Me with poetry...

Poesie, Gedichte, Worte, die geschrieben werden wollen.

Diese Möglichkeit habe ich für mich gefunden, um mich innerlich zu sortieren und um auszudrücken, was mich bewegt, berührt, was mir begegnet.

 

Auch Du kannst Wege finden, um Dein Inneres zum Ausdruck zu bringen.

Vielleicht ist es nicht über das Schreiben.

Vielleicht ist es das Sprechen, Malen, Singen, Tanzen, Basteln, Bauen, Pflanzen....oder vielleicht findest Du Deine ganz eigene Form des Ausdrucks. 

KREIDEFELSEN
Kreidefelsen,
weiß und spröde,
wir zwei
im Begegnen.
Gut gemeint,
doch Sonne trocknet aus.
Wind umfährt die scharfen Kanten,
Regen weicht sie auf.
Dennoch nicht genug,
um sanft zu sein.


IRGENDWAS
Reden über dies uns das,
über uns und irgendwas,
ohne uns zu sehen.
Jeder hängt gedanklich in den Wolken.
Bald schon zieht Gewitter auf,
Wolken werden grau und träge
und so werden wir.
Absehbar,
das sich Begegnen.
Keiner tritt zurück
und Schritte auf uns zu
sind längst vorbei.


SCHIMMER
Dämmerung trübt
erhitzte Gedanken,
wandelt die Hitze zu Blei.
Bleierner Körper
zieht schwer zu Boden.
Schlägt
Hoffnungsschimmer entzwei.


GABEN
Hände am Herzen.
Herz gibt den Takt.
Dient mir als Kompass
durch meinen Tag.
Fühle die Richtung,
fühle den Weg.
Vertrau mir nicht immer,
lern noch, wie's geht.


BUNKER
Raus aus dem Bunker.
Raus in das Licht.
Alles was lebt,
sah ich drinnen nicht.
Beton.
Eingemauert.
Dunkel
und eng.
Freiheit ließ sich so
gar nicht erkennen.
Draußen nun.
Barfuß.
Sonne küsst mich.
Spüre das Wetter
und spüre mich.


SEGELN
Rosenblätter segeln mit dem Wind.
Wind trägt sie mit sich in weite Ferne.
All das Ferne lässt sich nur erahnen.
Horizont malt einen zarten Strich.


HOCH MOTIVIERT
Gestern noch hoch motiviert.
Heute
wackelt mein Boden.
Es drückt mir die Schwere entgegen.
Sie reißt mich stürmisch davon.
Ich sah die Auswirkung nicht,
doch tät' ich es so immer wieder.
Das Schweigen, es ist nun vorbei.
Ich rappel mich auf,
immer wieder.


WIEDERGEBURT
Gelähmt, mein Körper, mein Geist.
Ich finde
schwer nur
ins Leben.
Es riss die Füße mir weg.
Lieg seither
ganz reglos am Boden.
Das Herz schmerzt mir stark in der Brust.
In mir
kämpft unten und oben.
Ein alter Teil stirbt und zerbricht,
wird gleichsam wiedergeboren.


EINFANGEN
All deine Worte,
sie waren nichts wert.
Vertröstung nur,
Aufschieberei.
Stellst dich dir selber nicht
und drückst mir auf,
dass ich nicht ausreichend sei.
Hab es dir lang geglaubt,
lang, viel zu lang.
Doch diese Zeit ist vorbei.
Auf meiner Reise
seh ich die Welt neu.
Und ich fang mich,
fange neu an.


KONSTRUKT
Ich sterbe
und jenes Konstrukt,
das ich eben noch Leben nannte,
verwandelt sich vor meinen Augen,
zerfällt noch zu Asche und Staub.
Ich tret einen Schritt nur nach vorn,
betrachte das Grau und den Staub.
Ich streiche es einfach zur Seite.
Darunter,
erahnbares Blau.


KURS ÄNDERN
Ich änder' den Kurs
und änder' Begegnung.
Keine Verfälschung
durch Vorüberlegung.
Geb jede Chance
auch immer wieder.
Zieh dennoch Grenzen,
keiner darf drüber.
Ändern ist möglich,
auch jederzeit.
Änderung lohnt sich.
Ändern befreit.


HUT ZIEHEN
Zieh meinen Hut,
zieh ihn vor dir.
Was du alles siehst
gehört nur zu dir.
Du hast deine eigne Art,
ich hab meine auch.
Müssen nichts vormachen.
Alles erlaubt.


NICHTS DAGEGEN
Blickst zurück,
siehst alles nur verschwommen.
Alles, was da war,
ist dir nichts wert.
Siehst nur deine Fehler,
siehst dein Scheitern.
Hast viel überwunden und durchquert.
Feier dich
und feier heut dein Leben.
Ehre jeden klitzekleinen Schritt.
Alles überlebt,
spricht nichts dagegen.
Feier dich.
Das Leben feiert mit.


KREISEL
Tod reicht mir die Hand
und drückt mich nieder.
Leben zieht davon,
zieht aus mir raus.
Sollte meinem Körper
Ruhe geben.
Dann füllt er Reserven wieder auf.
Ständiges Gekreisel
braucht auch Pause.
Ich bleib einfach
paar Tage zu Hause.
Gönne mir die Zeit,
ich ruh mich aus.
Nehm ich dann das Kreiseln
wieder auf?


AUFWAND
Erreich' meine Ziele
auch wenn du
mir diese nicht zutrauen willst.
Ich muss mich vor dir nicht beweisen.
Ich passe nicht in dein Abbild.
Du glaubst nicht an mich,
ist ok so.
Weil du an dich selbst nicht mehr glaubst.
Doch ich glaub an mich.
Mit geringem Aufwand
hab ich bislang alles erreicht.


ERSETZT
Es fiel ihnen schwer dich zu sehen.
Sie waren beschäftigt mit sich.
Sie konnten dich nicht gut verstehen.
So bliebst du dann eben für dich.
Das Fühlen hast du schnell versteckt.
Zu falsch wirkte es, denn anscheinend
war Fühlen für Menschen nur Last.
Du konntest beim Schauen erkennen,
dass man Fühlen ständig ersetzt.
Ersetzt, um durchs Leben zu gehen.


OFFENBARUNG
Die Traurigkeit in mir, sie überwältigt.
Berührt mich,
weil ein Wunsch sich offenbart.
Ganz zart und leise
tritt er nun nach vorne.
Und zeigt, wie lang er mich
begleitet hat.


STÜCKE
Ungezwungen

hockt ihr nebeneinander.

Kalte Hände

sagen alles aus.

Traut euch zu.

Teilt alles miteinander. 

Seid für euch da

und spendet euch Applaus.

Versteht euch,

ohne nur ein Wort zu sagen.

Als wär es Blut,

das euch zusammenhält.

Ihr würdet euch

durch tiefe Tiefen tragen.

Auch wenn dabei

die Welt in Stücke fällt.


MENSCH
Kannst hasten und rennen,

kannst jagen und eilen

oder auch in Momenten verweilen.

Du bist ein Mensch, 

einmalig und schön!

Ich wünschte, du könntest es ebenfalls seh`n!


KREATIV
Impulse sammeln,

mich verrennen,

neu sortieren,

über den Haufen werfen.

Mich fokussieren,

mutig sein,

in Worte fassen,

aufschreiben.

Gedanken verwerfen,

umformulieren,

löschen,

zweifeln.

Entscheidung treffen,

aussprechen,

aufschreiben,

stehen lassen.

Wieder von vorn...


JÄHRLICH
Dein Tag.

Mein Tag.

Unser Tag.

Verbunden.

Auf Lebenszeit.

Ich schenke dir das Leben,

du schenkst dich.

Du bist vollkommen.

Verzaubernd.

Entwickelst dich in Riesenschritten.

Ich beobachte, lerne und bin da.

Ich darf dich begleiten

und bin verliebt in das Leben.



DÄMMERUNG

Hinter den Baumwipfeln

steht der Horizont in Flammen.

Die Farben berühren sanft mein Gemüt.

Auf der Seite gegenüber

wird es langsam dunkel.

Der Wind klingt lauter 

als die vorbei rauschenden Autos.

Eine Decke legt sich leise über den Tag.

Ich betrachte die Farben

und tauche ein 

in orange,

rot,

lila

und gelb.

Was es mit mir macht?

Ich werde zu dem,

was gerade ist

und vergesse all meine Fragen.


TANZ 

Der erste Frost hat sich aufs Gras gelegt.

Die Sonne wärmt ihn 

und er wandelt sich.

Im Wassertropfen 

spielen Farben miteinander.

Sie tanzen 

und bewegen sich ganz frei.

Wie wär's,

würd ich den Frost in mir aufspüren?

Ihn wärmen 

mit der Kraft aus meinem Herz.

Ihn dadurch sanft und leise transformieren.

Bis auch meine Farben fließen

durch den Schmerz.

Frei

und ganz im Rhythmus meines Klanges.


EINLADUNG
Ganz schlecht ist mir,
mein Magen krampft.
Ein unschönes Gefühl!
Frag mich,
wo dieses hingehört.
Fühlt sich befremdlich an.
Und trotzdem kenn ich's.
Zeigte sich
in mir schon dann und wann.
Doch wenn es gar nicht mir gehört,
was macht es denn dann hier.
Ich danke ihm und lass es zieh'n,
räum` frei den Platz in mir.
Was zeigt sich da,
was hat sich denn
im Dunkeln dort verkrochen?
Ein Wesen,
was ich lang nicht sah,
kommt nun ans Licht gekrochen.
Auf leisen Sohlen,
halb verstohlen,
zeigt es sein Gesicht.
Ich berühre dich,
sagt es.
Ich lass mich darauf ein.
Und muss gestehen,
ich find' es schön,
nach langer Zeit,
dich hier zu sehen.
Oh,
Freude,
komm herein!


WIE SCHNEE

Ich seh dich,

doch ich spür dich nicht.

Du redest

und ich hör dich nicht.

Kann dich nicht mehr entdecken.

Verhüllt.

Verschüttet.

Eingeschlossen.

Hältst deinen Kern verborgen.

Das,

was du zeigst,

das bist du nicht.

Und schau ich dir 

in dein Gesicht,

erkenn ich dich nicht wieder.

Angepasst

und abgekommen,

Qualitäten angenommen,

die dein Sein verzerren.

Aber ich bewerte nicht!

Geb dir deine Zeit!

Jeder läuft mal neben sich.

Und ich glaub,

du findest dich,

wenn DU erst bist bereit.

Ich halt inne.

Und ich schau hindurch.

Als sei,

das was ich seh,

verwandelt nur.

Gefrorener Schnee,

den ich,

allein durch mein Betrachten,

zum Schmelzen bringen kann.


ADVENT

Advent klopft an die Tür.

Er zeigt sich

und erinnert mich,

das Jahr geht nun zur Neige.

Ganz hell beleuchtet 

wird mein Blick,

wenn abends ich 

durch Strassen laufe.

Erfreu mich dran

und mag

die Kälte im Gesicht

und das Gefühl im Herzen.

Die letzten Tage eines Jahres,

die Zeit

zum Ankommen in mir.

Zum Reflektieren,

Applaudieren,

Anerkennen

und Benennen,

der Dinge,

die vergangen nun.

Ich schaue auf mein Jahr zurück

und dieses hat mich sehr entzückt,

mit all den Holprigkeiten.

Die Weihnachtszeit verbringe ich

mit Dingen,

die ich mag.

Ich gehe raus ins Wintergrün,

im Winter gibt's auch viel zu sehen.

Auch Tod und sich erneuern.


LEB WOHL
Gestern haben wir uns noch unterhalten.
Gestern war auch schon alles

nicht mehr,
wie gewohnt.
Aber du hast mich angesehen.
Und ich sah,
dass du schon auf dem Sprung bist.
Heute renne ich auf und ab,
dreh Runden in deinem Zimmer,
schau ängstlich,
ob sich deine Bettdecke noch bewegt,
weil du

kaum hörbar atmest.
Immer wieder schnappst du nach Luft,
nach unendlichen Momenten der Stille.
Ich bin überfordert von der Situation.
Gleichzeitig froh,
hier zu sein,
um dich zu begleiten.
Dann geht es irgendwie

doch ganz schnell.
Ereignisse überschlagen sich.
Du atmest
das letzte Mal aus.
Ich streich dir über dein Haar.
Das letzte Mal.
Ich geh zum Fenster
und öffne es.
Leb wohl!


DAZWISCHEN

Zwischen aufgereihten Worten

liegen Schätze

fein versteckt.

Hörst Du zu,

nicht mit den Ohren,

findest Du,

was zwischen Worten steckt.

Emotionen

und Geschichten,

auch die Stille zeigt sich dort.

Lass Dich ein

auf das Dazwischen

und schieb Vorgedachtes fort.


SCHLUSS

Den Tag schließ' ich

mit einem Blick auf ihn.

Ich sammel ein,

womit er mich beschenkte.

Mein Herz wird weit,

weil Dankbarkeit sich zeigt.

Sie zeigt sich

über unzählig' Momente.

Welch Glück ich hab,

den Tag als ICH zu leben.

In meinem Körper zu erleben, 

was sich zeigt.

Ganz freudig 

leg ich mich am Abend nieder.

Und wär's mein letzter,

hab ich alles schon erreicht.

Es gibt nichts zu erreichen.

Alles ist schon.

Und ich bin hier,

um dieses zu erfahr'n. 

Es ist gut, wie es ist

und das erkenn ich.

An jedem neuen Schluss 

von einem Tag.


WEIHNACHT
Lichter hellen auf das Zimmer.
Augen glänzen.
Kerzenschimmer.
Erinnerung,
wie's damals war.

Braten,
Süßes,
Rituale.
Weihnachtslieder klingen leise mit.
Unterschiede zwischen Bräuchen
gibt es zur Genüge.

Wie magst du dein frohes Fest?
Was ist dir dran wichtig?
Kannst du ganz hineintauchen?
Im Moment dich finden?
Gleich,
ob's ist,
wie jedes Jahr
oder doch ganz neu.


BERÜHRT

Ich bin berührt
vom eignen Wesen.
Bin dankbar und verbunden.
Ich lass mich ein,
ich lad mich ein,
dem Leben zu vertrauen.
Heut kann ich auf mich bauen.
Heut und alle Zeit.


TÜREN
Seh' dein Wesen,
deinen Kern
und deine Geschichte.
Seh' das,
was sich zeigen will,
echt und ohne Wichtung.
Gibt nichts zu verheimlichen,
denn ich seh's ja doch.
Wenn ich öffne meine Tür,
wirst auch du das Gleiche tun,
öffnest nun die deinen.


DAS WORT

Worte jagen sich in meinem Kopf.

Bilden Reime von alleine.

Puzzeln aneinander sich,

bevor sie sich entzweien.

Gibt so viel zu entdecken.

 

Worte klingen

und sie hallen,

ob ich will oder mich wehre.

Doch manche wirken missverstanden.

So,

als wären anders sie gemeint.



GELÄHMT
Traust dir nichts zu,
steckst deinen Rahmen immer enger.
Bewegst dich noch
in Zentimeter grossen Räumen.
Die Angst, die Wut
sie wachsen und gedeihen.
Und alles, was du tust,
spricht durch sie durch.

Versperrst den Weg.
Den Weg,
dir zu begegnen.
Verriegelst Türen
und dann mauerst du dich ein.
Hockst dort,
gelähmt dein ganzer Körper.
Du möchtest raus,
doch weißt nicht,
wie das geht.
Zu spät für alles,
glaubst du
und dann seufzt du.
Ergibst dich deinem Schicksal,
heut erneut.


WELLEN
Wir sind alle Wellen eines Meeres.
Größen variieren,
auch die Form.
Und so sind wir alle samt verbunden.
Zeigen uns,
vergehen,
werden neu.


BRILLE
Ich verurteile dich nicht.
Du hast deine Gründe.
Siehst die Welt,
gefärbt durch das,
was war.
Und auch ich hab nur den Blick
aus Erinnerung
und dem Erlebten.
Meine Brille ist davon gefärbt.
Doch,
wenn ich erst feststelle,
dass ich eine Brille trage,
dann wird vieles möglich.
Setz sie ab und wieder auf.
Spiel mit ihr
und sie mit mir.
Ohne Brille loszugehen, 

ist
außergewöhnlich.


SCHWÄNE 

Ich stürze mich kopfüber in den Tag. 

Regen schlägt mir kalt in mein Gesicht.

Und ich denke über zu viel nach.

 

Schwäne ziehen hoch oben am Himmel.

Und ich schau sie an, lausch ihrem Klang.

Und sie helfen mir, mich zu erinnern.

 

Ich lächle und erinner' mich.

Ich fühl mich und schau neben mich.

Kleine Finger halten meine Hand

ANDERS MACHEN
Würdest alles anders machen,
hättest damals du verstanden,
was du heute siehst,
mit Abstand aus der Ferne.
Doch die Zeit ist längst verstrichen.
Und sie kommt auch nicht mehr wieder.
Du bist traurig
und so senkst du deinen Blick.

Würdest anders reagieren,
mit Verständnis und viel leiser
und dem Wissen
"Jeder hat seine Geschichte."
Die Erfahrung macht dich weise,
lehrt dich,
heute neu zu schauen.
Kopf hoch,
fang doch heute ganz neu an!



REISEND

Du bist es
und ich bin' s auch,
sind auf einer Reise.
Hier und da begegnen wir
uns und andren auch.
Manchmal leise,
manchmal laut,
mal berührt,
und mal vertraut,
mal ganz unverstanden.
Du bist es
und ich bin's auch,
jeder auf der Reise.
Mal hält man sich länger auf
an dem einen Ort,
mal geht es ganz schnell hindurch,
fort und immerfort.
Du bist es
und ich bin's auch.
Reisende
für einen Augenblick.


GEDULDIG
Worte schreiben sich auf das Papier.
Worte,
die mich innerlich bewegen.
Fang ich an sie zu verändern,
sperren sie sich 

und das Schreiben stoppt.
Manchmal finde ich den Zugang nicht.
Erst die Zeit erlaubt es,
ihn zu finden.
Und so sind sie aufgereiht,
geduldig brücken sie die Zeit,
bis sie in Erinnerung sich rufen.


ERINNERUNG
Vieles hast du schon erlebt,
durchgestanden,
überlebt.
Nun stehst du an diesem Punkt im Leben.
Angekommen in erfüllten Träumen.
Hier zeigen sich neue Wünsche.
Welche sind es?
Darfst sie erst sortieren.
Und dann gehst du,
Schritt für Schritt,
ausgerichtet auf den Takt des Herzens.
Dieses schlägt zu jeder Zeit
nur für dich
und ist bereit,
dir den Weg zu zeigen,
wenn du magst.
Halte inne,
lausch der Stimme,
Denn sie ist dir wohlgesonnen.
Wenn du mit ihr Freundschaft schließt,
kann dich nichts mehr halten.
Dann bist du auf deinem Weg.
Altes fällt nun ab.


FREMDE
Abgegeben in ganz fremde Hände
stehst du da,
die Orientierung fehlt.
Fühlst verloren dich und einsam,
nichts Vertrautes.
Suchst nach etwas,
das durch Tage trägt.

Starr bist du.
Du musst,
um durchzugehen.
Weiter gehst du,
weiter,
Tag um Tag.
Immer in der Hoffnung
bald wird's enden.
Bald schon kommt der allerletzte Tag.

Zeit verschwimmt,
wird endlos,
läuft in Schleifen.
Irgendwie bewegst du dich hindurch.
Alles das ist für dich schwer zu greifen.
Und das Fremde wird langsam vertraut.

In der Fremde gelten andre Regeln.
Passt dich an,
weil du hier sonst zerbrichst.
Du wirst stumm,
dein Wesen immer leiser.
Dumpf dein Körper,
fühlst in dir das Nichts.

Fantasiewelt rettet dich,
Heidelbeeren auch.
Seltener Besuch.
Hinterlässt auch Spuren.

Und dann ist's vorbei.
Und du liegst in Scherben.
Sammelst diese Tag für Tag nun ein.



AM ENDE
Und am Ende geht auch das vorüber.
Und am Ende schaust du still zurück.
Und am Ende nickst du zart
und lächelst.
Denn am Ende bleibt nicht viel, was zählt.

Und am Ende schaust du in den Spiegel.
Und wenn du dir in die Augen blickst,
bist du hoffentlich mild
mit dem Gegenüber.
Schau!
Es schaut ganz sanft zu dir zurück.

Wenn am Ende du dir kannst verzeihen,
weil am Ende es um nichts mehr geht.
Wird am Ende jede Wunde heilen.
Weil am Ende alle Zeit vergeht.



A.

Wenn ich dich betrachte, 

wird mir klar:

Du bist ein ganz zauberhaftes Wesen.

Mutig und voll Sonnenschein
gehst du deine Schritte in die Welt.

Und ich staune jeden Augenblick,
den ich dir lausche.

Angebunden, rein und klar,
ehrlich und ganz wunderbar,
sagst du stets, 

was deine Wahrheit ist.

Oftmals bist du schlauer als die Großen.

Ich achte und ich schätze dich.
Ich liebe dich, 

weil du DU bist.

Bist ein Geschenk

und ich bin überwältigt.


MANN SEIN
Du musst stark sein.
Funktionieren.
Bloß nicht weinen.
Kontrolliere
all die Emotionen,

die sich in dir zeigen.


Drück sie weg.
Sei nicht so weichlich.
Ist nicht männlich,
eher weiblich,
wenn du dich

von dieser weichen Seite zeigst.

Kommt nicht gut an
bei den Frauen.
Sie woll' n starke Schultern spüren,
die beschützen und sie halten.
Breite Schultern,

um sich anzulehnen dran.

Also reiß dich bloß zusammen.
Gibt genügend andre Männer,
die das können.
Und so hast du keine Chance.

 

Und du,

du bist ganz verwirrt nun.

Weil das,

was man von dir möchte

überhaupt nicht zu dem passt,

wie du dich fühlst.

 

Fühlst dich falsch so

und nicht wichtig.

Möchtest auch dazu gehören,

stehst jetzt irgendwie dazwischen.

Zwischen all den Bildern, die es gibt vom Mann.

 

Wofür sollst du dich entscheiden.

Es ist schwer,

die nächsten Schritte zu bewegen.

 

Lässt es bleiben. 

Passt dich an.


E.
Und für dich ist jeden Tag

so vieles neu.
Hast dich auch beeilt,
als du bei uns gelandet.

Fast,

als willst du alles schnell entdecken.

Dich und mit dir
deine Sinne endlich wecken.


Zeigst nicht jedem
sofort

deine ganze Schönheit.
Fast,
als müsse man erst

die Erlaubnis haben.
Und auch dann entscheidest du dich 

stets ganz frei.
Lässt nicht jeden einfach rein,
bleibst dir selbst beständig treu.

Du erinnerst sanft und mutig
an die Liebe.
Fragst ganz leise
aber ehrlich,
wie' s denn geht.
Und dann schenkst du einen Blick
oder berührst mich.
Streichelst mir die Hand
und gehst klar deinen Weg.


DELLEN
Traurig bist du heute.
Doch du bist' s nicht über dich.
Sondern über,
was du glaubst zu sehn im Spiegel.

Zu viel
an der einen Stelle.
An der anderen zu knapp.
Schaust auf Defizite nur,
Perfektion hält dich auf Trapp.
Und so ziehst du dich zu Boden.
Tag für Tag.

Übersiehst mit diesem Blick
deinen Körper, der dich trägt 
und sich bewegt.
Welch großes Glück!

Und doch darfst du traurig sein.
Bist geprägt
und nicht allein.
Menschen sehen sich sehr oft
mit diesen Augen.

Magst du dich einmal betrachten
und erinnern,
was ihr beide schon erlebt habt?
Jede Narbe,
jede Delle
ist genau an dieser Stelle
gut und richtig,
weil sie auch etwas erzählt.


GUTES
Du willst dir was Gutes tun,
doch weißt nicht, wie das geht.
Weißt nur,
wie man funktioniert
und immer weiter geht.

Rennst davon,
weit von dir weg.
Doch das ist Illusion.
Du stehst fest an einem Fleck
und hast dich halb verloren.

Eigene Bedürfnisse
sind dir mehr als fremd.
Wie man die von andren liest,
hast du gut gelernt.
War auch für dich wichtig.
War eine Option.
Hat geholfen dir im Leben.
Hat dich auch verschont.

Etwas Gutes für dich tun.
Was könnte das sein?
Nimm dir Zeit,
finde es raus.
Entdeck' dich nochmal neu.



JETZT
Ihr liegt eng nebeneinander.
Ganz erschöpft und doch berührt.
Ganz präsent in eurem Körper.
Habt ihn lang nicht so gespürt.

Und das Atmen wird viel tiefer.
Leis' macht Müdigkeit sich breit.
Ihr liegt zwischen allen Zeiten.
Zukunft trifft Vergangenheit.

Nur das Jetzt ist deutlich bei euch.
Ihr liegt da, es zeigt sich klar.
Dürft es spüren, lasst es hallen.
Und das Glück- zum Greifen nah.

 

Braucht nur Zeit, sich zu begegnen.
Zeit, um all das abzutun,
was man jetzt nicht kann verändern,
Zeit, um Gutes sich zu tun.

Und dann wird der Raum ganz weit
und erlaubt die Zweisamkeit.


OK
Du bist ok,
auch wenn du dich jetzt aufregst.
Du bist ok,
auch wenn du mich nicht verstehst.
Du bist ok,
auch wenn du nicht hier im Raum bleibst.
Du bist ok!
Ich lass dich geh'n.

Ich bin ok,
auch wenn du dich gerade aufregst.
Ich bin ok,
auch wenn du mich nicht verstehst.
Ich bin ok,
auch wenn du aus dem Raum gehst.
Ich bin ok.
Weil ich das, was ich sehe, versteh.

Sehe,
dass manchmal

die Worte nicht reichen,
um zu erklären, wie man sich fühlt.
Möchte dir daher

meine Hand reichen.

Wir sind ok!

So,

wie wir jetzt sind.


WIND

Manchmal schlägt dir der Wind ins Gesicht.

Hältst die Hände zum Schutze davor.

Er treibt Tränen dir über die Wangen.

Und er säuselt dir Dinge ins Ohr.

 

Und der Wind gibt heut wirklich sein Bestes.

Will dir zeigen, wie stark seine Kraft.

Nimmst ihn wahr,

lässt die Tränen dir trocknen.

Und dann fährt er dir auch noch durch's Haar.

 

Doch dann zieht er ganz plötzlich weiter.

Hinterlässt dich zerzaust mit dir selbst.

Und du schüttelst dich kurz

und du richtest dich auf,

denn du weißt,

es war nichts mehr als Wind.



BLOCKADE
Gute Noten.
Zugefallen.
Nie gezeigt, was in dir steckt.
Dran gekommen,
rot geworden.
Hättest lieber dich versteckt.
Wirst ganz leise,
immer leiser.
Möchtest nicht, dass man dich sieht.
Lieber zuhören
von Weitem.
Glaubst, du hast es nicht verdient.
Hast es so gelernt.
Und dir angenommen.
Bist dadurch ein wenig
vom Wege abgekommen.
Leise gehst du deine Schritte
und fällst dennoch auf.
Auch wenn du das so nicht kennst,
nimmt es seinen Lauf.
Darfst das Anpassen nun lassen!
Zeit ist's, dich zu zeigen.
Und dann weht ein anderer Wind,
lässt sich nicht vermeiden.
Wirst gesehen und erkannt,
deine Tür wird eingerannt
von Wundern und der Freude.


ZEIT FÜR WUNDER
Und nun sehe ich,
ich bin gar nicht so falsch.
Habe nur nicht reingepasst
in die Schablonen.
Ich erkenne,
manches war gar nicht so leicht.
Und ich dachte immer,
dass ich nicht genüge.
Und nun fühle ich,
wer ich denn wirklich bin.
Seh' das neue Ich
und versteh mich selber.
Und nun staune ich,
was alles in mir steckt.
Seh' meinen Mut,
seh' meine Kraft,
seh' meine Einzigartigkeit.
Seh' nun die Welt durch meine eigenen Augen.


AUTOPILOT

Wütend bist du,

fühlst dich nicht verstanden.

Nie gelernt, 

mit Wut auch umzugehen .

Schluckst sie runter,

deckst sie zu.

Bist getrieben. 

Streifst, wie auf der Jagd durch dein Revier.

Essen hilft,

da bist du dir ganz sicher.

Bringt Ruhe in dein hektisches System.

Treuer Freund dir,

stets durch schwere Zeiten.

Also wirst du auf die Suche geh'n.

Wirst fündig

und fängst an zu essen.

Du isst und legst dich damit lahm.

Kannst dabei den Grund auch vergessen,

womit heut die Reise begann.

Doch hört die Suche nicht mehr auf.

Das Hamsterrad nimmt seinen Lauf.

Und du steckst fest.

Der Autopilot läuft.


PARAMETER
Parameter ändern sich,
heilst
und bringst ins Gleichgewicht,
das,
was dich erschlägt.
Hast dich lang gequält.
Dir viel abverlangt.
Vieles still ertragen.
Nun ist die Zeit reif,
abzulegen,
was dich bremst.
Komm zurück auf deinen Weg.
Trau dich,
ihn zu gehen.
Deine Schritte hinterlassen sanfte Spuren.


WACHSAM
Und du trägst schon viel Gepäck.
Und du bist erst hier
seit Wochen.
Doch dein Start war laut
und hat dich überrollt.
Und nun suchst du stets Vertrautes.
Suchst nach Stimmen, die du kennst.
Suchst nach Wärme
und dem Herzschlag, der dich trägt.
Fällt dir schwer, sanft einzuschlafen.
Denn du darfst hier nichts verpassen.
Angst,
wenn du zur Ruhe kommst,
könnt es die letzte sein.
Schläfst deshalb erst gar nicht ein.


RAHMEN

Passt nicht gut

in vorgerahmte Bilder.

Malst gern weit

über den Rand hinaus.

Mit Farben,

die noch keinen Namen tragen,

malst du freudig viele Bilder aus.

Und dann klebst du wild

sie aneinander.

Was dabei entsteht,

ist sonnenklar.

Für manche scheint's 

als wär's ein Durcheinander.

Doch du weißt,

so ist es gut und wunderbar.


WINTER

Und ganz leise hüllst du alles ein.

Legst als sanfter Schleier

dich hernieder.

Ich kehr gern bei mir zu Hause ein.

Schaue raus

und erwärme mich nun wieder.

Knackig bist du,

weiß und frostig.

Glitzerst auch im Sonnenlicht,

wenn du dich zeigst im Schnee.

Erfreust die,

die dich still betrachten.

Winter ist's.

Juche.


MUT

Ganz vertraut sind deine leeren Worte.

Ganz vertraut mir,

ist dein schwerer Blick.

Blickst durch mich hindurch.

Sprichst mich nicht mehr an.

Als wärst du längst

auf einem anderen Weg.

Ich erreich dich nicht.

Bist entzweit von deinem Körper.

Immer öfter

trittst du aus diesem heraus.

Doch wohin du zieht,

das kann ich maximal erraten.

Dich zu fragen,

hab ich mich noch nicht getraut.


LEBENDIG
Bin fasziniert
schon vom lebendig sein.
Kann atmen
und mich in der Welt erfahren.
Auf einmal ergibt alles einen Sinn.
Noch vor Minuten
konnte ich ihn kaum erahnen.
Erlaube mir,
ein wenig zu verweilen.
Saug auf die Freude,
die ich gerade spüre.
Schau in die Ferne
und fühle mich daheim.
Im Hier.
In mir.
Und auch in meinem Leben.


STRAUCHELN
Du sagst,
du möchtest wirklich etwas ändern.
So weiter machen,
sei keine Option.
Du schaffst das,
sagst du.
Kennst die Konsequenzen.
Verändern
würde sich tatsächlich lohnen.

Du stolperst los
und übersiehst die kleinen
Details,
die's auf dem Wege
zu entdecken gilt.
Zwei Schritte vor und fünf zurück.
Bist streng zu dir.
Du strauchelst
und
dann magst du dich verstecken.



DER SINN

Begegnen,

wahrnehmen,

berühren und in der Seele berührt werden.

Erinnern,

verbinden,

Eins sein mit allem was ist.

Erfahrungen sammeln,

sich selbst immer wieder

im Anderen erkennen.

Annehmen,

lieben,

neugierig bleiben.

Vertrauen,

hingeben,

Wunder erleben. 



GETRIEBEN

Plötzlich 

legt sich ein Schalter um.

Du bist wie ferngesteuert.

Dein Herz rast

und du hyperventilierst.

 

Rennst Kreise

und du kommst nicht an.

Du suchst

aber weißt nicht, 

wonach.

Kannst dich grad nicht mehr fühlen.

Bist dir fremd.

 

Fängst an zu essen,

zu konsumieren.

Ganz viel.

Ganz schnell.

Getrieben.

 

Und hinter der Getriebenheit

der Wunsch,

dich doch nicht zu verlieren.



NEBENSTRASSEN

Vertrauen.

Ich übe mich in dir.

 

Ich geh mit dem,

was sich mir zeigt,

erschließt es sich auch später.

Ich bau darauf,

dass mein Gefühl 

nicht täuscht.

 

Und manchmal,

trotz ich dem Gefühl.

Lern so die Nebenstraßen kennen.



KANN SEIN
Kann sein,
dass ich auf Dinge anders schaue,
als du es tust und jemals tun wirst.
Kann sein,
dass ich auf andre Dinge baue.
Auf jene, die du oftmals übersiehst.
Kann sein,
wir beide sind völlig verschieden.
Kann sein,
wir finden so hier nicht zusammen.
Kann sein,
wir schließen dennoch unsren Frieden.
Verschieden sein, heisst auch,
man kann noch lernen.



WAHR

Du stehst mutig für die Wahrheit.

Du nimmst sie

und du sprichst sie einfach aus.

 

Hast keine Angst

mit deinen jungen Jahren.

Sagst,

wahre Worte dürfen einfach raus!

 

Die Lüge kann sich nicht mehr länger halten.

Ein letztes Aufbegehren.

Dann löst sie sich auf.



DREI

Manchmal lohnt es sich,

einen zweiten Blick zu werfen.

Und einen dritten.

Manchmal lohnt es sich,

eine zweite Chance zu geben,

Und eine dritte.

Manchmal lohnt es sich,

zwei Schritte aufeinander zu zugehen.

Und einen dritten.

Manchmal lohnt es sich,

zwei tiefe Atemzüge zu nehmen.

Und einen dritten.

Manchmal lohnt es sich,

zwei Worte auszusprechen.

Und ein drittes.



KOMMST ZU KURZ

Voller Schwere

schaust du auf die anderen.

Du vergleichst,

kommst dabei viel zu kurz 

Machst dich selbst ganz klein.

Ich glaub,

das müsst nicht sein,

hättest du schon deinen Wert erkannt.



SCHÖPFERIN

Klammer mich an Wünsche,

geben scheinbar Sinn.

Hangel am Erfolg mich lang,

geb mich ihm nicht hin.

Ist auch gar nicht wichtig.

Geht um so viel mehr.

Erkenne mich erst richtig,

geb ich all das her.

Was dann übrig bleibt zum Schluss,

berührt mich in der Tiefe.

Spür es ganz,

von Kopf bis Fuß.

Ich schöpfe mich.

Aus Liebe.



GETRAGEN

Und durch den Schock hindurch

agier ich.

Betroffenheit 

macht Platz für klares Schauen.

Hast dich verletzt

und ich bin hier für dich!

Kannst immer, immer, immer

auf mich bauen.

 

Komm lass dich fallen und vertrau mir.

Hier bist du sicher,

bist zu Haus.

Lehn deinen Kopf an und ich kümmer mich.

Streich sanft dir Schmerz und Sorg' hinaus.

 

Lausch meinem Herzschlag,

er erinnert dich.

Erinnert dich an deinen eignen Klang.

Und du entspannst.

Entspannst dich innerlich.

Trägst das Gefühl ein Leben lang.



DIR NAH

Und dann spürst du

plötzlich

deine Größe.

Überwältigt davon

sitzt du einfach da.

Lässt sie wirken,

lässt sie dich durchströmen.

Wirst ganz weit dabei.

Und kommst dir selbst ganz nah.



VERKANNT

Du stehst auf meinem Platz.

Nun kann ich hier nicht landen.

Doch ist dies hier mein Raum

und du stehst falsch.

 

Hast ihn besetzt.

Verhältst dich still.

Dann sagst du,

dass dich niemand will.

Doch ich, 

ich könne dich erkennen.

 

Sie haben Angst vor dir,

weil sie dich falsch verstehen .

Verweisen dich

und wollen dich nicht sehen.

 

Jedoch kannst du auf meinem Platz 

nicht länger bleiben.

Nimmst mir sonst 
meine eigne Chance zu sein.

 

Doch wenn du magst,

geh ich mit dir ein Stück,

helf aufzuzeigen,

wer du bist.

In Deinem Angesicht verblasst der Schein.



FRAGEND
Gestern habe ich erkannt,
was Superkräfte sind.
Weil du deine lebst,
vertraut und selbstverständlich.

Zeigst mir jeden Tag,
wie man mit dieser Kraft umgeht.
Spielerisch und leicht
lässt du dich leiten.

Schaust mich fragend an,
warum ich

meine nicht benutze.
Wusste bis grad nicht,
dass auch ich welche besitze.



FÜR DICH

Warum,

fragst du

und möchtest gern verstehen.

Die Antwort ist dir allerdings zu flach.

Du willst verstehen,

willst tiefer gehen.

Ganz tief

und tiefer noch

hinab.

Hast keine Scheu

ins Dunkel einzutauchen.

Du weißt,

du könntest jederzeit zurück.

Du tauchst

und tauchst bis tief hinab zum Boden.

Was du dort siehst,

lässt innehalten dich

für einen Augenblick.

Verborgen dort,

im aller tiefsten Dunkel,

zeigt sich ganz hell 
ein klitzekleines Licht.

Es lädt dich ein,

das Dunkel anzuleuchten.

Machst dich bereit,

denn du machst das für dich.



SCHERBEN 1

Und dann möchte ich am liebsten

einfach

alles zu Boden werfen.

Fühl die Scherben

in meiner Hand

und das Blut in den Adern, es stockt.

 

Besinne mich.

Auch innerlich.

Musik hilft.

Hilft dabei, an meinen Kern mich zu erinnern.

 

 

SCHERBEN 2

Der Boden bebt unter meinen Füßen,

erschüttert jede Zelle meines Seins.

Erinnerungen brennen ein sich tief.

Noch über Zeiten werden Enkel sich erinnern.

 

Und nachts, wenn alles schläft, erwachen Geister.

Sie schütteln mich und mit mir alles wach.

Ich wälze mich

als könnt ich damit was bewegen.

Doch statt Bewegung

wird es in mir starr.



PUR

Ganz pur bist du,

ganz klar,

ganz rein.

Und stellst dich zur Verfügung.

Gibst Raum,

den eigenen Raum zu finden.

Bist einladend.

Bist warm.

 

Möcht' annehmen dein Angebot.

Ich möchte in dir wirken.

Werd' achtsam sein

und ganz bedacht,

nur das tun,

was lebendig macht.

Lebendig,

frei

und heil.



AM BODEN

Berührung kannst du nicht mehr gut ertragen.

Hast dies eine schlagend Herz in dir verloren.

Mit diesem fiel zugleich die Orientierung.

Schaust auf die Dinge nun, wie neu geboren.

 

Weißt nicht, auf wessen Weg du dich befindest.

Die Füsse kleben dir am Boden fest.

Bevor dir alle deine Sinne schwinden,

hältst du dich lieber am Erinnern fest.

 

Dann sinkst du langsam tief hinab zu Boden.

Lässt deinen Tränen endlich freien Lauf.

Fast unaufhörlich fangen diese an zu fließen.

Und irgendwann 

stehst du bestimmt auch wieder auf.



WEISS
Du weißt gar nicht,
was das mit mir macht.
Wenn du so regungslos die Worte in den Raum gibst.

Versuch mich festzuhalten
an der Zeit danach.
Wenn ich dann später gleich ganz wackelig aus dem Raum geh.

Seh keine Regung, wenn du sprichst.
Die Mimik stumpf, der Körper starr.
Wie fremdgesteuert.

Ich frag mich, ob das alles gar nichts mit dir macht.
Schirmt der weiße Kittel dich vielleicht vom Fühlen ab?



OFFENSICHTLICH

Ich wähle eine andere Sprache,

weil du dich

noch nicht so gut kennst.

Ich lerne mit dir,

dass Begegnen immer möglich ist.

Ich seh deine Unsicherheiten.

Sie sind gut versteckt

und erinnern mich an meine.

Ich betrachte dich gern und sehe,

wie du dich mehr und mehr

in dich hinein entspannst.

Ich hör dir gern zu und bemerke,

dass deine Stimme sanfter und schwingender wird.

Ich feiere diese Begegnung,

in der es nicht darum geht,

wer bin ich und wer bist du,

weil dies ganz offensichtlich ist.



STURM

Und um mich rum

da könnte alles wackeln.

In meinem Raum 

ist alles still und ruhig.

Tank mich hier auf,

verweile hier.

Bis draußen sich 

der Sturm hernieder legt.



ESSENZ

Ich schwinge

in der Resonanz des Guten.

Verbunden mit der Kraft aus der Natur.

Ich geb mich hin,

ich lausche dem, was sein will.

Bin die Essenz,

bin rein, bin stark, bin pur.



DU & ICH

Du und ich

und ich und du. 

Wunder über Wunder.

Höre dir ganz achtsam zu,

werde langsam munter.

Ich und du 

und du und ich.

Wie zwei alte Freunde.

Du weckst meine Zuversicht

und schenkst mir die Freude.

Du und ich

und ich und du.

Wer kann es erraten?

Ich bin ich.

Doch wer bist du?

Kann es kaum erwarten.

Freund.

Mutter.

Vater.

Oder Kind.

Ein Tier, ein Baum, das Meer.

Alles das ist möglich.

Vielleicht bist du auch nur ein Traum,

vielleicht außergewöhnlich. 

 

Du schmunzelst,

nichts und alles das trifft zu.

Du bist,

ich sag's....

....Mein LEBEN.



RINGELREIME

In Ringelreimen reime ich,

fröhlich auf und nieder.

Ringelreim?

Was soll das sein?

Ich weiss es nicht.

Das Wort hat mich gefunden.

 

Ringelblume,

Ringelreihen.

Doch Ringelreim?

Das kennt kein

Mensch.

 

Mir ist das gleich.

Wie schad' wär's um den Ringelreim,

wenn niemand ihn benutzte!

 

Wie die Schlange 

ringeln sich,

Wort für Wort um Zeilen dich .

Gibst du Acht,

kann unerwartet, dich der Reim berühren.

Tust du's nicht, kann es passieren,

blätterst einfach um.

 

Willst du mit mir Ringel reimen?

Zieh' die Ringelsocken an.

Reimen, bis wir ringeln uns.

Vielleicht wird es dir gefallen.

Schreibst fortan,

ganz grossartig,

reimringelnde Worte.

 

Reime ringeln,

Ringelreimen.

Worte,

die ganz unverhofft,

dich berühr'n im Herzen.

 

Ist kein echter Ringelreim!

Reimen müssten Worte sich

an Stell'n, 

an denen sie's nicht tun.

So reime ich auf meine Art,

schreib Worte,

weil ich Worte mag,

die manchmal sich auch reimen.



GRAU
Neid zerfrisst dich innerlich.
Steht dir zu Gesichte.
Betrachte Narben,
die er hinterlässt.

Bist dir dessen kaum bewusst.
Merkst nur,
gönnen

konntest du noch nie.

Unterdessen
frisst er Löcher.
Bahnt sich Wege
quer durch die Gedanken.

Antrieb

wechselt seine Farbe.
Malt statt bunt nun grau.



HOCH OBEN
Haupt erhaben,
blickst du auf andere nieder.
Nie im Leben möchtest du dort stehen.
Wähnst dich sicher.
Über Wolken ist der beste Platz.
Von weit oben
fällt es sich auch tiefer.
Lachst
und glaubst,
das wird niemals geschehen.
Wünsch dir Glück
mit allen Geistern,
die du riefst.



AUCH
Hohes Ross
steigt dir zu Kopfe.
Rennst auch Mauern ein.
Du
um jeden Preis.
Achtsam ist das nicht.
Wahrheiten gibt's viele.
Blicke öffnen
auch für Blicke anderer.



FORT

Tipptapp, tipptapp.

Grenzen übertreten.

Gar nicht wahrgenommen.

Blick dafür

abhanden.

 

Schnickschnack, Schnickschnack.

Hält vom Wahren ab.

Bindet Fokus,

lenkt vom Weg

dich fort.



FILIGRAN

Zarte Linien

auf naiver Seele.

Nutzt Methoden,

die man nicht gleich sieht.

Gräbst ganz tief hinein dich,

nagst durch Schichten durch.

Wird erst klar

nach langer, 
langer Zeit.

 

Bin mir deiner

ewig

nicht bewusst.

Wunder mich nur

über stetes Stocken.

Einst als Samen tief hinein gepflanzt,

sichtbar nun

als rankendes Gewächs.

 

Unaufhaltsam

breitest du dich aus.

Kletterst in die Tiefen der Gedanken.

Setzt als zarter Hauch

erinnernd dich

filigran

in jeder Lücke fest.



ZWECK

Zweck erfüllend

nutzt du Empathie.

Echt ist diese nicht.

 

Ist der Zweck erfüllt,

stellst du sie aus.

Faustschlag ins Gesicht.

 

Distanziert

lässt du am Arm verhungern.

Gegenüber zweifelnd.

 

Der Versuch,

dich doch noch zu erreichen,

kläglich scheitert.



NUR GETRÄUMT
Unter schweren, fremden Decken
erwecken
müde Lebensgeister neu.
Hatten sang- und klanglos
sich verdrückt.
Fühlten sich
nicht mehr zu Hause.
Abgewiesen.
Ausgeladen.
Fern.

Unterdessen
setzte sich auf ihren Platz
Verfall.
Aufzuhalten nur sehr schwer.
Stoppen wollen, lief direkt ins Leere.
Weit und breit
kein Land in Sicht.
Stark umspült auf hoher See,
schwanden fast die Sinne.
Halb betäubt zu Boden sinkend,
aufgewacht,
den Atem haltend.
Alles nur geträumt.



NATUR

Baumwipfel 

bewegen sich im Wind.

Im Grase liegend,

schau ich ihnen nach.

Sonne wechselt sich mit Schatten ab.

Leise Brise flüstert mir ins Ohr.

Erinnerung.

Auch in mir lebt Natur.



WANDELN

Nur Mut,

es kann hier nichts passieren.

Schade wär's,

verstreicht die Zeit zu Sand.

Erinnerungen

wollen sich erst formen.

Brauchen Schritte,

die zu Ihnen werden.

Alles findet sich,

bleibt weit der Blick.

Und Wandel 

geht umherwandelnd daher.



WUNDERLICH

Hinterfrage mich.

Zeit verändert sich.

Ändert mich mit ihr.

Und sie nimmt mich mit.

Springe über sie.

Oder einfach rein.

Sie reißt mich mit sich.

Bin so nie allein.

Zeit heilt Wunden auch.

Und lässt Wundern zu.

Staune wunderlich

bis zur letzten Ruh.



KALT

Kommt nicht an euch ran.

Vergraben hinter Medien.

Gespräche nur

auf's Nötigste beschränkt.

Gefühle werden kalt mit der Distanz.

 

Abkühlende Herzen

überall und nirgends.

Ist gar nicht besonders.

Selbstverständlich.

 

Abgestumpft und resignierend

lebt es sich auch

dicht nebeneinander.



ZU STAUB

Halte mich

an nicht Haltbarem fest.

Ausgerichtet auf

ungreifbar Fernes.

Suche Halt

scheinbarer Sicherheiten.

Erinnern mich,

wenn sie zu Staub zerbröseln,

nichts ist

für die Ewigkeit gemacht.

Kann nur

beim Bemerken gleich genießen.



JE

Ich atme ein

den aufwirbelnden Staub.

Bin hinter dir,

kann dich so nie erreichen.

Du rennst,

als rennst du immer nur davon.

Gern würde ich dir

meine Hände reichen.

Du schaust,

doch schaust du niemals hinter dich.



KULTIVIERT

Würdest dein Leben

verschwenden,

würde ich es nur

verlangen.

Toxisch,

das was wir da leben.

Krankmachend

auf allen Ebenen.

Finden so

nicht mehr zusammen.

Haben verloren schon lang,

worum es eigentlich geht.

Stattdessen gelang uns gar prächtig

kultivierte Abhängigkeit.



BEWEINEN

Warst immer da,

Zeit meines Denkens.

Und jetzt

bist du nicht länger hier.

Hab begonnen, deine Sachen zu verschenken.

Lenk mich ab,

Gedanken immer bei dir.

Konntest nicht länger Leben beleben.

Bist gegangen

und ich bin allein.

Werd mich ganz sicher auch wieder fangen.

Trau mir nicht zu,

Endlichkeit zu beweinen.



UNVERDAUT

Zählst Stunden schon rückwärts,

die Freude ist kaum zu ertragen.

In mir wird es traurig,

obwohl ich mich mit dir sehr freu.

Kann es kaum verstehen,

weiß nicht, was das soll.

Jährlich,

wenn dein Tag sich nähert,

erinnert er auch tief in mir

etwas, 

was ich noch nicht sehe.



TROST

Erzähle dir,

was mich bewegte,

was mich berührt, noch jetzt.

Ich staune, denn ich dachte,

ich sei längst darüber weg.

Die Stimme wackelt,

wenn ich das Erleben dir beschreibe.

Und du hörst zu,

erlaubst das Wackeln,

tröstest eine Weile.

Sind nicht die Worte,

die du nutzt.

Du sagst nichts, bist nur da.

Und mir 

tut das unendlich gut.

ich danke dir dafür.



TIEFBLAU

Tiefblaue Nacht

bricht das Schweigen.

Wenn sich die Albträume zeigen.

Ziehen durch Körper und Raum.

Morgens,

nach dem Erwachen,

lässt sich davon nichts erahnen.

Fühlst dich nur müde und schwer.

Der Tag

bringt in ganz kleinen Stücken

zurück dir, den nächtlichen Traum.

Lässt dich auch Momente erzittern.

Zufrieden, es war nur ein Traum.



KLEIN

Aufgeregte Stimmen

wirbeln fröhlich durcheinander.

Leben ist ganz wunderbar,

steht in eurem Blick.

Freundschaft hält für immer,

ist die Frage gar nicht wert.

Eng verbunden

helfen kleine Hände sich in Not.



LEUGNEN

Schaut euch an und wisst,

dass alles gut ist.

Seid vertraut

als wärt ihr beide eins.

Verbundenheit

lässt sich nicht länger leugnen.

Ihr seid Freunde

in alle Ewigkeit.



LEISE, LEISE

Leise, leise.

Fall nicht auf.

Halte dich zurück.

Dich und alles,

was du glaubst,

fällt auf dich zurück.

Leise, leise

und noch leiser.

Pass dich besser an.

Lass die anderen mal machen,

du kommst auch noch dran.

Leise wirst du,

immer leiser.

Kannst dich selbst nicht hören.

Dafür hörst du,

um so besser,

was die anderen wollen.

TAKT
Du schaust neben dich
und dabei gleichst du ab.
Reagierst erst,
wenn die anderen reagierten.

Bist nicht sicher, nicht vertraut
mit deiner Art,
Dinge ganz aus dir alleine
zu betrachten.

Fühlst dich besser,
wenn du Orientierung hast.
Wenn das andere sagen,
kann das doch nicht falsch sein.

Klatschst im gleichen Takt.
Läufst im gleichen Takt.
Hast dabei den eigenen verloren.


PUZZLE

Turbulenzen wirbeln mich umher.

Ihre Wucht 

gleicht meterhohen Wellen.

 

Schütteln mich,

ich kann kurz nicht mehr stehen.

Lese meine Stücke neu zusammen.

 

Während ich mich ordne,

fällt mir auf:

Puzzleteile waren falsch geordnet.

 

Diese Wucht 

der meterhohen Wellen

bringt auch still und leise etwas mit sich.

 

Dafür braucht es einen feinen Blick.

Ich selbst leg jetzt das Puzzle,

Stück für Stück.



GEMEINSCHAFT

In Gemeinschaft, sagt man,

geht es leichter.

Gegenseitig stärkt man sich,

gibt Acht.

 

Doch geht dies nur,

wenn man auf seinem Platz steht.

Jeder auf dem seinen

und nur dort.

 

Dann kann echte Achtsamkeit

entstehen.

Sanft umschließt sie jeden,

wie er ist.

 

Gönnen können

und den anderen sehen,

wird zu dem, was zählt,

worum es geht.

 

Erst an dieser Stelle kann man sagen,

dass Gemeinschaft jeden einzelnen trägt.



MIT BEDACHT

Bin berührt,

wenn alles einfach echt ist.

Im Moment

bin ich

und kann es spüren.

 

Wenn von hier ich schau

auf das, 

was sein will,

fällt es leicht,

dem Leben zu vertrauen.

 

Hab nur Mut

und geh ganz einfach weiter.

Alle Dinge stehen schon bereit.

 

Wähle sachte,

wähle weise.

Mit Bedacht,

wähle ganz leise.

 

Und dann schau dem Leben zu,

wie es die Dinge bringt,

die du dir unlängst wünschtest.



DENN DAS LEBEN LIEBT
Und das Leben sagt,
es traut mir zu
Dinge in die Welt hinaus zutragen.

Es lässt sowieso
mich nicht in Ruh,
wenn stattdessen ich mich lege schlafen.

Freudig lacht es
mir in mein Gesicht.
Und es möcht mir gerne etwas schenken.

Was es ist,
verrät es jedoch noch nicht.
Sagt, 
ich werde es alleine herausfinden.

Also schau ich nach
und werde fündig.
Eine Kiste,
auf der steht : "Das Leben liebt mich."



GESCHEITERT
Durch sanfte Schwingen werde ich getragen,
werde weich zu meinem Platz gebracht.
Der Versuch,
dies könne man verhindern,
er prallt einfach leise an mir ab.



DAS, WAS TRÄGT

Und es trägt dich

über alle Zeiten.

Über Berge,

durch die Täler auch.

 

Und es zeigt sich,

wenn du dich drauf einlässt.

Kommt zum Vorschein

dann,

wenn du dich traust.



AUFGABE

Gaben erkenn ich,

aufgeben geht nicht.

Scheitern, nur eine Option.

 

Handeln bringt mit sich,

schau mal, 

hier steh ich.

Ich seh, welche Kreise es zieht.

 

Und ich besinn mich.

Fokus auf mein Licht.

Gleich, wer sich in den Weg stellt.



MANN UND FRAU

Stehen nackt nun voreinander.

Erkennend,

wer wir wirklich sind.

Schichten, die wir ewig trugen,

abgefallen.

Machten blind.

 

Herzen können sich begegnen.

Heilen das,

was spröde war.

Umhüllt von tausend Projektionen

war wahres Sein kaum wahrnehmbar.

 

Nun kannst du endlich sein.

Und ich, ich kann es auch.

Wir beide gehen Schritte.

Schritte auf uns zu.



KOMIK

Beobachte mein Handeln.

Schau durch meine Augen.

Schau dabei, als geht es mich nichts an.

 

Raus aus der Betroffenheit

wird mein Blick neutral.

Bewerte nicht, was ich da gerade sehe.

 

Und durch diesen Blick

wirkt so manches Denken, manches Tun

fast, als sei das Leben amüsant.



SANFTE AUGEN
Sanftheit als Begleiter.
Schritte werden leichter.
Geh sie mit Bedacht.

Toxisch kann das Leben sein.
Lass mich darauf selten ein.
Endet sonst im Kampf.

Draußen wird es kälter.
Menschen werden älter.
Schau durch sanfte Augen.



INTENSIV
Spüre meinen Körper intensiv.
Kaum aushaltbar, der Druck in meiner Brust.
Von außen schau ich, was da grade los ist.
Nicht unbekannt ist mir dieses Gefühl.

Als würden mir die Beine gleich versagen.
Als ließen meine Körperkräfte nach.
Ich sehe mich schon liegen, da am Boden.
Als wäre jetzt der Tod zum Greifen nah.

Am Leben bin ich.
Ist alles nicht von Dauer.
Die Angst, ich kenn sie, ist mir längst vertraut.
Doch ab und zu erwischt sie mich auf's Neue.
Als wäre alles nur auf sie gebaut.

Von außen scheint's als wäre alles fein.
Als könne nichts im Leben mich erschüttern.
Mal glaub ich selbst, genauso muss es sein.
Und mal hab ich kaum Kraft, vor Angst zu zittern.



STILL UND LEISE

Leise hallt Erinnerung in mir.

Zeigt in bunten Farben mir Momente.

Getragen waren sie von deinem Sein.

Dein Sein ging ganz leise einst zu Ende.


Kein warmer Lufthauch ist mehr von dir übrig.

Gedanken werden manchmal mir ganz schwer.

Bin dankbar dir.

Konnt manches nicht erkennen.

Erkenne jetzt, dein Platz bleibt ewig leer.


Doch ich bin hier.

Ich bin noch nicht gegangen.

Und werde bis zu meiner letzten Stund'

Erinnerungen hier und da erlauben.

Ich bin am Leben noch, aus gutem Grund.



STAPFEN

Und der Schnee bedeckt erneut die Welt.

Möchte dämpfen,

möcht' beruhigen 

all das Treiben,

das auf Trapp uns stetig hält.

Und ich danke fürs Erinnern.

Werde stapfen durch das knirschend kalte Weiß.



HÄNDE REICHEN

Ich kenn dich gut,

hab keine Angst zu sterben.

Dein Gegenspieler war's,

nahm mir den Mut.


So war der Tod mir

stetig näher als sein Bruder.

Doch wär' kein Anfang,

stünd' ich heute nicht mehr hier.


Mein Blick gilt beiden nun,

dem Anfang und dem Ende.

Erkenn' den Wert in euch

und reich' euch meine Hände.



PROJEKTIONEN

Du nutzt mich,

nutzt mich stets für Projektionen.

Mich dir zu zeigen, 

würde sich kaum lohnen.

Zeig dennoch mich,

dringt nur nicht zu dir vor.

Schubladendenken überlaß ich dir.

 

Du bist ok.

Ich werde dich nicht biegen.

Lass dich in deiner Weltvorstellung liegen.

Doch werd ich nicht,

aus falschem Mitempfinden,

mir zuschauen,

wie meine Kräfte schwinden.



LITFASSSÄULE
Hängst Bilder an mich dran.
Klebst Sprüche auf,
Plakate und Gedanken.

Du hast mich nicht gefragt.
Du hast einfach gemacht.
Der schwere Leim,
er lähmt mich, hält in Schranken.

Mein Nein, es war zu leise.
In deinem Film kaum wahrnehmbar für dich.

Wie werd ich jetzt die Bilder los,
wie kann ich mich befreien.
Der Mund, auch er ist zugeklebt,
die Stimme bricht entzwei.

Ich warte, bis der Regen kommt,
die Wolken zieh'n schon auf.
Er wäscht die Bilder einfach ab,
Heilung nimmt ihren Lauf.



IDEALE

Haare werden grau

und Linien prägen deutlich dein Gesicht.


Kannst im Spiegel kaum ertragen,

dass die Zeiten Spuren hinterlassen.

Kämpfst im Dauerkampf dagegen an.

Bis schlussendlich du im Spiegel 

schaust auf ein entfremdetes Gesicht.


Haare- nicht mehr grau.

Linien- nicht mehr sichtbar.

Glücklich und zufrieden bist du nicht.



BETÄUBEN
Ich reich dir meine Hände.
Du schaust an mir vorbei.
Ich zieh an deinem Ärmel.
Du schaust an mir vorbei.
Ich stampfe mit den Füßen.
Du schaust an mir vorbei.
Ich werde immer lauter.
Du schreist mich an mit bösen Worten.
Ich lass es lieber sein.

Hinterschlucken.
Nicht aufmucken.
Unterdrücken.
Überbrücken.
Fühlen darf nicht sein.

Schnell kapieren
zu funktionieren.
Reagieren
wie Maschinen.
Das soll Leben sein?



VERSCHLEIERT
Ich blicke
durch die Schleier meines Lebens.
Betrachte dich
mit diesem Schleierblick.
Kann dadurch die Details fast nicht erkennen.
Ich seh dich
und ich sehe doch nur mich.
Die Ängste
malen dich in meinen Farben.
Und deine Farben seh ich dabei nicht.
Ich wünscht,
ich könnt den Schleier einfach lüften.
Verpass dich,
dreht sich alles nur um mich.



ZU SCHNELL
Fast jedes deiner Worte
ist gelogen.
Nur dessen bist du selbst
dir nicht bewusst.
Die Lüge ist dir längst
zum Freund geworden.
Hast wahre Worte lang nicht mehr benutzt.
Wie würdest du
die Wahrheit noch erkennen?



AUFRECHT
Komme langsam wieder bei mir an.
Lange führten meine Wege
in die Irre.
Hab verwunden mich,
überwunden nicht,
Momentaufnahmen meines alten Lebens.

Löse nun die Stricke von mir ab,
die mir scheinbar Sicherheiten gaben.
Echte Sicherheiten gibt es aber nicht.
Sind Konstrukte nur
aus alten Tagen.

Bin schon weit gegangen bis hier hin.
Und ich höre auch nicht auf
voran zu gehen.
Noch mehr Stricke lös ich von mir ab.
Immer gerader
kann ich dadurch stehen.



NEU
Löst dich von mir ab.
Hält mich gut auf Trapp.
Bist längst nicht mehr klein.
Willst selbstständig sein.
Kann dich gut verstehen.
Will im Weg nicht stehen.
Willst dich ausprobieren,
alles neu sortieren.
Gönne dir dein Glück.
Nehme mich zurück.



TAGESLICHT

Wenn der Tag sich 

langsam legt zur Ruh,

schau ich ihm beim Dunkelwerden zu.

Er erscheint mir

nun in neuem Licht.

Manches sah ich im Tageslichte nicht.

Erst mit etwas Abstand

wird mir klar,

nicht alles, was ich sehe, ist auch wahr.



ENTGLEITEN
Beamst dich immer wieder aus dir raus.
Kannst dein Leben hier
nur schwer ertragen.
All die Wege raus
sind dir vertraut.
Stellst dir selbst schon ewig kaum noch Fragen.

Schwebst durch Welten, landen fällt so schwer.
Kriegst die Füsse
nicht mehr auf den Boden.
Und so schwebst du
ständig hin und her.
Hast dich viel zu lange selbst betrogen.

Manchmal weißt du,
es braucht nur einen Schritt.
Und dann könntest du
von vorne starten.
Doch entgleitet schnell dieser Moment.
Und erneut
beginnst du auf ihn zu warten.



LANG HER
Lang nicht mehr gesehen.
Hast mich nicht erkannt.
Schnellen Schrittes bist du
an mir vorbei gerannt.

Erinnerungen wurden wach
nach diesem Kurzmoment.
Lange lagen diese brach.
Zeigen sich nun ungehemmt.

Du gehst deines Weges.
Tröstlich ist das auch.
Erinnerungen werden blass.
Wird ruhig jetzt im Bauch.



KOMPLIMENT
Du siehst etwas in mir,
was ich selbst schwer sehe.
Du traust dich
und du sprichst es sogar an.

Erinnerst mich daran
ganz zu mir zu stehen.
Zu sich stehen,
damit fängt es an.

Möcht' danken dir
für deine lieben Worte.
Ich nehm' sie mir zu Herzen,
nehm' sie an.

Wie schön, wenn man
gespiegelt kriegt im Außen:
Das, was man tut,
das kommt bei Menschen an.



SCHMETTERLINGE
Tränenmeer spült Ewigkeit hinfort.
Reich dir meine Hand, es geht zu Ende.
Das, was in dem Augenblick vergeht,
ist gleichzeitig eine Lebenswende.
Stülpt mein Dasein einfach auf den Kopf.
Alles einst Vertraute geht ganz leise.
Schmetterlinge seh ich in der Ferne.
Leben lebt sich nun auf neue Weise.



AUF UND ZU
Wasser spült hinfort
meine Gedanken.
Seh' dem Fluss beim sich Bewegen zu.

In mir steigt
die Schwere alter Tage.
Eine, die mich abhält auszuruh'n.

Will an Leben und an Tod erinnern.
Erinnern.
Mehr ist hier heut nicht zu tun.

Geht um nichts mehr
als mich einzulassen.
Einzulassen auf das Auf und Zu.



GESPRÄCHE
Ein Weltbild redest du dir ein,
ein enges.
Doch fühlst du dich darin daheim.
Fühlst dich dadurch bestärkt
und auch verstanden.

Gespräch zu führen,
ist kaum möglich.
Erzähle ich,
dann übertönt mich
deine laute Stimme,
weist in Schranken.

Mir zuzuhören,
fällt dir schwer.
Du wartest auf die Pause,
wenn ich atme.
Dort stürzt du dich
sofort hinein.
Erzählst von dir,
ich warte.

Begegnung,
die mir Kräfte zieht,
mich schwindlig macht.
Ich überleg,
ob ich das so noch möchte.



PAARE
Schokoladenküsse.
Honigsüße Worte.
Niemals wieder 

wollen wir uns trennen.

Alle unsre Macken
finden wir ganz niedlich.
Unaufhaltbar. 

Du und ich ein Wir.

Erste Streitereien.
Zweierlei Wahrheiten.
Treffen aufeinander, 

ungebremst.

Ein Wort jagt das andere.
Teller fall'n zu Boden.
Kaum auszuhalten noch 

ist dieses Wir.

Gehen auseinander.
Hinterlassen Schrammen.
Spuren, 

die nie abzusehen waren.



ZU GROSS
Deine Augen sehe ich nur selten,
bist zu groß
und sprichst aus andren Welten.
Du versetzt dich niemals in mich rein.

Denkst, du weißt es richtig
und müsstest mich erziehen.
So lang ziehen,
bis ich es versteh.

Ja, ich bin noch klein.
Doch so manche Dinge
seh ich klarer
als du sie jemals siehst.

Könntest mir in meine Augen sehen.
Könntest manches danach auch verstehen.
Könntest dich auch mal zu mir gesellen.
Und mir dabei zuschau'n, wie ich's mach. 



ABRUPT 1

Das Mamaglück wird dir abrupt genommen.

Bist überfordert,

fühlst dich ganz allein.

Die Zeit hält an,

du kannst grad nichts mehr spüren.

Findest kaum die Kraft, es zu beweinen.

Du weißt nicht, wie es weiter geht,

fühlst dich in dir verloren.

Du lässt es lieber nicht tief rein,

hast du dir selbst geschworen.



SAND
Sand als Hinterlassenschaft,
der das Schaffen mir erschwert.
So, als stünd ich umgekehrt
hier vor meinem Leben.

Gehst mit dir nicht gütig um.
Erst recht nicht mit all jenen,
die begleiten dich
auf deinem Weg.

Maßt dir Überheblichkeiten an.
Hast dich selbst entfremdet,
weit entfernt.
Im Belehren fühlst du dich daheim.

Wenn das Leben dich erschüttert,
musst du gleich ins Wanken bringen
jene, deren Weg du überquerst.
Alles, was du hinterlässt,
nachdem der Sturm sich niederlegt,
ist Sand
und nichts als Sand in meinen Augen.



ACHT

Getrieben bin ich.

Renne nur.

Schritt 

um Schritt 

um Schritt.

 

Tut mir nicht gut.

Erschöpft mich bloß .

Nimmt mich 

ganz schön mit.

 

Warum ich renne,

frag ich mich.

Gibt's einen Grund?

Ich seh ihn nicht.

 

Fühl mich geschoben

und gehetzt.

Zerrissene Gedanken,

verwoben und zerfetzt. 

 

Ich mach mich auf

in die Natur.

Da draußen 

wird es leiser. 

 

Noch nicht im Kopf.

Doch kann ich spüren,

in mir

da wird es weiter.  

 

Ich atme 

und ich fühle mich.

Wo war ich nur?

Das frag ich mich.

Komm langsam bei mir an.

 

Ich lass heut Dinge liegen.

Wer hätte das gedacht?

Darf auch mal was verschieben.

Ich geb heut auf mich Acht.



STILLE

Stille ist nicht nichts.

Stille ist wie Urlaub.

Sie ist das, 

wohin ich tauch

und das, wohin ich gehe,

wenn ich IHN nicht mehr sehe.

Den Wald vor lauter Bäumen 



FELSIG

Ich fühl dich in der Brust.

Schwer und drückend.

Felsige Enge.

 

Lang schon kennen wir uns.

Dennoch kenn ich deinen Namen nicht.

 

Lähmst mich.

Mich und mein Atmen.

 

Wie heisst du?

Ich trau mich

zu fragen.

 

Verantwortung,

sagst du.

 

Wieso wiegst du so schwer?

Du erdrückst mich.

 

Nicht ich erdrücke dich.

Sondern du dich selbst.

Indem du mich anziehst,

obwohl ich gar nicht dir gehöre.



"SENSIBELCHEN"

Die Augen noch geschlossen,

lieg ich da

und nehm schon wahr.


Türen rasten ein.

Stimmenwirrwarr,

Autorauschen,

ausschwirrende Mengen.


Regen klopft ans Fenster.

Vögel unterhalten sich.

Wind rauscht durch die Bäume.


Leises Atmen neben mir.

Decke raschelt,

Magengrummeln.

Der Tag kehrt in die Körper.


Alle Sinne schon hellwach 

und angeknipst.

Längst bevor ich zur Besinnung komme.



AUS

Das alte Jahr liegt in den letzten Zügen.

Es zeigt sich bunt 

und lautstark klingt es aus.


Ich danke ihm für alles,

was gewesen.

Mit Abstand werf ich einen letzten Blick.


Mach's gut, 

du Aneinanderreihung von Momenten.

Hast mich berührt 

auf eine ganz bestimmte Art.


Doch warst du nicht umsonst-

das möcht ich sagen!

Was bleibt,

ist die Essenz von einem Jahr.



DROHUNG
Unumstößlich
und wie Pergament
gehst du tauben Schrittes
durch die Pfützen.
Aufgeweichte Haut,
die Farbe blass.
Keine Regung steht dir zu Gesicht.
Lässt die Müdigkeit
dich nicht ergreifen.
Auch die Kälte nicht
und gar nichts sonst.
Und am Horizont
zieh'n Silberstreifen.
Alte Wunden werden wieder wund.
Unumstößlich,
doch wie Pergament.
Nach jedem Ende
droht ein neuer Anfang.



AUGENKLAPPEN
Wunder überstehst du nicht.
Lieber übersiehst du dich
und mit dir das Wunder.

Sonderbare Tage ziehen
dauerschleifend schwer
an dir vorüber.

Festen Schrittes
schreitest du alleine.
Augenklappen
schützen dich vorm Wundern.



ERSTICKT
Aufgeblähte Worte.
Hin und her geworfen.
Schmeißen den Getroffenen zu Boden.

Unter schwerer Last
Aufstehen kaum möglich.
Regungslos vom Überwältigtsein.

Begegnungen ersticken
sich im Nichtbeachten
feinster, nicht gezeigter Emotion.



ZWITSCHERN
Dunkelheit der Nacht
in jeder Zelle.
Erstickt mit einer Wucht
den Hauch des Lebens.

Drückt den ganzen Körper
schwer ins Kissen.
Regungslos.
Erinnernd an den Tod.

Wenn die Vögel zwitschern
dann erwacht der Körper.
Leben zieht erneut
in Herz und Blut.



RÜCKWÄRTS DREHT
Erstarrte Asche
quält die müden Augen.
Tageslicht hält die Gedanken auf.
Doch Dunkelheit
kann Wellen nicht mehr stoppen.
Spült Wut an Land
und sie nimmt ihren Lauf.
Rodet ab sekündlich

die Idee von Leben.
Zeit steht fest,
bevor sie rückwärts dreht.



KONSUM
Müssen verstehen,
im Kreis uns zu drehen
und Abgelenktsein
ganz zu stoppen.

Bewegen uns rückzu,
Natur mitgerissen.
Und Einzelschicksale
nichts wert.

Geht nur um Besitzen.
Geht auf fremde Kosten.
Schaun nicht übern Teller.
Verquer.



MÜDE
Körperstreik
wirft derbe mich zu Boden.
Schwer nur
ist Bewegung mir erlaubt.
Kämpfend
werd ich mühsam mich ergeben.
Atme,
wie nach einem Dauerlauf.
Müde Knochen
legen Müssen ab.
Einlassen auf nichts
ist nicht vertraut.
Starre
fliesst direkt hinein
ins Kissen.
Fließendes Erschöpftsein nun ganz laut.



DISTANZ
Schattierungen von einsam bis gelassen
geben sich die Hand,
den Staffelstab.
Werden kaum vereint das Ziel erreichen,
klatschen sich zuvor
beim Wechseln ab.
Seid zu schnell,
kann keine von euch halten.
Schau nur zu
aus sicherer Distanz.



ANSPRUCH
Kaum noch zu erreichen.
Einfachheit muss weichen.
Immer top gestylt.

Allerbeste Eltern.
Klischees werden lebendig.
Alles wird geteilt.

Bröckelnde Fassade.
Trotzdem immer weiter.
Anspruch im Vergleich.



SCHÄTZE
Alte Schätze längst vergessener Tage,
wegwerfen kommt für dich nicht in Frage.
Hängt Geschichte dran.
Und Geschichten auch.
Der Holzwurm explodiert zur fetten Made.

Irrwege durchqueren deine Keller.
Etwas finden, geht einfach nicht schneller.
Du verzettelst dich.
Und die Zeit rast mit.
Kopfkino wünschst du dir deutlich heller.

Tauchst in die Vergangenheit hinein.
Stehst für immer dort mit einem Bein.
Doch das Jetzt verschwimmt.
Kaum zu greifen noch.
Schätze wahren muss man nicht allein.



EINES TAGES
Gesundheit
als mein allerhöchstes Gut,
manchmal lass ich's schleifen
dich zu pflegen.
Geduldig
rappelst du dich wieder auf.
Dann stehst du da
als wäre nichts gewesen.
Selbstverständlich
glaub ich dich für immer.
Doch eines Tages
wirst du nicht mehr sein.



BEIDE
In allem lauert Tod,
in allem Leben.
Die Frage der Betrachtung
liegt sehr nah.
Das Eine nur alleine zu betrachten,
kommt der Wahrheit
immer nur halbnah.
Zusammenspiel der beiden,
mehrfach täglich
ist das,
was wir erleben
und das, was beide eint.



HINTERLASSENSCHAFTEN

Lasse den Gedanken

freien Lauf.

Kommt auf nichts mehr an

als auf das Schreiben.

Hinterlassenschaften meines Seins.

Zu späten Zeiten

kann man sich verbinden.

Mit Stimmungen

und einst gesagtem Wort.



DAS WAHRE
Verbannter Tod
lugt 

durch Maskeraden.
Glaubst, 

er würde ewig auf dich warten.
Verplemperst deine Zeit 
mit Lapidarem.
Um festzustellen 

irgendwann,
war alles nicht das Wahre.



PROBLEME
Wirfst Probleme mir
vor meine Füße.
Gibt keines,
was ich aussortieren müsste.
Betrachte sie
mit sorgfältigem Blick.
Dann geb ich sie dir gleich wieder zurück.



PRÄSENT
Mittagssonne
drückt auf das Gemüt.
Bleiern werden
Hände und die Beine.
Gerne würde ich
hier kurz verweilen.
Die Erlaubnis dafür,
sie bleibt aus.
Atmen möchte ich
am liebsten meiden.
Schwere Asche
färbt die Atemluft.
Lüge schwingt
gleichsam
in dieser Asche.
Menschen kommen
und verschwinden dann.
Fremdbestimmte Zeit.
Leben ist nichts wert.
Und der Tod ist selten so präsent.



LEICHTIGKEIT
Verantwortung,
die dir zustand,
hast du still und heimlich
fehl gebraucht.

Schuldgefühl
umkreist dich
leise.
Manchmal
wird es jedoch laut.

Ohren zuzuhalten
reicht nicht aus.
Diese Stimmen
schreien nach Betäubung.

Gibst nach.
Betäubt
liegst du da.
Und Leichtigkeit geht baden.



KÖRPERGLÜCK
Krankheit überstanden,
neu geboren,
ich, in meinem Körper.
Gar nicht mehr vertraut.
Kennenlernen
darf ich ihn erneut.
Selbstverständlichkeiten
können über Nacht
besonders werden.
Acht gebend auf mich
werd ich mich fortan
in ihm bewegen.



AUSMASS
Bin fasziniert von dir,
du schönes Wesen.
Erkennst dich selbst
noch nicht in vollem Ausmaß.
Erahnst jedoch genau,
worum es geht.
Mit deinem milden Blicke
und deiner Art zu sein,
erinnerst du
an Schönheit
und den Tod.



FRÜH
Viel zu früh
erblicktest du die Welt.
Und sie steht Kopf.
Und Kopf bestimmt das Herz.
Gedanken quälen stetig
das Befinden.
Nicht sicher,
ob der Ausgang ist gewiss.
Zu viele Fragen
drehen sich im Kreis.
Distanz zieht ein,
macht sich im Raum ganz breit.
Aus Angst
wird plötzlich alles starr wie Eis.
Und erst die Jahre
schmelzen es davon.



WIEDER VON VORN
Alles ist möglich.
Kann überfordern.
Findest den Anfang nicht.
Rennst einfach los.

Hinterlässt Scherben.
Fokus verloren.
Alles auf Anfang
hättest du gern.

Zweifelst und scheiterst.
Perfektionismus
macht es nicht leichter.
Stellt dir ein Bein.

Und mit der Ruhe,
schlechtes Gewissen.
Treibst dich stets selbst an.
Wieder von vorn.



ZERRISSEN
Deine Tränen
kannst du nicht mehr weinen.
Hast zu viel
gesehen und erlebt.
Spürst den Schmerz
als Druck in deiner Brust.
All die Bilder
wirst du nicht mehr los.
Ablenkungen
helfen äußerst kurz.
Schnell trübt die Erinnerung
dein Jetzt.
All der Schmerz,
er war dir einst zu viel.
Alles, was du sahst,
hat dich entsetzt.
Du, ein kleines Kind
im Trümmerhaufen.
Zerrissen,
zwischen Heimat und dem Überlebenswunsch.



WENN DU MAGST
Wenn du magst,
reich ich dir meine Hand.
Wenn du magst,
hör ich dir lange zu.
Kannst schweigen
oder weinen.
Kannst schreien
bis du kommst zur Ruh.
Ich biete dir den Raum.
Kannst dich mir anvertrauen,
wenn du magst.
Schau dir beim Heilen zu.



BLIND
Menschen mögen gerne
heile Welt.
Ja, sie heilt,
doch trägt sie dennoch Wunden.
Wunden sitzen manchmal
äußerst tief.
Und hinzuschauen,
fällt nicht selten schwer.
Schwere möchte keiner
gerne teilen.
Erdrückend das Gefühl
und auch erinnernd.



HARMONIE
Hinter freundlichen Gesichtern
sitzen oftmals
still und leise
harte Zeiten.
Bleiben diese harten Zeiten
Ewigkeiten
still und leise,
sieht man Spuren.
Spuren prägen das Verhalten.
Prägen
Sprache auch
und mehr.
Reden würde wohl
nichts bringen.
Nur erinnern.
Muss nicht sein.
So sind freundliche Gesichter
oft bemüht,
mit stetem Kampf
um Harmonie.



WUNDERBAR
Betrachte,
wenn ich schwanke,
was ich seh.
Und manchmal
tut Betrachtung
ganz schön weh.
Stell Zusammenhänge her,
die zuvor
unmöglich waren.
Und erkenne
im Erkennen
neuen Wert.
Mach mich frei
von
lieb gewonnenem
System.
Lass es frei.
Kann erst dadurch
ganz frei gehen.
Gehend
wird mir deutlich
offenbart-
"Nie war ich falsch!
Ich bin ganz wunderbar!"



FRÜHLING
Tiefenwärme
lässt Erfahrung zittern.
Alte Blätter
wiegen sich im Wind
und fallen nieder.
Streichholzfarben
summen dünne Ästchen.
Erwachen summend nun
zu neuem Leben.
Hinter Wäldern
steht die Sonne hoch.
Blinzelt
halb verstohlen
zu mir nieder.
Vögel zwitschern
wohlvertraute Lieder.
Aufrecht stehend
setz ich mich in Gang.



ZEHENSPITZEN
Freiheit im Gepäck.
Sinne ausgestreckt.
Eingehüllt
in Abenteuerlust.
Rehkitzgleiche Schritte.
Finde meine Mitte.
Zehenspitzen
greifen nach dem Gras.
Schritte werden weicher.
Mutig sein fällt leichter.
Horizont
erreiche ich im Nu.



BEIDE BEINE

Fühl die Fülle

einer lauen Frühlingsnacht

zum Greifen nah.

Bin noch platt

vom satten Winter,

reift noch nach.

Nimmersatt

von jedem nahenden Entfalten.

Manches bleibt

und doch bleibt wenig

nur beim Alten.

Halb erinnernd

und halb zukunftsausgerichtet

steh ich noch 

mit beiden Beinen hier.



MONOTON

Mondschein 

überdeckt die dunklen Schatten.

Schatten klingen sanfter

durch sein Licht.

Wind zieht 

um die grauen Häuserecken.

Nimmt manchmal

Fassadenstücke mit.

Nachts erklingt 

die Stadt in neuem Ton.

Monoton

ist ihre Stimmung nicht.



IM TRAUME
Nachts im Traume
sind wir uns begegnet.
Konnten klären,
was noch offen war.
Versteh dein Handeln neu.
Du hast viel erlebt.
Erlebnisse,
die ich nicht tauschen will.
Erlebnisse,
die dennoch uns verbinden.

Dein Gesicht war fröhlich,
nachts im Traum.
Nah an meinem Bett
hast du gesessen.
Hast von dir erzählt.
Dich bewegen lassen.
Heilung
winkte schon,
stand hinter dir. 



BLUT
Bitterer Geschmack
auf deiner Zunge.
Vom Asphalt
ist nicht mehr so viel übrig.
Schwere Klänge
liegen dir im Ohr.

Angst,
stetig begleitend.
Hoffnung:
Alles einfach überstehen.

Rückt das Leben
in ein neues Licht.
Gleichgewicht
empfindest du hier nicht.
Blut eint nun
Familien
ganz neu.



VIELFALT
Ich lad mich ein
in den Begegnungsraum zu treten.
Steh ich drin,
dann gilt das Gleiche dir.
Wenn du magst,
dann lass uns hier begegnen.
Wir begegnen uns
und ich mir.

Erwartungen
lass ich draußen liegen.
Andernfalls
erkenne ich dich nicht.
Möcht dir gegenüber stehen.
dir in deine Augen sehen.
Kann dein Wesen anders
nicht begreifen.

Alles,
was du tust,
ist für dich richtig.
Weder werte
noch verbieg ich dich.
Gleiches gilt für mich.
Steh mit meiner Wahrheit
hier vor dir.

Erlauben uns zu sein.
Verschieden
oder gleich.
Leben
drückt sich auch in Vielfalt aus.



IRGENDWANN
Ich verabschiede dich lange,
über Tage.
Immer wieder
spült Fragmente
es an Land.
Und ich tauch
mit ihnen ein,
hinein durch Zeiten.
Puzzlesteine 

kleben mir noch
an der Hand.

Halte 

ganz gut 

mit mir Schritt.
Habe manchmal 

nicht
den allerlängsten Atem.
Lass erschöpft mich
auch 

zu Lande spülen dann.
Und ganz plötzlich,
eines allerschönsten Tages,
sag ich freudig dir
Mach's gut!
Bis irgendwann.



PROZESSE

Liege Tage wach
und die Nächte auch.
Ja,
ich dachte,
das wäre Geschichte.
Doch erneut
holt mich 

die Schwere 

schwer zurück.
Wild kreisen Gedanken
mich umher.
Mürbe wird der Geist.
Und der Körper mit ihm.
Prozesse
nehmen stetig ihren Lauf.



LEBENDIG

Über Stühle steig ich,
Mauern überspring ich.
Wie könnt ihr meinen,

ich sei so nicht richtig.

Möchte mich bewegen,
wenn mich was bewegt.
Wenn ihr nicht könnt,
so liegt das nicht an mir.

Erinnere euch täglich,
frei und ungezwungen,
daran,
dass ihr auch mal Kinder wart.

Einst frei und lebendig,
jetzt nur noch erbärmlich,
hockt ihr da und wartet
bis ihr sterbt.



BEFREIT

Deine Stimme wurde dir genommen,

mit Gewalt und Wort

von dir entzweit.

Hast sie sehr vermisst,

doch dich nicht getraut.

Fürs Zurückerobern warst du noch zu klein.

 

Zeiten wandeln sich.

Bist jetzt nicht mehr klein.

Du gehst einfach los,

nun seid ihr vereint.



TIPPELSCHRITTE
Alle Sinne an,
auf Empfang gestellt.
Ständig,
selbst in allergrößter Ruhe.

Bei mir bleiben,
manchmal nicht so leicht.
Mimik,
Gestik,
nicht Gesagtes.
Alles schwingt
und kommt auch bei mir an.
Lerne umzugehen mit der Welt.
Tippelschrittig
laufe ich durchs Leben.



UNGESAGT
Du sagst nichts,
doch hör ich dein Gefühl.
Schneller oft
als du es selber spürst.
Sprech ich dich drauf an,
fühlst du dich 
dir selbst
richtig fremd.

Möcht dich nicht
verunsichern 

in dir.
Behalte,
was ich sehe,
deshalb hier.
Darf den Umgang damit
auch noch lernen.



GÄNSEBLÜMCHEN
Sehe und betrachte alles still.
Wertung lass ich sein.
Fällt manchmal nicht leicht,
manchmal vor die Füsse.
Acht gebend,
dass ich nicht drüber stolper.
Stolpern ist nicht neu.
Ist auch nicht besonders.
Hingefallen
schaut es sich erst neu.
Aufrappelnd,
noch halb am Boden klebend.
Erschrecken im Gesicht,
richte mich auf.

Blick in Richtung Ferne.
Gänseblümchen leuchten
hinterm Zaun.



NEON
Gedanken neonfarben.
Im Takt der Welt bewegt das Blut sich sanft.

Zerrissen
zwischen Flucht und Bleiben.
Gönnen schwer erlaubend.
Stell mich mir
und trau dem Leben zu.



DARF NEHMEN

Ungewohnt

erlaub ich Gutes mir.

Möchte dealen 

mit dem Leben,

ob es wohl zum Tausch

mir etwas bringt.

Muss nicht tauschen.

Darf auch einfach

nehmen.



RÜCKSICHT

Rücksichtslos 

sei ich.

Weil ich nicht mehr

alles

für dich tue.


Sehe

anders ich.

Rücksichtslos 

mit mir

war ich zuvor.


Trau 

dir zu,

dein Leben 

selbst

zu leben.



BUNT
Redest
mit zerstörerischem Wort.
Ich glaube dir
und trau mir selber kaum.
Wirkst so imposant,
setzt dich gut in Szene.
Scheinbar selbstbewusst
erzählst du mir.

Du gehst.
Und ich hab Kratzer auf der Haut.

Tiefe Wunden
graben sich ins Fleisch.
Deine schneidend Worte
hallen nach.
Gut versteckt,
kaum zu entdecken,
finde ich
in deiner Art zu sein,
Neid, 

in seiner buntesten Erscheinung.



W

Wilde Worte

weben weiche Wellen.

Wundersames Wir

wischt Wasserfarben weg.

Weite Welten werden wieder wach.

Wunder wirbeln wiederholend weiter.



SOZIAL

Social Media trägt dich 

durch den Tag.

Findest Orientierung hier,

gleichst ab.

Dabei kommst du immer etwas kurz.

Beginnst,

zu imitieren fremdes Leben.

Allergrößter Wunsch,

das Dazugehören.

Kaufst, vergleichst, 

lässt davon nicht mehr ab.

Gefühl für dich

ist lange schon abhanden.

Dein Antrieb ist nun

völlig fremdbestimmt.

Spürst es noch

in kürzesten Sequenzen.

Vergleichen macht auf Dauer 

ganz schön blind. 



EINE MEILE

Schwere sitzt noch halb mir in den Knochen.

Keine neuen Lieder hat der Tag.

Bin getragen von gemachtem Elend.

Weit und breit nichts Schönes zu betrachten.

Richte meine morschen Knochen auf.

Schleppe mich erneut durch ewig Stunden.

Bis am Abend ich mich lege nieder.

Wieder eine Meile überwunden.



LÄNGST

Dein sehnlichster Wunsch 

ist,

dass man dich sieht,

dir aufmerksam lauscht,

dich versteht.

 

Zu kurz stets

Momente, wie diese.

 

Die Zeit steht im Weg dir.

Brauchst Raum,

um dich 

als du 

zu zeigen.

 

Getriebenes Hasten

führt dich 

von dir weg.

 

Doch trotz aller Schwere

und stetem Bemühen,

dein Selbst anzugleichen,

seh ich dich längst.



KOMMT NICHT IN FRAGE

Schwere überwunden.

Stunden über Stunden durchgehalten.

Keine Ahnung,

wie das möglich war.


Heilung ist nicht immer leicht.

Im Gegenteil.

Braucht Mut, um heil zu werden.


Stellst dich den Dämonen.

Zu viel gesehen,

um schon aufzugeben.


Oftmals aus dem Nichts,

packen sie dich kraftvoll

am Genick.

Schütteln dich zu Boden,

schlagen auf dich ein,

bis du erbrichst.


Hast dir einst geschworen,

nichts könne dich brechen.

Aufgeben kommt einfach nicht in Frage.



LANGSAM

Hinter auferlegten Träumen

schwirren schweigende Erinnerungen 

leis.

Beim betrachtenden Erinnern

würden auserzählte Märchen

neu erzählt.

Langsam tastend,

vorwärts gehend.

Bin berührt.



DEIN NAME

Zeit heilt auch 

schwerstes Gepäck.

Schreitend,

durch Morast und Sumpf 

geht der Weg,

der heilsam

winkt

und sich durch 

Dickicht 

windet.

Kaum zu sehen,

liegen hier

Geschenke für den Mut.

Blutig 

aufgerissene Füße 

hinterlassen 

deinen Namen

in der Erde.



GEDANKEN

Wie Wellen 

breiten sich Gedanken aus.

Berührend

informieren sie,

erzählen von Zuhaus.

Sind absichtslos.

Sie wollen nur berichten.



MEHR

Verantwortliche Hände 

fehlgeleitet.

Greifen

nach

Zerbrechlichkeit der Jugend.

Setzen Schaden,

pflanzen

Schuld und Scham.

 

Erinnerungen

viel zu schwer zu halten.

Stimme bricht,

lässt Worte nicht mehr raus.

Gefangen 

zwischen Illusion und mehr.



VORHANG

Findest deine Worte nicht.

Meine sind wie weggewischt.

Pfützenfarbene Erinnerungen.

 

Sei's drum.

Lass' nicht drüber reden.

Weiter machen, vorwärts schauen.

War schon nicht so schlimm.

 

Hinterm Vorhang

bricht das Feuer aus.

Lass es lodern.

Dreh mich einfach um. 



MALEN
Eines Tages
werd ich nicht mehr sein.
Erinnerung
im allerbesten Fall.
Und diese darf,
so möcht ich es beschreiben,
ganz frei verfügen,
welch Gewand sie trägt.
Ich rüttel nicht am Bild.
Erlaube mir,
es jetzt aktiv zu malen.



VERNEIGUNG

Verneigst dich vor dem Leben.

Viel zu geben,

hatte es für dich.

Letzter Atemzug

zum Greifen nah.

Unumstößlich,

dass das Ende naht.

Rucksack legst du ab.

Ohne ihn geht's leichter.

Tief berührt 

blickst du zurück.

Gibt nichts zu beweinen.



KONJUNKTIV

Hätte,

könnte,

wollte,

wäre.

Was, wenn alles möglich wäre?

Wo stündest du dann?


Was hält dich zurück?

Kaum noch Zeit,

in diesem, deinem Leben.

GREIFBAR

Bist hier

und nicht greifbar.

Ich spring zwischen Welten umher.


Gläsernes Zuhause.

Zerbrechlich

wirkst auch du.


Doch dein Willen

zu verweilen,

unzerbrechlich.


Abgeschnitten,

ich von meinem Selbst.

Anders nicht zu überstehen.


Trotzdem tiefe Zuversicht.

Wir zwei stehen

erst ganz am Anfang. 


INZWISCHEN

Ich halte deine Hand,

geht's dir nicht gut.

Darfst wissen,

ich bin hier an deiner Seite.

Lass fallen dich!

Du musst jetzt gar nichts tun

als auszuruhen

deinen müden Körper.

Hast alle Zeit der Welt,

um zu gesunden.

Ich bleibe.

Bleibe.

Bleib inzwischen wach.



MAXIMUM

Wut,

in Lieblichkeit verborgen.

Reichst die Hand mir.

Und das Messer 

zückst du hinterm Rücken.

Ich seh es nicht,

doch hör ich das Geräusch.

Bin achtsam.

Wachsam.

Sinne bis zum Maximum gespannt.



HINAUS

Geht nicht darum,

zu bewerten,

wenn deine Sicht

ganz anders ist.

Könnten sinnlich diskutieren.

Offenherzig,

warm

und mild.

Ohne Überzeugungskraft.

Zugewandt

und Aug in Aug uns schauend.

Deinen Blick 

hab ich bisher 

nicht in Betracht gezogen.

Und meiner ist dir 

auch noch völlig fremd.

Doch könnten wir

die Sichtweisen erweitern.

Dann wächst es sich

auch über sich hinaus.



ALT

Erinnerst in mir

schwer verdaute Zeiten.

Dadurch,

wie du bist und Worte nutzt.

Wär niemals darauf

aufmerksam geworden.

Hätten mich 

deine Worte nicht verdutzt.

So dank ich dir

für deine Art zu sein.

Fürs in Bewegung bringen

alter Starre.



FORTWÄHREND

Bleiern sackt die Müdigkeit.

Tage waren lang und länger.

Fortwährend 

Gedanken.

 

Geb mich hin

und lass den Körper ruhen.

Gewissensbisse

wirken stetig.

 

Abstand tut gut.

Rettet meine Haut.

Liegen bleibt,

was Alltag sonst befüllt.

 

Traue mich

erneut ins Leben.

Trotze 

Überforderungsgefahr.



GUT

Dir geht es gut,

sagst du.

Die Augenringe dunkel.

Du kriegst das hin,

sagst du.

Das Chaos um dich siegt.

Arbeit macht Spaß,

sagst du.

Die Mundwinkel am Boden.

Ach, könntest du aus meinen Augen sehen.



LEISE

Nimmersatter Anspruch an das Leben.

Hoch und höher

soll es weiter gehen.

Du erklimmst die Leiter der Karriere.

So,

als gäb es Stufen nur zu sehen.

 

Stehst ganz oben nun.

Schwindelig dein Blick.

Keiner neben dir.

Und kein Weg zurück.

Einsamkeit dein Preis.

Denkst nicht drüber nach.

Kaufst die Trauer weg.

Drehst Gefühle leis.



WIDMUNG

Gedanken 

rollen über mich hinweg.

Schaue zu,

wie sie sich fortbewegen.

Zwischen ihnen

ist es still und leise.


Dieser Stille 

widme ich mich nun.

Ausbreitender Frieden 

deutlich spürbar.

Lasse diesen 

mich berührend tragen.



REIN

Dein Lachen,

pure Heilung.

Dein Wesen,

rein und klar.

Dich betrachtend, lass ich mich erinnern.



DAS FALLEN

Das Fallen

darf man lernen.

Es ist auch nichts dabei.

Man fällt 

und danach steht man wieder auf.


Die anderen,

die schauen,

sind auch schon hingefallen.

Das Fallen nimmt

nicht jeder gern in Kauf.


Doch wenn man um das Fallen weiß,

kann Achtsamkeit sich in das Laufen legen.


NAH

Verbringe gerne Zeit mit dir.

Erinnerst etwas,

hinter meinen Mauern.

Gemeinsam

sehen wir,

die Welt ist bunt.

Trau mir manches zu,

weil du dabei bist.

Staune oft genug,

wenn das geschieht. 

Zuhörend

erkenn ich deine Ängste.

Auch,

wenn du dich furchtlos zeigen willst.

Nähern uns in feinem Miteinander,

jeder seinem wahren Wesen an.



GANZ ABSICHTSLOS

Betrachte ohne Wertung, 

ohne Ziel.

Ganz absichtslos

als wäre es ein Spiel.

Und während ich betrachte,

fällt mir auf,

das Leben lebt sich

und nimmt seinen Lauf.

Ich muss nichts tun

als ohne Absicht schauen

und meinem Leben

absolut vertrauen.



MITGEHEN 

Du machst das gut,

hör ich mich sagen.

Und meine Hand 

streicht sanft dir

durch die Haare.


Du schaust mich an

mit stillen Fragen.

Die Augen groß 

als wüsstest du nicht,

was ich meine.


Ich bin nur ich,

kann ich in deinen Augen lesen.

Ich tue nichts.

Ich geh nur mit,

mit dem, was ist.



UNS

Begegnen uns

im täglichen Begegnen

immer wieder neu.

Würd nie behaupten,

dich zu kennen.

Kenn mich selber kaum.

Erlaube dir und mir,

uns immer wieder

zu betrachten.

Und beim Betrachten

fällt uns auf,

es gibt viel zu bestaunen.



SCHMIEDEN

Fremde Zufriedenheit 

steht hoch im Kurs.

Oberstes Ziel.

Über dem eigenen.


Ist es erfüllt,

schau ich auf mich.

Prioritäten

vertauscht.


Ständig kommt Fremdes dazwischen.

Meine Zufriedenheit

ist mir auch wichtig.

Bin nicht verantwortlich

für fremdes Glück.

Jeder darf seines selbst schmieden.



SONNENUNTERGANG

Sonnenuntergang.

Ihr beide

Hand in Hand.

Stehend

und das Ende stumm betrachtend.


Auflösend

der Tag.

Hände tun es auch.

Aufgelöste Hände 

läuten aus

den gleichen Weg.



DUNKEL

Dinge,

die ich nie für möglich hielt,

schwappte mir das Leben

vor die Füße. 

Konfrontiert

mit dem Gewissen,

stolperte ich tief hinein ins Nichts.

Dunkle Löcher

zogen mich zu Boden.

Hielten fest mich,

ließen mich nicht los.

Bis ein neuer Tag

den Mut mitbrachte.

Mut genug,

dem Dunkel zu entfliehen.

Hier und da

zeigt es in anderen Formen mir,

dass die Dunkelheit stetig besteht.

Doch inzwischen durfte ich erfahren,

aus jedem Dunkel gibt es einen Weg.



DISTANZ

Schreist und kämpfst,

die Tränchen kullern.

Du willst nicht,

was ich jetzt

von dir möchte.

 

Setze dir mein Tempo auf,

drücke, zerre, schiebe.

Stimmungstief

nimmt seinen Lauf.


Beinaheskalation.

Gibst nach,

wirst leise.

Heiße Tränen rinnen.

 

Und ich werd starr und stumm.

Funktioniere

und agiere.

Distanzieren uns.



FRAGEN

Leise klingen Vorstellungen

in uns.

Kollektive oder eingeprägte.

Selten hinterfragt,

einfach mitgemacht.

Bis ganz plötzlich

etwas nicht mehr stimmt.



DIE DEINE

Erwartest schweigend.

Aussprechen nicht möglich.

Schweigen wirkt schwer.

Doch Schwere 

kann ich ertragen.

Nur Mut!

Gib dem,

was dich bewegt

eine Form.

Kannst nicht erwarten,

dass ich deine Gedanken lese

und das für dich übernehme.

Die Zeiten sind vorbei.

Ich sag meine Wahrheit

und wenn du magst,

tu es mir gern gleich

und sprich die deine aus.



STANDHALTEN 

Erwartungen

hast du an mich,

doch sprichst du sie nicht aus.

Und ich bin schlecht im Raten.

Verstecken spielen

hinter keinen Worten. 

Lange Lücken

liegen zwischen uns.

Hältst meinem Blick kaum Stand.

Ich lass mich nicht drauf ein.

Nehm deine Emotionen

nicht erst an.



STIRN

Ich biete dir die Stirn.

Lass deine Projektionen gern bei dir.

Sie passen nicht so gut zu mir.

Sie engen mich nur ein.

Ich danke für dein Angebot

und lehne dieses ab.

Du willst gern

mit dem Kopf durch jede Wand.



DYNAMIK

Gruppendynamik

wirft Schatten 

auf

jeden selbst.

Erkennbar,

ganz deutlich,

sind Ecken und Kanten.

Gemeinsames

Schauen

lässt Gruppen

verändern.

Von innen heraus

kann jeder,

der mag,

sich bewegen.

Und mit dem Bewegen

fängt Neuerung an.



NIEMALS ALLEIN

Du kämpfst

mit deinem Körper.

Und dieser Kampf,

er zehrt.

Doch tapfer

stellst du ihn

niemals in Frage.

Vertraust,

dass er sich heilt.

Und mit sich

alles das,

was heilen darf.


An deiner Seite

stets 

mutige Menschen.

Sind da

und halten dir 

auch deine Hand.

Kannst drauf vertrauen,

dass sie bei dir bleiben.

Alleine bist du

sowieso

niemals.



NÖTIG

Mit jedem Tag

verändern sich die Dinge.

Sie kommen,

gehen,

werden stetig neu.

Und zu vertrauen,

dass es so

auch sein soll,

ist hier und da

nicht immer

zu verstehen.

Festhalten lohnt sich nicht.

Ist immer alles da,

was nötig ist. 



ICH GLAUB AN MICH
"Ich glaub an mich",

fällt,
glaube ich,
nicht immer leicht zu sagen.
Wer glaubt an mich,
wenn ich es selbst nicht kann.
Ich glaube nicht,
dass
an mich glauben
falsch ist.
Glaub ich an mich,
fängt Frieden in mir an.



AUCH DU

Holprigkeiten 

überwindend,

angetrieben 

von der Lebenslust.

Gehst mit stolzen,

großen Schritten.

Dein Weg ist das Ziel.

Links und rechts

am Wegesrand

schauen Neider zu.

Lächelst freundlich rüber.

Siehst ihr Staunen,

hörst ihr Raunen.

Und innerlich klingt liebevoll:

" Was ich kann, kannst auch du!"



ERBE

Wirst betrachtet,

eingeschätzt,

bewertet.

Ich sehe,

was das macht,

wie es dir geht.

Starr wirst du

und mit dir

auch der Körper.

Ich sehe,

was die kleine Seele quält.

Rote Wangen,

Augen werden gläsern.

Tränen kullern

aus gequältem Leib.

Emotionen steigen 

grad nach oben.

Emotionen 

längst vergessener Zeit.

Trägst sie in dir,

sind gar nicht die deinen.

Über 

Generationen doch vererbt.

Schuld und Scham

betäuben dein Verhalten.

Hemmen dich

und dein 

freies Entfalten.

Liegen schwer

auf deinen kleinen Schultern.

Fragen 

überwerfen sich

im Denken.

Fragen nach

Erlösung

und Befreien.



ABGRÜNDE

Bilder überrollen

den Moment.

Kaum wahrzunehmen,

woher sie denn kommen.

Besinnungslos,

fast blind

stapfe ich weiter.

Antennengleich

empfange ich Facetten

von Abgründen 

der Menschen

und ihrem Tun.

Jahre halfen mir dabei

zu lernen,

nicht alles, was ich sehe,

ist das meine.



WACHE

Halte Wache

hier an deinem Bettchen.

Neben mir,

die Angst,

dich zu verlieren.

Schwer fällt es dir,

in den Schlaf zu sinken.

Aufgewühlter Körper

kann schlecht ruhen.

Brauchst den Schlaf,

um Kräfte aufzutanken.

Trau dich!

Ich steh hier

und schau dir zu.

Werde alle Monster

gleich vertreiben.

Lass die kleinen Äuglein 

einfach zu.

Morgen,

mit dem neuen Licht des Tages,

wirst du dich 

schon 

merklich besser fühlen.

Schlaf nun,

ich halt heute für dich Wache. 

Schlaf!

Und liebe Angst,

dich lass ich ziehen.



UNVERSTÄNDNIS

Aufgedrängte Nähe.

Ungefragt.

Du hast es entschieden.

Zu jung,

um zu verstehen,

was das heißt.

Schuldgefühl 

getriggert.

Und mit ihm

die Scham.

Drüber reden,

wie soll das denn gehen.

Eingekapselte

Erinnerung.

Deckel zu,

am besten nie mehr hinschauen.

Kriecht als Kälte manchmal

trotzdem rauf.

Und auch dann ist es 

nicht

zu verstehen.



DRACHENBLUT 

Klettere empor. 
Find Platz auf deinem Rücken.

Schuppenhaut,

die mich zum Himmel trägt.

Flügelklang

beim durch die Lüfte fliegen.

Urkraft

lässt sich spüren hier mit dir.

Zwischen allen Welten

und den Zeiten auch,

überwindest Widerstände du.

Trotzt allen Gefahren,

Elemente einend.

Drachenblut fliesst sanft in deinen Adern.



BLICKKONTAKT 

In die Augen schauen,

ist erst möglich,

wenn man 

tiefer blicken will.

Nicht nur ins Gesicht.

Vielmehr auf sich selbst.

Sich selbst

und die Geschichte.

Blickkontakt 

heilt auch.

Tiefe, alte Wunden

werden leise.



GEWÜRFELT

Zusammengewürfelte 

Puzzlesteine

fügen sich 

zu einem Bild.

Passt nicht,

hier und da.

Trotzdem reingepresst.

Harmonie

entsteht so nicht.

Dieses Puzzle,

das bin ich.

Langsam lös ich

unpassende Teile

aus mir raus.

Womit fülle ich

entstandene Lücken wieder auf?

Male neue Puzzlesteine.

Passende.

Harmonische.

Neues Bild entsteht.



DICKER

Dicker als Wasser,

gleich roter Farbe,

eint uns,

verbindet Geschichten.

Neugierig einst,

Jahre verstreichen,

ziehen vorüber

so schnell.

Sonne im Herzen,

kann sie noch sehen.

Scheint

hinter Wolken hervor.

In deinen Worten

klingt die Vertrautheit.

Holen zu selten

sie vor. 

Gingen gemeinsam

des Lebens Anfang.

Dank dir 

von Herzen dafür.

Jahre vergehen,

ziehen vorüber.

Dicker als Wasser

ist Blut.



KÄMPFERNATUR

Löcher gruben sich

tief in das Fleisch.

Fragen über Fragen 

blieben stehen.

Irgendwo 

unterwegs 

ging sie verloren.

Mit neidischen Blicken

beworfen.

Nie ahnend,

dass sie zu beneiden ist.

Hingenommen,

manch hartes Wort.

Kämpfernatur

durch und durch.

Schwere besiegen,

kann nicht jeder.

Sie aber kann

und sie geht.

Vorbei an den Fragen

und Neidern.



SONNENSTRAHLEN
Ostereier
bunt gefärbt.
Blümchen
recken Köpfe aus dem Boden.
Frühling ist's.

Kinderaugen,
eifrig suchend.
Glitzerpapier
hüllt
die Zuckerwaren ein.  

Tage bleiben
länger nun schon
hell.
Freude zieht
mit Sonnenstrahlen ein.



ZUSCHAUER

Sonne steht tief.

Blinzel ihr freudig entgegen.

Wind weht durchs Haar mir.

Vögel 

stimmen Abendlieder ein.

Fern rauscht ein Auto.

Nebel legt sanft sich hernieder.

Geschäftiges Treiben

kommt nun zur Ruh.

Stille zieht ein 

und

die Welt legt sich schlafen.

Ich stehe hier

und schau dabei zu.



ÜBERGUSS

Überguss 

aus Liebe

durchdringt jede Zelle.

Füllt von innen

gülden auf das Sein.

In der Liebe badend,

füllen sich Reserven wieder neu.

Neu auch das Begegnen.

Herzerlaubend

laben sich die Menschen.

Freudig,

die Gesichter.

Zugewandt die Blicke.

Komm,

wir übergießen uns

mit Liebe.



CHANCENLOS

Staunend,

wie ein kleines Kind,

beweg ich 

durch die Nacht mich.

Durch die kalte,

dunkle

Luft der Stadt.

Atem stockt

an diesem Abend

stündlich.

Und ich staune 

einfach

stockend weiter.

Stelle fest,

das Staunen macht mich heiter.

Drängt hinaus

die nächtliche Begleitung.

Panik hat heut

einfach

keine Chance.



FLUT

Liebe flutet 

Angst hinfort,

Panik auch

und Schmerzen.

Schafft es,

dich ins Jetzt zu holen.

Berührt direkt 

im Herzen.

Weicht 

die Widerstände auf.

Bricht Mauern durch

und Ketten.

Erlaubst du es,

fließt sie zu Hauf.

Dunkel

verliert den Schrecken.



OSTERBEOBACHTUNGEN

Kleine und große Verstecke.

Unmöglichkeit 

für einen Hasen.

Eltern werden zum Kind.

Kinder können Tage

nicht schlafen.

Zählen rückwärts.

Minütlich.

Hoffnung,

dass ER etwas bringt.

Kleine und grosse Verstecke.

Werden gefunden

geschwind.

Osterzeit in den Familien.

Freudig

erstrahlt auch das Kind.



ALLES MÖGLICH
Wenn alles möglich ist,
dann denk ich nur 

aus Liebe.
Wenn alles möglich ist,
dann wird aus Kämpfen
Frieden.
Wenn alles möglich ist,
herrscht Gleichgewicht 

im Leben.
Wenn alles möglich ist,
wird Nehmen auch 

zum Geben.
Wenn alles möglich ist,
wird Essen 

zum Genuss.
Wenn alles möglich ist,
verliert seinen Reiz 

der Überfluss.
Wenn alles möglich ist,
entscheiden wir
gemeinsam.
Wenn alles möglich ist,
ist keiner wirklich
einsam.



WAHL

Nebeneinander

im Alltag.

Vertraut auch,

doch nicht selten fremd.

Allein der Ring am Finger erinnert.

Erinnert,

da war einmal mehr.

Nebeneinander,

doch einsam.

Keiner traut Wahrheiten zu.

Allein die Erinnerung,

es war einmal anders,

hält fest 

das Ich und das Du.

Nebeneinander,

doch Alltag entzweit,

wenn die Achtsamkeit geht.

Doch 

Nebeneinander zufrieden,

ist eine Idee,

die man wählt.



IMMER

Bäumst dich vor mir auf.

Bist doppelt so groß.

Wir.

Ungleichgewicht.

Kraft ungleich verteilt. 

Verschiedene Bedingung

für uns beide.

Ich ergebe mich.

Kann schwer mithalten.

Trete aus mir raus.

Schau von außen zu.

Worte wirbeln wild.

Und du wirbelst mich.

Zukünftig bleibt 

ein Fuß 

immer draußen.



LIEBE

Liebe

schaut auf alles sanfter.

Liebe 

öffnet Dornenhecken.

Lässt die Angst

sich neu verstecken.

Findet neue Worte zum Beschreiben.

Liebe

lässt die Dinge sein,

richtet nicht

und macht nicht klein.

Liebe

heilt und wandelt um.

Liebe

lädt das Leben ein,

lädt das Leben ein, gelebt zu werden.



BETRACHTE DICH

Betrachte

durch liebende Augen.

Schau

als fließt Liebe in dir.

Sie wärmt 

erinnernd den Körper.

Freundlicher Blick

nun von dir.

Liebe 

lässt manche Verstimmung

schmelzen,

wie Sonne den Schnee.

Sanfter,

die Worte, die klingen.

Schmerz, Leid und Schwere,

sie geh'n.

Betrachte

durch liebende Augen.

Und das,

was ich seh, ist nicht neu.

Doch betrachtet

aus liebenden Augen,

verliert, 

was ich sehe,

die Scheu.



FREIGEPUSTET

Ich puste frei

die Träume dir,

auf dass du ruhig schläfst.

Ich weiß schon,

Träume können auch erschrecken.

Doch du sollst dich erholen

im Traume, wenn du schläfst.

Und ich,

ich kümmer mich um das, was stört.

Du bist ganz sicher nun.

Schlaf ein

und tanke Kraft.

Der neue Tag 

will vieles dir noch zeigen.

Ich puste frei

die Träume dir.

Auf dass du ruhig schläfst.

Für sanftes Träumen

ist es nicht zu spät.



AUF EWIG

Leben hält ewig.

Zu lang gewartet.

Setzt dem ein Ende.

Dachtest du dir.


Hinterlässt Schatten.

Lange und schwere.

Schatten hält ewig.

Verrate ich dir.


Konntest nicht reden.

Keiner versteht dich.

Warst dir ganz sicher.

Zeigtest du mir.


Leben geht weiter.

Zeit vergeht schneller.

Gehe alleine.

Ohne dich, hier.



KOPFSPRUNG

Zufällig seh ich

Dinge sich fügen.

Schau dabei zu.

Staunender Blick.


Leben ist witzig.

Mag es gern anders.

Vorhersage schwierig.

Eigener Plan.


Und ich ergeb mich.

Kopfsprung ins Leben.

Landung im Wasser.

Trägt mich davon.


Spült mich ans Ufer,

in ferne Welten.

Lerne entdeckend.

Finde mich neu.



BEZWUNGEN

Emotionen 

saugst du auf,

sind nicht deine.

Aber du 

bringst sie zum Ausdruck.

Weil dein Umfeld

nicht mehr fühlt,

erinnerst du.

Wirst umkreist 

und angestarrt.

Sahen lange nicht

gelebte Emotion.

Wie ein Fremdling

hockst du da.

Und die Fremden gehen weiter.

Gedanken wirr.

Und dein Weinen,

fremde Tränen.

Und dein Schreien,

fremder Schmerz.

All die Trauer,

die man jahrelang bezwang.



VORZEIGBAR

Gekämmt und gebügelt.

Immer recht freundlich.

Sag bitte und danke, nichts sonst.

 

Nimm nicht die falsche Hand.

Red nicht dazwischen.

Erwachsene sprechen, sei still.

 

Auch wenn sie selbst sich

daran nicht halten.

Haben es grad nur vergessen.

 

Sei immer fleißig.

Schön lernen und pauken.

Machst du für dich, nicht für uns.

 

Und quält dich mal etwas,

sag nichts und sei leise.

Wir können nicht helfen, nichts tun.

 

Zeitig selbstständig.

Früh abgenabelt.

Bindung ist unwichtig nun.

 

Distanz bringt dich weiter.

Hilft Leben beherrschen

und mit deinem Leben dich selbst.

 

Alles Lebendige

früh schon beschnitten.

Tot lässt sich Leben ertragen.



VERFALL

Drogen überbrücken 

deine Zeit.

Lassen Tage erst

ertragbar werden.

Zeit dazwischen

kribbelt in den Fingern.

Ständig,

ständig,

ständig,

immerfort. 

Gute Miene

hast du längst gelernt.

Schaut man nicht genau,

kann man dir glauben.

Nur der Körper selbst

erzählt es anders.

Der Verfall

ist offensichtlich nah.



DIES & DAS

Reden über dies und das,

hören gar nicht zu.

Füllen Lücken auf

und Langeweile.

Überzeugungskräfte stark,

wollen wirken immerfort.

Trennen uns

mit bitterem Geschmack. 

Treffen werden zäher,

selten auch und schwer.

Erwartungen 

im Vorfeld deutlich hörbar.

Scheuklappen gezückt,

begegnen uns nicht selbst,

nur Projektionen.



AUS SCHMERZ

Abgründe,

von Menschenhand gezeichnet,

übertreffen oftmals

den Verstand.

Kaum wagt man es

den Abgrund zu betrachten,

wird man sonst

vom Bösen überrannt.

Abgründe,

kaum vorstellbarer Tiefe,

zeigen auf,

den Mangel in sich selbst.

Jeder hat verdient,

geliebt zu werden.

Nicht für etwas,

außer für sich selbst.

Abgründe entstehen,

fehlt die Liebe.

Löcher reißen 

in des Menschen Herz.

Werden aufgefüllt

mit Groll und Schotter.

Abgründe 

entstehen oft aus Schmerz.



RESILIENZ

Laufe über Wege,

Schotterpisten auch.

Denk dabei an früher

und mich selbst.

Vieles schon gesehen.

Vieles auch erlebt.

Könnte damit gut

fünf Leben füllen.

Alles überstanden.

Lebenswille gross.

Hätt an manchen Stellen

brechen können.

Resilienz erkenn ich 

hier an meiner Seite.

Stärker als ich ahnte,

bin ich wohl.



BLASSE HAUT

Blasse Haut,

Augenringe,

müde, nichts als müde.

Jeder Tag

ein neuer Kampf,

ausgesaugt und leer.

Auch das Funkeln

in den Augen

ist verschleiert.

Seh es dennoch.

Seh die Stärke

und 
seh deinen Wunsch zu leben.



MEHR ALS MUTIG

Mutig bist du,

siehst es nicht.

Seh dir zu

im Tageslicht

und im Schlafe auch.

Große Augen,

Welt betrachtend,

Mund steht offen,

Fragen, nichts als Fragen.

Nie zufrieden

ohne Antwort.

Saugst das Leben auf.

Mit dem Wissen

wächst auch du

täglich über dich hinaus.

Mutig bist du,

siehst es nicht.

Ich seh es

und ich sehe dich.

Mutig, mehr als mutig.



JEDES KIND

Fehler geschehen,

können entstehen,

bin nicht perfekt.

Manche nicht sichtbar,

seh sie erst später,

weist mich drauf hin.

Fehler geschehen,

dürfen entstehen,

lerne erst draus.

Manche sind schmerzlich,

andere lustig,

geben stets Sinn.

Fehler geschehen,

lass sie geschehen.

Kann jedes Kind.



FREIGEKÄMPFT

Bekomm an manchen Tagen

nichts gebacken.

Schau auf mich

als wär ich selbst mir fremd.

Find kein gutes Wort,

um zu beschreiben,

wer ich bin

und was ich machen will.

Zweifel zieht laut ein

an diesen Tagen.

Bringt Gewitter mit sich,

Donnerschlag.

Schau mich an.

Stell fest, ich steh daneben.

Wer schaut mich im Spiegel 

da grad an.

Augen sind ganz dunkel.

Hass steht im Gesicht.

Sabotagerufe klingen laut.

Kann nur schwer erinnern,

dass ich das nicht bin.

Langsam nur,

ganz langsam

find ich mich.

In mir kämpft das Leben.

Kämpft sich frei.

Gewinnt.

Leben sucht sich immer seinen Weg.



KÜMMERN

Kümmerst dich um Dinge,

sind nicht deine.

Meinst es gut,

das kann ich gut verstehen.

Willst mir helfen,

schnell auf meinen Weg.

Traust es mir

alleine gar nicht zu.

Sprichst für mich,

klärst für mich ab.

Nimmst meine Hand

und mit der Hand 

ziehst du mich fort mit dir.

Nun steh ich hier

auf deinem Weg

und schau mich um.

Zurückzufinden ist

jetzt doppelt schwer.



HIGHLIGHTS

Gelangweilt vom Alltag.

Suchst Abwechslung 

in den Extremen.

Fliehen in Scheinwelt,

in Süchte und Highlights,

ist dir wohlvertraut.

Kannst längst nicht mehr anders.

Zurück, hier im Alltag

hältst du es nicht aus.



BESINNUNG

Spielen hilft,

besinne mich.

Lass mich ganz drauf ein.

Zeit vergeht,

ich denk an nichts.

Gedanken werden heil.

Lache viel,

vergess die Welt.

Alles halb so schlimm.

Schau mir dann

die Sorgen an.

Sehe sie verschwimmen.



HEUTE

Kann Nähe heute 

gar nicht gut ertragen.

Überfordert mich

und mein Gemüt.

Alles ist zu viel,

will mich vergraben.

In tausend Decken

und in Schokoladen.

Heute bin ich auch

nicht sehr bemüht.

Geb mich hin

der Unzufriedenheit.

Lass mich von ihr

einhüllen und tragen.

Später ist es sicher

schon ganz anders.

Ein Teil in mir

kann es kaum noch erwarten.



KEINEN RAUM
Keinen Raum für mich.

Stimmendurcheinander.

Drückt auf Stimmung.

Übelkeit im Bauch.

Ständige Befindlichkeit.

Zerrt an mir, allzeit bereit.

Sogar nachts im Schlaf.

Fühl mich angeknipst.

Ständig auf dem Sprung.

Meine Tür ist offen, jederzeit.

Überfordert auch.

Keine Ahnung,

wie es anders geht.

Bedürfnisse 

hab ich verlernt zu schreiben.

Ein Fuß immer draußen vor der Tür.

Unruhe in mir.

Kribbelt in den Händen.

Herz rast

und ist schwer genug zu zähmen.

Klink mich manchmal aus.

Anwesender Körper.

Sitzt gelähmt und starr auf einem Platz.

Gedanken auf der Flucht.

Hier bleiben 

unmöglich.

Risse reißen hier und da erneut.



NACH DEM STURM

Streife durch die Nacht.

Alte Haut fällt ab.

Rausgewachsen

aus dem alten Leben.

Nichts passt jetzt noch richtig.

Flüchtiges Begegnen.

Beinah hier,

doch deutlich noch im Gestern.

Schau mir laufend zu.

Schritte noch nicht sicher.

Fang mich aber

immer wieder auf.

Ruhe nach dem Sturm.

Selten angesprochen.

Ahnbar schon

und fast zum Greifen nah.



AUFLÖSEN

Formulieren,

was gerade los ist,

fällt mir leicht,

doch nicht an jedem Tag.

Manchmal 

reichen Worte gar nicht aus.

Oder müssten 

neu erfunden werden.

Manchmal braucht es

nur ein Gegenüber.

Ohne Absicht.

Nur im selben Raum.

Freundlich sitzt es mit mir,

ohne Zeitdruck.

Manchmal hilft das,

Dinge zu verdauen.

Manchmal fällt schon dann

die Schale ab.

Und dann bricht es 

einfach so heraus.

Darf sein,

was es ist und wie es will.

Zeigt sich.

Wird betrachtet.

Löst sich auf.



MASCHINE

Härte zeigen.

Perfektion.

Nicht erreichbar.

Druck erhöhen.

Unzufriedenheit.


Weiter machen.

Gute Miene

wird schon härter.

Ausgezehrt

ist längst

der ganze Körper.


Schwindel.

Einfach übergangen.

Schmerzen.

Werden gleich betäubt.

Körper ist auch nur

eine Maschine.



KENNERBLICK

Sumpfiger Morast.

Mittendrin ein Mensch.

Schreit,

doch niemand kann sein Schreien hören.

Sumpfiger Morast.

Schluckt Geräusche weg.

Hoffnungslosigkeit

breitet sich aus.

Sumpfiger Morast.

Mensch will sich ergeben.

Dunkelheit.

Und nichts als diese sichtbar.

Sumpfiger Morast.

Kühlst des Menschen Herz.

Überlegung.

Stillstand oder nicht.

Sumpfiger Morast.

Tief in dir vergraben,

Kennerblick von Nöten,

schlummert Nahrung für den Frühlingsboden.



JETZT MÖGLICH

Nebelschwaden

dimmen meine Sicht.

Lang nicht mehr

die Welt durch Milch betrachtet.

Schwaden legen sich

vor meine Füße.

Und dahinter seh ich

hohe Berge.

Soll ich bleiben 

oder lieber gehen?

Nebel nimmt Entscheidungen

nicht ab.

Zeigt nur auf,

dass wenn er sich erst legt,

neue Bilder 

aus dem Nichts erscheinen.

Milch wird wässrig.

Durchschauen jetzt möglich.



SEIDE

Am seidenen Faden

hängt jede Sekunde.

So kostbar wie Seide,

ein Tag.

Besonders, wie Seide,

das Lebensgeschenk.

Darfst annehmen,

wenn du es magst.

Aus seidenem Faden

Beziehung gestrickt.

Unachtsamkeit

löst diese auf.

Mit seidenem Faden

sind Löcher geflickt.

Verpuppung

nimmt auch ihren Lauf. 



VERBORGEN

Aus dunkler Tiefe

steigt Schwäche auf.

Hüllt ein von innen,

setzt lahm.

Lähmt die Gedanken.

Auch meinen Körper.

Starr sitz ich und

schau nur zu.

Erinnert an Tod mich,

gleichwohl an Leben.

Abschied

liegt neben Geburt.

Bin überwältigt.

Lebensextreme.

Liegen verborgen

und schwer.



LAHM

Versuch' dich zu greifen.

Greife ins Leere.

Löst dich auf

vor meinen Augen.

Spür dich im Inneren

als festen Druck.

Steigst als Herzrasen

ans Licht.

Schnürst zu die Kehle.

Würde gern schreien.

Lautlos erstickt jeder Ton.

Kann auch nicht weinen.

Tränen versickern.

Sacken in Knochen und Haut.

In jeder Zelle

wohnt nun die Kälte.

Leere begleitet ihr Sein.

Wie zwei Kumpanen 

wirken sie in mir.

Legen mich vollkommen lahm.



AUFS NEUE

Abschied und Leben.

Nebeneinander.

Tage dazwischen

und Jahre.

Immer aufs Neue

werd ich erinnert.

So,

als sei es grad gewesen.

Immer aufs Neue

bin ich ergriffen.

Immer aufs Neue ganz neu.

All diese Jahre.

Gleichen sich selten.

Jedes zeigt sich mir

verändert.

Verändere mich 

auch über die Jahre.

Anderer Umgang

manchmal.



ZIEL
Wettrennen.

Leben und Tod.

Der Tod holt schlussendlich auf.

Laufen ein Stückchen gemeinsam.

Leben kommt nach ihm ins Ziel.



JEDER

Kurze Zeit,

hier auf Erden.

Viel zu wenig,

um sie ungenutzt zu lassen.

Hingefallen.

Aufgestanden.

Ausgerichtet

geht es weiter.


Kurze Zeit, hier auf Erden.

Viel zu wenig,

um sich daueraufzuregen.

Du bist anders.

Ich bin's auch.

Jeder sollte leben dürfen,

wie er mag.



MAULWURF

Kann dich grad nicht gut begleiten,

hänge fest in Dauerschleifen.

Tage werden schwer.

 

Vorwürfe, die ich mir mache,

Reaktionen, unbedachte,

brechen aus mir raus.

 

Kraft der Worte überwältigt

mein tägliches Handeln.

 

Kämpfe um Besinnung.

Komm nur schlecht in Gang.

Grabe maulwurfsgleich

mir Gänge in das Dunkel.

Bis ich irgendwann auch wieder Licht erreiche.



VORSTADTGÄRTEN

Ungebremst

renn ich gegen Mauern.

In der Hoffnung,

gleich stürzen sie ein.

Spüre

beim Dagegenrennen

gar nichts.

Erst beim Anlaufnehmen

schmerzt der Kopf.

Gleich,

wohin ich schaue,

nichts als Mauern. 

Zäunen mich,

wie Vorstadtgärten ein.

Könnte klettern

über all die Mauern.

Fällt mir

beim Betrachten plötzlich ein.



EINDRUCKGEPRÄGT

Ich laufe und laufe.

Ich hoffe und hoffe.

Getrieben bin ich

vom Vergleichen.


Bin durstig nach Leben 

und durstig vom Tun.

Eindruckgeprägt.

Kein Entweichen.


Ich schaue und schaue.

Und staune und staune.

Die Welt um mich rum,

aus den Fugen.


Werd leiser und leiser.

Steig kurzfristig aus.

Mein Herz beginnt lauter

zu rufen.



MOSAIK

Stehst mitten im Leben

und steigst daraus aus.

Was bleibt, ist ein Berg voller Scherben.

 

Doch Scherben brechen auch Licht.

Dann glitzern sie und funkeln.

 

Steh mitten im Leben.

Bleib, so lang ich kann.

Aus Scherben leg ich Mosaike.



IN MIR

Ich bin hier,

auch wenn ich es nicht zeige.

Glaub,

du findest mich,

wenn du gut schaust.

Hinter all meinen

schlauen Gedanken,

ist mir Unsicherheit wohlvertraut.

Zeig dir nur

meine vielen Fassaden.

Je nach Stimmung

wähl ich sie mir aus.

Nie gezeigt wurde mir,

wie man echt ist.

In Maskeraden 

fühl ich mich zu Haus.

Doch manchmal

blickst du in meine Augen

und ich weiche dem Blick 

dann nicht aus.

Und dann scheint es

als seien wir längst uns

wahr begegnet

und deshalb vertraut.

Und je öfter du mir

so begegnest,

desto leichter kann ich dir vertrauen.

Du schaust einfach hindurch,

durch die Masken.

Und in mir steigt

Erinnerung auf.



GESCHENKT

Bauchweh.

Keine Lust den Tag zu starten.

Sagst,

du bleibst heut lieber mal zu Haus. 

Schließt dich ein,

mit all deinen Gedanken.

Heute gehst du lieber

gar nicht raus.

Welt wirkt heut gefährlich,

wenn du darauf schaust.

Hinter deinem Fenster,

gut versteckt.

Hüllst dich ein

in Kissen und in Decken.

Und steigst direkt wieder

rein ins Bett.

Bauchweh löst sich auf

ganz still und heimlich.

Und den Tag hast du dir heut geschenkt.



TIEFER FALL

Betäubt.

Fast täglich.

Sinne benetzt

mit Verschiedenem.

Tief

eingetaucht.

Nebel bestimmt

klar den Tag. 

Sonnenbrille

wirkt.

Versteckt

das Verräterische.

Wirkt cool

und immer

am Start.

Von jedem bewundert.

Gibt noch den Rest.

Noch tiefer

der Fall,

wird es still.



SCHLAFES ARME

Enzianblau.

Tag wird zu Abend.

Ich leg mich mit ihm

weich in mein Kissen.

Der gesamte Tag

zählt nur noch wenige Stunden.

Lass seinen Rest

auf mich wirken.

Abgedämpfte Klänge 

berühren sanft meine Ohren.

Stille klingt auch mit.

Dazwischen.

Bemerke mein Atmen

bringt mir Entspannung.

Lasse den Schlaf

mich in seine Arme schließen.



VIELES

Loslassen fällt schwer noch.

Redest ohne Pause.

Ist schon dunkel.

Seh, du bist längst müde.

Doch mit letzter Kraft

bäumt sich auf dein Körper.

Gibt noch vieles, 

vieles

zu erzählen.

Willst dich gar nicht trennen.

Ewig noch erzählen,

was du denkst, 

was dich bewegt.

Ich versprech dir ehrlich,

bin auch morgen wieder

hier.

Und ich hör dir mehr als gerne zu.

Schliess nun deine Augen.

Ohne grosse Mühe

nimmt der Schlaf dich sanft

an seine Hand.

Hör dein leises Atmen.

Lausch dem fließend Rhythmus.

Spür,

wie sich dein Körper nun entspannt.



DAS HALTEN

Ich wünsche dir,

dass in der Nacht,

dein Körper kommt zur Ruh.

Bist ausgezehrt

von langen, langen Tagen.

Die Kraft, sie fehlt.

Du kämpfst, ich seh's.

Ist manchmal

nicht leicht zu ertragen.

Ich kann nichts tun

als bei dir sein.

Auch nachts,

falls du mich brauchst.

Ich halte dich,

wenn du das Halten brauchst.



MELANCHOLIE

Melancholisch verstrickt.

Traurigkeit im Gesicht.

Selten nur

sieht man ein Lächeln. 

Gehst

und schaust stets zurück.

Suchst 

nach Highlights im Leben.

Vergeblich in den Extremen.

Fandest sie bisher nicht.

Feiern.

Lass krachen.

Gern täglich.

Tristesse zieht ein, zelebriert dich.

Fühlst dich,

tief innen

allein.



ZU HOCH

Möchtest Zeit mit mir verbringen.

Lässt dafür Termine sausen.

Bastelst deinen Tag

um mich herum.

Selbst schon für ein kurzes Hallo

schiebst du

und nimmst Zeitdruck dann in Kauf.

Schmeichelt mir,

das möcht ich sagen.

Auch wenn ich 

die Not dahinter sehe.

Nur mit Lügen

lassen Zeitfenster sich strecken.

Und der Preis für dieses Spiel

ist hoch.



ERLEBT

Bewegt von deinem Leben.

Geschüttelt

bis auf's Mark.

Was du erlebtest,

lässt sich kaum beschreiben.

Zu dunkel

die Details.

Und Menschen wollen

Dunkel nicht gern sehen.

Wird abgewiegelt,

wenn du sprechen willst.

Vom Zuhören

bekommen sie schon Angst.

Doch du hörst nicht nur zu.

Nein.

Du hast alles das erlebt.



HINTER MIR

Unbedingtes Wollen

legt mir Steine in den Weg.

Komm auch von ihm ab.

Fühl mich dann verdreht.

Laufe über Steine.

Denk nicht nach,

weshalb sie liegen.

Bin damit beschäftigt

meinen Wunsch erfüllt zu kriegen.

Unbedingtes Wollen

holt die Neider auf den Plan.

Verstrick mich in ihr Reden.

Mein Kopf fährt Achterbahn.

Will ich das hier wirklich?

Laute Zweifel melden sich.

Könnt es alles bleiben lassen.

Mein Antrieb gibt den Takt.

Lass sie sich den Mund zerreißen.

Steige über Steine.

Lasse hinter mir,

des Glückes Neider.



ERWACHSEN SEIN

Erwachsen.

Entwachsen.

Leichtes Leben vorbei.

Vorbei auch das Spiel und die Freude.

 

Überlegt.

Überlegen.

Diskutiere nicht mit jedem.

Lass auf fremde Sicht mich nicht ein.

 

Dem Kindsein

entwachsen.

Der Tod rückt schon nah.

Begegne sarkastisch dem Drohen.

 

Nehme nichts ernst.

Mich aber sehr.

Kann Erwachsensein wirklich nicht mehr?



IN NEUEM LICHT

Wurdest oft schon

klein gemacht,

für dein Sosein

ausgelacht.

Hat dazu geführt,

dass du dir selbst nicht so vertraust.


Nette Worte

schwer geglaubt.

Komplimenten

nicht vertraut.

Bestimmt ist das gelogen, 

was sie sagen.


Ich,

ich kann dich gut verstehen.

Plötzlich siehst du dich in neuem Licht.

Nimm dir Zeit, dich zu betrachten.

Und vertraue mir.

Die Wahrheit zeigt sich, wenn du es erlaubst.



DUNKELSCHWARZ

Abgetaucht 

in Welten meiner Träume.

Kein Weg,

Träume wahr werden zu lassen.

Stimmung täglich

grau bis dunkelschwarz.

Düstere Gedanken.

Anpassen an Umfeld.

Hilft an manchen Tagen durch den Tag.

Kleine Rettungsinseln.

Gleichgesinnte um mich.

Räuberleiter

über gleiche Mauern.

Kleines Stück gemeinsam.

Dann wieder alleine.

Manchmal 

wird das Dunkelschwarz auch blass.



ECHO

Im eisigen Winde

zerbricht das Zusammen.

Getragen einst

von mildem Blick.

Auf wandelndem Acker

entzweien sich Wege.

Zurück bleibt

vielleicht noch ein Wort.

Wenn Schweigen

den Takt gibt,

erstummt die Verbindung.

Zerfliessende Nähe

wird weit.

Von Ferne betrachtet,

vereinendes Wasser.

Doch Ufer verbindet nur Hall.



MEILEN

Knisternde Nähe

berührt jede Zelle.

Wissendes Lächeln

löst Wortwechsel ab.

Sonne geht unter.

Stadt legt sich schlafen.

Zeit rennt 

in Meilen davon.

Gedanken ganz leise.

Sinne auf Anschlag.

Wollen erfahren,

erleben.

Nichts ist mehr wichtig.

Nicht viel bleibt übrig.

Nichts,

außer diesem Moment.



STIFT GEZÜCKT

Hast den Stift schon gezückt.

Worte gedacht und geschrieben.

Traust dich dann doch wieder nicht.

Lässt die Erinnerung liegen.

Gedanken vernebeln den Blick.

Wünschst manchmal

die Zeit dir zurück.

Vergisst dabei all eure Lügen.

Gezeichnet von Flucht und Betrügen

war eure gemeinsame Zeit.

Du lässt die Erinnerung liegen.

Vielleicht bist du später bereit.



HOHER PREIS

Leg den Mantel ab,

hier ist es warm.

Setz dich,

leg die Beine gerne hoch.

Bist den ganzen Tag

schon auf den Füßen. 

Ohne Pause.

Einfach durchgerannt.

Ich weiss,

du denkst, du musst.

Du musst versorgen.

Verantwortungen nimmst du ernst.

Du willst es besser machen,

höre ich dich sagen.

Dafür nimmst du jeden Preis in Kauf.



RESPEKT

Einfach hattest du es nicht.

Harte Zeiten.

Kindermünder, die zu füttern waren.

Hast dich nie beschwert.

Hast einfach gemacht.

Immer wieder durch die Angst hindurch.

Oft warst du alleine.

Männer gar nicht greifbar.

Nur die Sorge,

wie es ihnen geht.

Musstest euch versorgen.

Hast es auch geschafft.

Respekt 

für diese grosse Kraft in dir!

FEUER

Verbrannte Wege zwischen uns.

Seh dir aus der Ferne zu.

Trau mich nicht,

die Asche zu betreten.

Doch nach dem Feuer werden Dinge neu.



FREUNDE

Vertraust mir

und ich dir.

Können uns in allen Farben zeigen.

Du bist da

und ich hier.

In guten und in schlechten Zeiten auch.



DEAL

Seele verloren.

Deal mit dem Teufel.

Erfüllung, 

um jeden Preis.

Alles nur möglich,

wenn Fragen verstummen.

Träume real.

 

Seele verloren.

Deal mit dem Teufel.

Bist groß,

überlegen dazu.

Und manchmal,

nur selten,

im Dunkel die Frage 

Warum?



IRRWEGE

Zeit rennt,

ist begrenzt.

Legt euch Kurzzeitstrecken frei.

Halb hier und halb dort.

Schweift gedanklich oft fort.

Wenig Möglichkeit euch zu erkennen.

Projektionen, die sich hier begegnen.

Tiefe Wünsche wirft

der Eine auf den Anderen.

Und am Ende,

beim Auseinandergehen,

bleibt Verrat noch übrig als Geschenk.



KOPFÜBER

Leise Stimmen

werden immer lauter.

Kopfüber ins Leben,

bist gehemmt.

Möglichkeiten vor dir

überfordern.

Bedenken dauern manchmal

Ewigkeit.

Nicht bereit für Fehler.

Perfektion.



ZWISCHENZEILENWAHRHEIT

Wahrheit

zwischen Zeilen.

Mut nötig

zum Hinschauen.

Oder

Augen zu

an Worten klebend.

Aufhalten an alten

Schubladen im Denken.

Öffnen dieser,

schon ein erster Schritt.

Staunen über Inhalt.

Durchsortieren lohnt sich.

Platz schaffen,

macht alles wieder neu.



EBBE UND FLUT

Erinner mich täglich

an Unwegsamkeiten,

getragen von Ebbe und Flut.

Fällt schwer

zu benennen,

wenn Ebbe sich zeigt,

was mir fehlt.

Von Flut übergossen,

die Beine entrissen,

am Boden befindend,

mit Wellen noch kämpfend,

deren Ausläufer mich hier umspülen.

Setz mich auf,

halte inne.

Nach Ebbe kommt eben auch Flut.



SEHNSUCHT

Sehnsucht hält an.

Lange schon.

Ewig.

Sehnen nach Freude am Leben.

Alles ist da,

doch nicht alles gut.

Für Freude würdest du

alles geben.

Sehnsucht nach Neuem,

nach Bewegung,

nach Staunen.

Berührt sein davon auch im Herzen.

Alltag ist kalt nur,

trist und erahnbar.

Hinterlässt Kummer und Schmerzen.

Sehnsucht ist Flucht auch.

Fantasiewelten.

Schöner als bisher Erlebtes.

Heimkehr ist wortlos,

hart oft 

der Prall auf den Boden.



ZEITLUPE

Zerbrechlich

wie Glas,

deine Stimmung.

Kippt,

fällt nur ein falsches Wort. 

Geht in Zeitlupe

zu Boden.

Springt 

in unendliche Scherben.

Schritte

an ihnen vorbei.

Vorbei auch

an Hoffnung und Scham.



KOLLABIEREN

Panik schießt in meinen Körper.

Er wird steif

und blass.

Chaos ist direkt am Start.

Chaos der Gedanken.

Butterweiche Knie tragen

diesen blassen Körper weiter.

Blick verloren,

er wird enger.

In die Ferne schauen,

ist nicht möglich.

Jeder zusätzliche Reiz,

ein Reiz zu viel.

Wolken ziehen

angstumwoben,

tobend durch den Kopf.

Rauschendes Geräusch 

ist ihr Begleiter.

Höre fern die Vögel zwitschern.

Dringt gebremst zu mir.

Staune über meinen Körper.

Trägt mich immer weiter.

Trägt,

trotz dunkelster Gedanken,

trotzt den Widrigkeiten.

Schmunzel nun und freue mich

und kollabiere innerlich.



PASST

Ausgerichtet neu.

Leicht,

ohne Gepäck.

Immer gerade aus.

Über Berge auch.

Macht mir gar nichts aus.

Freu mich auf die Aussicht von da oben.

Fokus auf den Weg.

Ganz gleich,

wer da steht.

An Ablenkung vorbei und an den Zweifeln.

Weiß schon,

wie sich's anfühlt,

wenn es passt.



CHAOS

Unordnung in mir,

fühle mich getrieben.

Leben spiegelt mir

das Chaos auch.

Weiß nicht,

womit starten.

Verwebe mich im Räumen.

Aussortieren,

um wieder zu füllen.

Keine Lust auf

irgendwas,

leg mich lieber schlafen.

Danach schaue ich

noch einmal neu.



SPIEGEL

Spiegelbild

passt zur Erwartung nicht.

Erwartungen

aus Medien übernommen.

Übernommen

damit auch die Zweifel.

Zweifel

hält den Menschen gut auf Trapp.



HÖCHSTWAHRSCHEINLICH 

Vielleicht

meinen wir das Gleiche.

Doch wir finden es nicht raus.

Reden viel

und dabei auch an uns vorbei.

Stimmen werden

immer lauter.

Jeder will zu Ende bringen,

was er sich zuvor schon

in seinen Kopf setzte.

Vielleicht

denken wir das Gleiche.

Nutzen nur

andere Worte.

Oder holen Anlauf über andere Wege.

Vielleicht

sind wir uns ganz ähnlich.

Doch wenn wir uns nicht erlauben

und das Zuhören nicht nutzen,

finden wir es

höchstwahrscheinlich 

niemals raus.



GIFT

Hältst mit aller Kraft

dich am Besitzen fest.

Und es bannt dich 

und lenkt die Gedanken wild.

Bist verschlossen,

hinter riesig Mauern.

Und was all das mit dir macht,

kannst du nicht sehen.

Bist verbittert, das Gift wirkt,

es wirkt beständig.

Aber ich hab heute Gegengift in mir.



GESCHUMMELT

Ja gesagt,

doch nein gemeint.

Abgeguckt.

Ausgegeben als das Deine.

Durch das Leben kann man

so

auch gehen.

Versprochen

mit gekreuzten Fingern.

Gibst dich anders

als du wirklich bist.

Notlüge

und Schummelei

täglich in Gebrauch.

Was die Wahrheit ist,

ist für dich

nicht mehr greifbar.



EMPATHIE

Unter den Traurigen bist du der Traurigste,

unter den Armen der Ärmste.

Geht es jemandem schlecht,

geht's dir schlechter.

Immer ne Schippe drauf,

noch was dazu.

Willst Aufmerksamkeit 

um jeden Preis.


Machst das nicht absichtlich.

Wenn jemand müde ist,

wird dir bewusst,

du bist müder.

Zeigt im Verborgenen

deine Bedürfnisse.

Zeigt aber auch

Empathie.



GÜTE

Abgerechnet wird zum Schluß.

Wenn die Zeit vorüber ist,

schaust auch du zurück.

Hoffentlich ist dieser Blick

voll Güte.



BITTER

Bittere Tränen geweint.

Aus und vorbei

ist die Zeit.

Zeit ändert Menschen

auch täglich.

Ändert die Sicht 

auf das Leben.

Ändert die Ängste, die Sorgen.

Ändert die Nähe zum Tod.



HUNDERT

Erwartungen

durchs Leben tragend,

treffen wir zusammen.

Bin nicht so,

wie du es willst.

Rüttelst an mir rum.

Tipps und Kniffe

willst du geben. 

Hab dich nicht gefragt.

Darfst sie gern behalten.

Hast dein Bild von mir

vor hundert Jahren schon gemacht.

Steht nun fest

für Ewigkeiten.

Keine Chance

als ich dir zu begegnen.



STOPP

Zerrst an mir,

ich soll endlich kapieren.

Meinst es gut,

das muss ich doch verstehen.

Hast Erfahrung,

kannst mir weiter helfen.

Doch scheinst du dich

in mir nur selbst zu sehen.

Willst ausbessern,

was einst schief lief,

einst in deinem Leben.



OHNE

Verwoben,

verbunden,

auf ewige Zeiten.

Die Leben bedingen 

einander.

Durch Generationen

wird weitergegeben

auch Schmerz.

Auflösen.

Sich lösen.

Für sich nur zu stehen,

kein leichter

Versuch,

dennoch möglich.

Bin dankbar

und freudig

auf ewige Zeiten.

Würd' ohne euch

jetzt nicht hier stehen.



GENETISCH

Erb mit meinen Genen

Geschichte.

Geschichten der Urahnen

auch.

Sie wirken,

kein Zweifel,

sie rütteln.

Und liegen oft schwer mir

im Bauch.

 

Erb mit meinen Genen 

auch Heilung.

Verbunden der Mensch

mit Natur.

Das Wissen darum,

leicht verschüttet.

Doch in mir

ist es immer da.



MITGEHEN

Tief ganz tief in mir.

Leise,

wirklich leise.

Vertrauensvolle Zuversicht.

Wissen.

Alles gut.

Dinge ändern sich.

Nehmen mich an ihre Hand.

Zuversicht gibt Mut.

Trau mich

und geh mit.



UMKEHREN

Schwierige Zeiten.

Nicht zu vermeiden.

Sag, was du willst.

Trittst auf der Stelle.

Delle um Delle.

Risse im Bild.

Stimmen verstummen.

Kehren nicht um.

Ist dafür zu spät.



UNGEFRAGT

Blind vor Wünschen.

Leinwand 

unserer Projektionen.

Begegnen uns allein als diese.

Verklärter Blick

wirft Fragen auf.

Die Antwort bleiben wir

einander schuldig.


Heimkehr in

vertrautes Umfeld.

Wünsche werden blasser

jeden Tag.

Bis zum nächsten 

sich Begegnen.


Erwacht nur

für den Bruchteil von Sekunden.

Tränen unterdrückt.


Stimmung schiebt sich schwer

durch Leichtigkeit.

Schweigen

führt die Wege auseinander.



ABHÄNGIGKEIT

Seele verloren

unterwegs zur Erfüllung.

Betrachter

des eigenen Lebens.

Golden 

scheint es von außen.

Wirkst zufrieden mit ihm.

Niemand ahnt deine

Tiefen in der Nacht.

Kämpfst und ringst

um Besinnung.

Steckst nicht gern

in deiner Haut.

Willst nur raus,

doch hast du dich verraten.

Traust die Kraft dir

nicht zu.

Gibst dich hin

dem Vertrauten.

Wählst die Abhängigkeit 

morgen erneut.



FÄDEN

Um den Finger gewickelt.

Klare Absicht als Ziel.

Leben nach Plan,

nicht spontan.

Läuft wie geschmiert.

Mehr Kopf als Gefühl. 

Fäden in deiner Hand.



UNVERDAUT GEBLIEBEN

Intuition ausgestellt.

Lieber nicht mehr

aus dem Bauch entscheiden.

Kopf laut gestellt.

Kann die kleinen Wunder 

übertönen.

Gefühle weit weg verstaut.

Gibt zu viel,

was unverdaut geblieben.



SCHAU

Schmerz in deinem Bauch.

Spürst dort

fremde Traurigkeit.

Musst diese nicht tragen,

nur weil andere nichts fühlen.

Lass die Trauer los.

Schau dir dich nun an.

Schau, wo ist jetzt

Achtsamkeit

von Nöten.



WENN NUR

Wenn Ohnmacht

überrollt

und Tage sich stets gleichen,

wenn Hoffnung

kaum noch scheint,

der Rucksack voll ist.

Wenn Jammern längst erstickt,

Gefühle sich vergraben.

Wenn scheinbar nichts mehr ist,

was hier noch hält.


Wenn Tag und Nacht sich gleichen,

weil Schönheit längst gewichen,

wenn Antrieb nicht mehr

aus dem Innen kommt.

Wenn einst geliebte Teile

nun unsichtbar verwischen,

wenn reden nicht mehr lohnt,

weil das Wort fehlt.

Wenn Ziele schon zu Lebzeit

leise sterben.


Wenn jemand sehen könnte,

dahinter ist noch mehr.

Wenn nur ein kleiner Funke

weiter lebt .



KEINER

Durch die Haare gestrichen.

Angst scheint gewichen.

Ein strenger Blick 

in den Spiegel.

So kannst du starten.

Lässt dich erstarren.

Schein trügt.

Und keiner kann's sehen. 



PRACHT

Frühling streckt die Köpfe 

aus der Erde.

Lang geruht,

ist Zeit nun aufzustehen.

Blümlein können es

kaum noch erwarten,

ihre ganze Pracht 

der Welt zu zeigen.

Freudiges Gesicht,

beim Gang vorbei.



WAS ES BRAUCHT

Tierwelt ist aktiv.

Frühling hat begonnen.

Fleissig bauen Tiere

ihr Zuhaus.

Natur gibt den Impuls.

Keine Worte nötig.

Wissen steckt verankert

im System.

Natur,

sie lässt uns lernen.

Gibt die Regeln vor.

Eigener Rhythmus 

verbindet sich mit ihrem.

Und vereinte Rhythmen

reagieren feiner.

Spüren gegenseitig,

was es braucht.



GANZ GUT

Ich schreibe Zeilen für dich,

weil du mich

darum bittest.

Doch außer schreiben,

kann ich nichts für dich tun.

Du fühlst dich 

ausgeschlossen,

auch ausgegrenzt, nichts wert.

Bist traurig deshalb

und du reihst dich aus.

Stehst an der Seite

und du schaust nur zu.

Ich trau dir zu

und weiß es.

Bist stärker als du glaubst.

Stell dich auf deinen Platz zurück,

nur Mut!

Wirst wachsen über dich hinaus,

mit großen Augen staunen.

Stehst eingereiht,

gehörst dazu.

Kannst dir nun selbst vertrauen.



TARNUNG

Bedürftigkeit

verkaufst du mir 

als Liebe.

Fühlt sich mächtig an.

Doch hinterlässt sie

Blässe.

Bin ausgebrannt und leer,

wenn du den Raum verlässt.

Ich bleib zurück und frag mich,

was das ist.

Zweifel schütteln mich.

Ringend nach Besinnung.

Angst steht auch im Zimmer.


Das, 

was du mir schenkst,

ist keine Liebe,

Ist nur getarnt als diese.

Ich will sie nicht,

du kannst das gern behalten.



LEICHTER

Trümmer vor den Füßen,

innig, heiße Küsse,

Flucht nach vorn

bricht Ecken aus euch raus.

Lieber kleine Schritte,

bloß nichts überstürzen.

Morgen ist auch noch

ein neuer Tag.

Trümmer vor den Füßen,

können und

nichts müssen.

Leises Säuseln

kitzelt in den Ohren.

Trümmer bunt bestrichen.

Einfach drüber steigen.

Wegschauen,

ist leichter als gedacht.



DAZU

Mögen.

Gemocht.

Vermögend.

Leichter,

ganz leicht.

Immerzu.


Töten.

Getötet.

Die Toten.

Geben

manchmal

keine Ruhe.


Schuldig.

Beschuldigt.

Verschulden.

Beschämung

gehört noch

dazu.



ROT

Rote Tupfer 

auf weißem Papier.

Seele verletzt,

angerissen.

Schambenetzte Haut

hüllt dumpf ein.

Nähe würde

Dumpfheit nicht erlauben.

Wage kippelst du

auf den Füssen.

Denkst und denkst,

Fragen laugen aus.

Streng,

weil du es so gesehen hast.

Fremdes löst

Scham beschämend aus.



BEIM WACHSEN

Traust mir das Leben zu,

während du mich ansiehst.

Schenkst mir den Blick

voll Zuversicht und Mut.

Fühl gehalten mich,

trau mich in die Welt.

Du schaust mir

beim Gedeihen zu.



DU

Findest,

ich sei einfühlsam,

sanft im dir Begegnen.

Dass ich dich seh, kommt bei dir an,

das magst du gern erwähnen.

Nicht selbstverständlich sei

mein Blick,

einer ohne Wertung.

Kannst anvertrauen dich, sagst du,

so kannst auch du dich spüren.

Möchtest auch so sein,

wie ich,

dann wär dein Leben leichter.

Wär schade drum, wärst du wie ich,

denn du bist richtig, wie du bist.



FRAGMENTE 

Fragmente eines Lebens

auf Tage sich verteilen.

Getunkt in Farben,

die nicht immer schimmern.


Nimmst Bleistift und Papier,

um damit festzuhalten,

Muster, Formen,

die dein Leben prägen.


Was gäb mancher dafür,

wenn Zeiten ewig hielten,

wenn unaufhörlich alles

weiter geht.


Nur ungern würd ich tauschen

mit diesem schmalen Blick.

Es geht vorbei,

welch großes, großes Glück.



UMFALLEN

Erinnerung,

verstaut in alten Säcken.

Versteckt,

ganz hinten 

in düsteren Ecken.

Am liebsten diese

niemals

mehr betreten.

Die dunklen Ecken

sich selbst überlassen.

Und ausschliesslich 

aufhalten 

außerhalb.

Und manchmal

fallen Säcke einfach um.

Sie reißen ein

und die Erinnerung

steht vor dir 

und schaut dir in deine Augen.



SCHARF

Überwältigt vom Schmerz.

Erinnerung laut.

Fährt scharf in die Zellen

des Körpers.

Starre setzt ein.

Gibt vor keinen Takt.

Hält fest,

was zuvor noch im Fluss.

Mit Panik verwoben,

wirkt uralte Zeit

heut erneut.



KÖRPERSPRACHE

Körper laut.

Spricht mit Schmerz.

Schwing mich ein.

Fällt noch schwer.

Habe Angst.

Könnte Schlimmes 

sich zeigen.

Lausche hin.

Durch die Angst.

Lass mir zeigen,

was gezeigt werden will.



WEIL

Bin nicht ich,

seit wir uns kennengelernt haben.

Pass mich an,

aus Angst, du würdest weiter gehen.

Schau mir zu,

wie meine Werte ich verrate.

Nur um dich 

froh und glücklich zu sehen.

Bist oft außer dir,

ich fang dich auf.

Ungerechtigkeit

nehm ich in Kauf.

Schmeißt mir immer wieder

alles vor die Füsse.

Nehm dich in den Arm,

weil ich Nähe so begrüße.



GEWICHT

Aus klebrigen Fäden 

gewoben,

auf wackeligen Boden gebaut,

durch milchige Gläser betrachtet,

eigene Sicht nicht erlaubt.


Im Hintergrund tobende Menge,

die Wut steht vernarbt im Gesicht.

Bedrängende Worte schon hörbar.

Erschrecken, weil Leichtigkeit bricht. 


Aus klebrigen Fäden gewoben.

Mit diesen die Löcher geflickt.

Undank kommt rasch angeflogen.

Mit Schuld trägt man schwer an Gewicht.



ZIMMER

Tür geht auf 

bei Eiseskälte.

Wind fährt scharf durchs Zimmer.

Eiskristalle

schmücken längst die Wand.

Auf dem Boden liegend,

Hände auf dem Bauch,

müde ist der ewig wache Blick.

Schrecken sitzt

in schwachen Gliedern.

Luft trägt schrille Töne.

Gedanken nur aus Angst gezeichnet.

Magen schreit laut auf.

Vertraut ist gar nichts mehr

im kalten Zimmer.



GEBREMST

Erblicktest die Welt.

Kaum zu glauben.

An Wunder fast grenzt der Moment.

Das Alte,

in Splitter zerbrochen.

Ein ganz neues Leben beginnt.

War dort

und doch kann ich's kaum glauben.

Bist da und ich starre dich an.

Brennst ein dich,

ist schwer zu beschreiben.

Und ich,

ich bin stark noch gebremst.



SCHLIMMSTENFALLS
Schlimmstenfalls werd ich nicht begleiten,
nicht sehen, wie ihr eure Wege geht.

Schlimmstenfalls werd ich beneiden,
eure Zeit, die mir ganz plötzlich fehlt.

Schlimmstenfalls werd ich nicht erinnern,
erkenn euch nicht, wenn wir uns sehen.

Schlimmstenfalls bin ich alleine
mit allem, was mich gerade quält.

Schlimmstenfalls bin ich tief traurig,
weil ich versäumte mein Leben zu leben.

Schlimmstenfalls geht es zu Ende
und ich hatte gar nichts zu geben.

Schlimmstenfalls war ich umsonst hier
und wandelte rum auf der Erde.

Schlimmstenfalls werd ich vergessen,
lang schon, bevor ich einst sterbe.



EINHÜLLEN

Unendlich macht Dankbarkeit sich breit.

Breitet sich in jeden Winkel aus.

Strömt auch in die tiefste, dunkle Ecke.

Hüllt, das was dort rumsteht

einfach ein.

Trägt es an den passenderen Ort.

Und ich fühl mich

ganz in mir daheim.



FANTASIE

Lass Worte mich finden,

reih sie aneinander.

Ergeben nicht immer

gleich Sinn.

Sie wirken und hallen,

berühren die Zellen.

Erkenne,

wer ich wirklich bin.

Geht nicht um die Worte.

Geht in erster Linie,

um das,

was hindurch fließt durch sie.

Die Worte versuchen 

nur zu unterstützen.

Gebilde nur 

aus Fantasie.



SCHLIMMER ALS

Angst vor dem Vergessen,

will alles festhalten.

Das Loslassen,

Anstrengungsakt.

Es könnte verblassen,

ja ganz sich verwischen,

passt man nicht auf

und gibt nicht Acht.

Man sammelt Beweise,

beweist sich auch selber, 

dass man wirklich hier war

auf Erden.

Denn kommt das Vergessen

und nimmt alles mit sich,

fühlt mancher

dies schlimmer

als sterben.



AUF WIEDERSEHEN

Erinnerungen werden

täglich blasser.

Erahn sie nur noch

hinter grauem Rauch.

In Entfernung 

rückt, 

was wir einst hatten.

Schau inzwischen

auch erleichtert darauf.

Bist gegangen,

damals kaum zu fassen.

Und der Tod war 

näher noch als nah.

Sind nun Freunde.

Zeit, sie ließ uns wachsen.

Lass dich los, dich gehen.

Auf wiedersehen.



FARBEN

Unruhe in mir.

Kopf drückt,

auch der Nacken.

Möchte meine Meinung gleich

laut äußern.

Bin darin gebremst.

Will keinen verletzen.

Interpretiere

stets die Reaktion.

Diese ist nicht wichtig.

Jeder blickt auch anders.

Sieht die Welt

in völlig anderen Farben.

Also bin ich mutig.

Werd dir einfach sagen,

was ich denk

und wie die Welt ich seh.



EINSTEHEN

Stehe für dich ein,

vertrete dich nach außen.

Spreche aus,

wenn Worte dir noch fehlen.

Setz mich für dich ein,

Bedürfnisse zu achten.

Helf dir, deine Grenzen aufzuzeigen.

Sei du nur du selbst

auch wenn manche rütteln

und dir zeigen wollen,

du seist falsch.

Nein, das bist du nicht!

Du bist du und richtig.

Bist perfekt

allein schon, weil du bist.



WUNSCH

Rennen und Rennen,

stets in Aktion.

Machen und machen,

muss sich auch lohnen.

Wach, immer wach,

könnt ja was sein.

Ruhen, nie ruhen,

fühlst dich allein.

Keine Entspannung.

Nie passt die Zeit.

Stets in Bewegung,

immer bereit.

Wünschst dir so sehnlichst

liegen zu bleiben.

Für alle Zeiten

liegen zu bleiben.



SELBSTVERSTÄNDLICH 

Weitergegeben.

Unaufgelöst.

Getragen, getragen.

Innen nervös.

Über die Jahre

wirkt es und wirkt.

Kommst in die Jahre.

Wie zugeschnürt.

Schwer immer schwerer

ist das Gepäck.

Trägst selbstverständlich,

zum guten Zweck.

Schuld quält

und Scham auch.

Könntest du nur.

Alles vergeblich.

Ewiger Schwur.

Weitergegeben.

Innen nervös.

Ahnen um Ahnen. 

Längst nicht erlöst.



MASKE

Geredet.

Erkannt.

Im Spiegelbild,

das du mir bietest, mich selbst.

Erleichtert.

Frustriert.

Wenn Wünsche, 

die ich einst noch jagte, zerspringen.

Durchscheinend

der Kern.

Wenn fallende Masken 

entblättern das Wesen.



OBEN DRAUF

Woher spielt keine Rolle.

Wohin ist ganz egal.

Wieso ist gar nicht wichtig. 

Nur dieses eine Mal.

Erlaube dich

und staune.

Die Fragen weichen auf.

Was bleibt,

ist Dank und Demut.

Und Freude oben drauf.



BLATT

Sanftes Gemüt.

Geduld ist dein Wesen.

Warm ist dein Blick.

Hast viel zu geben.

Weißt nichts davon.

Wie selbstverständlich.

Vor dir davon,

läufst du beständig.

Könntest du nur

das Zweifeln beenden.

Würde das Blatt 

zum Guten sich wenden.



TAUB

Mittendrin.

Dabei, dabei.

Überall und nirgends.

Frustration.

Geschrei, Geschrei.

Überheblich wirkt es.

Wut und Groll.

Tagein, tagaus.

Immer nur dagegen.

Drogensumpf.

Betäubt, betäubt.

Hilft zu überleben.



BEFREIT 

Rituale ohne Ende,

um den Tag zu überstehen.

Kleine Rettungsinseln

überbrücken Zeit.

Wochenpläne.

Gut gefüllt.

Würden sonst den Kopf verdrehen.

Takten, planen

und das Ziel scheint nah.

Immer fleißig

und aktiv.

Der Erfolg scheint schon zu lauern.

Schmerz befreit.



ZIELE, ZIELE

Große oder kleine Ziele.

Immer etwas vor.

Langeweile

hast du nie erlebt.

Streng zu dir,

Ganz selbstverständlich.

Ruhe wirkt zu ungewiss.

Herz im Brustkorb bebt.

Ziele sind

wie kleine Anker.

Geben Halt im Sturm.

Hangelst dich 

an ihnen lang.

Sind dein Rettungsturm.

Kurze Freude,

nicht von Dauer,

sind sie erst erreicht. 

Schnell fehlt dann 

die Orientierung.

Suchst ein neues, gleich.



NACHT

Abendhimmel.

Rot und blau.

Wird im Nu zur Nacht.

Deckt die müden Körper zu.

Leise und bedacht.

Letzte Vogelstimmen

klingen.

Natur legt sich zur Ruh'.

Träume warten

unausweichlich. 

Nacht schaut dabei zu.

Sanft, der Atem.

Wird noch tiefer.

Stund, um Stund, um Stund.

Worte,

die zum Tag gehörten,

verlassen noch den Mund.

Halb im Tag,

halb in der Nacht,

küsst ein Traum die Lider.

Mit Beginn der Dämmerung

flog er längst vorüber.



APPLAUS

Schiebst die Schuld mir in die Schuhe.
Bist fein raus.

Fühlst dich haushoch überlegen.
Applaus, Applaus. 

Deinen Beitrag magst du gerne übersehen.
Kannst so besser deinen Alltag überstehen. 



WIRD SICH ZEIGEN

Brennst für dies und das.

Bist schnell zu begeistern.

Angesteckt,

willst du davon erzählen.

 

Erwartungen an Bord.

Doch wird der Wunsch nach Wertschätzung

heut wieder nicht erfüllt,

nimmt die Enttäuschung Anlauf

und schwappt über.

 

Wofür du

wirklich, wirklich brennst,

hast du noch nicht erkannt.

Lass dich drauf ein.

Es wird sich dir noch zeigen.



ECHTHEIT

Freundschaft ist, 

aus deinen Augen,

unfrei von Bedingung.

Erwartest viel

und Wertung schwingt auch mit.


Anspruch an dein Gegenüber,

dem es kaum entspricht.

Bist enttäuscht dann.

Wieder, immer wieder.


Siehst den Kern des Menschen nicht.

Siehst nur deine Vorstellung davon.

Schade, 

um die Echtheit der Begegnung.



BEJAHEND

Zwei Welten 

begegnen einander.

Und deine 

ist anders als meine.

Macht gar nichts,

bin neugierig drauf.

Ich hör zu

und staune.

Hab bisher

das so nicht gesehen.

Kann nicht alles 

so unterschreiben,

nicht immer

bejahend mitgehen.

Doch dank ich 

für die Perspektive.

Mit Blickwinkeln spielen,

ist schön.



HERAB

Zuhören verlernt.

Nachfragen verlernt.

Gleichwertigkeit verlernt.

Ohne Bewertung, verlernt.


Schuld gern benutzt.

Scham ausgetrickst.

Von oben herab, gern und immer.



SCHON BEFREIT

Betäubter, schwacher Körper.

Rennt,

rennt immer weiter.

Zusammenbruch nicht weit.

Müde schon die Glieder.

Krank und immer kränker.

Vorbei 

an Raum und Zeit.

Blick,

stetig zur Seite,

laut und immer lauter,

zum Mitlaufen bereit.

Leise klopft die Freiheit,

meldet sich fast täglich.

Spürbar. 
Schon befreit.



BERG

Verzettelt im Außen,

die Wahrheit verkannt.

Folgst nickend der Stimme,

sie hat dich gebannt.

Sie schenkt, was du suchtest,

war dir nicht bewusst.

Bist jetzt angekommen,

Schluss mit dem Verdruss.

Doch leis übersiehst du,

schaust nicht hinter Worte.

Nimmst an als gegeben,

das täglich Gehörte.

Die Zweifel und Fragen,

du schüttelst sie ab.

Von der Spitze des Berges

geht es vorerst bergab. 



SELTEN

Synchronizitäten.

Bin davon umgeben.

Überrollen mein Leben.

Werd nicht gefragt.


Lass mich überraschen.

Erkenn meine Maschen.

Leben füllt Taschen.

Manchmal auch hart.


Geh immer weiter.

Nicht immer heiter.

Angst, auch Begleiter.

Geb selten nach.



SORRY

Der Blick in den Spiegel

wirft Fragen auf.

Die Zeit rennt vorüber

im Dauerlauf.

Fühlst dich hintergangen

und nicht gefragt.

Wärst gern ewig jung,

hätt man dich gefragt.

Du färbst und du glättest,

fängst ein die Zeit.

Erkenntnis im Spiegel,

Unmöglichkeit.



VERWÜNSCHT

Benutzt für fremde Zwecke.

Leider zu spät erst erkannt.

Warst doch immer die Nette.

Hast dich dabei verkannt.

Zufrieden klimpernde Augen,

sie locken beständig heraus.

Kannst niemandem mehr trauen.

Schlägst zu mit deiner Faust.

Verschließt dich, kehrst dich in dich.

Du ziehst dich ganz zurück.

Von dir bleibt nur dein Schatten

und dein verwünschtes Glück.



VERZOCKT

Lotto spielen.

Wetten schließen.

Zocken und stets hoffen.

Hast das ganze Geld verspielt.

Hab und Gut versoffen.

Betroffen bist du nicht.

Trägst ja keine Schuld.

Ist ja nur vorübergehend.

Bald schon winkt der Lohn.

Nur noch dieses eine Mal.

Kannst du mir was pumpen?

Zahl es dir dreifach zurück.

Lass mich da nicht lumpen.

Bitte, bitte,

hilf mir doch.

Hab sonst keine Freunde.

Wir sind doch die besten Buddys,

du und ich, wir beide.



LIEBER ALLEIN

Mit Mitleid übergießt du mich.

Ich sagte dir,

ich will das nicht.

Nimmst keine Rücksicht drauf.

 

Ist doch nett gemeint.

Könnte mich doch freuen

nach der schweren Zeit.

Soll mich nicht so haben.

Macht man unter Freunden.

 

Doch unter Freunden hört man zu

und achtet auch ein nein.

Wenn alle Freunde wär'n wie du,

blieb ich lieber allein.



INS NICHTS

Spielende Schatten im Dunkel

berühren auch manchmal das Licht.

Verschwinden,

sobald du erkannt hast,

es geht hier allein nur um dich.

Die Angst ist nicht nötig

und dennoch

begleitet sie Schatten und Licht.

Traust du dich,

Betrachtung zu schenken,

verblasst sie und löst sich ins Nichts.



ERNEUT

Ans Licht tritt vergessene Zeit.

Erinnerung aus dieser

streicht dir heut deine Hand.

Hast sie erst gar nicht erkannt.

Zu lang her,

das letzte Begegnen.

Hattest sie weit, weit verbannt.

Fühlst dich tragisch berührt.

Du philosophierst

über diese vergessene Zeit.

Warst noch lange nicht,

längst nicht bereit,

zu begegnen ihr

heute erneut.



HOFFNUNG

Hoffnung, 

dass sich Dinge ändern.

Hoffnung,

dass es weiter geht.

Hoffnung,

unter größten Sorgen.

Hoffnung,

weil sie zuletzt stirbt.



LEBEN LEBEN

Eingelassen.

Kaum zu fassen.

Dinge ändern sich.

Ändern stetig ihre Form.

Formen neue Bilder.

Bilden ungeahnten Raum.

Räumen auf und nieder.

 

Eingelassen

auf mich selbst.

War wohl an der Zeit.

Zeit rennt sonst in großen Schritten.

Schritte werden weit.

Weite wirft Gedanken auf.

Freiheit kommt ins Spiel.

Spielend möcht ich Leben leben.

Brauch dafür nicht viel.



BLEIBT DABEI

Bin anders,

alleine.

Mehr Zugang zu mir.

Das Kümmern verliert sich,

es fällt ab von mir.


Mag mir nicht

mehr sorgend

den Schlaf untersagen.

Trau dir zu,

du kannst mich nach Hilfe stets fragen.


Muss gar nicht

bedenken 

und immer drauf schauen,

ob du allein klar kommst.

Ich werd dir vertrauen.


Bin anders,

alleine.

Bin ruhig und frei.

Du bist dennoch wichtig,

da bleib ich dabei.



GEWISS

Von Hoffnung getränkt,

der schmerzende Blick.

Durchschaut

all das Leid dieser Tage.

Am Horizont ahnbar

ein Ende, das naht.

Fixiert hält das Auge

es fest.

Vorbei an der Trauer.

Hindurch, durch den Schmerz.

Gewiss nur

die Ungewissheit.

Allein ist hier keiner

und dennoch allein.

Ein Kampf,

der sich nicht kämpfen lässt.

Vorbei an den Opfern,

vorbei an der Pein.

Geduldig erträgt sich der Tag.

Von Krankheit 

gezeichnete Körper erliegen

dem lauernden Tod

nur zu oft.



IN DER HAND

Weggeschaut

und so getan

als sei alles ok.

Wenn Schmerz offensichtlich wird,

überrascht er dich.

 

Weggeschaut,

weil du die Qual

sonst nicht ertragen kannst.

Würde etwas tief in dir

berühren.

 

Weggeschaut.

So lebt sich's einfach leichter

vor sich hin.

Was kümmert schon

das weit entfernte Leid.

 

Weggeschaut

und nicht erkannt,

wie abgekühlt du bist.

Hast dein Leben 

auch nicht in der Hand.



UNGELÖST

Wenn Muster durch dich wirken,

du selbst ganz fremd dir bist,

wenn Reaktionen

gar nicht nach dir klingen,

dann mußt du dich nicht sorgen.

Bist nicht allein damit.

Wir alle tragen ungelöste Themen.



WER

Weiß nicht, wer ich bin.

Eingesammelt hab ich

fremde Stücke überall.

Gedacht, sie passen zu mir,

denn es fehlte der Vergleich.

 

Hab sie zusammengelegt.

Dabei noch nicht überlegt,

ob ich alle Stücke wirklich will.

 

Schau sie an

und spür mich nicht.

Erkenne in den Stücken nichts von mir.



ERSTAUNLICH

Mir selbst in die Hände gelegt,

mein Leben

und mit ihm, den Weg.

Kaum greifbar

und schwer zu verstehen,

worum es in diesem sich dreht.

Beständig

könnt ich mir zerbrechen,

den Kopf,

weil er es nicht versteht.

Ist größer 

als Worte es greifen.

Erstaunlich,

wie Leben bewegt.



REGENBOGEN

Ertragend getragen.

Kein seltener Grund.

Nimmt dir,

was dir zusteht

und Grau färbt das Bunt.

Am Himmel

erdrücken die Wolken das Licht.
Sie legen sich ab auch auf Zuversicht.

Gelingt es auch kurz nur

dahinter zu sehen,
kannst du Hoffnung im Regenbogen erspähen.



GESCHÜRTE ANGST

Angst wird geschürt

an jeder Ecke.

Hemmt dich 

und bremst jeden Schritt.

Rettung bringt Kompensation.

Manchmal des Nächtens

kommt sie aufs Neue.

Greift dich,

schmeißt um sich mit Schrecken und Not.

Lähmt deinen Körper.

Schürt die Gedanken.

Fühlst das Versagen in dir.

Schwitzende Hände,

fiebrige Augen.

Worte, erdrückt in der Kehle.

Schwarze Pupillen

engen den Weg ein.

Starre macht beinahe blind.

Kämpfst um dein Leben.

Nichts zu verlieren.

Hoffnung bringt ein neuer Tag.



TIGER

Altes Muster angesprungen.

Einsam streift der Tiger.

Öde, leere Steppe

unter Füssen.

Rückzug ist ihm wohlvertraut.

Nur wenn Not ist,

zeigt er sich

ganz kurz.

Verschwindet gleich danach

wieder im Sand.

Unsichtbar sein Antlitz,

würde er dort ewig warten.

Das Auge des Betrachters

schwer getäuscht.



WÜSTE

Trockene Wüste 

im Innen.

Der Leere

nur schwer zu entkommen.

Getragene Last

alter Zeit.

Als Schutz dienten einst

dicke Mauern.

Blieb gar keine Zeit,

zu betrauern,

was dir widerfuhr, unachtsam.

Wie offene Wunden

erinnern

Gefühle, 

die sich nun erheben.

Verstecktest sie,

aus gutem Grund. 

Doch Heilung mag sich dir nun zeigen.

STUMPF

Zum Essen gegriffen,

war Trost.

Entwickelte sich 

längst zur Sucht.

Betäubender Freund, 

ohne Gleichen. 

Gefühl für die Grenzen 

verschwommen.

Hast nicht 

an Gewicht zugenommen.

Hast dich sofort wieder 

entleert.

Den ganzen Tag 

drehen Gedanken,

sich nur um ein Thema, 

das Essen.

Du glaubst, 

du wärst deshalb verkehrt.

Hast niemals gelernt, 

zu benennen,

was dich und dein Leben bewegt.

Geprägt warst du 

stets von Betäubung.

Wie sie wirkt, 

hast du früh erlebt.

Erwachsene waren nie greifbar.

Beschäftigt mit sich 

und der Welt.

Und um irgendwie 

durchzukommen,

hast du dich nach hinten gestellt.

Hast nachgeahmt, 

was du gesehen hast.

Hast imitiert, 

Umgang mit Schmerz.

Zersplitterte Stücke und Stumpfsein

trägst du 

narbengleich 

nun im Herz.



TRÄGST SCHWER

Angst vor Bestrafung,

ziehst dich zurück.

Fehler gemacht,

ist nicht schlimm.

In dir wirkt Schuldgefühl,

schämst dich dafür.

Erwartest von dir

Perfektion.

Wut steigt nun auf,

innerlich spürbar.

Lässt sie nicht raus, 

hältst sie fest.

Ansprechen geht grad nicht,

bist nicht bei dir.

Weit, weit davon,

ziehst dich aus.

Ewigkeit wirkt auf dich,

schläfst drüber ein.

Schuld abgespeichert.

Du trägst.



STICHELN

Provokation.

Lässt dich drauf ein.

Springst wie ein wildes Kind an.

Wie du mir, so ich dir. 

Provozierst auch.

Kreislauf 

erschöpft dich minütlich.

Ausstieg fällt schwer.

Kommst sonst zu kurz.

Gönnst nicht 

dem anderen die Freud.

Schadenfroh 

stichelst du weiter.



DAUERHAFT

Schleichst dich von hinten heran.

Unmöglich,

dass ich dich sehe.

Folgst mir auf Schritt 

und auf Tritt.

Fühl deinen Atem im Nacken.

Trau mich nicht,

mich umzudrehen.

Stünden dann 

Auge in Auge.

Angst vor Begegnung mit dir.

Trage dich lieber

als Schatten.

Schwer zwar,

weil es mich erschöpft.

Aber ich werd es ertragen.

Dauerhaft

bleibst du bei mir.



SOFORT

Bleiern, die Augen,

schwer wie Metall.

Wollen sich schließen und schlafen.

Noch so viel vor,

Zeit muss man nutzen.

Schlafen, 

geht noch lang genug.

Dann, wenn du tot bist,

kannst du dich ausruh'n.

Leben ist doch nichts

für Faule.

Solltest was reißen,

schaffen und leisten.

Fang doch sofort damit an.



DECKE

Zunge taub.

Augen tränen.

Körpergefühl gleicht einem Stein.

Schwere in mir.

Unaufhaltsam.

Breitet in Wellen sich aus.

Und ich staune.

Nieren schmerzen.

Halten fest die Angst,

die sie lang tragen.

Herz klopft schneller,

brennt im Brustkorb.

Will erzählen,

dass es fast zerspringt.

Müde werd ich.

Dunkle Wolke

legt sich nun als Decke

auf mich nieder.

Ich ergeb mich,

lass sie wirken.

Hüllt nun jede Zelle ein.



KOMME, WAS WOLLE

Todesmutig,

von Beginn an.

Hart der Kampf,

dein Leben zu beleben.

Warst der Sieger,

dennoch Zweifel.

Hast du dieses Leben auch verdient?

Hast bewiesen,

ja, 

du willst es.

Komme, was wolle,

stellst dich ihm.



ZURÜCK LEHNEN

Schauen uns an.

Kennen uns lang.

Erinnerungen an der Hand.

Hat was von Heimat.

Vertrautes Begegnen.

Nehmen uns an, wie wir sind.

Gibt nichts zu ändern an dir.

Bist genau gut, wie du bist.

Zeit rennt,

wenn wir uns begegnen.

Und ich lehn' mich einfach zurück.



INTROJEKT

Eingepflanzte Freundlichkeit,

über alle Maßen.

Du bist nur gut,

wenn du dich dran hältst.

Andernfalls

droht Strafe und Missachtung.

Du bist gut,

weil ich dich forme.

Hab ich gut gemacht.

Nur durch mich

bist du erst etwas wert.


Du bist gar nichts ohne mich.

Das ist dir doch klar?

Gehörst mir über alle Zeit hinaus.



MAI

Macht alles neu.

Tage bald wärmer,

heller schon längst.

Zuckende Körper

wollen nach draußen.

Lang ist's gewesen,

Winter und kalt.

Blässe steht noch im Gesicht.



FESTGEBISSEN

Beißt dich 

in mir fest.

Bin dir sonst zu schnell.

Bremst mich aus,

weil ich sonst weiter ziehe.

Möcht nicht,

dass du über mich bestimmst.

Entscheide du für dich

und ich für mich.



ZEIT REIFT

Seh deine Unsicherheit,

wenn Dinge anders sind.

Würdest dich dann gern

verkriechen.

Stellst einen Schalter um.

Machst einfach schneller dann.

Musst du,

um zu funktionieren.

Würd dir gern helfen und

dich unterstützen.

Gleichzeitig weiß ich,

du kannst.

Bist viel, viel stärker

und auch viel mutiger

als du es bisher erahnst.

Aber es kommt die Zeit,

kann sie schon sehen.

Wirst dann erkennen

und dich verstehen.



MICH FREUEN

Im Kopf 

tausend Sachen.

Ich renn durch den Tag.

Kein Grund für die Eile

und doch.

Verzettelt im Nichtstun.

Ich komm heut nicht klar.

Zieh mich immer wieder zurück.

Genieße die Ruhe,

leg mich in mein Bett.

Könnt schlafen,

nichts sonst,

diesen Tag. 

Was könnte man denken?

Was halt ich davon?

Ich freu mich,

weil ich freuen auch mag.



ZEITRAUM

Wenn Zeit und Raum

nicht existierten

und alle Wünsche wünschbar sind.

Dann würde ich 

experimentieren

und spielen wie ein kleines Kind.

Ich baute mir 

ein Schloss zum Wohnen

und hätte jeden Tag Besuch.

Gemeinsam mahlen wir Kaffeebohnen,

wir essen, lachen, freuen uns.

Ich würd die Leichtigkeit einladen.

Erinnern darf sie jeden Gast.

Ein jeder tut, was er gut kann,

in seinem Tempo, ohne Hast.

Begegnen würden wir einander

und hätten alle Zeit der Welt.

Wir könnten schwungvoll diskutieren,

weil Zeit nicht in die Worte fällt.

Und manchmal kommt es jetzt schon vor,

wenn ich ganz im Begegnen bin,

dass Zeit und Raum nicht existieren

und ich ganz voller Freude bin.



WAS SEIN WILL 

Trag' deine Verstreutheit

in mir.

Hab es bis grad

nicht gemerkt.

Dein Fokus liegt auf nichts

und allem.

Und ich wunder mich

gar nicht mehr.

Verzettelt hab ich mich

fast täglich.

Gesehen,

doch nicht reagiert.

Ich konnte es bisher nicht greifen.

Allmählich kommt Klarheit 

zurück.

Ich muss deine Themen 

nicht tragen.

Du schaffst das, dir fällt schon was ein.

Ich werd mich von diesen 

jetzt lösen.

Und schaue für mich.

Was will sein?



AUCH BRÜCKEN

Es steht mir nicht zu,

dich zu bewerten,

nur weil du eine andere Sprache sprichst.

Es liegt mir fern,

mich über dich zu stellen,

weil deine Kultur eine andere ist.

Ich werde mich hüten,

dich zu verurteilen,

wenn ich selbst überhaupt nicht offen bin.

Es fällt mir ganz leicht,

dir zu begegnen,

weil Begegnungen immer auch Brücken sind.



EINGEPFLANZT

Eigenes Trauma

wirkt noch in dir.

Distanz 

als Ergebnis dessen.

Lärm überfordert dich.

Unkontrollierbare 

Reaktionen 

darauf.

Pflanzt damit gleich

den Samen im nächsten.



GÜTIG

Gütiger Blick auf mich selbst.

Wandel verträumt

durch die Gassen.

Melodie in den Gedanken.

Lächle 

und kann es nicht lassen.



FREUDE AM LEBEN

Gewicht kontrolliert.

Und Schritte.

Und Essen.

Und Umfang.

Bewegung getaktet.

Der Alltag,

er dreht sich 

und du dich im Kreis.

Struktur gibt dir 

das Kontrollieren.

Verlierst dabei aber

dich selbst.

Und mit dir 

die Freude am Leben.



WIE DU

Menschen wie du.

Lebensbereichernd.

Dankbar bin ich,

dich zu kennen.

Traust mir dein Denken zu

und ich dir meines.

Keinerlei Grund

des Versteckens.

Offen, 

ganz offenes Eintreten in

unser einander Begegnen.

Lade dich ein,

die Gedanken zu teilen.

Hör dir zu,

werde verweilen.

Trau mir auch zu,

Fantasie zu benennen.

Lausche mir selbst, weil du Raum gibst.

Träume erfüllen sich dann,

wenn man's glaubt

und man in Worte sie faßt.



UMGEBUNG

Gehst leichter, 

trau ich es dir zu.

Ich stell mich dir nicht in den Weg.


Auch Fehler gehören dazu.

Mach viele

und schau, was sie lehren.


Auch Umwege führen zum Ziel.

Kannst dabei Umgebung erkunden.

Und schnell sein, ist nicht das,

was zählt.

Darfst dein Tempo nutzen beim Gehen.

 

Du findest ganz sicher heraus,

was wichtig ist, was dich beglückt.

Trau dich ins Leben hinaus.

Und ich bin hier,

falls du mich brauchst.



PASSIEREN

Nur Mut,

was kann denn schon passieren?

Kannst neu entscheiden 

jeden Tag.

Man darf den Weg auch mal verlieren,

zurück geht's schneller als gedacht.

Mit Demut im Gepäck

geht's leichter.

Auch Dankbarkeit ist stets ein Freund.

Nur Mut,

was kann denn schon passieren?

Lass dich vom Leben inspirieren,

dich lehren,

lass dich ganz drauf ein.

Gelegenheiten explodieren.

Nie ahntest du die Möglichkeit.



HAND REICHEN

Heimatverlust in den Genen,

zeigt sich erneut,

doch verschieden.

Manche erlauben das Fremde,

andere zeigen ihm Angst.

Abwehr und Hetze

entstehen.

Wollen nicht wieder erleben,

Heimatverlust

und den Schmerz.

Andere Seite,

erlaubend.

Fühlt den Verlust und das Müssen.

Plötzlich weit weg 

in der Fremde,

Loslassen war wohl das Schwerste.

Keine Option,

keine Frage.

Hand gereicht,

komm erstmal an.



ABRUPT 2

Abrupt 

zieht es dich raus,

reißt es dich weg,

bist du wann anders.

Magst dich dann nicht,

sprichst nicht mehr laut,

fühlst dich nicht mehr,

hörst mir nicht zu.

Stumpf deine Gestik.

Starr dein Gesicht.



TÄTER

Grausamkeiten, 

die du einst begangen,

abgespeichert als

Kopie der Wahrheit.


Hast nur reagiert.

War für unser Land.

Drückst Gefühle weg.

Wärst sonst konfrontiert

mit eigenem Schmerz.



ENTSCHEIDUNG GETROFFEN

Mit leichtem Gepäck

reist sich's leichter.

Doch du 

hattest gar keine Wahl.

Hast nur einen Koffer dabei.

Und trägst die Erinnerung bei dir.

Über den Koffer

bestimmst du nicht selbst.

Auch das letzte 

wird dir noch genommen.

Viele Reisende

sind mit auf dem Weg,

den du selbst nicht beeinflussen kannst.

Gedränge.

Und schwer ist die Stimmung.

Gefragt, ob du willst,

hat man nicht.

Entscheidungen wurden getroffen.



GEBREMST SEIN

Entfernen uns im

täglichen Miteinander.

Kein netter Blick mehr

übrig für einander.

Auch harte Worte

treffen aufeinander.

Gespräch versickert

sofort in schwarzem Loch.

Sind wie zwei Fremde,

Nähe fast erloschen.

Wir funktionieren,

Alltag wird gestemmt.

Doch auf der Strecke

liegen Emotionen.

Schauen nicht hin,

halten durch,

sind gebremst.



DU HINTERHER

Weit weg von perfektem Aussehen,

Schenkel und Bauch sind zu groß.

Zwanziger sind schon vorbei

und Falten sind neue Begleiter.

Haare verfärben sich grau,

Körper nimmt ganz neue Form an.

Blick in den Spiegel verändert,

Zeit rennt und du hinterher.



ZEIT & DU

Zwischen den Jahren

innegehalten,

Blick wechselt vor und zurück.

Liefe Zeit rückwärts,

gingest du mit ihr,

bliebest vergangen

für ewig. 

Zehen berühren

jeden Tag Neuland.

Tippst mit den kleinsten es an. 

Spürst kalte Tropfen

am neuen Morgen,

loslaufen bietet sich an.

Füße berühren

gerade den Boden,

schwebst fast dem Leben davon.

An deiner Jacke

zieht Zeit dich rückwärts.

Hat ihr Spiel beinah gewonn'.



WELK

Leere Versprechungen

locken erneut und erneut.

Klingen verheißungsvoll.

Scheinbar verändert bist du.

Hast drüber nachgedacht.

Hast auch verstanden.

Kann so nicht weiter gehen,

so, wie bisher.

Riskierst sonst Verlust des Vertrauten.

Leere Versprechungen locken erneut.

Doch mit dem Vergehen der Tage

verwelkt parallel auch dein Wort.



SCHÜCHTERN

Findungsprozess

und noch schüchtern.

Zweifel am Selbst

wirkt recht nüchtern.

Traust dich nicht ganz,

dich zu zeigen.

Deine Ideen sind gross.

Sehe dich,

wie du sie umsetzt.

Lass dir dafür alle Zeit!

Geh einfach mutig drauf los!

Wirf über Bord,

was dich ausbremst.

Zeig dich,

du kannst es vertragen.

Hast das,

worauf alle warten.

Scheitern wird gar nicht geschehen.



LOSLEGEN

Ich möchte loslegen,

mir nicht im Weg stehen.

Ich möcht mich trauen,

möcht ausprobieren.

Und sind da Wände,

die mir im Weg stehen,

werd ich mich umsehen,

um zu verstehen.

Mal renn ich gegen sie,

mal steig ich drüber.

Lass mir was einfallen,

wie's weiter geht. 

Die Zeit ist kurz hier.

Sie ist begrenzt nur.

Ich möcht ich selbst sein,

vertraue mir.



BIN AM LEBEN

Schau ich Geschichte an,

muss ich erkennen,

es geht mir gut hier.

Ich habe Glück.

Ich bin am Leben,

kann mich ernähren,

leid' nicht an Hunger,

hab Dach und Bett.

Könnt sich verändern,

mit andren Zeiten.

Geht oftmals schneller

als man es denkt.

Saug den Moment auf

und lass ihn wirken.

Ich bin am Leben.

Ich habe Glück.



SCHAM

Mein Versprechen,

nicht ganz eingehalten.

War zu spät.

 

Tut mir leid,

ich wär gern da gewesen.

Schulderfüllt.

 

Aber Menschen

machen Fehler,

absichtslos.

 

Kann passieren

kein böser Willen,

einfach so.

 

Und die Scham greift,

wirkt bestrafend.

Kann nichts tun.

 

Seh sie an,

werd sie erlauben.

Schau ihr zu.

 

Kann betrachten,

was sie ändert,

mich bewegt.

 

Fall zurück in

alte Muster.

Ist ok.



MIT FEHLERN

Bin ok, auch mit Fehlern.

Bist ok, auch mit Fehlern.

Sind ok.

 

Sind was wert, auch mit Fehlern.

Dürfen milde sein

mit unserem Bewerten.



WEITER, WEITER

Weiter, weiter. 

Ohne Pause.

Weiter, weiter.

Ohne Fehler.

Weiter, weiter.


Und noch weiter, immer weiter.

Perfektion in höchstem Maße.

Fehler könnten Tod bedeuten.

Hör nicht auf.


Immer weiter und noch weiter.

Ewig unter wachen Augen,

die bewerten und bestrafen.

Die die allerkleinsten Fehler

sichtbar machen.


Also weiter,

unaufhörlich.

Bist auch damit nicht alleine.

Schau dich um,

hier machen alle immer weiter.



FRAGEN WANDERN

Fragen wandern durch den Kopf,

sie wandern.

Klatschen ab sich

lautstark mit Gefühl.

Spür, wie Traurigkeit aufsteigt 

und sich in Form bringt.

Traurigkeit geht selten nur allein.

Im Gepäck trägt

Einsamkeit sie bei sich.

Einsamkeit ist mir

durchaus vertraut.

Fühle einsam mich,

wenn nichts nach Plan läuft.

Und das Leben zwingt,

ihm zu vertrauen.

Keine andre Chance

als mitzufließen.

Bleibt nichts

als Fragen anzuschauen.



AN SICH BINDEN

Im Außen gesucht,

Beweis um Beweis.

Begründung für eigenen Wert.

Verständlich,

war dies nie gegeben.

Doch kannst du ihn

dir selbst nur geben.

Beweise sind auch

gar nichts wert.

Sie binden nur Fokus an sich.



GAR NICHT

Zweifel zerfressen

die Freude.

Legen sich bleiern

darüber.

Ersticken gleich

jedes Gefühl.

Zermürben nicht nur

die Gedanken,

auch diese Idee von der Zukunft.

Doch Zweifel

gehört gar nicht dir.



HOHE TÖNE

Sprichst in hohen Tönen

von dir selbst.

Möchtest dich mal loben

vor der Welt.

Findest wichtig,

was du tust und denkst.

Siehst dich selbst

als dein größtes Geschenk.


Freu mich für dich

über deinen Blick.

Nutzt du ihn für Gutes,

kommt Gutes zurück.



NACHLAUFEN

Du wartest,

obwohl du gern willst.

Lässt Vortritt und hältst dich bedeckt.

Du schweigst und es hält dich zurück.

Betrittst deine Bühne erst, wenn

das Publikum längst schon

gegangen.

Bist traurig

und läufst ihnen nach.



EINLASSEN

Raum geben

und uns erlauben.

Sitzen zusammen,

vertraut.

Gibt nichts,

was es jetzt mehr braucht.

Sehen uns,

lauschen dahinter.

Gefühle,

sie kommen und gehen.

Berühren dabei unsre Seelen.

Darf so sein,

lassen uns ein.



ERWACHT

Wochenende, Sonnenschein.

Lass mich davon wärmen.

Sommer schon zum Greifen nah.

Motorräder fahren

mit dem Frühling um die Wette.

Blüten längst in voller Pracht.

Menschenglück,

erwacht zu neuem Leben.



INNEN

Du bist besonders.

Siehst es nur nicht.

All deine Gaben sind für dich 

normal.

Fällst durch dein Wirken auf,

tust dafür nichts.

Bist, wie du bist

aber leiser.

Willst keinem nehmen,

was er scheinbar braucht.

Bestärkst 

und gibst Aufmerksamkeit.

Schaust dir von aussen

Gegebenheit an.

Siehst stets das innere Kind.



NACHGANG

Liebe Liebe.

Musst dich nicht entschuldigen,

weil du fragst

und meine Hilfe wünschst.

Ich schaue, wann

aber nehm mir Zeit.

Keiner sollte

immer nur allein sein.

Zweiter Blick bringt

manchmal neuen Mut.

Liebe Liebe.

Breitest aus dein Wesen.

Du berührst und

führst Menschen zusammen.

Du veränderst,

drehst am Rad der Zeit.

Hinterlässt im Raume des Begegnens

weiche Weite,

die im Nachgang hallt.



VERZEIHEN

Wie Schuppen fällt es ab mir

von den Augen.

Getrübt mein Sinn,

die Wahrheit klar zu sehen.

Hat Zeit gebraucht,

in der ich ungefragt blieb.

Weil jeder fremde Blick

ins Leere lief.

Vergangen sind die Wochen,

Stunden, Tage.

Hab hin- und hergewälzt,

was in mir schrie.

Und langsam werden

laute Stimmen leiser.

Weil ich mir alles, 

was einst war, 

verzieh.



IM EIMER

Freitagabend.

Hoch im Kurs.

Feiern, feiern, feiern.

Hoch die Gläser,

Freunde, Freunde.

Trinken, trinken, trinken.

Besinnungslos,

nicht unvertraut.

Koma ist das Ziel.

Und die laute Welt verliert

schreckenhaftes Wirken.


Immer wieder

gleiches Spiel.

Betäubung der Gedanken.

Trinklevel verändert sich,

wächst von Mal zu Mal.

Ohne Trinken geht's nicht mehr.

Macht auch so viel Spaß.

Traut euch dann aus euch heraus 

und gebt richtig Gas.


Übergriffig.

Aggressiv.

Anhänglich.

Im Eimer.

Trefft euch hier, das nächste Mal,

macht dann heiter weiter.



WELT

Ausgeflogen.

Neue Reize.

Alltag trist und öde.

Spröde das Zusammensein.

Alter Lack fällt ab.

Immer raus und immerzu

rufen fremde Orte.

Hört das Rufen,

geht ihm nach.

Zeit ist ja beschränkt.

Abenteurer,

du und du.

Ist,

was euch verbindet.

Während ihr die Welt entdeckt,

heilt der Alltag auch.



GOLD

Goldene Worte.

Goldene Zeiten.

Goldener Alltag.

Goldenes Leben.


Wünsche wünschst du dir erfüllt.

Bist bereit

alles zu geben.

Blick zieht es immer auf Zukunft.


Verpaßt das

Gold vor den Füßen.

Gold im Begegnen.

Gold im Moment.



FROHEN MUTES

Ins Leben bringen

deiner Wünsche,

kniffelig

von Zeit zu Zeit.

Lässt es dir nicht nehmen 

dran zu bleiben.

Sollen Leute reden.

Gehst vorbei an Tratsch

und Sorgen.

Fokus 

auf Zufriedenheit im Leben.

Übernimmst Verantwortung

für dein eigenes Glück.

Machst dich damit frei

von dem, was wirkt.

Besinnst dich

kurz nach innen.

Keine Reue,

keine Scham.

Frohen Mutes weiter,

Schritt um Schritt.



HEILST WUNDEN

Heilende Wunden.

Den Tränen zu nah.

Glücküberwältigter Körper.

Tiefe Zufriedenheit

in jeder Zelle.

Löst ab

auch ältesten Schmerz.

Blick wird gelenkt 

auf das Fühlen.

Gehst ihm nach,

wackelnder Schritt.

Zutrauen fällt manchmal leichter.

Nimmst alles,

wie es ist,

mit. 

Heilst Wunden dadurch

erlaubend. 



IN DER LUFT

Aufgeregte Kinder 

wuseln früh am Morgen.

Basteln, kleben, schneiden

ein Geschenk.

Wollen schönen Tag

für mich bereiten.

Während ich im Tiefschlaf liegend 

träum.

Liebe in der Luft

hüllt Räume ein.

Präsentieren stolz

beim frühen Wecken.

Augen glitzern,

freuen sich mit mir.

Zum Muttertage

gratulieren sie.



MAN MÜSSTE

Bein gestellt,

dir selbst,

durch hohen Anspruch.

Unerreichbar,

dieses Bild von dir.

Malte sich

durch Prägung und Vergleich.

Traurig, 

nah am Boden 

stehst du vor mir.

Fühlst dich selbst

schon über Jahre nicht.

Findest diesen Zugang 

nicht mehr wieder,

der die Liebe zu dir selbst erlaubt.

Ja, man müsste

sich nur selber lieben.

Wertschätzen ganz mutig,

wie man ist.

Diese Kunst

blieb unterwegs mal liegen.

Kam abhanden dir 

vor langer Zeit.

Möchtest gern,

doch weisst nicht,

wie beginnen.

Scham und Wut

begleiten dich inzwischen.

Täuschen Scheitern vor

und Einsamkeit.



AUSDRUCK

Deine Worte kommen hier nicht an,

glaubst du.

Kannst nicht sehen,

dass ich dich verstehe.

Auch wenn meine Sicht 

sich nicht mit deiner deckt,

soll nicht heißen,

dass ich richtig liege.


Verlässt den Raum,

weil du dich hilflos fühlst.

Wütend wirfst du Worte

zu mir rüber.

Diese haben nichts mit mir zu tun.

Sind nur Ausdruck dessen,

was du fühlst.

Und ich lass dir deine Wut und Angst.

Darfst sie fühlen,

werd dir nichts verbieten.

Und dich nicht beschämen

oder kränken.

Darfst so sein,

wie du dich gerade zeigst.

Und auch ich darf meine Wahrheit leben.



SARG

Siehst Erfolg allein im Materiellen.

Strebst dem Habenwollen hinterher.

Misst dich an der Zahl auf deinem Konto.

Steigt sie nicht,

fühlst du dich klein und leer.


Um dich blickend,

siehst du Geld und Reichtum.

Menschen kaufen Autos, Häuser, Menschen.

Glaubst, wenn du erst auch einmal

so reich bist,

kannst du alles dir zu Gunsten lenken.


Würdest notfalls über Leichen gehen,

nur um irgendwann oben zu stehen.

Nimmersatt rennst du durch Jahr und Tag.

Schlussendlich landest du in einem Sarg.



KLEINE PAUSE

Dein Tag beginnt,

doch nicht so, wie du willst.

Zu schnell für dich. 

Zu wenig Zeit zum Spielen.


Kommst mit mir mit,

weil das der Ablauf ist.

Lässt mehr und minder es

mit dir geschehen.


Du checkst

und schaust von einem sicheren Platz aus.

Verschaffst dir einen Überblick

vom Tag.


Dann startest du,

doch bist noch nicht soweit.

Du teilst mir mit,

du brauchst noch etwas Zeit.


Ich bleibe

und wir sitzen beieinander.

Und plötzlich sagst du,

jetzt bist du bereit.



ERGEBE MICH

Ergebe mich,

von Frustration durchdrungen.

Bin Speicher fremder Wut

und Angst und Zorn.

Hat mit mir nichts zu tun,

will nicht mehr tragen.

Beschließe,

ich start heut den Tag von vorn.

Ergebe mich,

doch bin ich längst kein Opfer.

Hat nichts zu tun

mit stillem Resignieren.

Ich öffne mich für meine Lebensreise.

Ich sage ja,

zu meinem Sinn und Weg.



ZUFRIEDEN ERINNERND

Selbstständigkeit in den Taschen.

Finger,

die stets kontrollieren.

Freude noch etwas verhalten.

Mit jedem Schritt

wird es ersichtlich,

möchte nichts anderes tun.

Schritte verfliessen zu Meilen.

Betrachte Umgebung und lausche

allen Geräuschen und Tönen.

Spüre beim Gehen den Weg.

Innerlich wärmende Wellen.

Erinnern zufrieden an Heilung.

Vertrauter darf dies mir noch werden.

Dankbar ergebe ich mich.



VOM TOD

Reichst die Hände.

Unweit jeden Augenblick.

Ein Katzensprung,

das Leben,

bis zu dir.

Machst es wertvoll erst,

trau mir alles zu.

Geht um nichts,

um nicht viel mehr als dieses Leben.

Wäre schade, 

würde es zerfallen zu Staub,

ohne dass ich ihm

meinen Atem 

eingehaucht hab. 

Belebe es

mit jedem Tag erneut.

Geht um nichts,

um nicht viel mehr als dieses Leben.



ÜBER DIE ZEIT

Entscheiden nicht selbst

über die Dauer

des Lebens.

Ein zweckloser Kampf,

lehnt man auf sich ein Leben lang

gegen den Tod.

Er kommt,

nimmt uns mit sich.

Man kann Zeit verzögern,

doch am Ende 

ist er es,

der siegt.

Bleibt nur,

das zu genießen,

was ein Ĺeben ermöglicht.

Es gibt nichts zu vergleichen,

nicht ein einziges Leben

gleicht dem Leben,

das andere führen.

Was lebst du und wie möchtest du sein?

Deine Chance trägt dich 

über die Zeit.



LÄCHELST DABEI

Beschnitten fühlst du dich

um Chancen.

Egal.

Fang ein neues Mal an.

Leg dich fest,

dann verwirf es.

Reg dich auf,

komm zur Ruhe.

Nimm all das mit,

was viele noch meiden.

Bist nicht Rechenschaft schuldig.

Du allein schaust dir 

am Ende in die Augen.

Und ich wünsch dir,

du lächelst dabei.



SCHÖNE ZEIT

Kontrollieren, kontrollieren.

Angst,

es könnt etwas passieren.

Hinter all dem steht die Angst vor dem Tod.

Wieso sollte man ihn fürchten?

Jeder Tag gibt neue Chancen,

zu erleben das Leben,

es zu schmecken,

zu genießen 

und zu sein.

Lass dich ein, lass dich fallen.

Du musst gar nichts beweisen.

Lass dir's gut gehn,

mach dir eine schöne Zeit.



SCHWARZ & WEISS

Kurze Zeit,

kurzes Leben.

Liebevoll im Vergeben.

Vergib allen die Fehler,

auch dir.

Milde wird das Erleben.

Dankbarkeit.

Kurzes Leben.

Schade wär's,

sich am Schwarz aufzuhalten.

Trau dich,

Farben zu tragen.

Und auch Farbe bekennen.

Nichts ist trister

als schwarz oder weiss.



BYE, BYE

Entscheidung getroffen,

geht los.

Übersteig jede Mauer, jeden Stein.

Leben ruft

und ich lasse mich ein.

Du schaust mit großen Augen

auf mich.

Und ich habe ein Lied auf den Lippen.

Freude breitet sich

melodisch aus.

Tut mir leid,

kann nicht länger verweilen.

Denn die Welt ruft mich zu sich.

Bye, bye. 



EINTRETEN

Schau dir beim Einschlafen zu.

Lang war der Tag,

voller Eindruck.

Ein Zucken fährt durch das Gesicht.

Der Atem wird tiefer

und weich.

Der Körper lässt los

und gibt nach.

Tritt ein in den nächtlichen Modus.

Entspannt seine Muskeln im Schlaf.

Und Träume berühren den Geist.



GEBORGEN

Die Sonne verliert ihre Kraft.

Sie legt sich,

gibt an den Mond ab.

Die Schatten verändern die Farben.

Und Klänge verändern den Klang.

Auch Wolken verändern die Formen.

Die Nacht fängt gerade erst an.

Und du fühlst dich in ihr geborgen.



IM FILM

Im Film bist du,

erstickst meine Gedanken.

Ein Wort gesprochen,

fährst du mir dazwischen.

Vergesse sofort, 

was ich sagen wollte.

Werd ruhiger,

weil du mir gar nicht zuhörst.

Es ist ok.

Beim nächsten Mal wird's geh'n.



UMGANG

Die Wut walzt platt

den Raum,

in dem wir stehen.

Sie kommt

und bahnte sich nicht einmal an.

Ganz plötzlich

hat sie alle eingenommen.

Ich sammel mich.

Kann ihr so kaum begegnen.

Zerstörerische Wucht

trifft die Gedanken.

Die Worte werden beißend,

grau und kalt.

Von Trennung dick umworben

das Verhalten.

Und Rückzug ist die Reaktion darauf.

Erlaube sie,

ist dennoch schwer zu händeln.

Benommen nehm ich Umgang lernend an.



BLICK VOLLER DANK

Der Tod spannt sich über die Sätze.

Wirft Fragen auf,

lässt uns tief schürfen

an Wunden 

und dem, was noch schlief.

Er breitet ein seltsames Licht aus,

lässt Ewigkeit sofort versickern.

Er zeigt sich, 

um gleich zu verschwinden.

Doch hat er mich tief, tief berührt.

Und schenkt mir den Blick voller Dank.



GUTER EINDRUCK

Guten Eindruck hinterlassen,

ist der Antrieb.

Er bestimmt das Tun und Handeln

Tag für Tag.

Hat dich fest im Griff,

engt dich mächtig ein.

Doch ich sehe,

wie du kämpfst und dich befreist.



DREHEN

Das Flackern der Augen erinnert.

Der Kopf drückt,

die Sicht wird getrübt.

Und Übelkeit breitet sich aus.

Reagierender Körper

lässt sich spüren.

Weist hin auf ein Ungleichgewicht.

Zu viele Gedanken,

die stören.

Zu wenig Gefühl oder Dank.

Zerrissen 

und zwischen den Welten.

Ganz klar,

dass es so nicht mehr geht.

Pausieren wär' jetzt wohl ein Anfang.

Kurzer Blick,

ob die Welt sich noch dreht.



GESTERN

Jahre her,

dass wir uns zu letzt sahen.

Ewigkeit dazwischen 

und noch mehr.

Leben haben sich

für sich entwickelt.

Berührungspunkte gab es

gar nicht mehr.

Dennoch stehen wir jetzt

gegenüber.

Ewigkeit fühlt sich nicht ewig an.

Wären Jahre nicht in Jahren messbar, 

fühlt es sich beinah wie gestern an.



GESPRÄCHE

Alle Wünsche erfüllt.

Erfolgreiches Leben geführt.

Zurückgeschaut,

staunend, zufrieden.

Dankbar für all diese Tage.

Glücklich,

dass alles so war.

Gäb nichts zu verändern,

rein gar nichts.

Erfüllung

vom Zauber des Lebens.

Blick vorwärts,

es bleibt nur ein Wunsch.

Gespräche aus liebendem Herzen.



SICH SEHNTE

Wichtigkeiten verlieren den Wert,

wenn Leben sich plötzlich neu zeigt.

Prioritäten, sie tauschen.

Verschieben sich und werden neu.

Hindurch noch

durch altes.

Doch bald ruft es 

laut schon ganz laut,

unerwartet,

wonach das Herz sich ewig sehnte.



EUCH ZUSEHEN

Pflückt mir Gänseblümchen.

Sammelt Tannenzapfen.

Rennt stets um die Wette.

Lacht 

und freut euch laut. 


Ich geniess das Lachen,

während ich euch zuseh. 

Freude überträgt sich.

Sonne 

scheint auch heller.


Zeit spielt keine Rolle. 

Ihr seid Herz und Seele.

Seid vertraute Einheit.

Schön,

euch zuzusehen.



FÜR EUCH DA

Freunde,

echt und ehrlich.

Stärkt euch und beschützt euch.

Jeder darf so sein,

wie er eben ist.

Kennt euch eine Weile.

Mögt euch und vertraut euch.

Liebenswerte Wesen.

Ihr seid für euch da.



NICHT MEHR

Druck in mir steigt

noch und nöcher.

Müssen wird lauter als laut.

Kann das Ziel kaum noch erkennen.

Ohren sind tauber als taub.

Steingleich,

Gedanken und Körper.

Uraltes steigt in mir auf.

Geb mich ihm hin,

will sich zeigen.

Erlaube der Stimmung 

den Lauf.

Fäden, 

gewoben von Ahnen,

lösen sich ab, immer mehr.

Atmen fällt schwer doch ich ahne,

noch schwerer wird es nicht mehr.



AUCH SONNE

Stülpst mir Werte über.

Hab nicht hinterfragt.

Hab sie angenommen,

mich nicht rausgewagt.

Hab den Druck vernommen.

Wurde mir zu laut.

Bin ihm fast entkommen,

ist noch unvertraut.

Wag mich langsam vorwärts,

Schritt um Schritt um Schritt.

Weiter und noch weiter.

Sonne scheint auch mit.



ZURUFE

Brücke schlag ich über Zeiten.

Jubelt mir zu,

wollt begleiten.

Aber ich gehe allein.

Dankbar bin ich.

Zeit verändert.

Geb ihr die Hand,

bin verwundert.

Möglich wird heut, was einst verboten.

Gibt Halt

auf wackeligem Boden.

Zurufe klingen schon nah.



WOHLFÜHLEN

Wir laufen ein Stückchen

gemeinsam.

Ein kleines.

Nur kurz ist die Zeit.

Geht nicht

um die Dauer,

allein das Laufen, es zählt.

Sind nah uns

für diesen Moment.

Ganz offen,

ganz ehrlich.

Authentisch.

Beweisen musst du mir heut nichts.

Wir laufen ein Stück.

Nur ein kleines.



DAS BILD

Ich erinner dich,

wie toll du bist,

wenn du es grad nicht siehst.

Ich seh für dich,

in dem Moment

und schenke dir das Bild.



FÜR MICH
Tanz auf der Stelle.
Seh neue Ufer.
Mach mich bereit für den Sprung.
Langsam erkenn ich,
ist alles größer
und es hängt alles zusammen.
Die Dimensionen
sind manigfaltig,
über mein Denken hinaus.
Wage das Springen
über den Abgrund.
Lande, nehm Schwanken in Kauf 



EINE WEILE

Ideal,
erstrebenswert.
Renn dir hinterher.
Flüchtest,
ich erreich dich nicht.
Laufe dabei leer.
Leere wird stattdessen Freund.
Bleibt an meiner Seite.
Treuer Weggefährte mir.
Gehen eine Weile. 



JEDERZEIT

Dankbar überwältigt,

schreite ich im Abendrot.

Mohn zieht meinen Blick auf sich.

Leuchtet blutig rot.

Mildert gleich

mein schnelles Denken.

Atmung passt sich an.

Schritte werden langsamer.

Stille zieht und bannt.

Nehme jede Zelle wahr.

Aufmerksam nach innen.

Fühle mich ganz wunderbar.

Kann jederzeit beginnen.



GLATT

Eng, dein Blick.

Scheuklappen. 

Schwärze neben dir. 

Hangelst dich von Glas zu Glas zu Glas.


Stumpf dein Geist und Körper.

Gespräche nicht mehr möglich.

Abgetaucht in Welt,

die dich betäubt.


Leben schön geredet.

Ständig nur am Feiern.

Suff und Absturz 

zeichnen dich nun aus.


Könntest aber willst nicht.

Ändern ist zu müßig.

Müsstest schauen,

um den Schmerz zu sehen.


Folge eines Traumas,

ist dein Scherbenleben.

Ich verstehe,

seh auch deine Not.


Innerlich zerbrochen.

Stücke nie betrachtet.

Unterm Teppich 

liegen sie auch gut.


Und wenn unerwartet,

eins verrutscht nach oben,

ziehst du schnell am Teppich,

rückst ihn glatt.



AN DIE HAND

Lebendigkeit in jeder Zelle,
wo vorher 

nichts als Trauer war.
Hinausgewachsen.
Übermütig.
Stellt sich neuer Fokus dar.

Beweint, betrauert,
rausgeschüttelt.
Lange Zeit verstrich ins Land.
Mit diesem Neugefühl von Schönheit
nimmt mich 

mein Leben an die Hand. 



DU BIST ES WERT

Seh dein Menschsein.

Lass es wirken.

Muss nichts werten,

nichts bewirken.

Darf nur schauen.

Ich verstehe

deine Sicht.


Mit dem,

was du alles mitbringst,

bist du richtig so.

Bist nahezu perfekt.

Schönes scheint aus deinen Augen.

Kann es sehen,

mich erfreuen.

Und ich schenk dir meinen Blick.

Du bist es wert.



DAFÜR DA

Muss niemandem entsprechen,
außer mir.
Ich geb mir das Versprechen
jetzt und hier.
Ich werde auf mich achten
Tag für Tag.
Auch wenn es manchmal schwierig scheinen mag.
Bin es mir wert.
Ich werd mir Gutes tun.
Besinn mich auch, 

nehm Zeit, um auszuruhn.
Doch eines ist mir jetzt und immer klar,
mein Leben leb nur ich.
Bin dafür da .



LIEBESWUNSCH

Verändert ist mein Blick,

wenn ich betrachte.

Seh nicht mehr nur

das Defizit, den Mangel.

Seh Schönheit in den Augen

und ich freu mich,

weil ich in jedem Augenpaar sie seh. 

Die Herkunft und das Alter

sind nicht wichtig.

Ich seh hindurch,

mein Blick bleibt ungetrübt.

Und hinter manchem Schein

und den Fassaden

steh'n Menschen und der Wunsch,

dass man sie liebt.



SCHAFSPELZ

Der Wolf steckt im Schafspelz,

das meinst du ganz ehrlich.

Ich hör zu und lerne,

die Welt ist gefährlich.


Soll mich hüten und schauen

nach dem Bösen im Versteck.

Schönes rutscht leider durch.

Blick dafür nicht erweckt.


Verschüchtert betret ich

die Bühne des Lebens.

Bleib lieber ganz hinten. 

Hier sucht Böses vergebens.


Bin in Sicherheit scheinbar,

wenn ich dir vertrau.

Halt mich an dein Gesagtes.

Bist erwachsen und schlau.

KEIN PLATZ

Gefühl der Freude spüre ich.

Ich lass es zu, genieße.

Es breitet sich allmählich aus,

berührt bald meine Füße.

In jede Zelle strömt es ein,

erinnert

und gibt Fokus.

Gedankenkreise stoppen gleich.

Kein Platz,

keine Notwendigkeit

mich ihnen hinzugeben.

Stattdessen fließt ein Wohlgefühl.

War lang mir nicht bewusst.

Es geht ganz schnell

und braucht nicht viel.

Im eignen Takt

schlägt lieblich nun

das Herz in meiner Brust.



GLEICH DA

Im Arm ein kleines Bündel,

krank und fiebrig.

Der schwere Körper 

drückt sich fest an mich.

Die Augen gläsern,

schauen durch mich durch.

Doch manchmal hab ich Glück

und fang den Blick. 

Bin da und halte dich.

Lass dich drauf ein.

Gemeinsam werden wir

das Fieber löschen.

Und du bist stark und mutig,

gehst hindurch.

Nicht weit mehr bis zum Ziel,

du bist gleich da.



GEISTER

Wind 

bläst böse Geister fort.

Hat die Kraft,

Gedanken zu befreien.

Schwere bildet Wolken,

zieht davon.

Schau ihr nach,

erfreut,

wie leicht das war.



ANDERS ALS

Ein Tag,

der anders kommt,

als ich es dachte.

Ich geh mit ihm.

Zu kämpfen, wäre lähmend.

Ich schau, was ich aus ihm

entnehmen kann.

Egal, wie alles kommt,

Geschenke lauern.



EINGEHAUCHT

Am Leben bin ich,

bin am Leben.

Und fühle, dies sei nicht erlaubt.

Will ausdrücken,

das,

was mich ausmacht.

Und fühle, dies sei nicht erlaubt.

Will umsetzen

all meine Träume.

Und fühle, dies sei nicht erlaubt.

Würd gern die Stimme ignorieren,

die mir stets einhaucht,

dies sei nicht erlaubt.



AUF MICH WIRKEN

Wind der Lebendigkeit 

bläst mir entgegen.

Fühle Unendlichkeit 

im Nichtbewegen.

Atme die Brise ein.

Lass auf mich wirken.

Stimme im Kopf wird leis,

froh, dass ich hier bin.



ALLMÄHLICH

Ich fühl mich als Versagerin,

weil ich das Leben anders will

als dieses sich mir derzeit 

offenbart.

Ich schaue, denk,

ich krieg nichts hin.

Zu langsam die Veränderung.

Die Ungeduld grüßt laut,

ruft ihren Namen.

In Wirklichkeit geht es um nichts.

Beweise braucht das Leben nicht.

Könnt es genießen und

mir gut gehn lassen.

Zu wenig scheint mir dieses Ziel.

Ich kämpfe oft,

anstatt zu spielen.

Könnt mich mit schönen Dingen

auch befassen.



DEINE HAND

Reichst mir deine Hand.

Gibst mir Raum und Zeit.

Erwartungen erloschen.

Denken alles neu.

Brechen Muster auf.

Freiheit im Gepäck.

Ist nicht immer leicht.

Stört uns aber nicht.

Mutig immer wieder.

Schauen stetig neu.

Erlauben uns Veränderung.

Erkennen uns dabei.



FREUDE, FREUDE

Freude über die Geschenke

zeigst du

und du drückst sie aus.

Dankbarkeit,

nicht nur in Worten,

les ich aus deinem Lächeln raus.

Dankbar mit dem ganzen Körper.

Freude hüllt dich gänzlich ein.

Spielst mit ihr und lässt sie wirken.

So schön kann das Leben sein.



HINDURCH

Hindurch,

durch schräge Blicke,

durch das Gerede auch.

Anpassen ist vergangen,

nichts hält mich jetzt noch auf.

Erzwinge
den Kontakt nicht,

wenn du ihn so nicht willst.

Viel ruhiger mein Leben.

Es wird dann wieder still.

Kann mich auf mich besinnen,

Beweise fallen weg.

Spür Weite, spüre Frieden.

Steig raus aus dem Versteck.



UNVERBINDLICH

Unverbindlichkeit lässt grüßen.

Bloß nichts Fixes,

lieber frei.

Angebunden an Materie

ist gefährlich,

geht vorbei.

Herz verschlossen,

geht so leichter.

Bloß nichts Fixes,

lieber frei.

Kommt der Notfall

und nimmt mit sich, 

was dem Herz Bedeutung schenkt,

reißt dies riesengroße Löcher,

die kaum zu ertragen sind.



LOCH

Bis zum letzten Hemd.

Geben anstatt nehmen.

Alles wird verschenkt.

Einst hing dran dein Leben.

Besitz wurde genommen.

Ein Stück von dir blieb liegen.

Für alle Ewigkeit.

Vertrieben einst,

vertrieben.

Es blieb ein Loch zurück.

Färbt ein sich neu mit Leere.

Und dieses Loch der Leere

gleicht nun verbrannter Erde.



VERLIEREN

Angst 

als steter Begleiter.

Angst 

und ich komme nicht weiter.

Bremst mich im Handeln und Tun.


Angst,

ohne dich wär es leichter.

Angst

und der Boden wird weicher.

Seh, ich verlier mich in dir.



LIEBER KÖRPER

Du größter aller Schätze.

Verzeihst mir

und gibst Chancen.

Hab dich oft nicht erkannt.


Bist da, mit jeder Zelle.

Gibst Form meinen Gefühlen.

Bist Abbild meines Wesens.

Nimmst mich an deine Hand.


Selbst wenn ich dich nach Jahren 

nicht immer gut verstehe.

Versöhnlich und umsorgend.

Stehst zur Verfügung mir.


Gereifte Zeit verstrichen.

Bin dankbar dir und mehr.

Werd gut nun für dich sorgen.

Wir zwei, ein Team, ein wir.



DRACHENFEUER

Ungehalten.

Erschütterst Mark und Knochen.

Unumstösslich,

deine Energie. 

Herzverwandelnd,

wenn man sich drauf einlässt.

Befreiungsschlag,

wird deine Kraft erspürt .



SCHWARZER GLANZ

Düster dein Anblick.

Bös deine Absicht.

Hinterhalt frohlockt genüsslich.

Schwer zu entkommen,

willst du vermitteln.

Doch geh ich

und geh durch dich durch.

Verbrennst dir die Finger.

Versuchst mich zu lenken.

Mein Fokus ist stärker als du.

Am Ende und immer,

wenn ich mir bewusst bin,

besieg ich Dämonen und mehr.



BLEIBST

Ich seh deine Kraft, deine Stärke.

Ich seh deinen Glanz, seh dein Licht.

Du stellst es oft unter den Scheffel.

Du selbst siehst dein Strahlen noch nicht.

Ich schenk dir den Blick, unaufhörlich.

Ich seh dich und schenke es dir.

Hindurch, durch das Chaos des Lebens,

seh ich unverändert zu dir.

Und wenn einst der Tag kommt, an dem du

den Blick meiner Augen verstehst.

Dann lad ich dich ein, dich zu feiern.

Du bist schön. Du bleibst es. Ich seh's.



KERN

Ich schmelze schwarz zu weiss.

Ich wandel Druck in Zuversicht. 

Ich geb mich nicht mehr hin

dem unbedingten Preis.

Ich bin dem Zwang entwachsen.

Und wachse Tag um Tag.

Die Angst kann nicht mehr lenken,

ob ich das Leben mag.

Die Schichten fallen ab. 

Der Kern will sich entblättern.

Fühl mich damit zu Haus

und mich in mir daheim.



SCHWALBEN

Gewitter im Anmarsch,

die Wolken

verdunkeln den Himmel abrupt.

Sie bilden Gebilde aus Watte.

Beeindruckend ist ihre Form.

Mit Wucht prallt die Luft aufeinander.

Die Schwalben,

sie fliegen schon tief.

Erahnen, 

dass sich etwas ändert.

Weit früher 

als der Mensch es dann sieht.



NUR GEDULD

Und stellte die Welt

mir stetig Hindernisse vor die Beine,

ich würde sie überwinden.

Und wenn ich Jahre 

damit verbringen müsste,

Jahrzehnte.



ZEIG HER

Du kämpfst dich frei, 

du kämpfst.

Du schreist dich frei, 

du schreist.

Bis zur Erschöpfung bleibst du

dir deiner selbst ganz treu.

Du bäumst dich auf 

und Wut

bricht aus dir raus, 

nur Mut.

Zeig, was da ist und dich bewegt.

Zeig dich,

zeig alles her!



MICH FINDEN

Ja, ich lass dich los.

Leben hat mich wieder.

Brauche kurz nur Trost.

Trauer in den Gliedern.

Vergeblich der Versuch,

schuldig mich zu fühlen.

Tut mir nicht mehr gut.

Finde mich grad wieder.



AN DEINER SEITE

Mit mir an deiner Seite

geht dein Schmerz nicht einfach weg.

Doch ich seh dich,

ich hör dich und bin da.

Mit mir an deiner Seite

hören Probleme nicht einfach auf.

Doch ich nehm dich in den Arm,

wenn du magst.

Mit mir an deiner Seite

ändert sich nichts für dich.

Doch wenn du etwas teilen willst,

was du einfach gern teilen willst,

dann fällt dir vielleicht ein,

ich bin an deiner Seite.



JEDEN AUGENBLICK 

Und mir fällt auf,

wie wichtig du mir bist.

In kranken Tagen

sieht man Dinge plötzlich anders.

Und mir fällt auf,

wie schön du wirklich bist.

Als ob die Krankheit diesen Schleier 

plötzlich abnahm.

Ich weiß nicht,

wieviel Zeit uns noch verbleibt.

Ich möchte jeden Augenblick 

mit dir genießen.

Ich seh dich an

und kann dich kaum erfassen.

Du bist besonders, 

du bist schön

und ich hab Glück.



TAKTVOLL

Kopfschmerz,

schon in jüngsten Jahren.

Schreist sie raus,

kaum zu ertragen.

Schlägst dich wacker durch die Nacht.

Fieber ist dabei Begleiter.

Heizt dir ein,

kämpfst tapfer weiter.

Körper zittert taktvoll, ich geb Acht.



BAND

Besonderes Band.

Im Miteinander seid ihr unschlagbar.

Gebt Acht, habt euch lieb.

Seid sorgsam und rührend,

vermisst euch auch immer beim Gehen.



ALTE WUNDEN

Du hast Angst, sagst du.

Du traust es dir nicht zu.

Ich verstehe dich,

kann dir deine Angst nicht nehmen.

Ich geh mit dir durch.

Begleite, was du brauchst.

Und vielleicht staunst du,

wenn du überwindest.



SCHUHKARTON

Ich steige aus,

aus dieser viel zu kleinen Welt

in Schuhkartongrösse.

Grad eben hab ich entdeckt,

dass sich ihr Deckel öffnen lässt.

Ich schiebe ihn zur Seite.

Draussen schmeckt die Luft 

nach Abschied und Weite.

Wie Urlaub wirkt das Ausserhalb.

Und jede Möglichkeit

scheint hier

nicht mehr nur eine Möglichkeit zu sein.

Hier zählt die Entscheidung,

die ich treffe.

Sie macht aus Möglichkeiten Wirklichkeit.



SO GUT ICH KANN

Kälte steigt mir in die Glieder.

Vögel zwitschern,

Bäume rascheln.

Leiser Wind weht übers Land.

Die ganze Nacht keine Auge zugetan.

Halb lauschend,

halb frierend.

Nicht getraut, mich zu bewegen.

Ausgesessen bis zur Morgenstund.

Körper schmerzt beim sich Bewegen.

Stolper in den Tag,

so gut ich kann.



URALT

Kopfschmerz zeigt uralte Wut.

Getragen schon seit Ewigkeiten.

Keiner zeigte, 
wie man sie ausdrückt.

Mit starker Wucht haut sie dich um.

Sie setzt dich lahm 

und zeigt, 
schau mich an.

Kannst nicht entrinnen, nicht fliehen.

Zwingt dich in die Knie

und erzwingt deinen Blick.

Gib nach. 

Schau hin, schau nur hin.



DIESE UND ANDERE TAGE

Der Tod ist dir nah,

kannst ihn spüren.

Er nahm mit, was dir wichtig war.

Er ließ dich allein,

dich erfrieren.

Taust auf jetzt,

wirst innerlich warm.

Der Abschied war schwer

aber möglich.

Die Trauer wiegt immer noch schwer.

Gibt Tage,

die fallen dir leichter.

An anderen fühlst du dich leer.



VOM TOD

Und der Körper reagiert auf den Tod.

Manchmal stirbt er selbst ein bisschen mit.

Und der Tod hinterlässt seine Spuren.

Er berührt jede einzelne Zelle.

Manchmal sanft.

Und manchmal erschütternd.

Ja, der Körper reagiert auf den Tod.

Wenn er nah ist, ganz nah, zum Berühren.

Er lässt immer auch etwas zurück.

Manchmal nur die Erinnerung, an.

Manchmal auch die Idee vom Leben.



AUF DIE WELT KOMMEN

Du kommst auf die Welt,

bist perfekt.

Gibt nichts zu bemängeln an dir.

Auch wenn sie versuchen zu biegen.

Du bist und du bleibst es.

Perfekt.



SOMMER

Sommer.

Bringst ans Licht die dunklen Schatten.

Dich zu meiden,

kann nur schwer gelingen.

Regen kühlt Gemüter etwas ab.

Und Gewitter zeigen Kräfte auf.

Bringst Entspannung,

lässt man sich drauf ein.

Platter Körper kann sich schwer nur wehren.

Bringst ans Licht,

was lang verborgen lag.

Und Abschied klopft ganz laut an deine Tür.



STEHEND

Kopf eingezogen.

Das Haus viel zu klein.

Berühre die Decke beim Gehen.

Blick ist gesenkt,

kann anders nicht sein.

Der Körper verbiegt sich tagtäglich.

Zu Hause wirkt fremd,

wirkt unecht, verwoben.

Fallstricke, wohin ich auch sehe.

Will mich nicht verheddern,

nicht stolpern und fallen.

Kontrolliere mich,

selbst wenn ich stehe.



CHANCEN

Und während wir uns unterhalten,

verspüre ich Trauer.

Nicht deine oder meine,

sondern die,

vergangener Tage.

Sie drückt sich aus 

durch dich und durch mich.

Aber sie hat mit uns persönlich

gar nichts zu tun.

Es ist eine Trauer

über unerfüllte Wünsche 

und verpasste Chancen und Möglichkeiten.

Aber wir zwei,

du und ich,

wir haben noch Chancen und Möglichkeiten.

Und wir sollten

und versuchen sie zu ergreifen.



KEIN LOB

Es braucht kein Lob 

und keine Anerkennung deinerseits.

Kein Verständnis,

kein Bestärken

und keinen Ratschlag.

Es reicht schon aus,

wenn du dich mir zuwendest.

Wenn du dir kurz Zeit nimmst

und mir zuhörst.

Ich erwarte nichts von dir

und gleichzeitig heilt so viel,

allein durch dein Zuhören.



SCHEINBAR 

Schaust nicht hin,

wenn fremde Gefühle offensichtlich werden.

Sie könnten an die deinen dich erinnern.

Und ich suche und suche

und tapse von einem Fettnäpfchen ins nächste.

Hörst nicht hin,

wenn sich mir die richtigen Worte nicht zeigen.

Es könnte dich erinnern 

an dein eigenes Nichtverstandenseingefühl.

Und ich ringe und ringe

und schweige.

Ziehst dich zurück, 

wenn du in dir Überforderung spürst.

Das zuzugeben ist keine Option.

Und ich lerne und lerne,

dass Fehler und Unwissenheit

scheinbar nicht benannt werden dürfen.



MEINE GRENZEN

Und ich geb der Überforderung Raum.

Ich sprech aus, ich bin überfordert.

Und dann lande ich hier und bei mir.

Nehme wahr, was sich vorher versteckte.

Und allein schon das Aussprechen hilft.

Macht mir klar, dass mir das grad zu viel ist.

Und ich werte nicht das, was ich seh.

Ich betrachte und seh meine Grenzen.



GANZE WELT

Selbst wenn die ganze Welt

die Dinge anders sieht.

Und wenn du zweifelst daran, was du fühlst.

Auch wenn die Kraft, dir nachzugehen

heut nicht reicht.

Du nicht mehr weißt, woran du glauben kannst.

Selbst wenn du überfordert bist

von deinem Mut.

Das Tief sich manchmal unbesiegbar zeigt.

Auch wenn das Aber lauter

als das Trotzdem klingt.

Lausch dir und dem, was in dir ist.

Vertrau dir, nimm dich wahr.

Du bist es, der dein Leben lebt.

Und Zeit ist knapp und rar.



VERMISCHT

Und weil die Erinnerung greift

und weil du sie nicht gut erträgst,

ertränkst du sie und dich mit ihr.

Distanz wächst,

bist kaum zu erahnen.

Der Horizont legt sich hinab.

Und dein Bild verschmischt sich mit ihm.



SOBALD

Zu groß die Schatten.

Überragen dich.

Sie hüllen ein, den letzten Rest von dir.

Und du,

du hast dich längst ergeben.

Tiefschwarz der Raum,

sobald du ihn betrittst.



ERSTICKT

Wie Gift an Pfeiles Spitze,

so tödlich ist dein Wort.

Und zwischen Worten 
wartet Wut und Scham.

Erinnerung verblendet

und doch treibt sie dich um.

Sie nimmt dich ein, erstickt dich, 

setzt dich lahm.



BRENNT

Weltbild trifft Weltbild.

Alt trifft auf neu.

Ewig das Gleiche trifft anders.

Blitz und Gewitter

stehen im Raum.

Luft kühlt sich ab oder brennt.



RÄTSEL

Unter den Bäumen begraben.

Schatten von dir sind noch da.

Du wirst getragen auf ewig.

Wirkt auf mich zu sonderbar.

Einst als du wandeltest hier noch,

warst du umgeben von Angst.

War nicht die deine und doch auch.

In deiner Nähe verbrannt.

Zwiespalt hast du sehr verkörpert.

Hast ihn geparkt nach dem Gehen.

Er legt sich wie schwere Watte

und lässt das Dunkel entstehen.

Du wirst getragen auf ewig.

Unehrlichkeit lag dir nah.

Du hattest Gründe, 

verständlich.

Rätsel um dich bleiben da.



SEI'S DRUM

Du paßt nicht ins Bild,

bitte geh.

Du hast eine andere Meinung.

Die zählt nicht,

das musst du verstehen.

Ich mag dich als Mensch

aber sei's drum.

Zu viel hast du jetzt schon bewegt.

Zu viel hinterfragt und bezweifelt.

Wo führt das denn hin,

bitte geh.

Das Weltbild, es wackelt sonst sehr.



EIN JEDES MAL

Und Abschied nehmen war

nicht richtig möglich.

Ihr dachtet,

ihr kommt wieder

bald schon, bald.

Zurück blieb das Zuhause,  

die Erinnerung.

Gefühle auch, 

denn in euch wurd' es kalt.

Nur so war es euch möglich

fortzugehen.

Ihr musstet,

es gab keine andere Wahl.

Und mit dem Gehen,

da entstand auch Hoffnung.

Doch Abschied, der fällt schwer,

ein jedes Mal.



BEREIT

Ich glaub meine Wünsche zu kennen,

von Ruhm und Besitz und viel Geld.

Doch darf ich beim Schreiben erkennen,

zu eng dieser Fokus, das Bild.

Ich wünsche nicht das, was man sollte.

Ich wünsche mir Freiheit und Zeit.

Und bin dem, was ich mir so wünsche,

schon näher als nah, bin bereit.



UND

Heute, gestern, übermorgen.

Zeit rollt vor und rückzu.

Steht nie still,

kannst es versuchen.

Oder lässt es bleiben.

Schau nicht auf die Zeit.

Schau auf das, was sie dir bietet.

Raum und Möglichkeit.



AUFBAU

Du hast die Distanz nicht gewahrt.

Zu nah das Gefühl,

auch im Nachgang.

Die Grenze hast du weggewischt

und hast mich damit überrollt.

Du hast die Distanz nicht gewahrt.

Hast Rollen ganz einfach verdreht.

Und wenn ich dich nach all der Zeit

betrachte,

erinner ich mich.

Verschwommen bricht es in mir auf.

Gefühle gemischt mit den Bildern.

Die Grenze hast du weggewischt.

Und ich bau an ihr,

bau sie auf. 



TUT GUT

Nein, 

Hass ist es nicht,

eher Trauer.

Verständnis blieb liegen,

verschwand.

Und mit ihm verändert,

die Werte.

Sie gleichen sich längst schon 

nicht mehr.

Verschieden,

die deinen, die meinen.

Verschieden, wie Ebbe und Flut.

Du gehst deinen Weg,

ich geh meinen.

Bin froh darum.

Tut mir so gut.



DEIN DANKE

Nur ein Wort, 

ein bestimmtes.

Ein kleines mit Kraft.

Du sagst es 

und ich, ich verstehe.

Es braucht gar nicht mehr

und ich bin tief berührt.

Dein DANKE,

es kommt bei mir an.



NADELÖHR

Die Enge ist kaum zu ertragen.

Ein Nadelöhr kommt ihr sehr nah.

Und ich versuch hindurch zu schlüpfen.

Ein Stück nur noch,

dann bin ich da.



WENDEPUNKT

Neugeboren,

fast wie neu geboren.

So fühlt die Veränderung sich an.

Ohne sie genau beim Wort zu nennen,

spür ich sie und fang von vorne an.

Etwas geht zur Neige

und gleichzeitig

gibt es etwas, das ganz neu sich zeigt.

Neugeboren,

fast wie neu geboren.

Wendepunkt im Leben zeigt sich dann. 



ZIEHEN LASSEN

Könnt schreien, weinen, weglaufen.

Zerrissen innerlich.

Ganz alte, tiefe Wunden zeigen sich.

Gewalt, Gehorsam, Untertan.

Nicht alles ist mein eigen.

Doch in den Genen trage ich es auch.

Verschwiegen oder weggewischt,

getan als ob nichts war.

War scheinbar nötig,

um zu funktionieren.

Doch heute passt das gar nicht mehr.

Belastet und legt lahm.

Sortiere aus und lass das Fremde zieh'n.



HÄMISCH

Hämisches Grinsen,

Gelächter.

Heimlich, von hinten gepackt.

Unehrlich,

Gesten und Worte.

Anders gemeint als gesagt.

Unstimmigkeit

fühle ich dann.

Ist von dir auch so gewollt.

Stellst Wahrnehmungen in Frage.

Vom Zweifel werd ich überrollt.

Langsam erkenn ich das Muster.

Manchmal noch nimmt es mich ein.

Doch nebenher wird mir klarer,

ich kämpfe.

Ich kämpfe mich frei.



KANINCHEN

Du kommst zu nah,

ich will das nicht.

Doch du kommst einfach näher.

Mein nein,

es zählt für dich gar nicht.

Ich sag es etwas schneller.

Du lachst,

ich wehr mich innerlich,

nach aussen fällt es schwerer.

Die Starre übernimmt sofort.

Die Worte, kaum noch hörbar. 

Kaninchen vor der Schlange hockend,

lauernd auf den Tod.

Und dieser Schock sitzt im System.

Drückt manchmal sich nach oben.

Zurückversetzt und ganz erstarrt,

oft reicht ein kleines Wort.

Wie eine Welle schlägt es zu

und reißt mich mit sich fort.



BLEIBEN

Bist außer dir

und Wut und Zorn

verstellen dir den Weg.

Die Empathie, sie schwindet schon,

ich staun, wie schnell das geht.

Verstehe dich 

und was ich seh,

ich kenn das auch von mir.

Du tust dir damit selber weh.

Wenn du willst, bleib ich hier.



KUNST

Und vielleicht ist die Kunst,

es in Worte zu fassen.

Vielleicht geht es aber auch gar nicht

um die Worte selbst.

Vielmehr um den Ausdruck,

deinen und meinen.

Und vielleicht sind es bei mir nur die Worte

und bei dir ist es das Bild oder der Tanz

oder noch ganz anders.

Weil wir auch verschieden sind,

trotz aller Gleichheit.



VERWIRRT

Du sagst mir, du kannst mich nicht fühlen.

Und rätst mir, ich solle mal schauen.

Du schiebst mir die Schuld in die Schuhe.

Verdrehung ist nichts zum drauf Bauen.

Ich schmunzel, denn ich kann mich fühlen.

So gut war es lang schon nicht mehr.

Ich laufe, Umgebung betrachtend.

Und du schaust verwirrt hinterher.



TATSÄCHLICH

Und eines Tages stellst du fest, 

dass das, 

was man dir über dich erzählt hat,

nichts mit der Realität zu tun hat.

Es war einfach nur ein Bild 

aus unterschiedlichen Projektionen.

Und dann darfst du dir 

ein neues Bild machen, ein eigenes.

Eines, was tatsächlich zu dir passt.



BLICK NACH VORN

Und weil man es so macht,

wird nicht gezweifelt.

Und Hinterfragen kommt nicht in den Sinn.

Und was es mit dir macht,

schaust du nicht an.

Der Blick nach vorn erscheint dir

als die Rettung.

Und später holen Albträume dich ein.

Erwachst zu tiefst erschüttert aus den Träumen.

Hast keine Ahnung,

was du damit machst.

Der Blick nach vorn,

er rettet dich nicht mehr.



RISS

Riss zwischen uns,

klafft wundengleich.

Lang, lang schon her.

Zeit ändert nichts.

Du schaust gut weg.

Ich bin allein.

Damals und heute

siehst du mich nicht.

Hast nie gelernt

dich zu erspüren.

Ich verlang gar nichts von dir.



NOT

Greifst zu Süßem 

in der Not.

Zu Hause fühlst du dich gerade nicht.

Getriebenheit ist das Gefühl in dir.

Es treibt dich und verlangt zu handeln.

Lässt dich davon treiben.

Kennst nur diesen Weg.

Und im Anschluss kannst du nichts mehr fühlen.

Droge wirkt.

Betäubt die Not in dir.



WIRKLICH GUT

Du stehst vor mir,

große Augen schauen in die meinen.

Du bist mutig 

und du schenkst mir deinen Mut.

Du bist klein noch

aber das hat nichts zu sagen.

Es tut gut, dir zu begegnen,

wirklich gut.



VOM WARTEN

Wenn doch nur dieses Warten nicht wäre.

Wochenende, Urlaub, Erwachsensein, Rente.

Es hält einen auf Trapp und beschäftigt.

Es beschäftigt die Gedanken

und befeuert das Unwohlsein.

Es heftet an die Zukunft

und zieht weg aus dem Moment.

Wenn doch nur dieses Warten nicht wäre.



VERLOREN

Ich seh dich neu.

Ich seh deine Bemühung.

Auf deine Art hast du es gut gemeint.

Ich sehe auch,

du unterlagst dem Bilde.

Dem Bild,
wie die Gesellschaft Dinge meint. 

So gut du konntest,

hast du aufbegehrt.

So gut du konntest,

hast du dich gewehrt.

Doch ganz alleine kämpft es sich erschwert.

Man könnte meinen, 

es sei den Kampf nicht wert.

Denn du,

du hast den Kampf verloren.



ERKLÄREN

Du hältst meine Grenzen nicht ein.

Ich weiss schon,

es ändert sich vieles.

Und manchmal fehlt mir genug Kraft,

gemeinsam mit dir zu erkunden.

Ich stecke sie ab, du sagst nein.

Ganz oft kann ich dich auch verstehen.

Doch einige müssen auch sein.

Vielleicht kann ich sie dir erklären.



DAS BILD

Äußerlich siehst du mir gar nichts an.

Innerlich bin ich total zerrissen.

Spür mich kaum noch selbst,

ich schau mich an.

Was ich von mir sehe,

bin ich nicht.

Mein Bild von mir,

es formte sich aus Fetzen.

Zerrissen sind die Stücke dieses Puzzles.

Aus fremden Worten und der Prägung dieser,

entstand das Bild,

das ich nun von mir hab.

Doch das Bild beginnt sich zu verändern.

Es wackelt und vielleicht fällt es bald um.

Möcht es halten,

hab ich doch nur dieses.

Doch leise Stimmen springen darauf rum.

Sie wollen es zerbrechen,

es zerschlagen.

Wissend, dieses Bild passt nicht zu mir.

Sie wissen, 

wenn ich will, kann ich es schaffen.

Ich male mir mein eigenes Bild von mir.



LEMMING

Leben ist kurz.

Nichts zu verlieren.

Lemming sein, wäre zu leicht.

Hinter der Masse

läuft es sich schattig.

Doch ist die Aussicht begrenzt.

Leben ist kurz

aber besonders.

Kann mich erfahren darin.



BESITZEN

Haben wollen, könnte man sekündlich.

Reize lauern hier

und lauern dort.

Bin auch nicht befreit

vom haben wollen.

Lass mich locken,

lass mich überzeugen.

Bereue

manche lockende Ablenkung.

Sehe dennoch Schönheiten dazwischen.

Und erfreue mich an dem Detail.



KÖNNTEN

Du lässt dir nichts sagen von mir.

Hast Wahrheiten längst schon erkannt.

Erklärst mir die Welt mit den Worten,

die heilend zusammenführen könnten.



DU SELBST

Du strampelst.

Ich seh dich.

Befreist dich.

Ich seh dich.

Du bist deiner Zeit weit voraus.

Sprichst Worte.

Ich hör dich.

Erinnerst.

Ich hör dich.

Du bist mit dir selbst ganz vertraut. 



ERSCHÜTTERTE ZELLEN

Meer erschüttert Zellen tief.

Leise trägt es alte Häute ab.

Spült sie fort

und reinigt auch das Neue.

Wuchtig, dennoch liebevoll, sein Klang.

Besänftigendes Rauschen

hüllt warm ein.

Geborgenheitsgefühl breitet sich aus.



WAS

Könnt schreien,

doch hab's nie gelernt.

Könnt weinen,

doch hab es verlernt.

Könnt sprechen,

doch trau ich's mich nicht.

Könnt leben,

was heisst das für mich?



SCHNECKE

Lang nicht mehr so elendig gefühlt.

Regen holt die Traumata nach oben.

Sommer zieht fast unbemerkt vorbei.

Innerlich beschäftigt mit dem Toben.

Schwierigkeit, den Fokus zu bewahren.

Ablenkung an jeder kleinsten Ecke.

Leben lässt sich derzeit nur erahnen.

Schleppend unterwegs, wie eine Schnecke.



GESUCHT

Neid als Introjekt.

Lenkt vom Leben ab.

Hab es spät erkannt.

Immer falsch gesucht.

Schuld trage ich nicht.

Neid nun auch nicht mehr.



DER MENSCH

Verkopft und verschoben,

verklärt und verlogen,

verkehrt und vereinsamt,

der Mensch.

Verliebt und vergebend,

verteidigt das Leben,

versuchend und scheiternd,

der Mensch.

Macht nicht alles richtig,

nimmt sich oft zu wichtig,

kann vieles noch richten,

muss nicht nur vernichten,

kann retten und heilen,

der Mensch.



GRABEN

Tägliches Befeuern unserer Wunden.

War so nicht gewollt,

nicht so gemeint.

Haben uns gerade nichts zu sagen.

Bist verletzt,

obwohl du gar nicht weinst.

Worte treffen auf die alten Narben

und sie reißen neue Löcher auf.

Zwischen uns entsteht ein tiefer Graben.

Manchmal füllen wir ihn wieder auf. 



FROH

Tränenschwer zeigt sich der Tag.

Äußerlich ist es ein schöner.

Sonne scheint.

Wolken wirken wie abstrakte Kunst.

Herz wiegt eine Tonne.

Drückt auf Gemüt und Stimmung.

Äußerlich ist nichts zu sehen.

Und die Sonne 

scheint froh vor sich hin.

Gedanken,

sie zirkeln und zirkeln.

Sie springen,

ich komm nicht zur Ruh.

Verrenn mich in ihnen,

versuchend,

dem Wirrwarr im Kopf zu entflieh'n.

Konstrukte aus möglichen Wegen.

Ich weiss gar nicht,

ob sie geschehen.

Ließ viel lieber mich überraschen,

doch kann ich nur schwer widerstehen.



LÖCHER

Unermüdlich ziehen sie an mir.

Nagen Löcher mir in Freud und Liebe.

Kämpfend widersteh ich hier und da.

Und der Kampf ist längst noch nicht verloren.

Unerschöpflich wirke ich beim Kämpfen.

Dennoch scheint es manchmal ausweglos.

Dann wirken Momente nur erschöpfend.

Am liebsten ließe ich den Kampf jetzt los.



KEIN AUFGEBEN

Könnt schlafen nur

und weinen.

Die Ruhe hat es schwer.

Sie kämpft sich durch den Körper,

er gibt den Stress nicht her.

Die Ruhe ist geduldig.

Dann klappt es heut halt nicht.

Versucht es immer wieder,

aufgeben kennt sie nicht.



ÜBERGANG

Altes geht

und dabei lärmt es laut.

Will um jeden Preis sich nochmal zeigen.

Ohren halt ich zu,

doch nützt das nichts.

Aufmerksam bin ich und ganz im Banne.

Zeit vergeht

und mit ihr geht das Alte.

Bin noch ganz erschöpft, noch nicht bereit.

An der Türe

wartet schon das Neue.

Wartet da geduldig,

gibt mir Zeit.

Würde gern den Abschied überspringen. 

Mich dem Neuen zuwenden, 

sofort.

Doch fehlt noch die Kraft,

mich einzulassen.

Und ich weiß,

das Neue rennt nicht fort.



NOCH DA

Zeigst dich mir,

hab dich fast nicht erkannt.

Hatte schon ein Bild vor meinen Augen.

Muss mir eingestehen,

ich lag falsch.

Möchte dich im Ganzen gern erlauben.

Schüchtern bin ich noch,

dir zu begegnen.

Betroffen,

weil ich dich nicht wirklich sah.

Doch du schmunzelst,

findest es nicht tragisch.

Haben jetzt die Chance,

du bist noch da.



ZITTERN

Sonne, Sand und Meer.

Wind weht durch die Haare.

Gedanken nicht ganz leer.

Erinnerungen greifen.

Ruckeln mich zurecht.

Wollen mit sich reißen.

Manchmal wird mir schlecht,

kann es nicht recht greifen.

Tränen wollen fließen.

Fällt schwer, zu erlauben.

Atme erstmal durch.

Könnte mich auch trauen.

Schau zum Horizont,

seh die klare Kante.

Wolken ziehen auf.

Schau auf meine Hände.

Leichtes Zittern sichtbar

und ich gebe nach.



EISERN

Müde, 

die Augen so schwer.

Kämpfst

und dein Akku ist leer.

Einladung,

dich zu entspannen,

schlägst du mit aller Kraft aus.

Könntest

vielleicht was verpassen.

Schleppst dich

und willst es nicht lassen.

Eiserner Wille in dir.



VON ZEIT ZU ZEIT

Welten prallen aufeinander.

Schon im Alltag

tun sie es.

Doch in sehr besonderen Zeiten

sind sie dichter noch als dicht.

Aufeinander Acht zugeben,

ist nicht immer richtig leicht.

Abgründe in jedem Leben

tun sich auf,

von Zeit zu Zeit.

Dennoch wollen wir's versuchen.

Wäre doch gelacht,

wenn nicht.

Spielt sich ein.

Und beim Versuchen

trägt das Scheitern kaum Gewicht.



ABGENABELT

Rausgetreten aus dem Ahnenschatten

steh ich für mich selbst,

steh ganz allein.

Abgenabelt sitz ich in der Sonne.

Größer könnte Neuanfang kaum sein.



SALZ

Salz auf der Haut.

Regen fällt und spült es sanft davon.

Nimmt Erinnerungen mit sich.

Lässt mich durchnässt zurück.

Der Kopf ist leer.



WANDEL

Wird alles anders.

Kann es schon spüren.

Leben verändert sich,

hat Neues vor.

Kann's fast berühren schon.

Wandelt sich längst.

RECHTFERTIGUNG

Zu laut, zu leis, zu irgendwas.

Rechtfertigst dein Verhalten.

Das musst du nicht,

hör doch auf dich.

Und mach, wie es dir passt.



EINBINDEN

Spielend vergess ich die Welt.

Bindet mich ein,

holt mich zu euch.

Kein Raum für Denken und Tun.

Lass ich es heut eben sein.



MOND

Nah an der Welt, nah an Zeiten,

begleitest du Wasser und Meer.

Orientierung, wenn man sie sucht,

findet man in deiner Form.

Wandelst dich fortwährend weiter.

Erhellst, wenn die Dunkelheit ruft.

Du bist ein treuer Begleiter

für den Mensch und die Natur.



VERSPIELT

Aufbruch.

Schatten weichen.

Zieht mit sich

Veränderung.

Seh sich alles gleichen.

Erkenne dich nicht mehr.

Abbilder vom Abbild.

Geld verdient sich so.

Spielst mit deiner Seele.

Ist dir noch nicht klar.



REINREDEN

Tu, was du willst

aber ohne mich.

Reden uns nicht länger rein.

Auch wenn dabei 

auseinander bricht,

was uns nicht länger vereint.



BALANCIEREND

Balancierende Gabe.

Zwischen den Welten.

Verbindende Kraft, Leichtigkeit.

Vermittelt Verständnis.

Hilft übersetzen.

Jeder geht dann seinen Weg.



ZUGANG

Konfrontiere dich 

mit deinem Schatten.

Überfordert

kehrst du mir den Rücken.

Ist ok.

Strampel mich daran nicht länger ab.

Ich trau dir zu,

wenn deine Zeit erst reif ist,

findest du den Zugang zu dir selbst.



GESCHREI

Wir beide kennen Wahrheit nicht,

wir können sie vermuten.

Doch du bist fest der Meinung,

sie sei dein.

Besitzt sie und nur du hast Recht.

Im Gespräch mit dir 
könnt ich laut schrei'n.

Vollendest meine Sätze,

weil du meinst, du kennst mich doch.

Vielleicht kennst du Facetten,

doch mich nicht.

Und wenn ich leis die Frage stell,

wie gut du selbst dich kennst,

schreist du mich an,

ob ich ganz richtig sei.



EINVERLEIBT

Einverleibt.

Besitz bestimmt.

Gibt den Takt fürs Leben.

Keine Zeit.

Ist doch nicht schlimm.

Musst noch so viel tun.

Zweisamkeit.

Ist nur ein Wort.

Kaum Zeit zum Begegnen.

Einverleibt.

Besitz bestimmt.

Keine Zeit zum Ruh'n.



AUFGEHOLT

Jahre streichen ins Land.

Schnell und noch schneller

der Tag.

Wird mit den Jahren extremer.

Zeit, sie ist hinter dir her.

Läufst ihr davon

und gibst alles.

Irgendwann holt sie doch auf.



BEHUTSAM

Neue Türen öffnen sich.

Bist noch skeptisch.

Das macht nichts.

Trittst behutsam ein.



ALLMÄHLICH

Jahreszeit ändert das Licht.

Herbst,

mit dem Fuss auf der Leiter.

Wandelt die Stimmung,

den Blick.

Dreht sich allmählich,

dreht mich.



AM BESTEN

Zeit für mich

bedeutet nicht,

dass ich dich gar nicht sehe.

Bedeutet nur, dass ich nicht ständig

zur Verfügung stehe.

Du kannst selbst am besten wissen,

was du für dich brauchst.

Und nichts weiter sonst 

erlaub ich mir ab heute auch.



DEINE ART

Du meinst, du reichst nicht aus

und zählst mir Schwächen auf.

Seist schüchtern, 

seist zu langsam und nicht gut.

Schau mal, was du schon kannst.

Und wie du, 

was du liebst,

mit Leichtigkeit und Freude

einfach tust.

Du bist nicht falsch und schwach.

Und manches braucht auch Zeit.

Braucht Zeit,

um es auf deine Art zu tun.



WEITER NICHT

Gehst über Grenzen,

deine voran.

Siehst sie nicht, 

kannst sie nicht spüren.

Trittst dann in Räume ein,

sind nicht die deinen.

Sagst, 

es sei nur gut gemeint.

Unsicher bist du,

fühlst dich nichts wert.

Möchtest dir selbst gern beweisen,

dass du gebraucht wirst,

dass du auch zählst.

Ich seh dich 

und schau dich kurz an.

Wirst unsicher, schämst dich.

War nicht so gemeint.

Ich werte nicht über dein Handeln.

Doch ich bin mir wichtig

und zeige dir nur:

Bis hier hin, hier fange ich an.



HIER SITZEND

Schlagabtausch, 
tauchen tief ein.

Hören uns zu, doch sind schnell.

Themen, sie kommen und gehen.

Nichts zu beweisen, nicht mehr.

Chance ist, uns besser erkennen.

Bewegt sind die Bilder in mir.

Fühl mich vertraut und verstanden.

Zeig mich dir, wie keinem sonst.

Nehmen uns Zeit und uns wichtig.

Tag rast und wir sitzen hier.



GLEICHT EINEM BILD

Siehst Masken der Menschen,

siehst Unstimmigkeit.

Ihr Lächeln gleicht nur einem Bild.

Warum das so sei, fragst du

und schaust mich an.

Bin sprachlos,

dass du das schon siehst.



BEI TAG

Versteckt in der Dunkelheit

harrtest du aus.

Zeigen war keine Option.

War zu gefährlich,

war zu viel los.

Sicherer warst du versteckt.

Nun trittst du langsam raus,

zeigst dich im Licht.

Reibst deine Augen,

gewöhnst dich.

All dieser Lärm von einst,

verliert seine Kraft.

Kannst nun bei Tag auch bestehen.



FRAGE DER ZEIT

Manipulation verkauft man dir als Sicherheit.

Füg dich nur,

denn dann geht es dir blendend.

Drehst und windest dich,

weil du dich gar nicht wohlig fühlst.

Spürst die eignen Körperkräfte schwinden.

Mach nur mit,

schau hin,

sie alle lieben Sicherheit.

Dann erst kommst du wirklich ganz zur Ruhe.

Widerstand ist zwecklos.

Übernahmen bislang jeden.

Ist bei dir ne Frage noch der Zeit. 



LÄNGST DA

Suchst Verbindung zu dir

über mich.

Ich verneine.

Brauchst mich dafür nicht.

Kannst dich einfach mit dir selbst

verbinden.

Musst dafür keine Zeit mehr verschwenden.

Fühl dich selbst,

fühl dein Herz.

Bist längst da.



TEIL VOM PROZESS

Unsicher bist du,

weil alles neu ist 

und du dir 

schwer Fehler erlaubst.

Hältst dich lang aufrecht,

trotzt Gegenstimmen,

glaubst,

diese greifen dich an.

Ja, ich versteh dich.

Siehst es als Schwäche, 

müsstest du fragen

und bitten.

Doch glaub mir,

jeder 

macht auch mal Fehler.

Sie sind nur Teil vom Prozess.



BERÜHRBAR

Ich bleibe berührbar,

bewerte dich nicht.

Auch wenn du mir ständig

die Beine brichst.

Magst sagen, ich sei naiv.

Ok.

Neue Chancen vergeben,

tut weh.

Ich bleibe berührbar,

weil ich das gut kann.

Und dadurch fängt Wandel erst an.



VERGISS ES

Du drückst und ruckelst,

zerrst an mir.

Werd müde, schläfrig, lahm.

Könnt aufgeben und sein lassen

und fang von vorne an.

Bring nichts zu Ende,

breche ab.

Dies ist der leichte Weg.

Doch passt er ganz und gar nicht zu dem,

wie ich's gerne hätt.

Vergiss es,

ich geb nicht mehr auf.

Zu oft hab ich's getan.

Doch jetzt sind meine Träume dran.

Ich arbeite daran.



ROTKÄPPCHEN

Gibst dich gelassen,

verständnisvoll.

Augen sprechen Bände.

Könntest du sehen,

was ich erblicke,

wärst du vermutlich schockiert.

Kennst dich nicht gut,

lässt es nicht zu,

dir auf die Schliche zu kommen.

Doch deine Themen 

lass ich bei dir.

Zu oft schon vom Weg abgekommen.

Rotkäppchen bin ich,

du bist der Wolf.

Trickkiste ist dein Begleiter.

Fall nicht mehr rein auf dich,

habe mein Ziel.

Beachte dich nicht

und geh weiter.



INNEHALTEND

Wirst sterben einst,

das weißt du auch.

Doch möchtest es nicht sehen.

Du lenkst dich ab,

tust dies und das,

denn bliebest du kurz stehen,

erinnertest du dich daran

und würdest überdenken,

ob so,

wie du dein Leben führst,

du dieses führen magst.

Wirst sterben einst,

die Zeit ist kurz.

Sie rast vorbei in Eile.

Nimm dir doch gern einen Moment.

Bestaune, was du hast.



NICHTS BLEIBT

Nichts bleibt für immer.

Alles vergeht.

Beständig der Wandel

auf deinem Weg.

Nichts kannst du halten.

Drum lass es los.

Nichts bleibt beim Alten.

Spendet auch Trost.

Momente im Leben,

die du berührst,

gehen zu Ende,

dann, wenn du stirbst.



VERFALL

Verfall,

dein Körper streikt.

So mag er nicht mehr sein.

Bremst dich und hält dich auf

und lädt zum Lauschen ein.

Du könntest,

wenn du wolltest,

das Blatt zum Wenden bringen.

Lass los deine Geschichten

und was du dir erzählst.

Du weißt gar nichts vom Leben,

daran ist nichts verkehrt.



BALLAST

Blätter zeigen neue Farben,

kurz bevor sie fallen.

Schönheit findet sich

im nahen Ende.

Bäume werfen ab ihr Kleid

und sie machen sich bereit,

neue Kraft zu tanken,

wenn sie ruhen.

Ballast abgelegt.

Dieser wandelt sich.

Und aus ihm entsteht das Leben neu.



ÜBERLEGEN

Gierig nach Besitz

reißt du alles mit.

Kein Stein bleibt mehr auf dem andren liegen.

Glaubst,

du hättest Macht

und das Sagen auch,

wenn du über Menschen dich erhebst.

Fühlst dich richtig gut,

fühlst dich überlegen.

Mit der Dunkelheit rückt nach der Tod.



BITTERSÜSS

Kommen uns nicht in die Quere.

Liegen zu dicht beieinander. 

Du liebst den Tod, ich das Leben.

Bittere Süsse küsst Schwere.

Hände, 

sie greifen ins Leere.

Hangeln am Schatten sich lang.

Allem voran liegt der Tag.



LAUFSCHRITT

Wandeln unter Gleichgesinnten.

Kaum ein Wort ist hier zu finden.

Worte brechen ab.

Stille herrscht,

betretenes Schweigen,

lädt nicht ein,

um hier zu bleiben.

Laufschritt Richtung Grab. 



WUCHT

Wuchtige Welle erstickt den Moment.

War nicht erkennbar,

nicht ahnbar.

Schreck sitzt in Knochen,

blutig das Hemd.

Weiter geht's,

weiter voran.



ANTRIEB

Hängen uns an Wundern auf.

Retten uns das Leben.

Nehmen dabei gern in Kauf,

dass sie sich erfüllen einst.

Retten uns das Leben.

Treiben uns,

bringen voran,

unsre müden Körper.

Aufgeben fällt ab,

solang nach Wundern wir noch greifen.



GEISTER

Wie Geister, 

gespenstisch,

die Augen sind leer.

Kaum Leben steckt noch in den Leibern.

Zum Aufgeben fehlt jede Kraft.

Und so geht es immerfort weiter.

Der Stillstand, 

er wäre der Tod.

Nicht denken, 

einfach nur handeln.

Mit ganz viel Glück könnt es gelingen,

das Leid am Ende zu wandeln.



DRÜBER WEG

Bist berührbar

und zeigst deinen Schmerz.

Der Umgang ist nicht immer leicht.

Gibt manche,

die gar keinen finden,

sie werfen dir Schuld vor die Füße.

Du siehst es

und steigst drüber weg .



SCHNEEWITTCHEN 

Wach auf,

Schneewittchen.

Wach auf.

Gefahr wurde gebannt.

Nun ist es sicher,

wach auf.

Nimm's Leben in die Hand.



ATEM

Lass alles stehn und liegen,

besinn dich nur auf dich.

Schau weder links noch rechts,

noch vor und hinter dich.

Halt inne, halte an.

Nimm tiefe Atemzüge.

Sie dämpfen und sie heilen

das Leben und den Kampf. 



LÄNGST

Hänge nicht an dir,

nicht von dir ab.

Frei bin ich.

Und ja, ich ziehe weiter.

Trage alles bei mir,

was ich brauch.

Ruhe kehrt zurück.

Bin längst zu Haus.



UNSTOPPBAR

Tu freiwillig, das, was ich tu.

Brauch weder dich 

noch deine netten Worte.

Bin unabhängig, frei und groß.

Kann tun,

was ich schon lange will.

Du hältst mich nicht mehr auf.



GENÜGEND 

Ich bin längst genug.

Ich genüge.

Genüge mir selbst immer mehr.

Muss gar nichts beweisen

und lüge,

um dir zu gefallen,

nicht mehr.

Ich bin schon genug,

muss nichts ändern,

um dir zu entsprechen,

dem Bild.

Und reicht dir nicht aus,

wer ich bin, wie ich bin,

dann schau einfach nicht zu mir hin.



AUFGEBLASEN

Brichst mir die Arme,

brichst mir die Beine,

verbietest mir den Mund.

Und mach ich nicht mit

oder mach ich das Eigene,

werden die Wunden ganz wund.

Du wirst ganz laut,

ich werde leise,

siehst mich nicht, kannst mich nicht hören.

Du bläst dich auf,

ich werde unsichtbar.

Erstarre und werd dich nicht stören.



FAST

Beschämung.

Beschimpfung.

Beschuldigung auch.

Befreiung ist gar nicht so leicht.

Blockaden.

Barrieren.

Bewusst werden reicht 

für Wandel im Leben fast aus.



NÄHER

Nähe trifft Sicherheit.

Schließt sich nicht aus.

Gefahr droht hier nicht,

droht nicht mehr.

Einlassen fällt noch schwer,

doch wandelt sich.

Kommst dir durch Nähe noch näher.



TÜCKISCH

Spinnenfäden ausgebreitet,

liegst versteckt und lauerst.

Zeit spielt keine Rolle,

du harrst aus.

Sonnenstrahlen locken

buntes Leben in die Falle.

Hängt eins fest,

stürzt du dich sofort drauf.

Saugst und saugst

bis auch das letzte Strampeln endlich weicht.

Voller Bauch

und Tod bekämpft durch Tücke.



WERTIGKEIT

Ich sei nichts wert, läge falsch.

Du weißt Bescheid und es besser.

Habe mich erst nicht gewehrt.

Inzwischen kenn ich mich besser.

Du fühlst dich nichts wert, in dir Leere.

Schiebst sie zu mir, verlierst Schwere.

Lange Zeit sah ich nicht, was du da tust.

Heut ist es mir egal, ich fasse Mut.

Schieb dir die Schwere zurück.



DEFINITION 

Du sagst, wir sind ein Team.

Doch duldest du

die andre Meinung nicht.

Verbändelt im Moment.

Bring es zu Ende noch,

dann steig ich aus.

Es gab genügend Chancen.

Zum Reden war dir 

deine Zeit zu schade.

Und schade fand auch ich,

wie unterschiedlich wir

Team definierten.



BAD DAY

Redest und redest

um Kopf und Kragen dich,

mir wird ganz schwindelig,

steige kurz aus.

Ich existiere nicht,

wenn du im Schwalle sprichst,

in mir wird's laut.

Wildes Getobe steigt

mir zu den Ohren auf,

kämpf gegen an.

Möchte gern offen sein,

möchte mich mit dir freuen.

Kein guter Tag.



VERBORGEN

Versteckst deine Sorgen,

zeigt man doch nicht.

Nur im Verborgenen,

wenn man je spricht.

Heimliche Lügerei,

Wackelkonstrukt.

Lockst in den Hinterhalt,

kaum eine Chance.

Hinter Fassaden nur

hascht man den Blick.

Vorwärts, geradeaus,

kein Weg zurück.



SONDERBAR

Mit Anmut und Liebe,

mit freundlichem Blick,

gehst du durch das Leben,

bist da.

Und gross sind die Blicke,

die heften an dir.

Zu gern wär man so

wunderbar.

Die Neider erblassen.

Sie lästern, sie stehlen.

Kaum ein gutes Wort

und kein Gönnen.

Ertappst sie und siehst sie,

schenkst ihnen dein Lächeln.

Für sie bist du nur

sonderbar.



LAUFEN

Über die Berge, durch Täler.

Ich laufe,

ich laufe

und lauf.

Manchmal 

renn ich mit Rückenwind.

Manchmal 

schleich ich bergauf.



MEIN

Hab deinen Dämonen bei mir.

Er wuselt und fegt

durch die Räume.

Er heftet sich nah an mich dran.

Wie Kletten verwirrt er den Takt.

Ich kann mich nur schwer konzentrieren

und höre den Hohn,

wenn er lacht.

Benommen setz ich mich zu ihm.

Ich frage,

wie kann ich dir helfen.

Er droht mir, er will keine Hilfe.

Das Leben wird er mir erschweren.

Ich lache und schaue auf ihn.

Vergiss es.

Mein Leben ist mein.



PARTEIEN

Erschöpfter Zustand,

dauerhaft.

Die Kraft reicht kaum noch aus.

Der Tag,

er endet oft in Diskussion.

Parteien beuteln sich wie wild,

sie kämpfen auch mit Worten.

Die Anspannung wiegt schwerer

als Metall.



ELEMENTE

Wind peitscht das Meer,

schlägt es an Land.

Land wandelt sich,

gibt mir die Hand.

Hand in der Tasche,

um mich zu spüren.

Spür Wind und Wetter,

fang an zu frieren.

Selten so nah,

den Elementen.

Werd noch verweilen,

Zeit hier verschwenden.



SANDIG

Sand in den Augen,

Sand in den Taschen.

Einen Moment vom Glück

möcht ich erhaschen.

Schaue den Wellen zu,

schau wie sie tanzen.

Immer und immerzu,

lausch ihrem Klang.



AUGEN AUF

Bin ablenkbar,

verliere mich,

schau ich zu lange 

nur auf dich.

Ich ändere den Fokus nun,

besinne mich auf mich.



VERDREHEN

Bist fremd

und du wirst mich nicht brechen.

Selbst Nähe

hat das nicht vollbracht.

Am Ende entscheide ich selbst,

was das, was du tust,

mit mir macht.

Und manchmal fühl ich mich verloren.

Ich gebe es zu,

kein Problem.

Ich werde nie wieder versuchen,

das, was in mir vorgeht,

zu drehen.



CUTE

Hey Cuty, sagst du

und meinst mich.

Erstaunt schau ich dich an.

In mir beginnt 

ein leiser Kampf.

Ich glaub,

man sieht's mir an.

Bin hergerissen 

zwischen dem,

wie du mich grad so siehst

und dem,

wie ich mich selber seh.

Paßt nicht zu diesem Bild.



WEISSBLAU

Weißblau das Licht

auf dem Meer.

Wellen bewegen Gedanken.

Wind weht das Haar

durcheinander.

Ebenso fühle ich mich.



BALKON 

Sitz auf dem Balkon, 

schau auf's Meer.

Lass mich von den Wellen berühren.

Ist dunkel längst.

Wind hebt das Wasser

und trägt es mit Schwung an Land.

Am Horizont funkelt der Leuchtturm.

Erinnert die Schiffe, gebt Acht.

Und ich sitz weit oben und lausche,

lass sacken den Tag

und geb nach.



VERWEHEN

Gedanken trägt der Wind davon,

Gedanken aus der Zukunft.

Sie treffen die Erinnerung,

wie alles einmal war.

Und ich sitz zwischen beiden hier,

betrachte jede Richtung.

Geb jeder nach,

dann lasse ich

vom Winde sie verwehen.



ABGEMÜHT

Ich müh mich nicht mehr ab,

halt mich nicht ewig auf,

an Dingen, 

die ich grad noch nicht versteh.

Ganz viel ist schon ganz richtig

und ich bin ziemlich glücklich,

wenn ich auf Fortschritt

und Entwicklung seh.

Bin ungeduldig manchmal

und kann es oft nicht glauben,

dass sich das Blatt zum Guten

für mich wandt'.

Doch mit der Zeit erkenn ich,

ich kann das Müssen lassen,

wenn ich nur den Moment

bewusst anseh..



KREISLAUF

Regen trifft Meer.

Wiedervereint.

Wasser zu Wasser.

Im Kreise erneut.



NUTZEN

Gönn' mir das Leben.

So ist's gedacht.

Nichts zu vergeben.

Wär doch gelacht,

würd ich's nicht nutzen.

Schad um die Zeit.

Träume erfüllen,

bin nun bereit.



SOMMERSPROSSEN

Sonne im Gesicht,

kitzelt Sommersprossen.

Herbst weht um die Nase.

Nase Richtung Wind.

Zeit wirkt fast unendlich.

Tage sind zu schön.



PRÄSENTIEREN

Hast Angst vor Bestrafung,

versteckst dich bei mir.

Bist längst schon kein Kind mehr,

bist alt.

Ich seh, wie du lügst,

je nachdem,

wer da steht.

Du möchtest ein Bild präsentieren.



ÜBER BORD

Mann über Bord.

Trag dich nicht weiter.

Schwimm nur an Land.

Selbst Räuberleiter

biete ich dir nicht mehr an.

An Deck gekommen,

ohne zu fragen.

Schwimm nur an Land,

streng dich an.



FERNE

Weit weg die Vergangenheit.

Manchmal holt sie dennoch ein,

mich

und überrollt.

Wie gefesselt und verwoben,

fühl ich dann die Themen toben.

Kämpfen dann in mir.

Manchmal steige ich mit ein,

manchmal lass ich's besser sein.

Schau dann 

aus der Ferne.



ALLES GESAGT

Alles gesagt, 

könnt man meinen.

Jedes Wort

schon mal genutzt.

Themen 

sind oftmals die gleichen.

Generationen benutzt.

Nichts desto trotz 

finden Worte

ihren ganz eigenen Weg.

Lass es nur zu,

lass sie zeigen,

wofür die Zeit heute steht.



BLICK ZUM MEER

Zeit geht zu Ende, 

Alltag ruft.

Sitze an Land,

schau aufs Meer.

Wind trifft das Wasser und seine Spur

bleibt sichtbar noch,

wiegt nicht schwer.



TRÜB

Meer wischt die Tränen weg,

trocknet Gefühle.

Holt rauf,

was Ewigkeit 

sonst versteckt bliebe.

Bringt in Bewegung

das starre Gemüt.

Spült fort Erinnerung,

die den Blick trübt.



PLATZ FREI

Wind wandelt zuckersüß,

ohne Beschwerden.

Bläst Laub und Asche weg,

nichts zu verbergen.

Wind reinigt,

Staub und Sand

bleiben nicht liegen.

Werden Erinnerung.

Platz frei für Frieden.



NICHT FESTHALTEN

Lass mich,

halt mich nicht fest, 
halt mich nicht auf.

Wunden und Schrammen nehm ich gern in Kauf.

All diese Kraft in mir braucht ein Ventil.

Kann sie nicht bändigen, ist mir zu viel.

Lass mich,

halt mich nicht auf, 
lass mich probieren.

Geh in die Welt hinaus, werd mich sortieren.

Und eines Tages dann,

du wirst schon sehen,

komm ich vielleicht zurück.

Auf Wiedersehen.



AUFBRUCH

Aufbruch.

Heimwärts.
Rückenwind stärkt Gemüt und Körper.
Keiner weiß, was demnächst kommt.
Moment zählt zweimal mehr.



DEM BETRACHTER

Mir fehlt der Blick auf dich, 

der Blick.

Beruhigend,

dich zu betrachten.

Bist still, 

ganz still,

berührst mein Herz.

Und wenn du tobst,

bewegst du auch.

Du bist und bleibst.

Und dem Betrachter

bietest du Möglichkeit,

sich nah zu sein.



GESTREITE

Nicht enden wollendes Gestreite.

Es geht ums Recht, allein um das.

Ich höre zu, verdreh die Augen.

Hat Komik in sich, glaub mir das.



DER ZWECK

Wider dem Wahn, der Beklemmung.

Scheint als sei kein Land in Sicht.

Kämpfe mich durch dichtes Dickicht.

Nebel wirft Schatten auf mich.

Nur noch ein Stück, ein Stück weiter.

Schlag mich durch's Unterholz durch.

Trau mir nur Schritte zu, winzigst.

Die großen bereiten mir Furcht.

Doch auch die kleinen, sie tragen

über Beklemmung hinweg.

Werde gleich rasten, mich laben.

Alles hat wohl seinen Zweck.



VERBLÜHT

Verblühendes Leben,

Zeit wird nun rar.

Neigst dich dem Ende

und mit dir

werden 
Erlebnisse

dunkel und zart.

Bis sie verwaschen

im Staub.



LÄNGST

Du schüchterst mich nicht ein.

Ich bin längst nicht mehr klein.

Ich sehe deine Absicht, deinen Plan.

Mit mir geht das so nicht.

Nehm ernst und wichtig mich.

Am besten fängst du gar nicht wieder an.


STRUDEL
Zieht mich nach unten,
zieht aus mir raus.
Komm mit den Kräften
ans Ende.
Zu lange zugeschaut,
zu lang erlaubt.
Fühlte sich an
als wär' s wahr.
Alles auf Lügen und
Schuld aufgebaut.
Hauptsache Art der Verbindung.
Geht nicht mehr weiter so,
laugt mich sonst aus.
Abwendend bleib ich noch stehn.


GLAUBEN
Ich glaube an mich
und du tust es nicht.
Du redest mir aus,
was ich mag.
Ich hab dir vertraut,
hab nicht hinterfragt.
Ich dachte erst,
du kennst dich aus.
Warst groß,
ich war klein.
Ich hab ausprobiert,
wollt wissen,
wollt Leben entdecken.
Doch du hast dein Weltbild
auf mich projiziert.
Verstecktest mich unter zehn Decken.


BEWEGUNG
Leben bewegt sich,
bewegt alles um mich.
Sehe es, darf es betrachten.
Zahnrädchen greifen,
formen Veränderung.
Mein Rädchen
dreht nicht so schnell.

MISSBRAUCH
Bist groß, ich bin klein.
Bist männlich, ich weiblich.
Bist Vater, ich Kind.

Ich sag nein, es zählt nicht.
Du willst aber ich nicht.
Erstarre, werd' blind.


UMGANG
Ich lerne den Umgang mit mir,
ich lerne den Umgang mit Wut.
Zurückhaltung und im Versteck
tut meiner Seele nicht gut.
Fühl mich nach sterben,
weil das,
was mich bis hier ausgemacht hat,
gar nicht
der Wahrheit entsprach.
Wer hätte das wohl gedacht.


GANZ
Mit Leib und Seele geh ich.
Erfahrung machte blind.
Ich wand mich schlangenähnlich.
Geschocktes, kleines Kind.
Und keiner sah das Elend,
war gut versteckt bei mir.
Entscheid mich heut erneut und
zeig mich in Gänze dir.


TRÄNEN
Über die Brücke zum Meer.
Lang, viel zu lang ist es her.
Abstand hilft nicht beim Vergessen.
Wasser bringt Tränen dafür.
Jahre um Jahre verschwinden.
Kalt, immer kälter das Herz.
Wackelig ist das Befinden.
Dunkel und tief sitzt der Schmerz.


TRÜB
Trübe Erinnerung,
Nebel im Blick.
Kein Schritt geht vorwärts,
keiner zurück.
Teer an den Füßen,
klebe am Fleck.
Zu lang erstarrt schon.
Fühl mit mir mit.


EWIGES WARTEN
Watte im Kopf.
Spüre mich nicht.
Dumpf das Empfinden.
Starr, wenn du sprichst.
Leere in Worten,
Leere im Blick.
Ewiges Warten
hält mich zurück.


NO WAY
Schwarze Magie,
schwarze Gedanken.
Missgunst in Hochform.
Spiel über Planken.
Ehrlichkeit, no way.
Glaubst, du seist echt.
Macht macht erhaben.
Nimmst dir das Recht.


ENTZWEI
Neidisch und gierig,
gönnst Freude nicht.
Zu klein fühlst du dich,
siehst dich selbst nicht.
Licht unterm Scheffel
ist dir vertraut.
Keiner hat jemals
auf dich gebaut.
Neidisch und gierig,
wirst krank dabei.
Erdung und Basis
bricht so entzwei.


BESCHÄFTIGUNG
Stehst auf meinem Platz
und du schiebst mich zur Seite.
Du bist überfordert
von dir.
Stehst zwischen den Stühlen,
traust dich nicht zu sagen
'Ich weiß grad nicht weiter,
hilf mir.'
Stattdessen erhebst du dich
und dein Gehabe
sorgt für Platzverdrängung
bei mir.
Ich strampel und renne
und prall gegen Wände.
Bist dauerbeschäftigt,
nicht hier.


STÜHLE
Stehst zwischen den Stühlen
und tanzt aus der Reihe.
Du passt nicht rein, mühst dich vergebens.
Steigst in die Schablone,
doch zwickt sie und quetscht dich.
Bist unsicher und kämpfst dagegen.
Stehst zwischen den Stühlen,
stehst zwischen den Reihen.
Nicht eine davon passt zu dir.
Du tanzt aus der Reihe
und immerhin tanzt du.
Der Tanz, er gehört allein dir.


HOFFNUNG
Wünsche sind Hoffnung.
Hoffnung hat Wert.
Nichts ist vergebens.
Nichts ist verkehrt.
Trag in dir Hoffnung,
halte sie fest.
Erlaube, vertraue.
Sie stirbt zuletzt.


PREMIERE
Neuland, ich komme.
Steh schon auf dir.
Wackelnde Füsse
spüre ich hier.
Gar nichts Bekanntes.
Nichts ist vertraut.
'Ich wag es dennoch',
rufe ich laut.


GEEBNET
Ich wünsche mir Reichtum,
Freiheit und Glück.
Sand in den Taschen,
kein Schritt zurück.
Wind unterstützt mich,
ebnet den Weg.
Lass mich von ihm tragen,
bis er verweht.


LEER GEBRANNT
Einsamkeit lässt dich
traurig zurück.
Wut überkommt dich
und reißt dich mit.
Fuss überm Abgrund,
nahe am Nichts.
Könntest du wählen,
wüsstest du nicht,
Sprung oder Fallen.
Beides zu schwer.
Bleibst einfach stehen,
brennst dabei leer.


UFER
Fühlt sich nach Stillstand an,
nichts mehr vertraut.
Mein Schatten springt mich an,
nehm ihn in Kauf.
Nichts mehr wie eh und je,
nichts ist mehr gleich.
Sumpf und Morast soweit
mein Auge reicht.
Wade hindurch und dreh
mich manchmal im Kreis.
Irgendwann hab ich das
Ufer erreicht.


UNVERSTANDEN
Schock in den Knochen.
Schock im System.
Du lachst mich aus und
kannst mich nicht verstehen.
Dunkelheit packt mich,
zieht mich hinfort.
Fast schon vertraut ist
der fremde Ort.
Soll mich ergeben,
mich nicht so zieren.
Innerlich könnte
ich explodieren.
Rauf mir die Haare,
ich will hier raus.
Du brüllst mich an und
ich nehm es in Kauf.


UNERHEBLICH
Alles ist möglich,
ist unerheblich,
ob du es glaubst.

Zufall geschieht nicht
aus freien Stücken.
Kannst darauf bau'n.

Widerstand bringt dir
nicht, was du möchtest.
Solltest vertrau'n.


FRIEDLICH
Spielend
erklärst du mir die Welt.
Alles tobt,
doch du spielst friedlich weiter.
Bastelst
deine kleine Welt zurecht.
Während ich am Abrund beinah scheiter'.


DRAN BLEIBEN
Mitten im Leben,
mitten im Tag.
Begegnung erleben,
ist, was ich mag.
Schwerfällig manchmal
ist dieser Wunsch.
Anstrengung zeigt sich
und überkommt
mich aus der Kalten.
Ahnte sie nicht.
Schmettert mich nieder,
umschwirrte mich.
Mitten im Leben,
nicht ganz bei mir.
Tag für Tag geb ich
alles dafür.
Komme mir näher,
mehr bei mir an.
Ganz voller Hoffnung
bleibe ich dran.


GEWOHNTES
Erwartest Gewohntes
und sagst, mach nur deins.
Doch tu ich's,
ist dir das nicht recht.
Du gönnst nicht,
du neidest,
weil du gerne frei wärst,
doch bist du gefangen,
vereist.
Missgunst ist dein Name,
den ich nicht mehr trage.
Ich lade dich ein
und sag nein.


ALARM
Gedanken, sie schlagen Alarm.
Sie zünden Zufriedenheit an.
Sie jagen dich,
drängen beiseite.
Du fügst dich
und gibst ihnen nach.
Gedanken, die dich überfordern,
verlangen dir ab,
sieh uns an.
Erst nach dem Betrachten und Schauen,
verliert sich allmählich die Scham.


VOLLUMFÄNGLICH
Weise, weise,
nicht verstanden,
vollumfänglich abgetan.
Schräge Blicke,
schrille Schreie.
Widert Gegenüber an.
Nicht dein Fehler,
dein Versagen.
Du bist richtig, wie du bist.
Doch du zweifelst
immer wieder,
feinfühlig, wie du es bist.


ENTGEGEN
Du nimmst dir das Recht,
du bist frei.
Entscheidest dich heute entgegen
Erwartungen,
die an dir kleben.
Das Umfeld hat etwas dagegen,
beginnt hinterm Rücken zu reden.
Doch du willst dich nicht mehr verbiegen,
willst einfach dein Leben zurück.


ZUGANG
Worte finden Zugang zu Verborgenem.
Schlagen neue Pfade,
werfen Licht.
Hinterlassen wackeliges Inneres,
wenn der Mut
das Hindernis durchbricht.


AUFGELAUERT
Beobachtest heimlich,
doch ich bemerk dich,
willst ja nur wissen, wie's geht.
Wendest dich ab, wenn
ich darauf hinweis.
Tust dann als sei ich verdreht.
Traust dich nicht offen
mich anzusprechen.
Heimlich ist deine Idee.
Aber für mich ist
diese Art leider
gar nicht der richtige Weg.


HERZBASIERT
Herzbasiert will ich betrachten.
Werte nicht,
lass einfach stehen.
Betrachtungen mit off'nem Herzen
heilen Wunden
leicht und schön.


HYSTERIE
Prägung, sie bricht aus mir raus.
Bricht die Begegnung entzwei.
Einsamkeit breitet sich aus,
während ich hysterisch schrei.
Worte zerfallen zu Staub.
Abgründe zwischen uns beiden.
Abwendung breitet sich aus.
Schaue mir zu beim Entgleiten.


ANASHA
Gehst nicht zu Grunde.
Nichts hält dich auf.
Zu stark,
dein Wunsch, dich zu leben.
Innerer Drang und
Widerstandskraft.
Sonne folgt immer
auf Regen.


GESCHICHTEN
Bin nicht deine Geschichte,
bin ich.
Widerwillig sträube ich mich.
Zu lange gedacht,
kann nichts ändern.
Und jetzt seh ich,
das stimmte nicht.
Muss dein Leben nicht wiederholen.
Ich muss es für dich auch nicht leben.
Du hattest die Chance
zu versuchen,
dein Leben zur Freiheit zu drehen.


TAUCH EIN
Freudepfützen schützen
überhitzende Gemüter.
Schutzschicht hilft beim Heilen,
stärkt die Nerven und die Glieder.
Mit dem nächsten Regen
zeigen Narben sich auch wieder.
Aber Freude weicht sie auf
und Narben werden klein.


SEUFZER
Unumstößlich.
Hände in den Taschen
stehst du da
als könne nichts geschehen.
Schmunzeln im Gesicht,
ein tiefer Seufzer
bahnt sich deutlich hörbar seinen Weg.


PFERDE
Auf dem Rücken der Pferde
erkundest du Leben.
Die Freiheit
weht durch Haar und Mähne.
Als Einheit verbunden,
der Zukunft entgegen,
gibt nichts,
was dich aufhalten kann.


HILFREICH
Jeder hat mal schlechte Zeiten,
Schmerz und Wut im Bauch.
Sollten uns die Hände reichen,
weil man diese braucht.
Keiner muss sich drüber stellen,
keiner ist mehr Wert.
Haben alle manche Dellen,
ist nichts dran verkehrt.
Hand gereicht in schweren Phasen,
mehr Wert als viel Geld.
Gleichgesinnt in allen Zeiten,
hilfreich für die Welt.


TOLERANZ
Ich gönn dir deine Meinung,
ich gönne dir dein Glück.
Wenn du zufrieden bist,
strahlt das auf mich zurück.
Ich lausch dir gern
und freu mich
an deiner Art zu sein.
Stehn an verschiedenen Punkten,
tauchen ins Leben ein.
Vorbei die Zeit des Neidens,
der Missgunst, der Verschwiegenheit.
Gemeinsam geht sich's leichter.
Erlauben uns Verschiedenheit.


STARR
Starr in den Augen,
Starre im Blick.
Mut zu vertrauen,
findest du nicht.
All das Erlebte
drückt sich ins Fleisch.
Drückt sich ins Herz hinein.
Todesgleich.
Irgendwie schaffst du
es durch den Tag.
Müde und kraftlos,
doch du bist stark.
Kaum jemand wäre
gegangen bis hier,
hätte erlebt er
oder gespürt,
was du erlebtest,
was dir geschah.
Heilung, sie liegt schon
näher als nah.


EINSAMKEIT
Eingesperrt in Einsamkeit
werden Sinne taub.
Es verliert sich Raum und Zeit,
Freiheit wird geraubt.

Wie in Watte, stumpfer Körper,
abgeschirmt vom Leben.
Jeder Kampf, er kostet Kraft,
jedoch nicht vergebens.

Kämpfst für dich und kämpfst dich frei,
sei es auch das Letzte.
Bist nah dran, ist fast so weit.
Heilt schon das Verletzte.


WAHL
Hast viel gesehen,
Trümmer und Schmerz.
Ging um dein Leben,
ging um dein Herz.
Nah an der Grenze,
standest du schon.
Leben verschenkt fast,
bliebst dann verschont.
Eindruck gesammelt,
hat dich geprägt.
Trägst ihn verwurzelt
in deiner Seel.
Willst Schmerz nicht zeigen,
ihn nicht mehr sehen.
Doch in den Träumen
wird er dich quälen.
Will, dass du hinschaust
und Frieden schließt.
Zerfrisst sonst dein Dasein,
bis du Tod wählst.


VERTAN
Gedanken steuern Körper.
Körper schmerzt, wird lahm.
Schneller, immer schneller
fällt das Fühlen ab.
Verheddert, wirr im Kopfe,
steigt der Zweifel an.
Nichts scheint wirklich richtig,
Lebenszeit vertan.


TAUMELND
Trauer in mir,
schon über Jahre.
Trag sie für dich,
ganzes Leben.
Schmerz in der Brust,
nicht überwunden.
Betäubung ist das,
was du hattest.
Reden verboten
für alle Zeiten.
Gar kein Verständnis,
kein Zuhören.
Aufkommende Bilder
in kurzer Stille,
ruckeln und wackeln
am Boden.
Beinah gefallen,
grad noch gefangen.
Taumelnder Gang
immerfort.


FETZEN
Tag startet zäh,
startet im Schock.
Traumwelt vorbei,
klebt aber noch.
Hangel mich durch
Fetzen der Nacht.
Irgendwann fallen
sie sicher ab.


ELSTERN
Elstern unterhalten sich,
langsam wird es hell.
Liegen bleiben könnte ich,
Tag wirkt mir zu schnell.
Überwinde innerlich
diesen lauten Kampf.
Geb mir noch ein wenig Zeit,
komm im Tag noch an.


STIMMUNG
Friedliche Stimmung im Blut.
Fröhlichkeit blitzt in den Augen.
Neuer Tag ruft mir entgegen,
lädt mich zum Aufstehen ein.


DER BAUM
Winter nicht mehr weit.
Jahr schon bald zu Ende.
Bäume bunt gefärbt,
reiben sich die Hände.
Sehnen sich nach Ruh.

Nächster Regen wird
Laub vom Baume fegen.
Ruhig, ungestört,
stellt er sich entgegen.
Schnee deckt ihn bald zu.


RETTEND
Gib mir die Hand
und ich führe dich,
wenn du vor Nebel nichts siehst.
Alles zu viel, überwältigt dich,
fühlst dich allein
auf dem Weg.
Bist nie allein,
siehst es grad nur nicht.
Rettende Hand überall.
Lädt ein und bietet dir Hilfe an,
trau dich und nimm diese an.


UMFALLEN
Augen schon bleiern,
müde und schwer.
Körper beginnt fehlzusteuern.
Wirkst dem entgegen
und lenkst dich ab.
Wär doch gelacht,
dich zu legen.
Weiter und weiter,
Blässe zieht ein.
Augenringe
sind ganz dunkel.
Du seist nicht müde,
gibst letzte Kraft.
Fällst irgendwann einfach um.


KLUFT
Aggression huscht durch den Raum,
hinterlässt Trümmer und Scherben.
Sah sie nicht kommen,
hab kaum
sie heut erwartet, erahnt.
Überrollt mich,
geh zu Boden.
Kämpf gegen Nachgeschmack an.
Kluft zwischen vorher und später.
Narben seh ich mir nun an.


STOLPERND
In weiter Ferne
scheint der Horizont
warm und erhaben.
Menschen stolpern rastlos
in die Nacht.

Trostlos klopft
der neue Tag an.
Augen zugekniffen.
Hetzerei
macht nebenbei auch platt.


GAS GEBEN
Körper ist fremd dir,
nicht dein zu Haus,
würdest ihn tauschen,
verändern.
Ablehnung spürst du,
manchmal auch Hass.
Will scheinbar nicht
so wie du.
Würdest du doch nur
aussehen wie.
Vieles wär dann
sicher leichter.
Gibst doch schon alles,
gibst doch schon Gas.
Erschöpft läuft die Zeit,
schwer wie Blei.


ZITTERND
Innerlich zitterst du,
schüttelst ab.
Begreifst jedoch nicht
das Dahinter.
Körper auf Hochtour,
Körper baut ab.
Balanciert aus
schwere Zeit.
Fehlt das Verständnis
für seine Tat.
Innige Einheit, ihr zwei.
Du fühlst dich einsam,
glaubst, du versagst.
Stattdessen
kämpft Körper dich frei.

AUSSTEIGEN
Ich weiß etwas,
was du nicht weißt,
ich leb schon lang
und du denkst falsch,
du kannst das gar nicht wissen.
Du stellst dich damit
über mich,
stellst meine Sicht in Frage.
Gebeten darum
hab ich nicht
und du stelltest die Frage nicht.
Ist nicht mein Thema,
sondern deins,
wenn du dich wertlos fühlst.
Ich steige gar nicht
darauf ein.
Ich bleib bei mir,
mach meins.


LÖWIN
Gepuffert hast du die Dämonen.
Du stelltest dich schützend vor uns.
Du hieltest die Einflüsse draußen,
gingst dabei verloren im Sumpf.
Nur wenige sahen den Einsatz,
nur wenige haben erkannt,
dass du wie die Löwin gekämpft hast
auf längst verbranntem Land.
Wärst du nicht gewesen,
wär ich nicht,
verschont worden von noch mehr Leid.
Getrübt war mein Blick
und beeinflusst,
doch davon hab ich mich befreit.
Ich danke dir, dank für dein Kämpfen,
fürs Puffern, fürs Dazwischenstellen.
Nun kehrt langsam ein die Veränderung
und Frieden schwappt in grossen Wellen.


ATEMZUG
Schwarz,  dunkelschwarz
schneidet dein Wort.
Tod klebt an ihm,
zieht dich fort.
Wie Dornen an Hecken,
versteckt zwischen Rosen,
verletzen sie,
reißen ins Fleisch.
Und Blut tropft zu Boden,
erinnert an Leben.
Ein Atemzug noch,
einer reicht.


ABGESCHNITTEN
Abgeschnitten hinter schönen Worten.
Tiefe ging verloren,
nichts mehr wert.
Schaust nicht hin
und mit verlorenem Hoffen,
stellen Worte dir sich in den Weg.


TENTAKEL
Mitleid erhaschst du,
Tentakel im Anmarsch.
Reißt Aufmerksamkeit
zu dir hin.
Opfer im Denken,
schade ums Leben.
Hast dich verloren darin.
Bitteres Denken,
bittere Worte,
Verbitterung auch
in den Augen.
Dahinter brennt Feuer,
kannst wieder entfachen,
wofür dein Herz wirklich schlägt.


KEHR UM
Zu spät.
Vorbei.
Das Leben rennt.
Du glaubst,
die Zeit sei um.
Doch jeder Tag,
ein jeder zählt.
Stürz dich hinein,
kehr um.


HANDVOLL
Handvoll Sekunden
brach dich entzwei.
Ausreichend
für deinen Weg.

Handvoll Minuten,
wie Ewigkeit.
Von außen
schaust du dir zu.

Hand voller Tage,
Jahre vergehen.
Sekunden, Minuten,
zu lang.


NICHTS GEBLIEBEN
Fühlst die Nacht
auch am Tag,
fühlst sonst nichts.

Nichts von dir
ist geblieben,
fühlst dich schwach Tag um Tag.
Fühlst Verzweiflung
in dir,
nicht viel mehr.


NACHTÜBERGOSSEN
Nacht übergießt dich,
zieht an den Beinen
dich hinterher.
Liegst da, ergibst dich
dem dunklen Traume,
lastet noch schwer.
Nicht überwunden,
auch nicht verstanden,
was dir geschah.
Um dich zerbrach die
Welt dir in Scherben.
Kannst nichts dafür.


HAUCH
Nichts ist geblieben,
kein Hauch von dir.
Nichts, wie zuvor,
nichts mehr wahr.
Fast wie im Traume
warst du einst hier.
Streiftest mein Leben
nur zart.


TELLERRAND
Blick über'n Tellerrand
wackelt am Leben.
Lieber Vertrautes,
lieber aufregen.
Müsstest in Frage stellen
Sicht auf die Welt.
Wäre zu unsicher.
Nichts mehr, das hält.


DAS REDEN
Das Reden, es hält dich lebendig.
Vermittelt dir
Sorge und Recht.
Es treibt dich voran,
plötzlich fühlst du,
dass du
ohne Reden
erlischst.


HALLOWEEN
Nebelschwaden,
Geister ziehen
spukend um die Häuser.
Süßigkeiten locken
in den Bann.
Gruselstimmen
wuseln kleine Kinder durcheinander.
Übergang zum Winter
fängt nun an.


NAHTLOS
Zwischen den Welten,
Geister und Tote.
Schleier gelüftet,
bricht auf.
Übergang nahtlos,
beinah lebendig.
Kreislauf nimmt nur
seinen Lauf.
Näher am Leben,
näher am Tod.
Welten zu dicht
beieinander.
Spürbarer Tod
macht Leben lebendig.
Herbst ist noch da,
Winterklang.


ÜBERLADEN
Überladen.
Langer Tag.
Du ziehst durch,
scheinst nimmersatt.
Steht dir zu Gesichte.
Schlapper Körper,
müder Blick.
Kaum lebendig,
doch beglückt,
wirkt Gemüt und Sprach'.


VERWIRRUNG
Ich gehe nicht zu Grunde,
ich gehe aus mir raus.
Kritik lauf ich entgegen,
ich nehme sie in Kauf.
Nichts bleibt, wie es gewesen,
nichts wird, wie einst gedacht.
Verwirrung ist vergessen.
Sie fällt verwirrt nun ab.


NOCH
Hast Angst vor dem Tod und
auch Angst vor dem Leben.
Erstarrt zwischen beiden, vereist.
Erfüllung der Wünsche
war schwer zu erleben,
ging mehr als um diese, ging weit.
Ging um Tod, um Leben,
gabst beiden die Hände
und warst auch für beide bereit.
Du hast überlebt
doch der Tod wirkt viel näher.
Stehst noch mit dem Fuß in der Zeit.


FEUER
Offenes Feuer.
Finger verbrannt.
Keine Vorahnung.
Hat keiner gewarnt.
Naiv und unschuldig.
Du hast vertraut.
Haut schlägt nun Blasen.
Narbe ziert auch.


TABU
Spricht keiner drüber,
keiner will' s sehen.
Blick schnell zur Seite,
schnell weiter gehen.
Sumpfiger Abgrund,
tiefer als tief.
Würde man glauben,
was man da sieht,
wäre die Taubheit zerstört.


RATSCHLAG
Halt dich doch nicht auf
an den Dingen die
viel zu schwer sich auf
das Gemüt legen.
Lenk dich lieber ab.
Gibt Gelegenheit
doch dafür
en masse.

Lenk den Fokus weg
von der Dunkelheit,
wende deinen Blick
doch dem Leichten zu.
Funktionierst sonst nicht,
hab Angst,
du zerbrichst.

Viele Jahre ging
es doch so recht gut.
Schau uns an,
wir sind
doch auch
groß geworden.


ERWÜRGT
Zerschossen.
Zerschlissen.
In Fetzen gerissen.
Zerschmettert.
Zerdeppert.
Zerstört.

Zerbrochen.
Erbrochen.
Durch Tiefen gekrochen.
Zerfallen.
Verfallen.
Erwürgt.


HONIG
Honig im Blut.
Seidige Haut.
Nähe tut gut.
Grenze geraubt.
Kindheit zerrissen.
Jugend verbaut.
Leben auf Asche
und Lüge gebaut.


FISCH
Schrei so leis ich kann.
Immer wieder,
immer wieder
Schmerzen im Gesicht.
Körper streikt von vorn.
Atmen neu erlernt.
Wie ein Fisch auf
trocknem Boden,
hoffend auf den Regen.


TARNUNG
Gesicht fällt in Stücke.
Die Tarnung fliegt auf.
Dahinter,
nur Scherben vom Glück.
Versteckt unter Wasser,
fast ganz eingetaucht.
Willst nur
altes Leben zurück.


KREIDE IM BAUCH
Kann nicht mehr schlafen.
Kreide im Bauch.
Hilft zu vergessen,
weh tut sie auch.
Dankbar fürs Leben,
hatte die Wahl.
Könnt mich ergeben,
scheitern,
für wahr.
Werd wach gehalten,
Zeit rollt zurück.
Gar nichts beim Alten.
Verloren im Glück.


HINTER FENSTERN
Schmerz hinter Fenstern,
manchmal erspäht.
Kein leichter Umgang,
nur Frust.
Lebenssatt längst schon.
Tod wird erwähnt.
Vielleicht
wirft er euch
beide um.


NEIN ZUM LEBEN
Nein zum Leben.
Nein zum Schmerz.
Nein zum Fühlen.
Nein zum Herz.
Nein, nicht heute.
Nein zum Körper.
Nein zur Freude.
Nein für immer.


NERVEN
Schmerz
zerfrisst mich von innen.
Zerrt an den Nerven,
zerreißt
meine Gedanken, mein Handeln,
bis von mir nichts
übrig bleibt.
Frisst mich auf,
lässt mich erstarren.
Übelkeit hat er dabei.
Kann auf der Stelle kaum atmen.
Bald,
ganz, ganz bald
ist's vorbei.


BEUTE
Fette Beute,
all die Jahre,
gut versteckte Tat.
Abgekommener Gehorsam,
war so nicht geplant.
Weggebrannter Wegesrand,
kein Kraut will mehr stehen.
Hindernisse liegen vor dir,
zieren deinen Weg.


VERWANDELT
Wandel im Außen,
Wandel in dir.
Wandel verwandelt
das Jetzt und das Hier.
Wandel im Sinne,
Wandel im Tun.
Wandel verbindet,
wird niemals ruh'n.


ANKOMMEN
Schenke dir Raum zum Sortieren.
Reißt ihn an dich
und legst los.
Könntest dich darin verlieren
und altes kocht wieder hoch.
Ich schau dir zu,
lass dich wüten.
Muss gar nichts tun,
schenk dir Zeit.
Langsam versickert das Wuseln.
Machst dich
ankommend bereit.


RUF
Weggeworfen hast du dich,
Jahre auch
und Wünsche.
War zu schwer an diesen festzuhalten.
Fandest großes Glück in kleinen Dingen,
weil sie alles waren,
trugen durch.
Mit den Monden und den Wintern
frieren auch die Lügen,
schlüpfen aus verborgnen Löchern nun.
Wolln sich wärmen,
wollen sich jetzt zeigen.
Keine Chance,
ihr Rufen nicht zu hören.


EINEN BLICK WERFEN
Du traust dir selbst noch nicht,
traust dir nicht zu.
Da deine Wahrnehmung
scheinbar nicht trug.
Heut wirfst du einen Blick,
sieht anders aus.
Findest zu ihr zurück,
kannst ihr vertrauen.


VERKLUNGEN
Widerspenstig.
Widerstrebend.
Widerstand verhüllt.
Widerwillig.
Widerstehend.
Widerruf verklingt.


UMBRUCH
Inmitten des Umbruchs
gezügeltes Glück.
Trägt Abendlicht mit sich,
verschwendet geschwind.
Mit knochigen Fersen
im Staube getreten,
im Winde verlorene Zeit.


WER ÜBERLEBT
Dazu erzogen,
dafür gemacht.
Dein Wille zählt nicht,
wirst nicht gefragt.
Vorprogrammiert ist
dein ganzer Weg.
Geh oder geh nicht.
Wer überlebt?


RAPUNZEL
Rapunzelzopf
an dicken Mauern.
Hoffnung hinter Fels.
Möglichkeiten gibt es kaum.
Sterben beim Betrachten schon.
Mutig,
wer sich ihnen dennoch nähert.


AMEN
Ja und Amen.
Immerzu.
Lächeln.
Danken.
Lästern.
Nicht verlässlich.
Nichts ist echt.
Kein Bild
hat noch Wert.


UNGEAHNT
Neid überkommt dich,
reißt dich hinfort,
pflanzt seinen Stachel ins Herz.
Schwer, das Begegnen.
Gezeichnet von Schmerz.
Präsentiert sich
ungeahnt.


HÄRTE
Überschüttest mich mit Liebe,
mit Geschenken
und mit dir.
Völlig überwältigt steh ich damit
hier vor dir.
Die Tränen rollen freudig,
Blockaden schmelzen auf.
Dein herzliches Begegnen
weicht
die Härte
einfach auf.


ZUGEHÖRIG
Eingeladen,
warm empfangen.
Herzliches Willkommen.
Zugehörig fühlend, frei.
Frei und ungezwungen.
Zeit verrinnt in Meilen.
Kann sie niemals stoppen.
Kann nur mit ihr fließen
und mich freuen.


VERBÜNDEN UNS
Ich seh etwas,
ich sprech es aus,
bewerte nichts davon.
Wir tragen alle schwer genug,
zu viel.
Verbünden uns,
erlauben uns.
Auch Zeit heilt Wunden mit.
Doch manches Mal
reicht sie allein nicht aus.


DEN UMGANG
Ankommen setzt sich,
Körper entspannt.
Nichts zu vermeiden,
nichts falsch.
Freude erlaub ich mir,
werde sie spüren.
Trau dir den Umgang
jetzt zu.


VERWOBENE EINHEIT
Verwurzelt im Schatten,
verwurzelt im Licht.
Gemeinsam verwobene Einheit.
Nicht schwarz oder weiß.
Entspricht dieser nicht.
Facetten entspringen vereint.


VERPUPPT
Freude, Freude.
Überwältigst Kopf und Denken,
während jede Zelle
sich in Sonne badet.
Schmetterlinge
auch im Bauch.
Lagen Winter lang
verpuppt
in Frost und Eis.


MIT DEM WIND
Nacht um die Ohren geschlagen.
Kein klarer Blick auf den Tag.
Trübt das Erinnern,
das Fragen.
Zeit verliert sich,
mich dazu.
Rauskämpfen aus den Konstrukten,
die die Nacht zwanghaft gebar.
Wundersam,
das Aufbegehren.
Geh mit dem Wind
und umher.


IMMER DA
Geteert und gefedert,
zu starr,
loszugehen.
Vermittelt mir,
bleib doch,
bleib stehen.
Dann hast du
Gesellschaft,
bist nicht so allein.
Und ich bin für dich
immer da.


EINGEFANGEN
Eingefangen
mit Versprechen,
die nach längerem Betrachten
sich als Lüge offenbaren.
Ziehe daraus
Konsequenzen,
doch baust du dich vor mir auf.
Du versuchst
zu überzeugen,
mich zu drehen und zu wenden
bis ich nachgeb,
weil ich mir nicht mehr vertrau.
Lange Zeit versprach dies Wirkung,
doch auch ich
bin mitgewachsen.
Und so einfach
nehm ich das nicht mehr
in Kauf.


BRUTAL
Start in den Morgen
brutal.
Blässe und Schmerzen
im Körper.
Fremdbestimmt
wirkt dieser Tag.
Wende ihn dennoch
zum Guten.


WERTSCHÄTZUNG
Wertschätzung
und nette Worte,
Umgang nicht vertraut.
Windest dich
und lenkst mich ab.
Windest dich da raus.
Lob und Anerkennung
sind zu ungewohnt für dich.
Weckt Erinnerung
und Prägung,
weckt darunter dich.


MIT GROSSEN AUGEN
Mit großen Augen schaust du mich an,
während ich dir erzähle,
was ich in dir sehe.
Willst es abstreiten erst.
So seist du nicht.
Weil du Komplimente
nicht so gut erträgst.
Ich warte einen Moment,
geb dir die Zeit
und dann fahre ich fort,
dir von dir zu erzählen.
Und die Tränen steigen dir in die Augen,
weil dir noch nie jemand gesagt hat,
wie toll du bist
und wie einzigartig
und wie wertvoll.
Alle haben immer nur
an dir herum bessern wollen.
Und nun steh ich vor dir
und du kämpfst mit dir,
weil das alte Bild von dir
plötzlich Risse bekommt
und zerbricht.


ENTFÄRBT
Dauerschleifen
schleifen mich zu Boden.
Boden klebt in Fetzen
an mir dran.
Über Jahre rannen
Qual und Hoffnung.
Eingefärbter Blick
entfärbt sich dann.


IM KERN
Über die Jahre verborgen.
Schweigen hüllt Leben in Grau.
Nichts darf erinnern
und Fragen
werden im Kerne erstickt.
Schau doch nach vorne,
denn hinten
findest du Trümmer und Tod.


TAUBER BLICK
Geschichte getragen,
verwaschen,
verfärbt.
Wär anders sonst
nicht zu ertragen.
Im Mitleid sich suhlend,
die Schuld übergebend,
von Scham eingerahmt,
tauber Blick.


IM GEPÄCK
Blut an den Händen,
Schuld im Gepäck.
Kannst nur ausblenden
die Tat.
Träume zerreißen
auch deinen Tag,
wenn die Erinnerung lebt.

IM ANGESICHT
Aus sumpfigem Morast
empor gestiegen.
Aus tiefster Dunkelheit
schon halb erwacht.
Aus bitterem Geschmack
beinah entflohen.
Das süße Leben
fast schon an der Hand.
Gedulde dich,
ein wenig noch,
dein Mut, er wird belohnt.
Im Angesicht der Endlichkeit
holt Dankbarkeit dich ein.
Begleitet dich und steht dir bei,
wenn Dinge sich längst wenden.


SCHUTT
Mauerblümchen,
wirfst zu kleinen Schatten.
Sonne streift dich,
Wind berührt dich sanft.
Musst dich nicht verstecken,
zeig dich,
Schönheit.
Stark bist du,
weil du auf Schutt gedeihst.


VOM REDEN
Gern doch,
erzähl nur.
Nimm dir die Zeit, die du brauchst.
Du musst nicht hetzen,
dich nicht beeilen.
Sprich aus,
es hilft beim Sortieren.


BRACH LIEGEND
Sehnsucht nach Austausch.
Redest im Schwalle.
Blätterst dabei Schichten ab.
Nach einer Weile
taucht dann dein Kern auf.
Lag tief verborgen,
lag brach.


NIEMAND GEZEIGT
Begleitung,
nicht einfach.
Hat niemand gezeigt.
Verzweifelst
auch manchmal dabei.
Vertraust dir
nicht immer.
Auf Neuland gebaut.
Ertastest es täglich
erneut.


INNERES KIND
Inneres Kind,
traurig und einsam,
wirst nicht gesehen.

Du fühlst dich wertlos,
fühlst dich nicht richtig.
Nimmst dir dein Dasein
auch krumm.


RESTE
Verstehe dich gut.
Seh das Paket, das du trägst.

Konntest nicht anders,
Härte stand einzig bereit.

Hast sie ergriffen,
dich an sie geklammert.
Anders kein
Durchgekommen möglich.

Rundherum Trümmer.
Reste vom Gestern und dir.


GELEBT
Liebes Leben.
Liebesleben.
Lebensliebe.
Gelebte Liebe.
Geliebtes Leben.
Gelebtes Leben.


ENTSPRINGEN
Trug deine Angst
als die meine.
Habe grad gar keine eigne.
Lass ich sie los,
muss ich sehen,
fühle mich beinah verloren.
Freude erfüllt mich
bedingt.
Ließe ich sie ganz gewähren,
seh ich,
wie Leben entspringt.



PAPIERFLIEGER
Flieger aus Papier
wirfst du zu mir rüber.
Über Mauern,
über Stacheldraht .
Grad noch beieinander
trennt uns nun Beton.
Stimmen frisst er auf
und kühlt uns ab.


ENTKOMMEN
Aufgerissene Hände,
aufgerissene Augen,
Sinne auf Anschlag,
Alarm.

Entkommen, vergebens.
Umzingelt von Ängsten.
Erstarrte Maschinen
und Qual.


WINZIG
Weggeschaut,
weggewischt
und schön geredet.
Nein,
dich betraf es nicht.
Du warst fein raus.
Gleichschritt,
Parole.
Nichts zu vergeben.
Einsicht und Reue
fällt winzig aus.


BÄCHE 1
Innerlich aufgewühlt,
äußerlich abgekühlt.
Wirrwarr und hin und her.
Scherben zerbrechen schwer.
Blut rinnt in Bächen mit.
Unmut grad überbrückt.
Neuland muss her.


BÄCHE 2
Zeit rinnt in Bächen,
Eis im Geäst.
Zwei Schritte vor,
drei zurück.
Plätschernde Stille
treulos versteckt.
Wachsamer Geist
in Gefahr.


VOM NEIN
Nein, ich seh's anders.
Nein, ich geh nicht mit.
Nein, was du willst, will ich nicht.

Nein, du bestimmst nicht.
Nein, du bist nicht ich.
Mein nein ist jenes, das zählt.


WOLF
Grenze verteidigt,
notfalls mit Bissen.
Finger weg,
das gehört mir.

Du schaust recht freundlich,
glaubst du verführst mich,
wickelst mich
um Kopf und Kragen.

Kurz überleg ich,
doch übersehe ich
nicht
deine Unsicherheit.

Wärst du ganz ehrlich,
bräuchtest du sie nicht.
Zweifel an Absicht,
er bleibt.


WELCHE
Von Kopf bis Fuß zerrissen.
Zwei Welten innerlich.
Bist hin und her gerissen.
Welche gilt für dich?


NAIVITÄT
Naivität wird belächelt.
Doch ist sie mehr als es scheint.
Gutmütig tritt sie entgegen
Neuland,
wenn Angst dich nicht zeigt.


LOBGESANG
Auch hinter Lobgesang
und netten Worten
versteckt sich der Neid
manches Mal.
Seh und betrachte ihn.
Will mich erinnern.
Ich verdien das,
was ich mag.


ÜBELKEIT
Übelkeit
legt mich lahm,
sitzt in den Knochen.
Freiheit
und Wunsch danach
hält mich auf Trapp.
Flucht trifft auf Starre,
kämpfen bedingungslos.
Zeit zum Verstehen,
ausschließlich nachts.


IM ARM
Erfinden.
Befinden.
Empfinden
und mehr.
Der Freiheit,
dem Leben
rennst du
hinterher.

Gewalt
und Verbrechen,
die Nacht schlägt Alarm.
Ein hungerndes Bündel
liegt wimmernd
im Arm.


EINST
Zeitenwende,
Sprung zurück.
Gestern warst du glücklich.

Heut und hier
das schaffst du nicht.
Klammerst dich an einst.


SCHLUMMERN
Schlummerst im Eis.
Nehmen statt geben.
Brücken zerfallen zu Staub.
Fokus verloren.
Nacht gleicht dem Tage.
Zeit im Genick
bringt dich durch.


BAHNEN
Schweigen gebrochen,
Scherben aus Glas
fallen zu Boden.
Und doch
bricht sich Sonne darin beim Berühren.
Schönheit bahnt sich einen Weg.


GEKLAMMERT
An mich geklammert,
traust dir nichts zu.
Du hast es schwer,
oh so schwer.
Rettender Anker,
doch ungefragt,
zog ich dich lang
hinterher.
Laufe auf Festland,
stecke im Sand.
Verlasse das Schiff,
lass dich los.
Barfuß und ohne
dich im Gepäck,
laufe ich nun nicht mehr leer.


VERWEHRT
Besitz wird genommen,
die Landung erschwert.
Zurückhaltung zäumt deinen Weg.
In fremder Umgebung
fühlst du dich verwehrt.
Mit neidvollem Blick
abgetan.


RITUALE WANDELN
Rituale,
über Jahre,
zeigen auf
Beständigkeit.
Manche wirken überflüssig,
lang schon überholt.
Im Betrachten
ihrer Wirkung
wähle ich heut neu.
Rituale
wandeln sich im Gehen.


SPITZE ZEHEN
Du über mir.
Fühlst dich erhaben.
Stellst deinen Wert
viel zu hoch.
Recke und strecke mich
im mich Erklären.
Auf spitzen Zehen,
verbogen.


ALLEM VORAN
Keiner ist mehr wert,
jeder ist gleich.
Du sprichst erhaben
von dir.
Wertest bewertend,
wirfst deine Sicht
ungefragt
allem voran.


EINSTELLUNG
Bitterkeit
stellt sich ein,
zeichnet dich aus.
Trübe Gedanken
zermürben.
Selbstmitleid
inhaliert,
nimmt dich ganz ein.
Zelebrierst
Leben nicht mehr.


ZIER
Missgunst, dein Motto,
Unmut und Neid.
Gönnst nicht,
was du selbst nicht hast.
Hinter dem Rücken
lockt der Verrat.
Blendest mit lieblicher Zier.


GEBLENDET
Geblendet, verschoben,
Vergleich im Quadrat.
Verlorene Seele
am Boden.
Im Laufschritt, getrieben
und keiner gibt Acht.
Konstrukte in Lügen
verwoben.


JEDEM
Jedem das seine,
jedem sein Glück.
Wünsche erfüllend,
Leben entzückt.
Jede Erfahrung,
wertig auch wenn
Schwere sie manchmal
durchzieht.


ABKLATSCH
Vergleichst dich mit mir,
kommst dabei zu kurz.
Meinst,
du wärst gern so wie ich.

Das, was dich ausmacht,
siehst du leider nicht.
Sind nicht zu vergleichen,
wir zwei.

Wir sind ganz verschieden
und das zeichnet aus.
Langweilig wäre doch Abklatsch.
Schau mal von außen,
schau dich gern an.
Du bist besonders,
ich auch.


KLON
Jähzorn im Blick.
Neid frisst an dir.
Frisst deine Ecken und Kanten.
Einheitsbrei wäre
das, was dir liegt.
Nachmachen,
Abklatsch,
ein Klon.


ZURÜCKHALTUNG
Erregung.
Begegnung.
Zurückhaltung fällt
zu schwer dir,
es bricht aus dir raus.
Fühlst dich missverstanden,
erinnert
und klein.
Dein Wert zerbricht
vor deinen Füssen.


SPERRE
Sperrst mein Verdienen,
sperrst mich im Geist.
Vorgelebt,
Mangel und Neid.
Konkurrierst heimlich.
Du gegen mich.
Handeln entspringt
deinem Geiz.


Lass mich nicht ein,
geb mich nicht hin.
Unschuldig wirkt dein Erklären.
Wandel im Geiste
kriegst du nicht hin.
Unaufhaltsames 
Aufbegehren.