Verschnaufen
und Kraft sammeln.
Sterben in Wellen.
Und alles was du tun kannst,
ist dich ihnen hinzugeben
und versuchen,
sie zu reiten.


WENN KEINER
Wenn keiner nein sagen kann,
wie fängt man dann damit an.
Wenn keiner meint, was er sagt
und jeder schweigt.

Wenn keiner ehrlich sich traut
und Worte ausspricht, auch laut.
Wenn hinter'm Rücken man nur
zur Wahrheit neigt.


KREIEREN
Menschen bilden Meinungen
ohne zu ergründen.
Schauen
weder rechts noch links,
schauen nur zurück.
Wenn geprägte Sichten nie
neu betrachtet werden,
bleiben Meinungen
erschreckend starr.
Wahrheit variiert
entsprechend dem,
was uns geprägt hat.
Gibt nicht nur DIE Wahrheit
und nicht nur DAS eine Bild.
Spannend wäre
zu betrachten,
weshalb man wie gewählt hat.
Und man könnte Wahrheit
neu kreieren.


LANGER HEBEL
Mit Dunkelheit bestraft,
weil du nicht folgsam warst.
Allein gelassen,
keiner reagiert.
Dein Schrei, die Angst,
dein Missverstehen
hallt noch nach.
Allein gelassen
bis du es kapierst.
Die Ohren taub,
dann hört man deine Schreie nicht.
Du wirst bestraft,
bis du dem Bild dich fügst.
Versuch es doch
und wehr dich,
das wirst du nicht lang.
Weil andere
am läng'ren Hebel steh'n.


NICHT EINES
Ich glaub dir kein Wort mehr,
nicht eines.
Kein einziges davon war wahr.
Du nutztest das Wort
nur zum Zwecke,
der dir diente
und dir entsprach.
Versprechungen liefen ins Leere.
Versuch auszubrechen,
er starb.
Mit Drohungen und Übergriffen
nahmst du mir den Mut,
meine Macht.
Gebogen, verbogen, beschnitten.
Belogen, betrogen, Verrat.
Als ich dich am meisten gebraucht hätt',
warst du nie und nicht für mich da.


ANGEDOCKT
Traurigkeit dockte an,
Einsamkeit auch.
Du warst dir nicht bewusst,
war zu vertraut.
Hingst dich dicht an mich dran,
hieltest mich fest.
Machst dir gern selbst was vor,
ich sah den Rest.
Sorry, das geht so nicht.
Bin nicht die Deine.
Ich lös mich ab von dir,
lass dich alleine.


NOT
Dunkelheit.
Eingesperrt.
Schreiend allein.
Keiner kommt.
Keiner hört.
Keiner.
Stimme bricht
irgendwann,
wenn man kapiert,
dass keiner hilft
in der Not.


KLEIN
Widerstand
lohnt sich nicht.
Wird nur bestraft.
Füge dich,
los, pass dich an.

Mit Gewalt,
dunklem Wort
und mit Missbrauch
wird kleine Seele
zerstört.


VERSCHIEDEN
Dein Trauma macht überheblich.
Meines macht wachsam und zart.
Du achtest nicht auf die Grenzen.
Ich geb besonders viel Acht.
Du greifst zur Flasche, betäubst dich.
Ich stell mich meinen Dämonen.
Von dir ist nicht mehr viel übrig.
Und ich werd vom Leben belohnt.


AUF DER STRECKE
Kleinkariert.
Klein gemacht.
Mit Gewalt beigebracht.
Grenzen schnell weggelacht.
Gehorsamkeit, Zwang.

Was auf der Strecke blieb,
wenn man erneut hinsieht,
jegliche Empathie,
Freude und Dank.


VATERSEIN
Vatersein scheiterte
am Hinterfragen.
Prägung und das System
gab Richtung an.

Eins zu eins imitiert,
was einst schon schief lief.
Keine Idee, wie sonst.
Hilflos erstarrt.

Zugeben, keinesfalls.
Wissen vortäuschen.
Auch wenn es längst schon zu
Spätfolgen kam.


ZWÄNGE & KETTEN
Du solltest erblühen und leuchten,
stattdessen erstrahlst du in Grau.
Gefühle und Sinne gebrochen,
frühzeitig war Missbrauch vertraut.
Wie solltest du ahnen und wissen,
dass Rot, Grün und Bunt existiert,
wenn alles, was du je erfahren hast
in Zwängen und Ketten passiert.


UNBEMERKT SELBST
Du hebst dich selbst auf den Thron,
legst dir Erklärung zurecht.
Du schiebst die Schuld weit von dir,
sodass du sie nicht mehr siehst.

Hast eine Wahrheit, die steht.
An ihr wird nichts revidiert.
Fühlst dich erhaben und gross,
doch hast dich selbst nie gespürt.

Wie eine Puppe benutzt,
so ging man einst mit dir um.
Hast es nicht anders gelernt.
Tust es nun selbst andersrum.


ENTSPRECHEND
Entsprichst du mir?
Entsprech ich dir?
Entsprechend wär
ich irritiert.
Entsprechen wir
vielleicht
den Prägungen und Lügen?

Versprichst dich mir.
Versprechen mehr.
Entsprechend geht
es hin und her.
Zu viel kopiert,
nicht hinterfragt.
Jetzt aufgewacht.


DAHINTER
Hinter dem strahlenden Lächeln
versteckt sich die Scham mit Bravour.
Bisher ist sie allem entgangen
und Nettigkeit schiebt sich davor.
Nicht zeigen, dass auch du dich schwach fühlst.
Nicht zeigen, auch du stehst im Kampf.
Fassade erhalten, sodass sie
sich weiter versteckt halten kann.


TRÄGST NEID
Du trägst Neid im Gepäck
und du gönnst nicht.
Vielleicht kannst du nicht mal
was dafür.
Vielleicht siehst du es
in deinem Umfeld.
Und du machst es nur nach,
imitierst.
Du willst haben, besitzen,
dabei sein.
Wärst gern besser
und auch so wie wir.
Doch der Neid legt sich zwischen
die Freundschaft.
Er schlägt Kerben,
sobald du ihn spürst.


ETWAS GEWORDEN
Und ich spüre den Druck und den Zwang.
Und du selbst glaubst,
das sei so ok.
Dass man dich so verbog
von Anfang an,
tut doch längst
überhaupt nicht mehr weh.
Nicht geschadet, hat's dir,
sagst du dann.
Und aus dir ist doch auch
was geworden.
Doch was du auf der Strecke
verloren hast,
möchtest du besser nicht
wieder seh'n.

TODGEWEIHT
Und wenn das Ende
nicht
das Ende ist,
was ist es dann.

Von Anfang an
wird eingehaucht
das Ende naht.

Wenn auch das Wort
betroffen ist
und sich verwandelt.
Und Todgeweihtes
sich
am Grunde dreht.


DICH MEINEN
Ich seh dich,
versteckt unter zehntausend Decken,
ich seh deine Angst, deinen Schmerz.
Ich dräng mich nicht auf
und ich dringe nicht ein,
doch ich reich dir die Hand,
wenn du magst.

Ich steh hier und lausche,
du musst gar nichts sagen,
ich zeig dir,
worum es mir geht.
Ich möcht dich erinnern
und möchte dich meinen.
Du lebst,
weil das Leben dich mag.


STACHEL
Keine Zeit, Zeit zu verlieren.
Leben geht zu schnell vorbei.
Unter der Last alter Schleier
wiegt es oft schwerer als Blei.
Keine Zeit Altes zu hüten.
Giftiger Stachel muss raus.
Man könnt sich im Wahnsinn verlieren
und manchmal drückt dieser sich aus.


VERGELTUNG
Es geht nicht um mich,
doch du tust so.
Es geht nur um dich,
deinen Schmerz.
Du hattest es schwer,
das versteh ich.
Und dabei zerbrach wohl
dein Herz.

Es geht nicht um uns
als Familie.
Du sagst es,
doch nichts zeigt es an.
Du bist nur bedacht
auf Vergeltung
und siehst nicht,
du schaufelst dein Grab.


ERSCHÖPFUNG
Erschöpfung,
ich gehe zu Boden.
Kein Muskel
agiert mehr für mich.
Im Koma gefangen,
verwoben.
Ich spür mich nicht mehr,
spüre nichts.

Nur Schwere,
nur ewige Schwere.
Wie Lähmung
nimmt sie in Besitz.
Erschöpfung,
nie warst du gesehen.
Und jetzt spür ich
ausschließlich dich.


REGENTRÖPFCHEN
Regentröpfchen rinnen leise,
zeichnen ihre Wege.
Hinterlassen
nur den Hauch von sich.
Die Erinnerung verblasst
beim Ausstrecken der Sonne.
Und kein Tröpfchen bleibt,
noch irgendwas.


URLAUB
Urlaub an der Hand
und die Welt, sie dreht.
Sichten wandeln sich
in weiter Ferne.
Dies und jenes könnte,
doch das Muss entfällt.
Zeit verformt den Wert
und dehnt sich auf.


SONNENGEBRÄUNT
Wind im Haar.
Sonnengebräunt.
Ungewohnt noch
das Genießen.
Freude zieht ein,
lass es zu.
Und Wandel
klatscht in die Hand.


EINSTEHEN
Deine Art
Dinge zu klären,
heißt,
du beschuldigst und fliehst.

Ich blieb zurück dann
alleine.
Während die Schuld
mich besiegt.

Fühlt sich nicht gut an,
nicht richtig.
Halt nicht mehr her
für dein Flieh'n.

Klär deine Dinge alleine.
Ich will nur noch für mich
einsteh'n.


VERSTÄNDNIS
Und wenn ich die Erfahrung mit dir teilte
und deine Reaktion Verständnis wär.
Dann wären wir wohl nicht mehr so alleine,
weil die Erfahrung auch zusammenführt.


GEQUÄLT
Worte,
gequält und erduldet.
Klingen so fremd,
eng
und starr.
Offene Wunden berührend,
wird die Erinnerung
wach.

Worte,
voll Liebe und Wärme
schmelzen das Einstige
frei.
Hinter dem Eis
und der Kälte
hält sich
das Wahre
bereit.


RÜCKZUG
Ziehst dich zurück,
rückst in Ferne.
Wahrheit willst du
nicht betrachten.
Hände vor Augen,
dann musst du
nicht hinterfragen,
nichts tun.


VERGRABEN
In Zellen verwoben
Erfahrung und Tat.
In Zellen vergraben,
versteckt.
Wird Zelle erschüttert
durch Wandel,
durch Kraft,
bricht Grab auf,
befreit,
was da lag.


AUS DEM NICHTS
Wie aus dem Nichts
eskaliert es.
Wie aus dem Nichts
legt es lahm.
Zwischen grad schön
und Entspannung
ist sofort gar nichts mehr wahr.

Ich renn
und suche
die Puzzle.
Ich eile,
komm nicht voran.
Zerrissen und zwischen den Welten
sammel ich ein,
ewig lang.


ZITRONENKUCHEN
Kann es kaum glauben,
kaum fassen.
Einen Moment ganz für mich.
Ich lass die Eindrücke sacken
und spüre
ausschließlich
mich.


FEST
Du tust so als ob,
doch der Schein
macht mich blind.
Dein Wort ist nichts wert,
zählt rein gar nichts.

Vertrauensvoll
wirkte dein Blick
und dein Stand,
vertrauensvoll
all dein Gehabe.

Doch alles zerfiel,
fiel in Asche und Schutt.
Kein Staubkorn
ist davon noch übrig.

In Trümmern
und Schatten
der einstigen Zeit
steckt mein Fuß noch fest,
fest im Sumpf.


AUF DICH
Kein Grund zur Eile,
komm bleib.
Setz dich doch,
setz dich kurz nieder.
Kein Grund zur Sorge,
die Zeit
richtet manchmal
über Nacht.

Kein Grund zu bleiben,
wird Zeit.
Manchmal ist lange
zu lange.
Zeit wird es richten,
doch heut
schau nur auf dich,
nur auf dich.


GLANZ
Goldener Käfig wird schwarz.
Flügel gebrochen,
ganz staubig
wird das Gefieder,
verliert
Lebendigkeit
und den Glanz.


SCHWACH SEIN LERNEN
Schiebst die Verantwortung weg,
schiebst sie weiter.
Schieben ist das,
was du kannst.

Ziehst dich zurück,
wenn die Welt ihren Kopf senkt.
Rückzug ist das,
was du kannst.

Schließt deine Augen,
wenn man deine Hand braucht.
Verschließen ist das,
was du kannst.

Tobst, wenn du selbst schon
nicht mehr grade aussiehst.
Toben ist das,
was du kannst.

Suchst keine Hilfe,denn
diese zeigt Schwäche.
Schwach sein ist,
was du noch lernst.


NICHT MEHR SO KALT
Wenn der Körper nicht weiss,
dass er lebt.
Weil er zu oft am Abgrunde steht.
Wenn die Seele nicht weiss,
wie es geht,
dass sie bleibt und nicht ständig
wegschwebt.
Wenn die Einheit noch nicht gut geglückt
zwischen Seele und menschlichem Glück,
hilft Vertrauen und Hoffnung
und Halt.
Dann ist Kälte nicht mehr
ganz so kalt.


VERGLÜHT
Lüge in Haut eingraviert.
Unter der Erde liegt Wahrheit.
Asche färbt Tageslicht grau.
Und jedes Leben verglüht.

Lüge, getragen durch Zeit.
Erde bedeckt all die Gräber.
Kein Wort zu viel, schweig recht still.
Doch nachts singt leise der Tod.


VERWELKT
Und Schönheit verblasst,
hielt nicht Stand.
Zu groß war die Mühe,
das Leben.
Hast alles gegeben,
beschützt.
Und welktest dabei
bis zum Tod.


BLÖDE FRAGE
Was ist dein Traum, frag ich dich.
Du sagst, einen Traum hast du nicht.

Was ist dein Wunsch für dein Leben.
Du fragst,
wofür Wünsche benennen.

Was ist dein Wert, deine Gabe.
Sagst,
das sei ne ganz blöde Frage.

Doch was kann das Leben dir schenken,
wenn es deine Träume nicht kennt.


DIR NICHT GEHÖREN
Nein, ich gehör dir nicht.
Nein, komm zisch ab.
Nein, das gehört sich nicht.
Nein, komm lass ab.
Nein, wieso hörst du nicht?
Nein, nochmals nein.
Nein, nein, ich will das nicht.
Nein, lass das sein.


BEI STILLE
Bei Stille betrachtet,
bei Nacht,
Kerzenlicht
möcht' ich dir gern sagen,
ich tausch mit dir nicht.
Egal, was gewesen,
egal, was noch kommt,
mein Leben,
mein Highlight,
mein Glück
und nichts sonst.


BESITZEN
Zwischen uns liegt
nimmersatt
dein Wunsch zu besitzen.
Fragst nicht,
tust nur dies und das.
Und kein Blick gilt mir.

Zwischen uns, da war mal was.
Lang,
vor langen Zeiten.
Das, was war,
das galt nie was.
Ging stets nur um dich.


VERSTUMMT
Ausgestreckte Hand.
Eingesperrter Leib.
Und der Schrei verstummt
in lauer Nacht.

Erst bei Stille wird
Leib erlöst vom Leid.
Schock, weil keiner
Hand hält in der Not.


FÜR
Gegen vermeintliche Sicherheit.
Gegen verstummt, ohne Herz.
Für meine Werte, für Offenheit.
Und endlich raus aus dem Schmerz.


DENK AN MICH
Du kannst doch so nicht reden.
Du darfst doch so nicht sein.
Du kannst dich nicht benehmen.
Bist deshalb wohl allein.

Du musst dich mehr bemühen.
Zeig weniger von dir.
Du solltest mal kapieren,
wir meinen's gut mit dir.

Was soll'n die Leute sagen.
Sie zeigen schon auf dich.
Ich hör schon ihre Fragen.
Denk doch auch mal an mich.


LOCH GEFÜLLT
Gesicht verloren, Maske auf.
Loch gefüllt mit Essen.
Schwerer Körper dämpft Gefühl.
Bloß nichts fühlen müssen.
Keine Ahnung, wer du bist.
Kennst nur Angepasstheit.
Ja und Amen immerzu.
Fühlst dich ganz allein.


WER
Wer fragt grad, wer möchte das wissen?
Wer hat diese Angst, wer den Zorn?
Und welcher Aspekt von dir treibt an,
tut Dinge, beginnt dann von vorn?
Wer wurd nicht gesehen, getröstet?
Wer fühlt sich allein und nichts wert?
Wer wirkt eingeschüchtert und hilflos
und welcher Teil kennt seinen Wert?


SÄTZE
Ich glaub,
dass die Sprache nicht reicht.
Nicht
in dieser Kürze von Zeit.
Ich glaube,
die Worte zu wählen,
die du dann verstehst,
fällt mir schwer.
Wie kann ich all meine Gedanken
verpacken in Sätze und Wort,
wenn du so getrieben umher rennst,
entgleitet mein Mut und fliegt fort.


HÄTTE
Deine Sprache, schnell und schneller.
Meine Sprache sucht und greift.
Dein Blick auf die Uhr will sagen,
willst gleich weiter, keine Zeit.

Deine Stimme, laut und lauter.
Deine Ohren taub gestellt.
Meine Sicht auf Welt und Leben
hätte deine umgestülpt.


HINEIN
In mich hinein entspannt,
in mich hinein.
Kein großer Zeitaufwand,
bin dann allein.
Atmung vertieft sich gleich,
Körper entspannt.
Alles, was stört,
wird aus Umfeld verbannt.


UND DIE WUT
Über die Grenzen,
über die Angst.
Durch alle Mauern und Wände.
War keiner da
und gab dir die Hand.
Bliebst ganz allein mit der Wut.


DU DENKST
Vom Essen vergleichen,
von Gier und von Macht.
Wirst niemals erreichen,
was dich glücklich macht.
Kontrolle und Zwänge
und Missgunst und Druck.
Und du denkst,
du bist nicht genug.


LAUERND
Du sagst,
du kannst die Wut nicht fühlen.
Kennst sie nicht,
seist freundlich.
Durftest niemals explodieren,
Wut nicht ausprobieren.
Musstest immer fein
parieren,
immer lieblich lächeln.
Und die Wut
wurd' zugedeckelt,
lauert im Versteck.


TALENT
Erblühen verhindert,
verblühen bewirkt.
Talent nicht gefördert,
bedroht und gelacht.
Entwicklung beschnitten,
Vertrauen gestoppt.
Zurück blieb nur
Leere,
nur Leere.


FÜR WAHR
Und alles wird stets unterbunden.
Die Liebe, die Freiheit, die Kraft.
Und offene Wunden erinnern,
manchmal reißen sie über Nacht.

Ganz tief liegt der Wunsch nach dem Leben.
Und dieser wird heilig gewahrt.
Die Zeit kommt und du wirst erblühen.
Bist weit schon gekommen, für wahr.


SINNVERLUST
Schmerz in der Brust, Schmerz im Herz.
Schmerz hüllt Gedanken in Nebel.
Bist auf der Hut und gibst Acht.
Alles verliert seinen Sinn.


EIN TOR
Holst dir deine Freiheit durch's Essen.
Berührst neue Welten,
berührst neues Land
mit Sinnen, die man dir nicht nahm.

Zu enge Konstrukte
und Rahmen zu fest für die Sprengung.
Zu klein noch, doch groß ist
der Wunsch frei zu sein.
Und Essen eröffnet ein Tor.


HASS
Hass auf die Welt.
Hass auf dich selbst.
Ungerecht ist dieses Leben.

Hass auf den Menschen.
Hass auf das Hassen.
Dennoch kriecht es schon empor.

Hass gegen Frauen.
Hass gegen Kinder.
Hass auf das Geld, auf das Leben.

Hass geht mit Neid
und übernimmt
und erstickt Leben im Keim.


NEIDISCH
Bin neidisch auf deine
Lebendigkeit,
weil ich grad im Sumpf steck
und leide.
Ich will mich bewegen,
will glücklich sein.
Doch bin ich noch nicht ganz bereit.

Bin neidisch,
weil du stets so fröhlich scheinst.
Du lachst und du freust dich
am Leben.
Auch ich will,
doch ein Teil in mir,er schreit.
Weil Freude einst hieß
großes Leid.


BEFREIT
Aus Süchten befreit
und aus Zwängen.
Aus Ängsten befreit
und der Lohn
ist,
dass ich hier heute noch stehe.
Befreit
und bereit.
Freu mich schon.


ANGENOMMEN
Angenommen
ich tret aus dem Kampf.
Angenommen
meine Wahrheit stimmt.
Angenommen
meine Stimme zählt.
Und ich überlass
das Kämpfen dir.


WIE GEHABT
Ich werd mich nicht bemuttern,
lehn es ab.
Ich werde funktionieren,
immer weiter.
Und als die Mutter starb,
stand ich am Grab
und hatte nie gelernt,
mich selbst zu spüren.

Ich kann mich nicht bemuttern,
bin nicht schwach.
Stattdessen werde ich
mir selbst beweisen,
dass Tod mich nicht berührt,
mich nicht verwirrt.
Ich mache einfach weiter
wie gehabt.


VOR DER TÜR
Bemuttern verwehrt
und verschoben.
Stattdessen wirkt Fremdes
und zieht
die Aufmerksamkeit
zu seiner Seite.
Und ich
bin beschäftigt, bedient.

Würd ich das Bemuttern
erlauben
und ließe es einfach
geschehn,
würd ich mich selbst
besser umsorgen
und Fremdes
blieb vor der Tür stehn.


FLUCH
Starke Reize,
um sich selbst zu spüren.
Und die Reize
wandeln sich zur Sucht.
Sucht wird unausweichlich
stetig größer.
Und der Reiz verwandelt sich
zum Fluch.


BISHER
Was,
wenn du zugeben würdest,
dass du es auch grad nicht weißt.
Dass es,
wie's ist auch nicht schön ist,
doch du dir die Tränen verbeißt.

Was wäre,
wenn du gestündest,
dass du dich hilflos fühlst, leer.
Wäre dies wohl auch
das Ende
von deinem Leben bisher.


ANDERER MORGEN
An einem anderen Morgen,
an einem anderen Tag
könnt ich dir anders begegnen
als ich es heute vermag.

In einem anderen Leben,
zu einer anderen Zeit
wären wir sicherlich freundlich
und für Begegnung bereit.


VERKANNT
Verkannt und belächelt,
als nicht gut beschimpft.
Verkrampft wirkt dein Lachen,
dein Handeln.

Ich seh dich
und mir ist egal, was man denkt.
Ich steh zu dir,
wenn du mich brauchst.


VOR MEINEN AUGEN
Manchmal zerfalle ich
vor meinen Augen
und leg mich wieder zusammen.
Manchmal erinner ich
und bleibe hängen.
Neuer Tag tut, was er kann.


BEFREIT
Gütiger Blick
wurd verboten.
Lag unter Maske
aus Eis.
Wut, Frustration
lagen drüber.
Krieg tobte,
machte sich breit.

Missgunst lag über der Freude,
doch langsam bricht sie
entzwei.
Wurzel erkennbar von oben.
Und diese endet
befreit.


BRUCH
Wenn das Wort nicht erreicht,
gar nicht durchkommt,
weil es vorher an Mauern zerschellt.
Wenn du einfach so tust,
so
als sei nichts.
Denn du hast ja auch gar nichts
gehört.

Wenn du dich überhebst
über Wünsche
und ein nein nicht als dieses Wort
zählt.
Dann zerbricht Stück für Stück
auch Vertrauen,
weil der Wert eines Wortes
nichts gilt.


HAUT
Hand auf Haut,
Blicke berühren.
Zeit steht still und Zeit zerfällt.
In der Luft
rasselt die Lüge,
wenn
Schuld und Scham die Hand hält.


DIE WENDE
Unter Fassaden von Liebe
findet sich Abgrund und Hass.
Lächelst,
doch hinter dem Rücken,
weiß ich, dass du Rache planst.

Musstest dich opfern,
dein Leben
hatte nur sehr wenig Wert.
Hast das Blatt deshalb gewendet,
Opfern in Tat umgewebt.

AUGEN
In deinen Augen, die Ahnen.
In meinen
die Kinder, das Meer.

Die Tiefe, die Weite dahinter
ist sichtbar, ist spürbar,
hat Wert.

Nichts ist selbstverständlich
erzählen
die Augen und schweifen umher.

Die Wärme erfüllt alle Räume
und Blicke
verlieren die Gier.


ERHEBT
Wie sich der Nebel erhebt,
weil er die Sonne anstrebt.
Wie sich das Wasser bewegt
in sanften Wellen.

Wie leis der Tag sich freilegt,
war noch in Nacht eingewebt.
Wie schon das Leben einzieht
in Körperwelt.


FRAGEN
Bin ich verlässlich
oder verlasse ich
mich, wenn's drauf ankommt
stets selbst.

Lass ich mich treiben,
von mir weg treiben,
weil meine Art nicht gefällt.

Bin ich verlässlich,
stets,
unablässig,
kann auf mich zählen, mich selbst.

Bin ich im Stande
mich zu begleiten,
auch wenn's nicht jedem
gefällt.


NICHT ZU FASSEN
Von Woche zu Woche,
von Monat zu Jahr.
Gibst meistens dein Bestes,
bist manchmal nicht da.
Nicht greifbar,
nicht wirklich
zu fassen für mich.
So bleibst du zurück
und allein.


PROKRASTINATION
Eng, immer enger
und Angst in der Brust.
Weisst,
du musst weiter
und passt grad nicht durch.
Lieber noch warten,
verharren
ganz starr.
Vielleicht zeigt sich morgen
ein Weg.


LAUT
Selbstbewusstsein
ist still und behutsam,
ist bedacht,
unaufdringlich,
nicht laut.
Du bist sehr selbstbewusst
und du schreist es,
bevor's dir keiner glaubt,
laut hinaus.

Selbstbewusstsein
ist friedlich und leise.
Es vertraut,
dass der Weg sich schon zeigt.
Du bezwingst es,
vertraust Druck und Zwängen,
weil du ohne
allein zurück bleibst.


RAUS
Aus Verstrickung gelöst
und die Stricke
baumeln leise noch in meiner Hand.

Viel zu lange am Faden gehangen
und das Freisein ist noch unbekannt.

Aus den Schalen gepellt,
die einst dienten.
Gaben Schutz oder wirkten als ob.

Ohne Schichten und Hüllen
erkenn ich,
dass ich mich gar nicht anpassen muss.


VERSTAND
Unerreichbarkeit,
werd übermannt.
Vor mir liegen Splitter,
zieren Boden.
Starr wird der Leib,
hab erkannt,
dass ich einst
nicht alles
verstand.


HART
Baby entrissen.
Genommen ward euer Anfang.
Der Start
konnte nicht schwerer
beginnen,
nicht ungerechter
und härter.


SICH WANDELN
Und der Lohn,
weshalb sich der ganze Kampf,
die ganze Arbeit und Anstrengung
gelohnt hätte,
wurde dir verwehrt.
Nicht,
weil du falsch abgebogen warst
oder es zu nebelig war,
das Ziel überhaupt zu erkennen.
Nein,
du warst sogar bereits am Ziel,
auch im Ziel
aber dann tat man so
als stimme dies nicht,
als sei alles bloss eine Lüge.

Und da standest du,
der Körper noch bebend
vor Anstrengung und vom
staunenden Schock.
Und dann hast du das Spielfeld verlassen
mit grossen Narben
und tiefen Tiefen.

Und du liefst
direkt zum Abgrund
und standest da und betrachtetest
das Nichts,
das Ende,
das Loch vor dir und in dir.
Und du sahst dich da schon liegen,
unten,
am Boden,
im Loch.

Aber du hast dich entschieden,
dass sie nicht Recht haben werden,
denn so wahr du
du bist
und hier stehst,
du hast das Ziel erreicht.
Und wenn der Lohn für deine Mühe
auch gerade nicht greifbar ist,
die Dinge wandeln sich,
sie wandeln sich.


FALLEN
Und du sprichst mir
die Wahrnehmung ab.
Wenn ich fiele,
du ließest mich fallen.
Du schaust weg
und
belächelst mein Wort.
Wieso stell ich mich
nur so an.


NUR GUT
Du hast noch nicht alles gegeben.
Du strengst dich noch nicht genug an.
Die Ander'n sind schneller und weiter
und du reichst nicht an sie heran.

Du solltest dich mehr konzentrieren.
Du könntest ein wenig mehr tun.
Ich will, dass aus dir etwas werden kann.
Du weisst doch, ich mein es nur gut.


DRUNTER
Und unter der Sucht
liegt die Wut, die
den Ausdruck nie fand.
Sie rüttelt von innen
und bringt dich fast
um den Verstand.
Doch stetiger Tropfen
betäubt
all die müden Gedanken.
Bevor du dich darin
verlierst,
nähmest du auch
den Tod heut in Kauf.


UND DOCH
Und du hast sie berührt,
die Täler voll Asche
und die Herzen aus Gold
und die Entscheidung fiel
für deine Werte.

Und du könntest
so vieles, so vieles.
Und doch bleibst du
friedlich, bleibst Freund.


ANGESPROCHEN
Du sprichst mich an,
doch siehst nicht mich.
Ich lächle
und spür,
wie es dich trifft.
Enttäuschung in deinem Gesicht.

Du dachtest,
du kannst überzeugen,
mich zu dir ziehen
oder beugen.
Doch ich bleib einfach steh'n.


BIS
Wenn sich das Staunen
Wege sucht,
um sich zu zeigen.
Wenn es
zu lange schon
brach lag
und nicht ward gesehn.
Wenn es sich schlängelt
durch Blicke und Körper,
dann lass es sich winden
bis du den Ausdruck verstehst.


MIT SCHAM
Was wär geworden,
hätt ich dich verloren,
hielt dich niemals in meinen Armen.

Wie ginge es weiter,
wie ohne dich weiter
und wie wär mein Umgang mit Scham.


ZU
Zu wenig Zeit zum Staunen,
zu wenig Möglichkeiten,
zu selten mich verloren,
in Raum und Zeit verschwommen,
zu sehr bedacht auf Rahmen,
die roter Faden waren,
zu oft zu schnell bewegt,
Sehnsüchte abgelegt,
oft im Detail verloren
und manchen Weg genommen,
der sich als länger zeigte
als es von Nöten wäre
und doch erfreu ich mich,
weil das mein Leben ist.


KEIN MITTEL
Dem mich- zum- Kotzen- finden
wohnte
ein dich-zum-Kotzen-finden
inne.
Doch fand dies keinen Ausdruck sonst
als Kotzen selbst.

Wäre eine Wahl gewesen
und hätten Worte dies stattdessen
sagen können,
so wär es anders heut.

Und dennoch ist es anders heut,
die Jahre halfen heilen.
Kein Mensch ist gleich perfekt
und keiner von Beginn an heil.

Die Milde hilft betrachten
und Dinge zu sortieren,
sodass das Kotzen heut
kein Mittel bleibt.


DU LEBST
Du lebst den Hass,
ich den Frieden.

Du lebst den Zwang,
ich die Kraft.

Du lebst vorbei
auch am Leben.

Ich steh mittendrin,
sehr bedacht.

Du lebst den Zorn,
lebst Gewalt und

Ich lebe mich,
drück mich aus.

Du lebst die Sucht
bis zum Tode.

Ich steh neu auf,
wenn ich fall.


LIEBER NICHT
Auch wenn deine Zeit grade
schwierig ist,
bei mir geht's bergauf,
gehts bergauf.
Auch wenn du vor Trauer
die Welt nicht siehst,
gib nicht auf,
gib lieber nicht auf.


ABGELEGT
Und du sagst, dass es alles nichts bringt.
Jeder Weg führt doch nirgendwo hin.
Jeder Abzweig berührt altes Leiden.
Und das Laufen strengt an und macht blind.

Und du sagst, du hast alles gesehen.
Machst jetzt halt und du bleibst einfach stehen.
All die Kraft fand den Weg schon ins Leere.
Und dein Leben legt ab seinen Wert.


MAßEINHEIT
Es heißt, du warst zu spät
und es gab Sorgen.
Und du trägst Schuld
als Selbstverständlichkeit.

Es heißt, du warst zu früh
und all die Sorgen
ummanteln deinen Ausdruck,
dein Gemüt.

Vielleicht gibt es zu früh
und auch zu spät nicht.
Vielleicht kommt alles grad
zur rechten Zeit.
Vielleicht sind all die Sorgen unberechtigt.
Vielleicht ist Zeit nur eine Maßeinheit.


KRANKHEIT
Um deine Angst nicht zu spür'n,
schlägst du zu.

Um deine Wut nicht zu fühlen,
beschämst du.

Gibst dich nicht zu erkennen
und cool
als wärest du glücklich und froh.


LIEBER
Angst vor dem Feuer.
Angst vor Gewitter.
Angst vor Sirenen,
vor Not.
Damals im Kriege
fielen die Bomben.
Fielen zu Boden
und Tod
war unausweichlich,
war viel zu nah und
hinterließ Hunger
und Hohn.
Hast überlebt, doch
kannst es kaum glauben.
Wärst manchmal selbst
lieber tot.


ÜBER UNS
Und Angst liegt zu Grunde,
dein Leben,
es wurzelt
in ihr,
doch du leugnest und blendest.

Du gehst
über Leichen
und willst nicht bemerken,
dass Tod deine Handlung
durchdringt.

Du strampelst
und schimpfst,
hältst Konstrukte am Laufen,
die längst schon
verwelkt sind
und starben.

Und Angst überträgt sich,
wenn du sie
verleugnest,
sucht sie sich den Weg
über uns.


WIEDERERKENNEN
Dein Kampf wirkt
friedlich und leise,
doch du betrachtest ihn nicht.
Schiebst immer wieder zur Seite,
wenn er sich Wege frei bricht.
Laut wirkt der Kampf in der Welt und
du kannst das gar nicht verstehn.
Doch, wenn du ganz genau hinsiehst,
wirst du dich wiedererkenn'.


EINES TAGES
Dir zu Liebe
liess ich meine Freude sterben,
dir zu Liebe
meine Schönheit auch.
Deine Trauer legte sich
um's Fühlen
und dein Groll
platzierte sich im Bauch.

Dunkle Schwere
trug die Freude mit sich.
Schaute ihr nicht nach
und ließ sie ziehen.
Unterdessen
macht sich breit die Sehnsucht.
Eines Tages
werd ich Freude fühl'n.


VERSCHLUSS
Wolltest die Freude beschützen,
hieltest sie unter Verschluss.
Hinter geschlossenen Türen
gab's nichts,
was sie fürchten muss.

Wolltest die Freude erst zeigen,
stießt dabei auf taube Ohr'n.
Weil die Welt nicht reagierte,
hast auch du dich kurz verlor'n.


NUR FANTASIE
Beschränkung ist nur
Fantasie,
kein wahres Gebilde,
nichts Echtes.

Beschränkung hält klein,
lässt verblüh'n,
was Schönheit zum Ausdruck
sonst brächte.


GENOMMEN
Freude genommen am Leben,
Freude genommen an mir.
An meiner Schönheit,
dem Streben
meinen Ausdruck zu berühren.

Freude genommen am Leichten,
am Lächeln,
am Glücklichsein.
Eingesperrt, um sie zu brechen,
weil sie in dir Schmerz anzeigt.


DEINE WORTE
Deine Worte sind gelogen,
deine Sprache tut als ob.
Deine Worte zieh'n im Bogen
über Ehrlichkeit hinfort.
Deine Worte sind wie Pfeile,
Gift getränkt und messerscharf.
Deine Worte schneiden leise,
während du sie biegst und wirfst.


RITT
Wenn dein Leben dich
zum Bleiben zwingt,
zum kämpfend Überwinden.
Kein leichter Gang,
kein leichter Ritt
und dennoch sollst du sein.


ANDERE WELT
Und du machst es dir einfach,
du gehst.
Legst die Hand nicht ins Feuer,
nicht heute.
Und man könnte vermuten
du schwebst
zwischen hier und
ner anderen Welt.


ÜBERALL
Überall schreit es um Hilfe,
doch hört der Schreiende nichts.
Innerlich wüten die Kriege,
äußerlich zeigt man sie nicht.
Überall wahrt man den Schein und
innerlich bricht eine Welt.
Überall strebt man nach Reichtum,
innerlich hilft auch kein Geld.


AUSSTEIGEN
Und du sprichst mir die Wahrheit ab,
ich sprech nicht aus.
Werd immer schneller im Reden.

Und du fällst mir ins Wort,
während du Worte tauschst.
Ich werde stiller, steig aus.


WIE LEIM
Und wenn der Alltag plötzlich
kaum zu schaffen scheint,
weil selbst die kleinsten Kleinigkeiten
mächtig schwer sind.
Wenn jeder Handgriff sich
in jeder Zelle reibt
und Widerstand wie zäher Leim
am Fusse klebt.


GLEICHE MITTEL
Nieder mit Gewalt und Kriegen
schreist du mir
hinein ins Ohr.
So könnt es nicht weitergehen,
braucht nen Wandel,
braucht Gehör.

Dass die Menschen
das nicht sehen,
macht dich wütend,
macht dich hart.
Können die denn nicht verstehen,
schaufeln sich hinein ins Grab.

All die Lügen, Unwahrheiten
und du meinst, du weißt Bescheid.
Doch die Sicht auf all die Dinge
ist getrübt von Einsamkeit.

Du lässt dir das nicht gefallen,
du willst kämpfen,
dich befrei'n.
Und der Wunsch ist sicher löblich,
doch die Mittel,
die sind gleich.


WIRKLICH WILL
Du fragst mich,
was ich wirklich will.
Ich stoppe,
halte inne.
Ich weiche aus,
verlass mich still
und lande hier und da.

Ich weiss es nicht,
sag ich dir heut,
vielleicht ist's morgen anders.
Ich trau mir zu,
dass ich genau
noch finde,
was ich will.


WENN GLEICH
Kein Grund zur Sorge,
denn morgen
hat sich die Welt schon gedreht.
Heute liegt morgen zurück und
Wandel vollführt sich
von selbst.

Kein Grund zu bangen,
wenn gleich ich
deine Gedanken versteh.
Auf und ab hält dich gefangen,
dennoch seh ich dich
aufsteh'n.


NICHT
Hört euch nicht zu,
jeder redet.
Fallt euch ins Wort,
werdet schneller.
Keiner gibt Zeit,
keiner Raum.


FLOSKELN
Floskeln und Klischees
werden zugeworfen,
fallen laut zu Boden
und man tritt hinein.

Zeit scheint heut kein Freund.
Sie jagt durch den Tag,
treibt euch vor sich her
bis ihr euch verliert.


DÜRFEN
Besitzen dürfen.
Wollen.
Haben.
Alles ist erlaubt.
Nicht die and'ren.
Du, ausschliesslich.
Du bist dran,
vertrau.


NICHTS
Und du trägst für ihn,
weil du siehst,
was er nicht sehen will.

Und du sprichst für ihn,
weil er sein Leid
nicht selbst in Worte fasst.

Und du schreist für ihn,
weil er die Not nicht wendet.

Und du stirbst für ihn
und trotzdem ändert nichts.


VERWAHRT
Und wenn du mir die Hand reichst,
weil du mich meinst,
nicht deine Projektion,
kein Abziehbild.
Dann tret ich aus dem Schatten
und ich zeig dir,
was lange ich verwahrt
im Zaume hielt.


FÜR MICH DA
Ich bin für mich da,
wenn's drauf ankommt.
Ich steh für mich ein,
für mich auf.
Ich wende mich zu
meinem Schmerze,
ich lausche
und heile dabei.


SEIFIG
Freiheit verliert ihren Anker.
Dehnt sich nun aus
und wird weit.
Widerstand wird endlich
zwecklos
und wird von Ketten befreit.

Freiheit,
du seifige Blase.
Fangen hat gar keinen Sinn.
Alles an dir ist beachtlich.
Ich geb mich dir
einfach hin.


GEWICHT
Du meinst es nur gut,
ich versteh dich.
Fühlst dich übergangen,
das seh ich.
Du willst nur das Beste
für ihn.

Du drückst und du schiebst,
unaufhörlich.
Du wirfst Projektionen
auf sein Licht.
Du knirschst mit den Zähnen
wie wild.

Du bist doch die Mutter,
was soll das.
Du weißt, was er braucht
und du brauchst Macht.
Die Angst vorm Versagen
wiegt schwer.


IN MICH
Nicht jede Zelle hat es schon verstanden.
Nicht jede Zelle weiss, es ist vorbei.
Gesund und glücklich steht ihr beide vor mir.
Und langsam sackt das Glück in mich hinein.


DIE ANGST
Und die Angst steht dazwischen
und wir sehen nur sie.
Würde dich gern umarmen
und du mir gern erzählen,
doch die Angst steht dazwischen
und schreit.

Und ich schau sie mir an,
sie erinnert an damals
als wir beide zerrissen uns trennten.

Sahen uns auch bald wieder,
doch die Angst scheint geblieben.
Will erinnern an uns
und befrei'n.


FÜR DICH AUFSTEHEN
Ich steh für dich auf,
wenn du zögerst.
Ich sprech für dich aus,
wenn du magst.
Bin an deiner Hand,
wenn du Halt suchst.
Steh hinter dir
und gebe Acht.


DU BIST
Bist Kämpfer,
bist mächtig,
bist klar.
Und ich sah zu lang nur
die Ängste.
Zu viel Projektionen auf dir.
So fällt es dir schwer
dich zu seh'n.


ÜBERTRETEN
Und du trittst über meine Grenzen,
jede einzelne.
Du tust so lieblich,
meinst es gut,
doch tust nicht gut.

Du bringst Verwirrung,
Schuld und Scham
und deine Ängste
drückst du mir auf
und injizierst mir deine Wut.

VERZETTELT
So gut du konntest,
doch es reichte dir nicht aus.

Du gabst, was möglich war,
doch reicht es dir nicht aus.

Du hättest, könntest
alles anders machen soll'n.

Du willst das Beste nur,
verzettelst dich dabei.


TAMTAM
Unwahre Worte.
Taten verquer.
Unzuverlässig.
Versprechung bleibt leer.
Schein wirkt zerbrechlich.
Gesten voll Zorn.
Weg geht zu Ende
ohne Tamtam.


FRAG ICH DICH
Was du willst, frag ich dich
und du sagst, dass du es grad nicht weisst.
Was du fühlst, frag ich dich
und du kämpfst kräftig gegen die Tränen.
Was du liebst, frag ich dich
und du schweifst ab, verlierst den Gedanken.
Wer du bist, frag ich dich
und entsetzt stehst du auf und wirst laut.


AUSBLENDEN
Und du legst mir
den Tod auf den Tisch.
Sagst,
du willst ihn nicht seh'n,
nicht betrachten.
Du stehst auf,
sei natürlich für dich,
dass der Tod halt zum Leben gehört.

Mit der Zeit
wirst du grauer und bleich.
Hast den Tod
längst verbannt aus dem Leben.
Doch er lauert
und hält sich bereit,
bis du ihn nicht mehr ausblenden kannst.


DEIN
Ich trau dir mich zu,
sagt der Tod.
Du kannst, wenn du möchtest,
geniessen.
Fühl dich von mir selbst
nicht bedroht.
Dein Leben ist kostbar
und dein.

Nutz Lebenszeit,
lass dich drauf ein.
Zu schnell
werden wir uns begegnen.
Mein Wunsch ist,
dass du dich erfreust.
Sei dankbar,
bleib gnädig
und weich.


SEEN
Und wenn tausend Flüsse
uns trennten
und Berge und Täler und Seen.
Wir bleiben verbunden
auf Ewig.
Du wirst's mit der Zeit
gut versteh'n.


EINHEITSBREI
Schmerz fuhr in die Lungen.
Atmung, schwer wie Blei.
Kälte sitzt in Knochen.
Leben, Einheitsbrei.

Keine Kraft, kein Hoffen.
Einsamkeit wird breit.
Ende voller Ängste.
Leben geht vorbei.


HERZ
Ich seh mich nicht.
Ich seh nur dich.
Du schiebst dich mir ins Bild.

Ich trau mir nicht.
Ich trau nur dir.
Weil du das so vorgibst.

Ich denke nicht.
Du denkst für mich.
Ich wälze mich im Schmerz.

Ich kenn mich nicht.
Du kennst mich nicht.
Sind abgetrennt vom Herz.


LANDUNG
Ich sprenge das Fremde raus,
sprenge die Ketten auf.
Ich bin ich selbst,
das darf reichen.

Ich wandel den Lebenslauf,
löse Getragnes auf.
Lande in mir
mit Bedacht.


IM WEGE
Vom Zyklus einer Frau und ihren Werten.
Vom Neiden der naturgegeb'nen Kraft.
Vom Ablenken und Unterdrückung bieten.
Von Hierarchie, die enge Rahmen schafft.
Vom Gleichgewicht, das aus den Fugen kippte.
Von Herzlichkeit, die auf der Strecke blieb.
Vom Missverstehen mitgebrachter Gaben.
Vom Unrecht und dem, was im Wege liegt.


AUFTRAG
Pass auf dich auf.
Ich pass auf dich auf.
Lass dich nicht raus.
Bleib doch hier.

Schau mal,schau hier.
Ich bin doch hier.
Welt ist gefährlich,
sind wir mal ehrlich.
Bleib doch bei mir.

Ich lass dich nicht los.
Spende mir Trost.
Wie soll das werden,
wenn du gegangen.
Allein, ich mit mir.


HETZEN
Und du hetzt durch den Tag,
durch die Nacht.
Und dein Körper verkörpert
das Hetzen.
Und es hält dich vom Ausruhen ab.
Und es führt dich
zu weit weg von dir.


VERAUSGABT
Tägliches Kämpfen,
du gegen dich.
Bild vom Perfektsein
erreichst du nicht.
Tägliches Scheitern
in krankem Spiel.
Verausgabst dich
an diesem Ziel.


WUNSCH
Und du wünschst dir,
dass Träumen erlaubt sei.
Und dass nichts diesem
im Wege steht.
Und dass Glück dich umgibt
und die Freude.
Und vor Lachen
der Boden erbebt.

Doch die Angst breitet aus
ihren Mantel.
Legt sich dunkel und schwer
über dich.
Und du kämpfst gegen sie,
doch es bringt nichts.
Denn sie zieht dich hinab,
tief in dich.

Nein, du willst das nicht seh'n,
nicht betrachten.
All den Schmerz
und die Wut und den Frust.
Willst dem Schönen
den Blick nur zuwenden.
Auf die Schwere hast du
keine Lust.


ENDE
Zum Mond geschaut
und Sehnsucht in den Adern.
Kein Ohr,
das dir Erleichterung verspricht.
Wie Wellen
rollen die vergang'nen Tage.
Und alles, was dir bleibt,
ist Mondes Licht.

Im Arm
ein Bündel Hoffnung,
kleines Leben.
Und über euch zerbricht
die Zuversicht.
Viel näher ist das Ende
und du wählst es.
Bevor der Schatten
euer Glück zerbricht.


GNADENLOS
Vom Tod
und vom Gehen und Bleiben.
Vom Leben,
das plötzlich erlischt.
Von Enge und Weite
und Hoffnung,
die gnadenlos
Schleier wegwischt.


VERHINDERUNG
Lässt dich tragen
von Trauer, vom Tod.
Passt dich an
und es siegt deine Not.
Gibst dich auf,
wär sonst nicht zu ertragen.
Löschst den Mut,
lässt dich von nun an tragen.

Gibst dich auf
aber in dir kämpfts weiter.
Deine Stimmung
nur wolkig, nie heiter.
Die Umgebung
erstickst du mit dir.
Alles soll sich
ausrichten nach dir.

Du betäubst deinen Schmerz
und dein Leid.
Tust dir fortan
selbst immer nur leid.
Und die Klagen
bestimmen das Tun.
Lässt dich tragen
und hinderst am Blüh'n.


KRIEG
Schon Geburt geht einher
mit dem Tod.
Weil der Nabel der Welt
nicht du selbst bist.
Du sollst dienen,
gehorchen,
du bist
nur zum Zwecke
des Kampfes gebor'n.

Und Verlust brennt sich
in deine Haut.
Saugst die Milch
mit Geschmack von Verrat.
Und die Angst
hüllt sich um dein Gepäck.
Doch noch spürst du's nur,
weißt es noch nicht.


DU MUSST
Und du wirst nicht
für dich selbst
geboren.
Leben dient
einem anderen Zweck.
Du sollst tun,
was man sagt
und dir vorgibt.
Bist für nichts weiter sonst
auf der Welt.

Du sollst retten
das andere Leben,
welches trostlos und fad
sich ergoss.
Um die Sinnlosigkeit
nicht zu sehen,
bist du da.
Also leb,
denn du musst.


NUR DEN
Messer ins Herz.
Keiner hört dich.
Windest dich, schreist und vergehst.
Neben dir freut sich
die Missgunst.
Schaut,bis du dich nicht mehr regst.

Wehr dich, steh auf,
komm und kämpfe.
Lass fremden Neid,lass ihn steh'n.
Heile die Stiche,
besinn dich.
Vertritt deinen Wert
und nur den.


GRAU
Und wenn das Geniessen misslingt,
weil Schatten für Schatten reinspringt.
Weil Missgunst und Leid sich entscheiden
die Oberhand stets zu behalten.
Dann mach dir nichts draus und vertrau.
Es bleibt nie für alle Zeit grau.



ZWISCHEN
Zwischen den Stühlen,
zwischen dem Gestern, dem Morgen.
Fühlst dich zerrissen,
fühlst deinen Körper nicht mehr.

Zwischen den Welten,
halb im Hier und halb daneben.
Zwischen dem Wollen
und dem, was dir einst entsprach.


BODEN
Zerrissenheit
liegt auf dem Boden.
Und keiner schaut hin,
schaut sie an.
Sie wächst und gedeiht,
doch hoch oben
lenkt man sich gut ab,
gibt nicht nach.

Zerrissenheit
und alle tun so
als ob sie nur ausgedacht sei.
Das Leben spült sie
durch die Zellen,
bis man sie erlaubt,
ihr verzeiht.


FLIEHENDE WOLKEN
Und über dir fliehen die Wolken.
Der Himmel verschwimmt
und wird grau.
Und jeder Gedanke an morgen
nimmt dir kurz die Luft
und den Mut.
Doch ist es nicht Mut,
den du bräuchtest
und ist es nicht Hoffnung,
Vertrauen.
Und mit dem verschwimmenden Himmel
fühlst du dich auch
schwimmend und taub.


GESCHEITERT
Vergeblich gescheitert.
Vergeblichkeit war
vertraut und präsent
und zum Greifen zu nah.
Vergangene Tage
im silbrigen Licht
erzählen von Wünschen,
von Hoffnung und Glück.


WIDERSTAND
Widerstand reicht dir die Hand.
Und du schaust weg, schaust vorbei.
Lieber geduldig ertragen,
lieber Auflehnung begraben
und dem Gefühl widersteh'n.


DICHT
Mitleid und Mitgefühl.
Dicht beieinander.
Verschwimmen oft viel zu schnell
und werden eins.


VON VORN
Von oben betrachtet,
verlieren die Schatten die Grösse.
Von Weitem betrachtet,
verlieren die Dinge die Form.
Von Nahem betrachtet,
erscheinen die Berge wie Riesen.
Die Nähe, die Weite lädt ein,
komm, betrachte von vorn.


ZERFRISST
Haftung am Boden verloren.
Freigeist verhaftet im Morgen.
Friedlich, nur in den Gedanken.
Alltag zerfrisst Freud und Sein.


TROST
Vom Mutter sein
und Mutter werden.
Vom Missverstehen
und nicht seh'n.
Von Hoffnungen
auf bessre Tage,
die viel zu oft
im Wind vergehn.
Von schwerer Last
und leisem Klagen.
Von Schuld und Scham
im Überdruss.
Du gibst dein Bestes,
gibst längst alles.
Und Zeit heilt Wunden,
spendet Trost.


AUCH
Geburt küsst das Leben.
Tag küsst die Nacht.
Morgen küsst Gestern.
Liegst lang schon wach.
Immer am Suchen.
Ewig und du.
Auch Übermorgen
erwacht.


UNWEIT
Vor dir
nur Scherben.
Angst vor dem Schnitt.
Hinter dir
Trümmer.
Unmut läuft mit.
Neben dir
Hoffnung.
Siehst sie noch nicht.
Unweit
die Freude,
das Glück.


FASERN
Dein Wunsch,
dich zu spüren,
verblasst hinter schwarzgrauen Welten.
Und rot brennt das Feuer,
erinnert die Fasern in dir.
Und laut ruft das Gestern
als du noch im Körper
zu Haus warst.
Doch Stunde um Stunde
trägt dich weiter weg noch
von dir.


UNS
Zwischen uns
staubiger Boden.
Hinter uns
Lüge und Angst.
Vor uns,
die Sehnsucht und Hoffnung.
Neben uns,
Tod an der Hand.
Unter uns
toben die Kriege.
Über uns
hallt Freiheit nach.
Mitten im Leben
erschüttert.
Nichts ist mehr,
wie es einst war.


NICHT DAFÜR GEMACHT
Reife Äpfel
kann man vom Baume schütteln.
Birnen auch
oder Pflaumen.
Aber der Körper ist
fürs Schütteln nicht gemacht.
Ungefähr so wenig,
wie Glas fürs Essen
oder Schmutz fürs Händewaschen.
Und tut man es dennoch,
verdrehen sich Welten,
falls sie überhaupt
noch weiter existieren.
Manche Welten stürzen auch
endgültig zusammen.
Und andere bleiben
ewig zertrümmert
Und wieder andere wirken so
als seien sie wieder vollständig
aufgeräumt und hergestellt.
Doch sind dann irgendwie
die Türen der Häuser
in die Straßen eingebaut
und Betten stehen
auf Bergen von Müll.
Nichts ist wie zuvor
und nichts mehr
wie gedacht und erwartet.


SICH LEGT
Keine Angst!
Nichts zu verlieren.
Tod tritt zur Seite,
schau zu.
Darfst dich nun neu
ausprobieren,
während das Wuseln
sich legt.


WUNSCH
Im Angesicht des Todes
wird es leiser.
In seiner Nähe
wird das Leben wahr.
Und Wunscherfüllung
wird ganz plötzlich greifbar.
An Liebe angelehnt,
wird dein Wunsch wahr.


VERLUST
Traust dich nicht
und mir nicht zu.

Müsstest verraten
dein Muster.

Bliebest zurück
und für wahr,

wärst konfrontiert
mit Verlust.


WOLLEN
Und du sagst, dass du musst,
doch du musst nicht.
Du darfst lassen und tun,
was du magst.
Und ich höre dich sagen
"Das geht nicht".
Jeder muss oder soll
jeden Tag.

Und ich frag,
was du magst, was du möchtest.
Und du weißt es nicht,
schüttelst den Kopf.
Ist nicht schlimm,
denn es wird dich noch finden.
Was du liebst, was du willst,
kannst und magst.


ZUR VERFÜGUNG
Wenn die Qual nicht mehr trägt,
weil sie zu lang besteht.
Wenn sie Schrecken verliert
und ins Gegenteil führt.
Wenn nun Hoffnung entsteht
und Vertrauen dich wiegt.
Wenn die Kraft, die du hast,
Platz für Liebe frei macht.


LIEBES WORT
Du, liebes Wort,
eröffnest Horizonte.

Du schaffst die Möglichkeit
fernab von Zeit.

Du breitest aus die Arme
und du lässt finden.

Du fließt ganz sanft,
wenn man dein Wesen sah

und baust die Brücken
zur eigenen Macht.


TEILEN
Getragen sein,
getragen werden.
Bist nicht alleine,
bleibst nicht zurück.

Getragenheit
und Weggefährten
begleiten dich
und teilen Glück.


ESKALATION
Eskalation hinter Masken.
Eskalation hinterm Berg.
Keiner wills sehn,
keiner rafft es.
Irgendwas läuft da verkehrt.

Eskalation und nichts tut sich.
Unter den Teppich gekehrt.
Immer schön still
und recht friedlich.
Wahret den Schein,
gebt euch her.


ANDERS
Ich mag es nicht so
auf den Sprung,
mag Schnelligkeit
mehr andersrum,
mag Zwischenmenschlichkeit
erfahren,
mag eigene Bilder und Rahmen.

Ich mag die Stille,
das Meer
und manchmal auch
das Hin und Her.
Das Leben mag ich jedenfalls,
auch wenn  ich's verkenne, oftmals.


VORWÄRTS
Und wenn das Unsichtbare
plötzlich Form annimmt.
Wenn zwischen kalten Worten
Schmerz mitschwingt.
Wenn unter Nichtgesagtem
Abgrund liegt.
Wenn das vermiedene Betrachten
vorwärts schiebt.


STRUKTUR
Erfolg folgt dem Wagnis
und Mut folgt der Angst.
Begründeter Wahnsinn
und doch voll und ganz.
Der Wandel des Lebens
folgt keiner Struktur.
Die Dinge vergeh'n
und entsteh'n.


UMKIPPEN
Glück in der Hand, im Gepäck.
Um dich her wackelt das Leben.
Glück macht sich auf, fliegt davon.
Und Leben kippt Menschen um.


BEIM LAUSCHEN
Hinter hohen, kargen Mauern
schlägt ein kleiner Takt ganz leis.
Im Vorbeirennen, im Stürmen
nimmt ihn keiner wahr.


WINKT ZU
Alles bröckelt,
Mauern wackeln,
Ketten rasseln kläglich.

Jahre gingen,
Schatten spielen
und erinnern täglich.

Schutt und Asche
ist geblieben,
schmückt die Wege rückzu.

Kein Entkommen
aber dennoch
winkt auch Glück dir zu.


AM NAGEL
Erwachsen sein,
mit allem, was das heisst.
Verantwortlich
für sich, fürs eig'ne Leben.
Abhängigkeiten
an den Nagel hängen.
Und frischer Wind
bläst kraftvoll ins Gesicht.


WEHRHAFT
Wahrhaftig.
Tatkräftig.
Wehrhaft und tatsächlich.
Würdevoll.
Wortlos
und
Klarheit als Ziel.


ZERFALL
Und wenn das Beweisen zerfällt.
Wenn nicht mehr nur Leistung was gilt.
Wenn ganz und gar Gutes geschieht,
weil Zutrauen beim Ändern hilft.

Wenn du, wie du bist, richtig bist.
Und du nicht dein Leben verbringst
damit, dass du stets dafür kämpfst
vom Aussen bestätigt zu sein.


NOCH NICHT
Zutrauen,
nichts zu verlieren.
Neue Art,
Leben zu spüren.
Neuer Blick,
Dinge zu sehen.
Doch manchmal will's
noch nicht gehen.


SCHEIN
Der Ungeduld geduldig begegnen.
Unperfektheit ist doch grandios.
Unschöne Ecken entdecken.
Komm schon, wir legen mal los.

Kantig und sperrig, dran reiben.
Anstoßen will auch mal sein.
Nichts ist so, wie es den Schein trägt.
Lassen wir Schein doch heut sein.


WAHL
Und dann zieht man den Sumpf in sein Leben,
weil der Sumpf in der eigenen Familie
seit Jahrzehnten mit Teppichen abgedeckt wurde.
Und jeder meidet es mit grosser Achtsamkeit
auch nur in die Nähe der Teppiche zu kommen,
geschweige denn, sie zu betreten.
Und heute und hier
und Generationen später wundert man sich nur.
Man wundert sich, warum Dinge nicht beim Namen genannt werden können
oder warum dies oder das einfach nicht gelingen will,
warum Gespräche zugewandt wirken
aber die Messer hinter den Rücken glänzen.
Und es fallen einem Unstimmigkeiten auf.
Spricht man sie an, werden sie geleugnet,
abgetan.
Du spinnst.
Das denkst du dir nur aus.
Na, hast du dich wieder eingekriegt...
Ja, ich hab mich wieder eingekriegt und so wie ihr,
verlogen, kalt und unzuverlässig,
so möchte ich nicht sein.
Ich wähle die andere Seite.
Ich wähle Freiheit.
Ihr könnt alle Formen von Abhängigkeiten leben,
nur zu.
Tobt euch aus.
Ich wähle mich.
Und ich verlasse mich auf mich.
Auf euch kann man sich leider nicht verlassen.
Und ja, natürlich. Das war doch alles nur gut gemeint und nur zum Besten.
Aber gefragt habt ihr nie, was das Beste sein könnte.
Ihr wolltet bestimmen und habt bestimmt.
Aus Angst, nicht aus Liebe.
Aus Rache, nicht aus Wertschätzung.
Aus Hass, nicht aus Unterstützung.
Ich wähle heute die andere Seite.
Ich wähle mich.


IN MIR
Mit Liebe und Leib
und ganz mutig.
Du gibst dich ins Leben
ganz rein.
Du hast keine Chance,
sagst du leise,
zu zweifeln, zu stoppen,
willst sein.

Mit Zuspruch
und all meiner Liebe
stärk ich dir den Rücken,
seh zu.
Du gehst deine Schritte,
gehst weiter.
Und in mir
kommt etwas zur Ruh.


FÜR
Schreist für mich,
weinst für mich.
Drückst etwas aus.
Seh dich nicht,
will's auch nicht.
Scheuklappen drauf.
Sprech für dich,
weiss für dich.
Bist noch zu klein.
Traust mir nicht,
dir selbst nicht.
Einsam.
Allein.


DICHT
Grosse Augen.
Starrer Blick.
Starrer Körper.
Spricht für sich.
Kein Entkommen.
Kein Zurück.
Ausgeliefert.
Zeit im Blick.
Jahre später.
Maske sitzt.
Keiner ahnt was.
Du hältst dicht.


FINGER
Zitternde Finger
am Glas.
Suchende Augen
und schwach.
Schwach ist der Wille,
nichts wert.
Fühlst dich schon immer
verkehrt.
Zitternde Stimme
und dann
fängt Suche schon wieder an.


ZEICHNUNG
Augenringe,
schwere Lider.
Durchgequälte Nächte,
Fieber.
Rücken an der Wand.

Hamsterrad
läuft schnell
und schneller.
Keine Chancen,
Herz wird kälter.
Rennst
die Nächte durch.

Augenringe
hinterlassen
Schatten, die
nur schwer verblassen.
Narben zeichnen sich.


HEUT NICHT
Scharfe Kanten,
scharfe Blicke.
Schwacher Trost und
blasses Wort.
Anfang ist gemacht.

Trostlos naht
das fromme Ende.
Kalter Ausblick.
Leichenhände.
Bist heut noch nicht dran.


TRÜGERISCH
Im Graben
vergraben
und Frost fährt ins Hirn.
Der zitternde Finger
am Zug.

Gespannt
bis zum Schädel
und Dunkelheit trügt.
Und Sinn schwand
mit jeder Minut'.


ZU NAH
Der Tod steht dir längst
zu Gesichte.
Die Augen sind leer,
stumpf und grau.
Der milchige Schleier
schafft Abstand.
Sonst kommt dir das Leben
zu nah.


ICH ENTFALTE MICH
Ich sprenge das Fremde raus,
sprenge die Ketten auf.
Ich bin ich selbst,
das darf reichen.

Ich wandel den Lebenslauf,
löse Getragnes auf.
Lande in mir,
du darfst weichen.


STÄRKST
Stärkst mir den Rücken,
den Blick.
Traust mir zu
jegliches Glück.
Legst mir die Hand
auf die Schulter.
Dunkel, die Nacht,
Tage heiter.
Ich spring
in Ungewissheit.


DANK
Habt überlebt
und wart stark.
Wär ohne euch
heut nicht hier.
Welt hat sich
weiter gedreht.
Danke.
Ich dank euch dafür.


WURZEL
Schneeweiss
scheint dein Tun und Handeln.
Unschuldig
verkaufst du dich.
Blütenrein
wirkt dein Gewissen.
Doch die Lügen
häufen sich.
Leben macht
Strich durch die Rechnung.
Bindet dir
auch Chance ans Bein.
Willst nicht fühlen,
willst nichts wissen.
Lieber schwach
und einsam sein.
Leidest laut
und jeder mit dir.
Rache tropft
aus Worten schon.
Allem einst
so zarten Leben
ziehst du jede Wurzel nun.


SCHWER
In deinen Augen brennt Hass.
Nein ist ein Wort,
das nichts gilt.
Freust dich
am Leid and'rer Menschen,
wenn es dich selbst nicht betrifft.
In deinem Herzen brennt Schmerz.
Lässt deine Taten
verdunkeln.
Jedes Wort sticht
tief ins Fleisch.
Und Narben heilen
nur schwer.


ERINNERT
Kurzes Leben.
Wenig Zeit.
Abendsonne leuchtet.
Pfützen knacken.
Eis zerbricht.
Licht erinnert neu.


TARNUNG
Zwischen den Worten versteckt.
Stimme bricht,
musst ihr gut lauschen.
Zwischen den Zeilen getarnt.
Worte erzähl'n
doch nur halb.


ERST RECHT NICHT
Du passt nicht in die Welt
und die Welt passt nicht zu dir,
weil du manchmal zu gross für sie bist
und sie für dich zu klein.
Und trotzdem
brennt unter der Ohnmacht
noch Feuer.
Mutig und unkaputtbar
leuchtet die kleine Flamme
freudig und zuversichtlich
vor sich hin.
Und sie erlischt nicht so schnell.
Auch dann noch nicht,
wenn du in die Welt
und die Welt zu dir passt.
Dann erst recht nicht.


WELT
Alles auf Scherben gebaut.
Und manchmal schneiden sie auf.

Alles nur Stücke vom Glück.
Manchmal geht's nicht vor, nicht rück.

Trümmer und Glas unter Füssen.
Wie sollte da etwas sprießen.

Alles auf Asche gestellt.
Und ewig wackelt die Welt.


BRACHIAL
Verletzen.
Gewaltsam.
Bedrohlich.
Brachial.

Verwüstete
Grenzen.
Erstickt
unter Qual.

Vergangen
und dennoch
hellwach
auch bei Nacht.

Kein Mitleid.
Kein Klagen.
Kein Schutz.
Doch Ohnmacht.


SYSTEME
Und wenn du einfach nur vom Zuhör'n
Dinge weisst.
Wenn jeder Druck, jede Erwartung
von dir abfällt.
Musst nichts beweisen,
dich nicht,
gar nichts.
Du darfst sein.
Und du bist
schon längst perfekt,
so wie du bist.


TANNENZAPFENMOND
Ich hab dich lieber
als man mit Tannenzapfen
einen Mond bauen könnte.
Eine Sonne geht ja nicht,
wegen der Strahlen.


TAUBER KÖRPER
Rücken an Bauch,
immer weiter.
Blick zurück
ist nicht mehr drin.
Augen verweilen
an Gräbern.
Leben verliert seinen Sinn.

Schuld an der Hand,
im Tausch Hoffnung.
Weiter, nur weiter
voran.
Kälte zieht in alle Knochen.
Rücken an Bauch,
halt nicht an.

Wertlos erscheint
jedes Leben.
Sinnfrei der Tag
und die Nacht.
Unweit muss Erde
erbeben
und letzte Freude
fällt ab.

Schmerzen zerlegen
die Träume.
Träume zerfallen
zu Staub.
Trupp hält auch dich
in Bewegung.
Stellst deinen Körper
nun taub.


DICHT
Dicht gemacht,
schützt dich vor
Nähe, die wehtut.
Spannst alles an,
Körper schmerzt.

Auf der Hut,
sicher fühlst du dich
schon lang nicht.
Beißt zu die Zähne,
schliesst's Herz.


AUF MESSERS SCHNEIDE 1
Und auf der einen Seite
lauert Tod.
Wirft seine Arme nach dir aus,
will dich umhüllen.

Und auf der andren Seite
wartet Leben.
Es ist geduldig,
bleibt,
falls du es wählst.


AUF MESSERS SCHNEIDE 2
Auf Messers Schneide
und Kaffeebohnen vorwärts.
Auf Messers Schneide,
mit filigranem Gang.
Auf Messers Schneide,
Himmel und Verderben.
Auf Messers Schneide,
Blick wandert voran.


RACHE
Rache zerspringt.
Gehen gelingt.
Gönnen erlaubt,
mir und dir.
Blut auf der Haut.
Unter ihr auch.
Ewig zerbarst
Schuld wie Glas.


KEINE EILE
Kein Grund zur Eile,
wie geht's?
Schon ganze Zeit
nicht geseh'n.
Magst du erzählen
von dir?
Nehm mir gern Zeit heut
dafür.


DESHALB
Wenn Wünsche sich erfüllen
und der Körper unterstützt.
Wenn Träumerei sich in die Tat umsetzt.
Gedanken werden Wahrheit
und der Körper steht dafür.
Ich glaube,
deshalb bin ich wirklich hier.

HAND IN HAND
Leben und Tod
Hand in Hand.
Jeder, der's sieht,
mag's nicht glauben.
Einheit.
Sie klatschen sich ab.
Auch wenn sich Zweifel
erhebt.


WABEN
Wabengleiche
Puzzlesteine.
Dicht an dicht,
kein End in Sicht.
Unaufhörlich
schauen,
staunen.
Lernst dabei
viel über dich.


SEID'
Gewobene Träume,
wie Seid', wie Papier.
Kein Lufthauch
darf sie nur berühren.
An Zukunft gepinnt,
gut beschützt,
bloss nicht hier.
Zerfielen sonst
rascher zu Staub.


RUF
Schneeweißes Haar
wird gebändigt im Dutt.
Nichts darf erinnern
an damals.
Zeit ist zerbrechlich
und weicher als Glas.
Blick zurück
riefe den Tod.


NICHT DAS ENDE
Dein Morgenrot
wiegt schwerer
als das Meine.
Durchdrängt ist es
von Demut
vor dem Sein.
Nicht weit zurück,
da kippelte das Leben.
Doch du bist hier,
weil's nicht das Ende bleibt.


UNLÄNGST
Unübersehbar.
Unüberwindbar.
Unausgesprochene
Unehrlichkeit.

Unechte Worte.
Unweit noch hörbar.
Unlängst gefangen
in Einsamkeit.


SCHLAMM
Schlamm an den Händen,
am Schuh.
Kein Grund zur Eile,
ich ruh.
Schnaufe den Tod
einfach aus.


VERSPERRT
Am Übergang hängend
und Rückweg versperrt.
Und hinter der Mauer-
das Leben.
Drei Schritte zu viel einst,
nicht landend im Jetzt.
Erfroren im ewigen Eis.

Die Jahre vergingen,
der Punkt war gesetzt.
Gemeißelt in Stein
starb das Leben.
Es brodelt, es köchelt,
der Geist ist geweckt.
Nicht alles bleibt stets
wie es war.


AUSGELIEFERT
Hals in der Schlinge.
Strick wird gespannt.
Kannst nicht entkommen,
nicht flieh'n.
Nur noch Sekunden
trennen vom End.
Bist ausgeliefert
an ihn.


LOHN
Wachsamkeit trägt dich durch.
Angst hält in Schach.
Fehler sind keine Option.
Falscher Schritt, falsche Tat
führen bergab.
Wachsamkeit, weil sie belohnt.


BRÜDERLICH
Wider,
zuwider
und Ekel voran.
Schuld legt sich als Schleier nieder.
Täter
beschützt
mit Gewähr in der Hand.
Brüderlich zittert Verstand.


ANFANG
Einigkeit
abgelegt.
Laufschritt voran.
In Tälern seht ihr euch wieder.

Einstige Zukunft
mit Vehemenz abgewählt.
Damm bricht
und Leben fängt an.


ODER
Blicke erbärmlich getrübt.
Schuld wartet auf ihre Zeit.
Zeit packt dich fest im Genick,
bis du zerbrichst oder heilst.


WETTLAUF
Wettlauf
mit Leben und Tod.
Wettlauf
mit früher, mit heut.
Wettlauf
um alles und nichts.
Seiltanz
auf Unendlichkeit.


SEILTANZ
Seiltanz
und unter dir Leere.
Schwärze bannt Blick,
hat Geduld.
Gierig erklingt ihr
Vibrieren.
Wartet darauf,
dass du fällst.


WEIL WIR WOLLEN
Mir zuliebe,
dir zuliebe.
Müssen doch
und sollen.

Gut fürs Leben,
wenn Kontrolle siegt.

Mir zuliebe,
dir zuliebe,
lieber Müssen
lassen.

Freiwillig entscheiden,
was wir wollen.


ERST WENN
Aus Asche erhobenes Haupt.
Noch glüht sie
und wirft stetig Funken.
Der Blick wandert durch
dicken Rauch.
Und gibt erst Ruh,
wenn er vertraut.


OBEN
Durch tiefste Tiefen gequält,
Täler voll Leichen durchquert.
Bergauf, noch weiter bergauf.
Oben dann wartet der Grund.


SOLDAT
Drei, zwei.
Drei, zwei.
Gleichschritt, Marsch.
Tu, was
man sagt.
Frag nicht nach.
Drei, zwei.
Drei, zwei.
Gut gemacht.
Dank dir,
Soldat.
Denk nicht nach.


HEUT
Am Leben.
Lebendig
und wahr.
Der Tod rückt
allmählich
zur Seite.
Von Angst ist
nur wenig
noch da.
Die Neugier
hat sie heut
besiegt.


FREIER FALL
Freier Fall.
Tiefer Fall.
Lass es gescheh'n.
Landung ist
weich und getragen.
Erdung gibt
neuen Halt,
neues Gefühl.
Nährt und erschafft Mitgefühl.


BLEIBST
Tür ist geöffnet,
trittst ein.
Schüchtern und zaghaft
bewegst du
Schritt um Schritt nun
deine Füsse.
Neue Welt offen,
bereit.
Zu lange
musstest du warten.
Staunender Blick,
Weite ruft.
Greifst nach ihr,
während sie lächelt.
Haltet
euch fest
an den Händen.
Herzlich willkommen.
Du bleibst.


RUFT
Die Starre
als Brücke, als Schutz.
Die Starre,
um zu überleben.
In Starre
verweilte das Leben.
Und nun bricht sie auf,
weil's dich ruft.


VERGEBLICH
Vergeblich versuchend.
Das Atmen gebremst.
Verbot über'm Leben.
Als Schutz.

Vergeblich.
Verzweifelnd.
Verfluchend.
Verkannt.
Und nichts von dir ist
heut noch wahr.


PRISE
Missachtest
die Grenzen
und Worte
verdrehst du,
bis sie
als ein Gegenstück
steh'n.
Verknotest
die Wahrheit
mit Prise von Lug.
Am Ende
vergisst man
das Sein.


SPIEGEL
Lug und Trug,
trugst die Lüg
weiter übers Land.
Tag und Nacht
gaben Schutz,
spendeten Trost.
Einsamkeit
weggedrückt.
Alles nicht wahr.
Tod blickt
aus Spiegel zurück.


JUGENDMOND
Jugendmond wandelt umher.
Schneeweiße Weste
wird blasser.
Auf geht's
zu ganz neuen Ufern.
Und Heimat bleibt einfach hier.


WANDEL
Und als der Tod
erfüllt hat seinen Zweck,
konnt Leben sich
von Grund auf
neu entfachen.
Kein Rückzug, kein Erstarren
ward mehr nötig.
Gestillt war
jeder einstig wicht'ge Schmerz.

Und als der Wandel
seine Form erneuert,
als Leben trug
ein passender Gewand,
wurd Frühling wieder sichtbar,
auch des Nächtens.
Die Luft erwarb nun
einen milden Klang.


ERGEBEN
Mich ergeben.
Überleben.
Reduzieren.
Mich verlieren.
Weiter atmen.
Nichts erwarten.
Blick nach außen.
Stets.


MUNTER
Weiß wie Papier.
Schneeweiße Nacht.
Immer noch hier,
grenzt an ein Wunder.
Brücke zum Tod.
Glassarg vor dir.
Schneeweißer Tod
hält dich munter.


LÖSCHEN
Leichentücher
hüllen Leiber ein,
geben Schutz und Halt.
Auseinander
fallen Träume.
Hand in Zukunft,
Schuld im Sein.

Über Jahre
überliefert.
Rückblick ist kein
Zeitvertreib.
Augen zu
und ausgeblendet.
Löschen der
Vergangenheit.


BEINAH
Abgelenkt,
abgedrängt.
Laufen am Wegesrand.
Abgetrennt,
vehement.
Unklare Macht.

Meisterhaft.
Täterschaft.
Mühselig rausgeschält.
Beinah
verschwenderisch
wirkt Wort und Tat.


HINGABE
Hingabe steckt
in der Ohnmacht.
Machtloses Ausgeliefertsein.
Starre ersetzt jede Regung.
Und sie trägt über die Zeit.
Zeit ging vorbei,
ist geblendet.
Zeiger stand reglos bereit.
Sonne tränkt Frost
und auch Starre
weicht auf,
lässt Hingabe frei.






VOM ATMEN
Und als der Atem ging,
wurd es ganz leise.
Und beinah brach die Stille sich
entzwei.
Sie hielt dich an den Füssen,
solltest lauschen.
Dein lautes Herz erinnerte dich
leis.
Kein Weg schien dir noch greifbar,
keiner passend.
Nur Rückwärtsschritte
brachten dich voran.
Und als es nur noch Nacht war
auch am Tage,
zerfielen alle Wünsche,
Trümmerland.
Die Nacht wurd dein Begleiter,
sie wollt bleiben.
Noch immer fiel der Atem
äusserst schwer.
Er nahm in sich gefangen,
nahm die Hoffnung
und brannte alles Aufgebaute leer.
Er führte dich in Tiefen
und an Klippen.
Er trug dich über Abgründe hinfort.
Du wärst nicht,
wär er nicht in dir geblieben.
Er atmet dich
und atmet Schmerz hinfort.


BLIEB
Und als der Atem blieb,
wolltest du bleiben.
Und jeder Zweifel fiel herab
ganz laut.
Kein Fragezeichen
konnte Beine stellen.
Gedanken sprangen auf
und wurden leis.
Berührtest atmend Weite
und das Leben.
Es bettete dich weich
in Wogen ein.
Und jeden Tag auf's Neu
fühlst du dich sich'rer.
Das Leben an der Hand
und du bleibst treu.


WARM
In der Balance zwischen Wind und dem Meer
stehst du ganz aufrecht und wippst hin und her.
Mit weichen Wogen ganz sanft im Kontakt
hält dich das Leben warm, nichts lenkt es ab.


MICH MEINT
Ich lebe
und atme
und lebe.

Mein Atem
ist Zeuge,
beweist.

Ich lebe
und atmend
erleb ich,
dass mein Leben
mich
wirklich meint.


VON HIER
Keine Tränen hat der Tag,
keine tiefen Täler.
Stehst am Berge,
schaust herab.
Von hier schaut sich's gut.


ERNEUT
Gestrandet
im Leben,
noch fröstelnd und feucht,
doch Sonne blitzt
hinter den Wolken.
Gestrandet
und Hoffnung
ist mit im Gepäck.
Noch trocknen,
dann leben,
erneut.


ZEIT STEHT
Wenn sich die Lüge entpuppt
und ihre Schalen ablegt,
wenn sich das Schweigen erlöst,
ruft laut der Wandel.

Wenn du nicht willst, dass sich's dreht
und du dich festhältst an einst,
wenn Angst dich packt und verführt,
steht still die Zeit.


VOM JA
Eingefroren, eingesperrt,
die Erlaubnis,
du zu sein.
Drohung, Strafen,
scharfe Worte
hielten dich zurück und klein.
Angepasst und abgekommen,
Steinmauer ums Herz
als Schutz.
Drinnen wehrt sich's,
drinnen tobt es.
JA will leben
und es muss.


RASCHELN
Wenn Freude
die Stricke durchtrennt
und Angst sich zum Ursprung bewegt.
Wenn Lasten wie Blätter im Winde
kurz rascheln
bevor sie verwehen.


FRÖHLICH
Schlangenhaut abgelegt.
Zu klein inzwischen.
Rausbewegt unlängst,
nichts passt, wie es war.
Weiter geht's unentwegt.
Viel zu entdecken.
Frischer Glanz. Neugeburt.
Fröhlich voran.


MIT DIR
Leben fliesst, steht nicht still.
Wählt ab
die Langsamkeit,
ist zu weit mehr bereit.
spült Wege frei.

Leben rollt Steine fort,
die ihren Zweck erfüllt.
Schlägt Pfad in
Dschungel rein.
Hand in Hand
führt es dich,
will mit dir sein.


URLAUB
Ankunft dramatisch.
Eskalation.
Alles erinnert,
was aufgewühlt.
Jahre verstrichen,
doch eingebrannt.
Zeigen noch Narben,
fremdelnde Hand.


UNGEFÜHLT
Trauerverbot.
Freude in Not.
Angst auf dem Tisch.
Schnell weggewischt.
Neid treibt dich an.
Abwehr von Nähe.
Kühle Distanz birgt auch Schutz.

Wut unterdrückt.
Bricht manchmal aus.
Rüttelt am Glück,
weckt Gefühle.
Kopf über Herz.
Wozu denn Fühlen.
Macht alles träger, setzt lahm.


NEGIEREN
Du inhalierst ihre Einsamkeit,
weil sie des Trauerns nicht Herr sind,
weil sie sich's Fühlen versagen,
opferst du stets deine Freud.

Lunge erstickt und wird eng,
draussen wird's kälter und düster,
weil sich der Tod einverleibt,
wenn man ihn ablehnt, negiert.


NUR TOD
Zwischen den Mauern und Felsen,
unten am Grunde des Tals,
hinter verschlossenen Träumen
halten Erinn'rungen warm.

Damals, zuvor, früher, einst noch
hielt man die Hoffnung weit hoch.
Doch sie zerriss sich im Winde.
Nichts, was noch bleibt, ausser Tod.


SCHLUSS
Trauerwolken decken dunkel
jede Art von Leben zu.
Schwere Decke,
schwerer Nebel,
schwach und trostlos
immerzu.
Wollen Leben, wollen lachen,
wollen Freud im Überfluss.
Eure Schwere, tragt sie selber.
Für uns ist heut damit Schluss.


ERNST NEHMEN
Und wenn ich dir sage
'Nicht weiter',
hat mein Nein
die Grenze zu sein.
Wenn ich laut verkünde
'Ich will nicht',
dann geh
oder lass dich drauf ein.
Wenn ich dir mein Stopp
deutlich zeige,
dann darfst du es
nicht übergeh'n.
Respektvolles
Grenzen bewahren,
erlaubt,
dass wir nichts überseh'n.


WIND
Vom Bleiben
und in mir verweilen,
verkörpert, ganz gleich,
was ich seh.
Vom in mir verankert sein,
fühlend,
auch wenn ich grad
im Chaos steh.
Vom Atmen,
erinnernd an Leben,
auch wenn mancher
doch Abgrund wählt.
Vom leise Betrachten
und Staunen,
wenn Wind sanft
den Rhythmus freilegt.


WUNSCH
Und wenn der Grund zu leben
alles übertrifft.
Wenn er dich anspornt,
motiviert,
die Hand hält.

Wenn er die falschen Mauern
überspringt,
weil deine Zeit es sich
von dir so wünscht.


WAGNIS
Neuer Tag,
Glück am Start.
Wirkt so zerbrechlich.
Lang ersehnt,
lang erhofft.
Nun ist es wahr.

Fassungslos,
zweifelnd noch.
Darf es auch gut sein?
Wackelig,
Minischritt.
Wagst es einmal.


PIONIERE
Pionier
im System,
das unterdrückte.
Reingepresst,
reingezwängt.
Keiner fragt nach.

Suchst den Weg,
deinen Weg.
Ist auch gefährlich.
Gleichschritt, Marsch,
angepasst.
Nochmal, nochmal.


VERSUCH
Neuer Weg.
Ein Versuch.
Widerstand, Abwehr.
Blicke, schräg.
Worte, schrill.
Zweifel und Fall.

Scham, zu laut.
Schuldgefühl.
Keiner zur Hilfe.
Lächerlich
fühlst du dich.
Noch nicht bereit.

Dennoch ruft
laut dein Herz
'Steh auf, geh weiter'.
Raffst dich auf,
neuer Tag,
neuer Versuch.


WIND
Leise, leise
weht der Wind,
weht zu dir herüber.
Wirbelt Klänge
dir ins Ohr.
Setzt dich langsam nieder.
Leise pfeift er
dir sein Lied.
Lädt dich ein
'Verweil doch!'
Magst heut nicht
alleine sein.
Sanft umhüllt er dich.


DEFINITION
In Wellen,
mal kräftig, mal leise,
fliesst dein Leben
blutig in dir.
Es weckt auf
die Lügen und Zweifel,
die einstig
versteckten sich hier.
Es lädt ein,
dich selbst zu befreien.
Es bleibt und
erinnert dich stets.
Du musst nichts,
du darfst dich entscheiden,
wie du Leben
heut leben willst.


NOCH MEHR
Kein Ausweg, sagst du.
Doch ich seh es funkeln.

Zu grau, der Tag, meinst du
und ich versteh.

Doch hinter den Wolken
sieht man nie die Sonne.
In Grau ist nicht Schwarz nur,
es steckt mehr darin.


WELT
Und neben Gräbern
wachsen auch Narzissen.
Und neben Schwarz
steht hoffnungsgebend Gelb.
Und hinter Wolken
wartet schon die Sonne.
Wenn Zeit vergeht
verändert sich die Welt.


GLEICHZEITIG
Und du sagst mir,
dass manchmal alles auf einmal kommt.
Nach langer, langer Zeit
des Wartens,
plötzlich,
an allen Stellen gleichzeitig
fängt das Leben an zu fliessen,
sich zu zeigen,
dich zu zeigen.
Und ich weiss, du hast recht,
ja,
ich weiss.


HIRN
Zeit meines Lebens
erinnert.
Zeit meines Lebens
gewarnt.
Vieles ist nicht, wie es scheint
und
Einiges ist wirklich wahr.

Du willst nichts hören,
nichts sehen
und setzt die Scheuklappen auf.
Und ich versuch zu verstehen,
was mein Hirn kaum noch begreift.


FLUSS IN MIR
Und in mir fliesst Leben und Atem.
Bleibt bei mir auch in grösster Not.
Verlass mich auf ihn, er hält zu mir.
Und ich geh mit ihm bis zum Tod.


HERZ SCHLÄGT
Klack, klack,
Herzschlag.
Kämpft ums Sein.
Will es.
Ganz stark.
Ungemein.

Tick tack.
Zeit rast.
Läuft voraus.
Weiter.
Weiter.
Bleibt nicht aus.


V
Versagen
steht hoch auf der Liste.
Nichts wert
ist das täglich' Gefühl.
Vergeudet
sind alle Versuche.
Verloren
in Sucht und im Spiel.


ENDE
Messer ins Herz.
Laute Worte.
Abwertung füllt Wunden auf.
Scham hüllt ein,
lässt dich erkalten.
Nah am Tod durch Dauerlauf.


ICE
Keine Idee mehr vom Leben.
Zwischen der Sucht und dem Wahn.
Abgrund auf Seil überquerend.
Ein falscher Schritt, kein Nochmal.

Wie Pause klingt, ging abhanden.
Im ICE unterwegs.
Verquollene Augen, die wandernd
am Himmel sich irren in Qual.


DRÜBER
Verbundene Augen
und Angst eingesperrt.
Willst nichts von ihr wissen,
nichts sehen.

Betäubung beherrscht
deinen Tag, deine Nacht.
Und Blindheit hilft
über den Weg.


VER...
Verzeihung.
Verneinung.
Vergessen.
Verdacht.

Vereinsamt.
Verlangsamt.
Vergeblich.
Versagt.


KOMIK
Vielversprechend.
Leere Phrasen.
Schwere Hüllen.
Komikblasen.
Schnell zerschossen.
Karge Wände.
Überleben.
Falsche Hände.
Laute Lügen.
Teppichboden.
Not verstecken.
Selbst betrogen.


IN
Was, wenn es in mir fliesst.
wenn ich es auch geniess,
wenn ich mich hingeb und
Leben umarm'.

Wenn ich es mir erlaub
Formlosigkeit hört auf,
wenn ich Kontur erspür
und mich in ihr.


WAGNIS
Und in der Form
liegt eine Möglichkeit.
Die Weite ruft
und wirkt vertraut,
vertraut.

Verschmolzen mit der
unendlichen Leere,
so vieles,
ja so viel
hält sie bereit.

In Form gefüllt
und konturierter Rahmen
lädt ein,
doch die Versuchung ist noch klein.

In kleinen Schritten
möcht ich's gerne wagen
im Körper
und in diesem Leben sein.


PREIS
Ein kleiner Schritt zu weit,
nah der Unendlichkeit.
Ein kleiner Schritt, die Welt
bricht und zerfällt.

Wohlüberlegt und doch
manchmal reißt es sie fort.
Zwischen Vergangenheit
und Zukunftsneid.

Fragen verstummen leis.
Zeit ist ein hoher Preis,
der über Glück regiert,
wenn man riskiert.


SCHREI
Gebor'n,
kannst nicht schreien.
Gefall'n,
darfst nicht schreien.
Missbraucht,
wirst nicht schreien,
niemals.
Bestraft wird dein Schreien.
Verbotenes Schreien.
Wirst leise, ganz leise
und taub.


ABLEGEN
Legst ab deine Fesseln
und Ketten.
Legst ab deine Sorgen
und Angst.
Legst ab,
willst nun endlich entblättern,
was Ausdruck bislang noch nicht fand.

Legst ab, falsche Regeln
und Normen.
Befreist dich vom Gestern,
vom Leid.
Legst ab die Beschränkung,
die Prägung,
weil dein Herz dir zeigt,bist bereit.


ZWISCHEN
Zwischen den Zeiten,
zwischen den Jahren.
Zwischen der Zukunft
und deinen Ahnen.
Zwischen Geschlechtern,
zwischen dem Tun,
zwischen Gedanken
Zeit auszuruh'n.


UM ALLES
Zukunft, bedrohlich.
Kein Rückenwind.
Vergangenheit, schattig,
schnell und geschwind.
Heute, gefährlich.
Sorge und Not.
Es geht um alles,
um Leben und Tod.


ANTWORT
Am Ende zählt nichts
außer du.
Am Ende bleibt wenig nur übrig.
Am Ende erklingen
die Fragen.
Und du gibst die Antwort darauf.


OFT
Weit weg geflogen.
Auf und davon.
Denn weit, weit oben herrscht Frieden.
Unten im Leben,
anderer Ton.
Zu laut für dich,oft zu laut.


WAS
Was brauchst du zum Landen
im Körper,in dir.
Ich weiss,
du hast Angst
vor der Qual.
Ich könnte dir lauschen,
versuch es nochmal.
Ich bleib,
wenn du willst
und geb Acht.


NACHGEBEN
Mittendrin.
Zwischendurch.
Schwermut und Lüge.
Ausgebrannt.
Aufgebraucht.
Wieder von vorn.

Liebesflucht.
Angst zu gross.
Fallen, schon wieder.
Ernst und Tod.
Schwerelos.
Gibst manchmal nach.


FLÜGEL
Zu Hause umarmt
deine Flügel.
Und Wurzel gedeiht
hoffnungsfroh.
Im Schimmer
der Schatten von gestern
regt Hoffnung sich,
spendet auch Trost.
Ein aufrechter Stamm
mag schwer brechen,
trägt Äste, trägt Blüten
mit Stolz.
Die Sonne ummantelt
Vergessen,
formt Früchte und Farben
mit Freud.


VERWANDLUNG
Hast die Grenzen überschritten,
hast mein NEIN
gross ignoriert,
still und heimlich hinter'm Rücken
meine Sachen durchgewühlt.
Hast gefragt,
wie's mir denn ginge,
doch gehört hast du mich nicht.
Nicht vertraut hast du,
warst ängstlich
und Beziehung fiel und ich.
Projiziertest deine Sorgen,
sahst nur dich dabei,
mich nicht.
Und ganz nahe rutschten Drogen,
auch am Abgrund tanzt sich's frei.
Hast dich selbst nicht gut gekannt und
meine Wahrheit abgelehnt.
Hätte ich dir alles offen
und ganz ehrlich dargelegt,
hättest du vermutlich gar nicht
gut gewusst,
was jetzt, was nun.
Also war es vielleicht leichter
dumpf und distanziert zu tun.
Hast die eignen Grenzen selbst nicht
gut gefühlt, nicht gut gekannt.
Ich versteh dich,
deine Not
und keiner reichte dir die Hand.
Lass dich zieh'n nun,
alles Gute.
Unsre Zeit ist längst vorbei.
Ich geh vorwärts,
nicht mehr rückzu
und verwandel mich dabei.


AUCH STERBEND
Ich stell mich immer
hinter dich,
weil's Frau so macht?
Steh immer,immer,
immerzu in zweiter Reihe.
Sorg für dein Wohl und deinen Ausgleich
Tag und Nacht,
auch wenn ich umkomme dabei, auch wenn ich sterb.

Ich halt den Mund
und sag kein Wort,
weil's Frau so macht?
Kein Grund zum Klagen,
zum Beschweren,
zum Bereuen.
Ich streichel dir den Rücken,
wenn du wieder klagst
und halte deine Hand
am Tag und in der Nacht.

Ich soll mein Leben opfern,
weil es Frau so macht?
Soll mich ergeben,
fügen,
tragen
bis ans Ende.
Ich kann nicht klagen,
du versorgst,
hältst mich auf Trapp.
Bis mein erschöpfter Körper
aufgibt und zerfällt.


FEINDE
Und wenn sich der Körper und Leben
bekriegen,
umkämpfen, wie Feinde das Land.
Wenn freudlos die Hoffnung ergibt sich
in Gänze
und Leid und Tod halten die Hand.
Wenn Worte und Wünsche verpuffen
wie Blasen
und Hass und Wut
Mensch übernimmt.
Dann wirkt alles einfach nur trostlos und spröde,
weil Fremdes das Leben bestimmt.

Vielleicht ist die Lösung doch näher.
Vielleicht gibt es doch einen Weg.
Vielleicht braucht es Mut durch den Nebel.
Vielleicht hat das Leben gewählt.


FALL
Manche Tage.
Trauertage.
Schwere Tage,
keine Frage.
Manche Tage.
Abgrundnahe.
Schiefe Lage.
Fall.


KEIN MENSCH
Das Fallen hat auch
einen Klang.
Auch Starre und Ohnmacht,
sie klingen.
Kein Mensch achtet auf
deren Ausdruck.
Kein Mensch achtet auf sie,
kein Mensch.


SCHWUNG
Sorglos mitgeschwungen.
Dein Sumpf und ich fall.
Kraftvoll hintergangen.
Missbrauch überall.


DEIN SCHATTEN
Dein Schatten liegt auf mir wie Blei.
Erstickst jedes Atmen im Keime.
Erstickst den Gedanken von Leben,
bevor er sich ausdrückt, vibriert.


HIERARCHIE
Puzzlesteine,
freie Zeiten,
eingesperrte Hierarchie.
Zweite Reihe,
ewig wartend,
keine Pause gönnend.


ZEIT
Und wenn ich mit dir Frieden schliess',
weil Zeit vergänglich ist.
Wenn gestern, heut und morgen
sich hier träfen.
Wenn Altern keine Frage ist,
weil Zeit unstoppbar wirkt.
Ich glaub, ich halt' sie einfach nicht mehr an.

Gedanken schwimmen unaufhaltsam,
kreisen durch Gezeiten.
Gedanken überwinden jede Form.
Hielt ich dich fest,
ließ' dich nicht geh'n,
wär' freudig, traurig, wütend,
legt' ich mir selber Steine vor die Füß'.


DESHALB
Wenn Wünsche sich erfüllen
und der Körper unterstützt.
Wenn Träumerei sich in die Tat umsetzt.
Gedanken werden Wahrheit
und der Körper steht dafür.
Ich glaube,
deshalb bin ich wirklich hier.


SCHWUR
Flügel gestutzt.
Goldener Käfig.
Meinst es nur gut
und du glaubst, du seist gnädig.

Härte im Tun.
Drohung im Wort.
Und kein Verlass, wenn du schwörst.


NOT
Komm, liebe Not,
ich seh dir an,
du möchtest dich mir zeigen.
Mein Herz rast,
doch ich nehm mir Zeit.
Ich setz mich neben dich.
Du zeigst mir auf,
entblätterst dich,
du stammst aus alten Zeiten.
Ich kenn dich gut,
bist mir vertraut.
Ich schau dich an, halb blind.
Dein Klang
ist schwer nur aushaltbar,
dein Kampf noch gut zu seh'n.
Vielleicht gibt's einen neuen Weg.
Ich kann den Schmerz versteh'n.
Hast grosse Angst,
warst einst zu klein
und keine Hand sprach Hilfe.
Doch heut ist eine neue Zeit
und ich bin da für dich.


OPTION
Eingenommen,
alte Schmerzen.
Aufgezeigtes Elend.

Kein Erbarmen.
Kein Erkennen.
Qual und ausweglos.

Kein Entkommen.
Kein Entrinnen.
Ausgeliefert, haltlos.

Durchgekommen,
fast erzwungen.
Leben als Option.


DAZWISCHEN
Zwischen Stühlen.
Halb im Leben.
Tod berührt mit Zehen.

Messers Schneide.
Grau und dunkel.
Schwer zu widersteh'n.

Dennoch lebend.
Aufgerappelt.
Abgestelltes Fühl'n.

Nicht für ewig.
Nur dazwischen.
Halb im Leben nun.


STERBEND
Nein, du verstehst mich nicht,
dass es mein Herz zerbricht,
wenn du von Liebe sprichst
und Besitz meinst.

Drehst es, wie's passt für dich.
Siehst dich, doch siehst mich nicht.
Neben dir sterbe ich,
bin nicht gemeint.


KÜHL
Willst die Fäden in der Hand.
Neue Sicht- irrelevant.
Kontrollieren ist dein Ding.
Einlassen kriegst du nicht hin.
Angst und Panik,
ganz alleine.
Zeigst es nicht,
stellst lieber Beine.
Fällt man dann, Gesicht voran,
wirst du blind,
reichst keine Hand,
Gehst weg,
ganz taub und kühl.


MIT IHR
Ich halt den Mund für dich
und mich zurück für dich.
Ich halte an für dich
und brems mich aus.

Ich trage Wut für dich
und all den Schmerz für dich.
Ich kämpfe frei für dich,
tret raus aus mir.

Ich geb mich her für dich,
lauf hinterher, doch ich
brenn dabei aus für dich.
Kein Leben mehr.

Ich existiere nicht,
steh nur bereit für dich.
Und auch die Hoffnung bricht
und ich mit ihr.


MISSVERSTÄNDNIS
Du sagst, du liebst mich doch.
Doch siehst du dich in mir.
Ich wäre austauschbar,
du projizierst.

Du sagst, du wusstest nicht,
dass man verlässlich ist.
Du sagst, im Inneren
warst du bei mir.

Du sagst, du suchst dich noch.
Ich sag, du siehst mich nicht.
Du schreist, verstehst mich nicht.
Gehst aus der Tür.


ENTZUG
Innerliche Aufgewühltheit
rollt in Wellen,
lässt vibrier'n.
Fällst in Starre,
tiefes Schlafen.
Angestrengtes Existier'n.
Jeder Schritt,
kaum auszuhalten.
Jedes Wort
kostet dich Kraft.
Tag verstreicht und
Nacht bleibt bei dir.
Dunkelheit entzieht die Macht.